Stadtbekannte Hartz IV Empfänger

niurick schrieb:Der Grund, weshalb ich niemanden kenne, ist also die geringe Größe der Stadt? Coole Logik!

trink ersma nen schnapps und dann denk das ganze ma anders rum^^
die geringe größe der stadt sorgt dafür das langzeitarbeitslose stadtbekannt werden, in großen städten passiert sowas nicht

@25h.nox

Mein geringer Alkoholkonsum trägt dazu bei, dass ich sie nicht kenne.

@niurick ich kenne mittlerweile alle barleute und bedienungen in den von studenten besuchten kneien mit vornamen und kenne trotzdem keinen stadtbekannten hartz4 empfänger^^

@25h.nox
Doch,bloß geht daß natürlich im Getöse der Großstadt,wie z.B. Berlin,völlig unter,aber geben tut es sowas auch in Großstädten.In so einer kleineren Gemeinde spricht ddaß genauso schnell rum,wie in ´ner Platte in Marzahen,kommt immer darauf an,wie du selber damit umgehst.

Die Zahlen, die mir bekannt sind, sind evtl. nicht mehr ganz aktuell, aber allzuviel dürfte sich an den Verhältnissen nicht geändert haben:

ca. 6 mio Kunden des JobCenters,
davon
ca. 3 mio Arbeitslose (April 2013)
und demgegenüber
ca. 500.000 freie Arbeitstellen.

Also, mir ist es ehrlich gesagt egal, warum jemand arbeitslos ist, ob er nicht will, nicht kann, nicht darf oder was auch immer - es gibt nicht mehr genug Arbeit für alle, wie man sieht.

Und es ist kein Problem für´s System, den Staat, den Nachbarn oder was oder wen auch immer, wenn Menschen nicht arbeiten (wollen, können, dürfen) - sondern das Problem ist, dass bald nicht mehr genug "Konsumpotential" im Volk steckt, dass also diese Menschen nicht genug Geld in der Tasche haben, um das System durch Kaufen zu unterstützen.
Also liegt die Lösung des Problems nicht darin, die Leute arbeiten zu schicken, sondern darin, ihnen Geld zu geben, denn die eigentliche wichtige Arbeit, die getan werden muss, ist das Konsumieren, das Kaufen.

LuciaFackel schrieb:Und es ist kein Problem für´s System

Alle Fehlentwicklungen, unter denen wir gegenwärtig leiden, wie beispielsweise Arbeitslosigkeit, Gefälle im Lohnniveau, Stagnation im Wachstum, wurden in den vergangenen Jahrhunderten stets mit einer Methode behoben - Krieg. Krieg war also vor allem ein Instrument des Regulierens, des Korrigierens.

Die Weltgemeinschaft, die zukünftig ohne Kriege auskommen will und sich dabei an der Globalisierung orientiert (oder umgekehrt), hat noch keine Alternativen für die Möglichkeiten gefunden, die Kriege boten. Das ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit.

LuciaFackel schrieb:Und es ist kein Problem für´s System, den Staat, den Nachbarn oder was oder wen auch immer, wenn Menschen nicht arbeiten (wollen, können, dürfen) - sondern das Problem ist, dass bald nicht mehr genug "Konsumpotential" im Volk steckt, dass also diese Menschen nicht genug Geld in der Tasche haben, um das System durch Kaufen zu unterstützen.
Also liegt die Lösung des Problems nicht darin, die Leute arbeiten zu schicken, sondern darin, ihnen Geld zu geben, denn die eigentliche wichtige Arbeit, die getan werden muss, ist das Konsumieren, das Kaufen.

Ich hoffe ich hab dich da jetzt falsch verstanden...
Zum einen gab es in Deutschland auch durchaus schonmal mehr als 3 mio Arbeitlose, ohne dass gleich die Marktwirtschaft zusammen gebrochen wäre.
Zum anderen löst man dass Problem der fehlenden Konsumenten jawohl eindeutig besser durch Schaffung neuer Arbeitsplätze und draus resultierender Senkung der arbeitslosenquote. Sollte der Staat nämlich den ALG II Satz anheben, wäre das ein weiterer Anreiz für die ein oder andere Person einfach mal auf Staatskosten zu leben. Außerdem wer bezahlt das ganze? Richtig, der Steuerzahler durch Steuererhöhungen. Das führt wieder zu einem geschwächten Konsumverhalten... usw... das ganze ist also ein Zirkelschluss.

Solltest du allerdings gemeint haben, dass Arbeiter und Angestelle besser verdienen sollten, geb ich dir recht :D

@25h.nox
Danke, ich fragte mich schon ob ich so mißverständlich schreibe.

@niurick
Solltest mal mehr trinken, das macht locker. Glaub du hast das nötig.

@kadosch

Gibst du mir den Tipp als Langzeitarbeitloser oder Alkoholiker?

@niurick
Wie kommst Du darauf, dass die Arbeitslosigkeit eine Fehlentwicklung oder ein Symptom einer solchen sein sollte???
Seit der Erfindung des Rades haben die Menschen stetig daran gearbeitet, sich alle Arbeiten zu erleichtern oder ganz vom Hals zu schaffen, und durch Maschinen, Automaten, Computer etc. sind wir diesem Ziel nun recht nah gekommen. Warum zum Geier - und das geht auch an Dich, @blind_guardian - sollten Menschen unbedingt arbeiten müssen, warum muss man "Arbeitsplätze schaffen"??? Da, wo Arbeit von Menschhand gemacht werden muss oder von Menschen betreut werden muss, da sind ganz einfach Arbeitsplätze, weil da jemand gebraucht wird. Warum sollte man Arbeitsplätze schaffen, wo eingentlich kein Mensch gebraucht wird? Bitte macht Euch das doch mal klar, dass da keine Notwendigkeit und kein Sinn besteht, sondern die Arbeit aus einem überholten Paradigma heraus als Muß betrachtet wird, einfach nur um ihrer selbst Willen, und weil man dem Menschen eigentlich das Recht auf sein bloßes Dasein verwehrt, wenn er nicht arbeitet, egal, wie sinnlos seine Arbeit ist. Wie bescheuert ist das denn???

Was das Geld angeht, die Entlohnung der verrichteten Arbeit, da bin ich für das Bedingungslose Grundeinkommen. Jeder Mensch - JEDER - wird mit derselben Summe Geld ausgestattet, und wer arbeiten geht, hat seinen Lohn noch dazu.

Und es ist nun mal so, dass der Kapitalismus davon lebt, dass es für produzierte Waren und angebotene Dienstleistungen zahlungsfähige und -bereite Abnehmer gibt. Ohne das geht es nicht, und ein Arbeitgeber, der seinen Gewinn erhöht, indem er seine Arbeitskräfte schlechter bezahlt oder entläßt, schadet diesem System letztlich, auch wenn er kurzfristig höhere Gewinne einfährt - es sei denn, die Menschen bekämen Geld eben auch noch woanders her als von ihm, so dass sie dennoch Kundschaft bleiben.
Und als Kundschaft kann man einen Hartz-IV-Empfänger nicht wirklich bezeichnen, bei den paar Euronen, die man da bekommt...

Was das Geld angeht, die Entlohnung der verrichteten Arebit, da bin ich für das Bedingungslose Grundeinkommen. Jeder Mensch - JEDER - wird mit derselben Summe Geld ausgestattet, und wer arbeiten geht, hat seinen Lohn noch dazu.

und nochmal: wer bezahlt das ganze?
und was passiert wenn kaum noch jemand arbeiten geht, weil ja niemand mehr muss? was ist dann wenn selbst die absolut wichtigsten Stellen nicht mehr besetzt werden können, weil keiner mehr Lust hat zu arbeiten?

Woher beziehst du dann den Strom für deinen PC um hier online zu sein? Wer stellt deinen PC her? Wenn niemand mehr als Arzt arbeiten möchte, wer behandelt dich wenn du krank bist?

Natürlich, Nahrungsmittel kannst du dann noch selber anbauen, aber... auch das wäre dann wieder Arbeit und du wärest unfrei. Die reine Selbstversorgung dürfte schon deutlich mehr als Zeit als ein Fulltime-Job verschlingen.

@blind_guardian
Mach doch unter all den Leuten, die Du persönlich kennst, mal eine kleine Umfrage, wer noch arbeiten gehen würde und wer tatsächlich nix mehr täte, wenn er das BGE bekäme.
Meine Erfahrung damit sagt mir, dass die allermeisten weiterhin arbeiten gehen würden - ich auch - und dass es speziell die Spackos sind, die kaum jemand vermißt, die nicht mehr arbeiten gehen würden. :D Na und? Letztlich ist es den meisten viel zu langweilig, wirklich nix zu tun, und dann werden sie kreativ - und genau das ist der Sinn der Sache. Und wie gesagt, es ist wichtig, dass gekauft und konsumiert wird, nicht mehr so sehr, dass jeder als Arbeitskraft zur Verfügung steht.

Nach der Finanzierbarkeit des BGE kannst Du ja mal googeln, und auch hier im Forum gibt es Threads darüber; bezahlbar ist es allemal, nicht schwerer als Hartz IV, aber effektiver.

LuciaFackel schrieb:Mach doch unter all den Leuten, die Du persönlich kennst, mal eine kleine Umfrage, wer noch arbeiten gehen würde und wer tatsächlich nix mehr täte, wenn er das BGE bekäme.

das hängt glaube ich auch ganz einfach von der Höhe des BGE ab. Einfach Überleben kann man auch mit Hartz IV. Ansonsten hätten wir ja hunderttausende obdachlose und Hungertote jedes Jahr. Das BGE muss also schon spürbar darüber liegen, folglich bleibt dann auch genug Geld für eine größere Wohnung oder Kosumgüter übrig. Wenn dem so ist denke ich doch, dass ich einige Menschen kenne, die dann nicht mehr oder deutlich weniger arbeiten gehen würden.

LuciaFackel schrieb:Na und? Letztlich ist es den meisten viel zu langweilig, wirklich nix zu tun, und dann werden sie kreativ - und genau das ist der Sinn der Sache. Und wie gesagt, es ist wichtig, dass gekauft und konsumiert wird, nicht mehr so sehr, dass jeder als Arbeitskraft zur Verfügung steht.

Wenn die BGE-Empfänger nun mehr konsumieren als die ehemaligen Hartz IV emfpänger, bedarf es aber wieder größerer Produktionskapazitäten, ergo mehr Personal. Nun müssten entweder die BGE-Empfänger zur Arbeit überredet werden, oder die Nachfrage kann nicht mehr befriedigt werden. Nun haben die "Arbeitslosen" zwar mehr Geld können es aber schlimmsten falls nicht mehr ausgeben.

Naja, zur finanzierbartkeit: Entweder wird allein die Einkommenssteuer der arbeitenden Bevölkerung erhöht und das wäre eine krasse ungleichbehandlung oder nicht arbeitenden BGE-Empfänger müssten von ihrem Grundeinkommen den gleichen Prozentsatz Einkommenssteuer zahlen. So richtig sinnvoll und gerecht realisierbar erscheint mir das BGE also weiterhin nicht.

@blind_guardian

blind_guardian schrieb:Natürlich, Nahrungsmittel kannst du dann noch selber anbauen, aber... auch das wäre dann wieder Arbeit und du wärest unfrei. Die reine Selbstversorgung dürfte schon deutlich mehr als Zeit als ein Fulltime-Job verschlingen.

Erscheint mir erstrebenswerter als täglich 8 Stunden in der Tretmühle. Man macht es für sich und hat keinen Einpeitscher hinter sich.

@blind_guardian
Die Naturvölker arbeiten 2-3 Stunden am Tag und sie überleben problemlos.. Unser heutiges System schafft viel mehr und zeitfressendere Arbeit als es ein Selbstversorger-Leben tut.

@blind_guardian

blind_guardian schrieb: Wenn dem so ist denke ich doch, dass ich einige Menschen kenne, die dann nicht mehr oder deutlich weniger arbeiten gehen würden.

Ist ja auch der Sinn des BGE's, den Menschen mehr Freiraum zu gewähren. Komsumiert wird immer - auf ewig. So kann ein Vollzeitarbeitsplatz z.B. durch zwei Teilzeitkräfte besetzt werden, durchs Grundeinkommen erhalten beiden den selben Lohn wie ein Vollzeitangestellter. Weniger Arbeitslose, mehr Einkommen - mehr Konsum. Die Finanzierung - das ist evtl. die Crux, aber auch hier gibt es sicherlich Lösungen, wenn man den wirklich welche finden möchte... :)

@LuciaFackel

Arbeitslosigkeit beschreibe ich hier nicht als Fehlentwicklung, sondern als ein Instrument, um fehlerhafte Entwicklungen zu beseitigen - sie es für politischen Stimmenfang, sei es als Kanonenfutter auf dem Schlachtfeld. Und durch weitgehenden Verzicht auf Kriege fehlt dieser Regulator, der noch keinen Nachfolger gefunden hat.

@sanatorium

sanatorium schrieb:Die Naturvölker arbeiten 2-3 Stunden am Tag und sie überleben problemlos.. Unser heutiges System schafft viel mehr und zeitfressendere Arbeit als es ein Selbstversorger-Leben tut.

In Naturvölkern verreckt man auch an Blutvergiftungen.

@tris
Besser als die meiste Zeit seines Lebens zu arbeiten und zu schlafen.

Man sollte arbeiten um zu leben und nicht leben um zu arbeiten.
Mein Vater geht z.B. um 6 Uhr morgens ausm Haus abends kommt er um 18 Uhr wieder von der Arbeit. Das sind 12 Stunden, ein verdammter halber Tag... Ich würd sowas moderne Sklaverei nennen.

@sanatorium

sanatorium schrieb:Besser als die meiste Zeit seines Lebens zu arbeiten und zu schlafen.

Ansichtssache. Ich habe jedenfalls keine Lust, es auszuprobieren, ob für mich langes Arbeiten oder jämmerliches Verrecken angenehmer ist.