Hat die Monogamie ausgedient?

@Grymnir
Also für ne Woche mal ein Bonobo sein hätte für mich einen gewissen Reiz den ich zumindest mal ausprobieren würde. Aber ein Leben lang?

@Chefheizer
@Chefheizer

Chefheizer schrieb:Polygamie bekommen die meisten Menschen psychologisch nicht auf die Kette - als Familienmodell ist es damit untauglicher als die Zwangsverheiratung.

bei überzeugten monogamisten ist das logischerweise so, ja. aber du wirst lachen, es gibt immer mehr alternativen, patchwork familien usw ... wie schon gesagt, die gesellschaft verändert sich so enorm. wer weiss was alles möglich sein wird.

@shaun7
Hm...die menschliche Psyche wird nach wie vor von anderen Mustern bestimmt. Und die schalten sich nicht einfach ab. So gesehen wird es kein überlebensfähiges Modell werden...jedenfalls nicht in absehbarer Zeit.

@shaun7
Ich glaube, damit gehörst du eher zu einer Minderheit in dieser Gesellschaft.
Und ich finde es in diesem Punkt etwas gewagt gleich zu sagen, dass es für die gesamte Gesellschaft das Beste wäre, wenn wir alle wieder Polygam leben würden.

Der Mensch ist nachwievor ein sehr soziales Tier. Immerhin war es unsere soziale Kompetenz, die uns unsere Entwicklung ermöglicht hat. Die meisten Menschen brauchen einen Rückzugsort. Und das ist die Familie. Doch die lebt dank dem Tempo der Moderne irgendwo auf dem Globus verteilt. Und was sucht sich Mann/Frau als Ersatz? Er gründet eine eigene Familie als Rückzugsort.

Nur, weil das bei dir nicht der Fall ist, darfst du nicht einfach behaupten, dass dein Lebensstil die Beste Lösung für uns alle sei.
Auch wenn du gleich behaupten wirst, dass das du das so auch nicht gemeint hast... Doch, nach deinem Eingangspost und der Umfrage her hast du es so gemeint. Immerhin scheint es dir sehr wichtig zu sein die Leute von der "biologischen Notwendigkeit" der Polygamie zu überzeugen.

@shaun7
Und beantworte mir mal eins:
Wie kann eine Patchworkfamilie entstehen, wenn man den Partner ständig wechselt?
Eine Patchworkfamilie kann doch nur entstehen, wenn zwei Partner sich entschließen zusammen zu bleiben, was dann wieder gegen deine Polygamie spricht.

@GalleyBeggar

GalleyBeggar schrieb:wenn wir alle wieder Polygam leben würden.

WEnn das so rüber kam,dann sorry. was ich in erster Linie behauptete ist das die Monogamie ausgedient hat, aufgrund unserer Gesellschaftlichen veränderung. Polygamie evtl ne Möglichkeit.

@shaun7

shaun7 schrieb:was ich in erster Linie behauptete ist das die Monogamie ausgedient hat, aufgrund unserer Gesellschaftlichen veränderung.

So ein Blödsinn! Gerade in letzter Zeit haben Studien unter jungen Leuten aufgezeigt, daß Partnerschaft, Ehe und Familie wieder mehr und mehr hoch im Kurs stehen! Es gibt sogar immer mehr junge Paare und Menschen, die sich sozusagen aufsparen für den Partner, den sie heiraten werden ... und das sind nicht nur fundamentalistische Katholiken!

@shaun7

Damit du es auch glaubst!

Welche Bedeutung haben Partnerschaft und Liebe für Jugendliche heute?
Eine feste Partnerschaft wird in den meisten vorliegenden Untersuchungen als ei-ner der wichtigsten Werte genannt, die für das Lebensglück benötigt werden (z.B. Burkhart & Kohli, 1992; Campbell et al., 1976; Köcher 1993). Zudem wünschen sich die meisten Menschen in fast allen Kulturen eine lebenslange intime Bezie-hung (Buss 1995). Diese Haltung spiegelt sich auch in den offiziellen Statistiken zur Häufigkeit von Eheschließungen wider. Rund 85-90% der Bevölkerung heira-ten mindestens einmal im Verlauf des Lebens und zwei Drittel der Geschiedenen gehen eine weitere Ehe ein (Glick, 1984; Norton & Glick, 1976).
Als Hauptmotiv für die Eheschließung gilt gemäß verschiedener Annahmen die Liebe (vgl. Riehl-Emde & Willi, 1997). In der Tat geben über 90% (selbst später Geschiedener) an, dass sie zum Zeitpunkt der Eheschließung eine starke bis sehr starke Liebe zu ihrem Partner empfunden hätten (Bodenmann, Bradbury & Mada-rasz, 2002). Ähnlich hoch liegen die Einschätzungen zur Partnerschaftszufrieden-heit (Liebe und Partnerschaftszufriedenheit sind hoch interkorreliert wie Gallup (1990) zeigte). So berichten Schneewind et al. (1996), dass kurz nach der Ehe-schließung 70% der Paare sehr zufrieden und 23% zufrieden sind (d.h. insgesamt 93% ihre Ehe als zufriedenstellend empfanden). Selbst nach 6 Ehejahren gaben die meisten Paare an, in ihrer Beziehung zufrieden zu sein, auch wenn zu diesem Zeit-punkt 24% der Frauen und 17% der Männer weniger zufrieden mit ihrer Partner-schaft waren. Ähnlich hohe Zufriedenheitswerte (78% der Frauen und 86% der Männer bezeichneten sich als stark bis sehr stark zufrieden mit ihrer Ehe) fanden Schumacher, Bodenmann, Meyer, Binz und Brunner (2003) in einer epidemiologi-schen Untersuchung an 2.588 verheirateten Schweizerinnen und Schweizern und auch Willi (2002) berichtet, dass 60% der Verheirateten in seinen Untersuchungen angeben, mit ihrer großen Liebe zusammenzuleben.
Neben diesem insgesamt erstaunlich positiven Bild zur Partnerschafts-

Quelle: Welche Bedeutung haben Partnerschaft und Liebe für Jugendliche ...
www.zeitschrift-fuer-familienforschung.de/.../2003-2-bodenmann.pd...
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat - Schnellansicht
von G Bodenmann - Zitiert durch: 9 - Ähnliche Artikel
1. Juli 2008 – beleuchtet. Die Ergebnisse zeigen, dass die befragten. Jugendlichen insbesondere Treue und Ge- borgenheit mit Partnerschaft und Ehe asso- ...

@Yike
Warum sollte man nicht mehr in der Lage sein, sich nur mehr auf eine Person zu konzentrieren?
Der Austausch von Körperflüssigkeiten sei mal hier ganz außer Acht gelassen...

sehr heikel und verantwortungslos in einer Beziehung schließlich kann man den Partner mit allem möglichen Scheiß anstecken, wenn man außerhalb der Beziehung Sex hat.
Wenn, dann sollten schon beide Beziehungspartner so eine Einstellung haben, doch das ist meist nicht der Fall.

Benutzt du keine Kondome??? Wie verantwortungslos!

what the f*** is monogamie?

Franziska schrieb:Warum sollte man nicht mehr in der Lage sein, sich nur mehr auf eine Person zu konzentrieren?

Das ist ein persönlicher Erfahrungswert, wenn das bei dir nicht so sein sollte kann ich nur sagen herzlichen Glückstrumpf oder herzliches Beileid..such dir was aus.
Wenn ich ich tatsächlich meine Verliebtheit so lange wie nur irgend möglich auskosten möchte und meinen Partner so gut es nur geht erfahren möchte, kann ich das nicht in Katergorien aufteilen nach dem Motto, der eine hat dies, der andere das..zu oberflächlich und nicht nach meinem Geschmack.
Es gibt so viel mehr bei einem Menschen zu entdecken, bzw, gemeinsam Erlebtes zu verarbeiten und zu geniessen braucht auch seine Zeit..da muss man doch nicht gleich zum nächsten, um sein Quentchen Glück zu suchen, oder?

Das Problem heutzutage ist doch, dass überall die Verlockung liegt. Nie zuvor war es so einfach andere Menschen kennen zu lernen. Nie zu vor war unsere Gesellschaft so offen, wie heute. Nie zu vor war es möglich große Distanzen so schnell zu überbrücken.

Durch diese Konstellation, diese Umstände, ist es doch heute so, dass man, wenn auch nur oberflächlich, andere Menschen sehr schnell kennen lernt und ihnen näher kommen kann. Ich spreche da auch aus Erfahrung und denke, dass ich die ein oder andere Aktion nicht gemacht hätte, wenn ich 50 oder 100 Jahre früher gelebt hätte.

Früher hat man Dinge, die kaputt gegangen sind repariert, heute wirft man sie doch eher weg.

Ich denke jeder muss für sich selbst entscheiden, ob die Monogamie das richtige ist oder nicht und dafür muss man auch was tun. manch einer kann das eben auch nicht, mit einer Person das Leben zu verbringen. Früher war es dann eben so, man hat geheiratet und selbst, wenn man keine Liebe mehr empfunden hat, blieb man beieinander. Heute trennt man sich eben, geht fremd oder sucht sich einen neuen Partner.

gladiator82 schrieb:Das Problem heutzutage ist doch, dass überall die Verlockung liegt. Nie zuvor war es so einfach andere Menschen kennen zu lernen. Nie zu vor war unsere Gesellschaft so offen, wie heute. Nie zu vor war es möglich große Distanzen so schnell zu überbrücken.

Aber wenn man seinen Partner liebt, kann die Verlockung noch so groß sein: Man geht sie nicht ein. ;)

gladiator82 schrieb:Früher hat man Dinge, die kaputt gegangen sind repariert, heute wirft man sie doch eher weg.

Und wenn sie gar nicht mehr zu reparieren sind, trennt man sich. Ist doch eine ganz einfache Geschichte. Kein betrügen, kein belügen. Einfach nur ehrlichkeit.

@dog

dog schrieb:Aber wenn man seinen Partner liebt, kann die Verlockung noch so groß sein: Man geht sie nicht ein.

Das sehe ich auch so, habe ja nichts anderes behauptet. Nur ist es heute umso schwieriger diesen Verlockungen zu widerstehen. ;-)

@shaun7
Wie kann etwas so individuelles und intimes im Allgemeinen ausdienen? Jeder weiß doch selber, was er will. Das kann nicht ausdienen. Ausserdem finde ich es kommt bißchen schräg von dir rüber. Nichts für ungut, zieh dein Dingen durch. Vollkommen legitim. Aber bißchen kommste so rüber "Ich bin so alternativ und so unfassbar ehrlich zu mir, ihr alle bescheißt euch wahrscheinlich selber und beweisen tue ich das anhand der Fickerei der Bonobos." Ich denke das stößt hier sauer auf. Mir ist kaum wer aufgefallen, der dich moralisch verurteilt, die meisten haben wohl einfach mit deiner, so wirkt es, Anmaßung ein Problem. Als hättest du die Wahrheit gefunden und die meisten von uns belügen uns und unsere Umwelt.

Hier sind hauptteils erwachsene Menschen unterwegs. Meinste nicht, die wissen selber am besten was sie wollen? Genauso wie du es bei dir auch weißt.

Ohne Ehe kein Ehebruch.

@Doors

Dennoch kann man dann untreu sein, auch wenn man nicht verheiratet ist. Spielt doch keine Rolle, ob man verheiratet ist oder nicht...

In einer offenen Beziehung kann man nicht untreu sein.

@Doors

Körperlich vielleicht nicht, aber emotional schon...

Doors schrieb:Ohne Ehe kein Ehebruch.

Das ist ja nun wieder juristische Haarspalterei ...
Heimliches Fremdgehen, Betrügen und Hintergehen ist in einer "wilden Ehe" nicht weniger verachtenswert, als wenn es in einer Partnerschaft mit dem berühmten Papier und Stempel geschieht - der Betrogene hat es meist nur leichter, den Betrüger vor die Tür zu setzen ;) .