Abstinent werden und zurück in die Realität?
Abstinent werden und zurück in die Realität?
19.02.2013 um 16:43@Klavier
@Flaky
Bei einem Bekannten von mir wurde der Magen und der meiste Darm auch wg. Krebs entfernt. Trotzdem raucht und trinkt er immer weiter. Er schafft den Absprung nicht, obwohl er es sich wünscht. Aber er gibt es nicht zu, - ich glaube, noch nicht mal seinem Arzt gegenüber!
Was soll ich machen? Der Druck bei ihm ist so stark.
Und er liebt an sich sogar seine Arbeit, ist sehr tüchtig und möchte sich durch sie immer ablenken.
@Flaky
Bei einem Bekannten von mir wurde der Magen und der meiste Darm auch wg. Krebs entfernt. Trotzdem raucht und trinkt er immer weiter. Er schafft den Absprung nicht, obwohl er es sich wünscht. Aber er gibt es nicht zu, - ich glaube, noch nicht mal seinem Arzt gegenüber!
Was soll ich machen? Der Druck bei ihm ist so stark.
Und er liebt an sich sogar seine Arbeit, ist sehr tüchtig und möchte sich durch sie immer ablenken.
Abstinent werden und zurück in die Realität?
19.02.2013 um 21:40@natü
Oftmals ist die Arbeit der einzige Bezug zur Realität der noch da ist. Hmm was ist in seinen Augen das größere Problem? Das Rauchen oder das Trinken, beides gleichzeitig aufzugeben halte ich für nicht möglich.
Stehst du ihm sehr nah?
Unterstützung ist sehr wichtig, gerade auf sozialer Ebene. Man braucht Unterstützung von Freunden und Familie, das stärkt und gibt Rückhalt.
Er arbeitet zur Ableinkung von der Sucht? Oder "suchtet" er zur Ablenkung von der Arbeit?
Warum gibt er es nicht zu? (Klar ne Alkoholsucht binde ich nicht jedem auf die Nase, aber das Umfeld muss doch wenigstens das Rauchen mitbekommen).
Man muss sich nicht schämen ein Süchtiger zu sein, Sucht ist eine Krankheit.
Flaky
Oftmals ist die Arbeit der einzige Bezug zur Realität der noch da ist. Hmm was ist in seinen Augen das größere Problem? Das Rauchen oder das Trinken, beides gleichzeitig aufzugeben halte ich für nicht möglich.
Stehst du ihm sehr nah?
Unterstützung ist sehr wichtig, gerade auf sozialer Ebene. Man braucht Unterstützung von Freunden und Familie, das stärkt und gibt Rückhalt.
Er arbeitet zur Ableinkung von der Sucht? Oder "suchtet" er zur Ablenkung von der Arbeit?
Warum gibt er es nicht zu? (Klar ne Alkoholsucht binde ich nicht jedem auf die Nase, aber das Umfeld muss doch wenigstens das Rauchen mitbekommen).
Man muss sich nicht schämen ein Süchtiger zu sein, Sucht ist eine Krankheit.
Flaky
Abstinent werden und zurück in die Realität?
20.02.2013 um 15:30@Flaky
Wo er herkommt, gehört saufen zum Mann. Und seine besten Kumpels sind genauso erzogen.
Wenn ich es erwähne, egel wie freundlich, wird er wütend. Nur wenn er blau ist, kann er überhaupt etwas zugeben.
Er arbeitet von Natur aus perfekt und ist darin sehr helle, überhaupt sehr vernünftig. Darum kann er sich ja auch so gut verstecken, sogar vor seinem Arzt.
Er hat nicht gerafft, dass das Krankheit ist und nichts mit Willensschwäche zu tun hat.
Ich bin nicht die Hauptbezugsperson. die haben längst Abstand genommen.
Und ich habe keinen einfluss auf seine verhältnisse. Ich fürchte, mit meiner co-alkoholischen Art verhindere ich nur, dass er auf die Füße fällt, denn dann tut er mir wieder so leid. Ich bin vielleicht Gift für ihn. Ihn ganz abservieren wäre für mich zu gefährlich, da er im Suff gewalttätig sein kann.
Wo er herkommt, gehört saufen zum Mann. Und seine besten Kumpels sind genauso erzogen.
Wenn ich es erwähne, egel wie freundlich, wird er wütend. Nur wenn er blau ist, kann er überhaupt etwas zugeben.
Er arbeitet von Natur aus perfekt und ist darin sehr helle, überhaupt sehr vernünftig. Darum kann er sich ja auch so gut verstecken, sogar vor seinem Arzt.
Er hat nicht gerafft, dass das Krankheit ist und nichts mit Willensschwäche zu tun hat.
Ich bin nicht die Hauptbezugsperson. die haben längst Abstand genommen.
Und ich habe keinen einfluss auf seine verhältnisse. Ich fürchte, mit meiner co-alkoholischen Art verhindere ich nur, dass er auf die Füße fällt, denn dann tut er mir wieder so leid. Ich bin vielleicht Gift für ihn. Ihn ganz abservieren wäre für mich zu gefährlich, da er im Suff gewalttätig sein kann.
Abstinent werden und zurück in die Realität?
20.02.2013 um 18:31@natü
So sorry, komme erst jetzt zum Antworten.
Ich komme und wohne auf dem Dorf, da gehört das exzessive Saufen auch dazu. Die Versuchung ist da sehr groß, wer sich widersetzt, mit dem kann ja was nicht stimmen...
In einem trinkenden Umfeld zu sagen, ja ich bin Alkoholkrank, ja ich brauche deswegen Hilfe ist vermutlich verdammt schwer. Aber wenn er wirklich aufhören will, muss er es logischerweise einsehen, von ihm muss der Wille kommen.
Das heißt aber du hast doch Einfluss auf ihn, gerade wenn andere Bezugspersonen Abstand genommen haben. Was meinst du mit "co-alkoholischen Art"? Das du ihn in Alkoholismus unterstützt? Also mit was zum Trinken vorbei fährst?
Ich kenn das, bei einem Freund von mir habe ich den gleichen Fehler begannen, als er aufhören wollte war ich der Idiot der vorbeikam und ihn indirekt ermutigt hatte weiterzumachen. Einfach weil ich nicht sehen wollte, das ich den Spaß habe und er nicht mehr, ich wollte eigentlich nichts Böses. Er hat dann die Bremse gezogen und unsere Freundschaft beendet, was für ihn der beste Schritt war. Jetzt ist er clean.
Wenn es für dich nicht möglich ist, ihn zu unterstützen, bzw. mit ihm weiter befreundet zu sein oder eine Bezugsperson zu sein (du schreibst ja selber, das deine Art eher hinderlich für ihn ist) solltest du den Kontakt unterbinden. Die Gewalt darfst du nicht dulden, der Alk darf keine Entschuldigung sein.
Gruß
Flaky
So sorry, komme erst jetzt zum Antworten.
Ich komme und wohne auf dem Dorf, da gehört das exzessive Saufen auch dazu. Die Versuchung ist da sehr groß, wer sich widersetzt, mit dem kann ja was nicht stimmen...
In einem trinkenden Umfeld zu sagen, ja ich bin Alkoholkrank, ja ich brauche deswegen Hilfe ist vermutlich verdammt schwer. Aber wenn er wirklich aufhören will, muss er es logischerweise einsehen, von ihm muss der Wille kommen.
Das heißt aber du hast doch Einfluss auf ihn, gerade wenn andere Bezugspersonen Abstand genommen haben. Was meinst du mit "co-alkoholischen Art"? Das du ihn in Alkoholismus unterstützt? Also mit was zum Trinken vorbei fährst?
Ich kenn das, bei einem Freund von mir habe ich den gleichen Fehler begannen, als er aufhören wollte war ich der Idiot der vorbeikam und ihn indirekt ermutigt hatte weiterzumachen. Einfach weil ich nicht sehen wollte, das ich den Spaß habe und er nicht mehr, ich wollte eigentlich nichts Böses. Er hat dann die Bremse gezogen und unsere Freundschaft beendet, was für ihn der beste Schritt war. Jetzt ist er clean.
Wenn es für dich nicht möglich ist, ihn zu unterstützen, bzw. mit ihm weiter befreundet zu sein oder eine Bezugsperson zu sein (du schreibst ja selber, das deine Art eher hinderlich für ihn ist) solltest du den Kontakt unterbinden. Die Gewalt darfst du nicht dulden, der Alk darf keine Entschuldigung sein.
Gruß
Flaky
Abstinent werden und zurück in die Realität?
20.02.2013 um 18:47@Flaky
Danke für Antwort.
Ich trinke praktisch nie Alkohol, weil ich mich vor Betrunkenen als Kind sehr geekelt habe und durch Nachbarn, Kollegen usw. weiß, wie gefährlich das werden kann. Da wäre ich ja blöd anzufangen.
Der Co-Alkoholismus funktioniert nach dem Verfolger-Retter-Opfer-Dreieck, in dem man mit wechselnden Rollen sich immer weiter im Kreise dreht.
Ich habe die Einsicht, dass ich ihm nicht helfen kann. Die Freundschaft steht also auf Illusionen, obwohl es auch praktische Gründe gibt, die aber auch den endgültigen Abstand problematisch machen würden.
Der Umgang bringt Ärger, Demütigung, Stress, Zorn usw. mit sich: alles, was das Leben so bietet. Ohne dass ich ins Kino muss.
Ich habe wohl zuwenig Probleme und mache mir darum welche.
Aber bei ihm sieht es richtig übel aus: zuletzt sogar mal 2-3 Wochen durchgehend blau; öfter schon Stürze, wie er sagt (im alk. Delirium?). Ein Wunder, dass er bis jetzt immer wieder auf die Beine gekommen ist. Er ist zäh und sportlich. Aber wie lange noch? Er hat jetzt schon das Rentenalter erreicht. Seine Familie hat aufgegeben. Aber ich bekomme auch keine Informationen von ihr.
Danke für Antwort.
Ich trinke praktisch nie Alkohol, weil ich mich vor Betrunkenen als Kind sehr geekelt habe und durch Nachbarn, Kollegen usw. weiß, wie gefährlich das werden kann. Da wäre ich ja blöd anzufangen.
Der Co-Alkoholismus funktioniert nach dem Verfolger-Retter-Opfer-Dreieck, in dem man mit wechselnden Rollen sich immer weiter im Kreise dreht.
Ich habe die Einsicht, dass ich ihm nicht helfen kann. Die Freundschaft steht also auf Illusionen, obwohl es auch praktische Gründe gibt, die aber auch den endgültigen Abstand problematisch machen würden.
Der Umgang bringt Ärger, Demütigung, Stress, Zorn usw. mit sich: alles, was das Leben so bietet. Ohne dass ich ins Kino muss.
Ich habe wohl zuwenig Probleme und mache mir darum welche.
Aber bei ihm sieht es richtig übel aus: zuletzt sogar mal 2-3 Wochen durchgehend blau; öfter schon Stürze, wie er sagt (im alk. Delirium?). Ein Wunder, dass er bis jetzt immer wieder auf die Beine gekommen ist. Er ist zäh und sportlich. Aber wie lange noch? Er hat jetzt schon das Rentenalter erreicht. Seine Familie hat aufgegeben. Aber ich bekomme auch keine Informationen von ihr.
Abstinent werden und zurück in die Realität?
20.02.2013 um 18:56@Flaky
Trinkst du denn immer noch mit? Wegen der Typen auf dem Dorf?
Die Kumpels meines Bekannten werden um ihn keine Träne weinen, wenn sie ihn vollends ruiniert haben, und nur an sich denken. Aber arbeiten soll er für sie, wenn sie pfeifen.
Ich habe mal den Spruch gelesen: "Die Leute danken es uns nicht, wenn wir uns nach ihren Vorstellungen richten." Deswegen verhalte ich mich so, wie ich es möchte und für richtig halte, egal, was Fremde von mir denken. Da fände ich ja nie meinen Frieden, wenn ich mich nach dem Kopf anderer richten wollte. Freilich muss man dann auch mit Einsamkeit zurechtkommen können. Aber das ist kein Drama, finde ich.
Trinkst du denn immer noch mit? Wegen der Typen auf dem Dorf?
Die Kumpels meines Bekannten werden um ihn keine Träne weinen, wenn sie ihn vollends ruiniert haben, und nur an sich denken. Aber arbeiten soll er für sie, wenn sie pfeifen.
Ich habe mal den Spruch gelesen: "Die Leute danken es uns nicht, wenn wir uns nach ihren Vorstellungen richten." Deswegen verhalte ich mich so, wie ich es möchte und für richtig halte, egal, was Fremde von mir denken. Da fände ich ja nie meinen Frieden, wenn ich mich nach dem Kopf anderer richten wollte. Freilich muss man dann auch mit Einsamkeit zurechtkommen können. Aber das ist kein Drama, finde ich.
Abstinent werden und zurück in die Realität?
20.02.2013 um 20:05@natü
Ich hatte "co-alkoholischen Art" anders verstanden, danke für die Aufklärung :)
Wie wäre es ohne Umgang für dich?
Ist er mehr der Absturz-Mengen-Säufer oder der jeden Tag Trinker, dafür aber gemäßigt?
Ich bin selbst süchtig, allerdings nicht nach Alkohol. Ich versuche allerdings einen geregelten Drogenkonsum zu verfolgen, was bisher relativ gut gelingt.
Der Spruch gefällt mir, denke er ist zutreffend. Man sollte seinen eigenen Ideen und Vorstellungen folgen das stimmt. Also sich selber treu bleiben. Dadurch muss man allerdings nicht zwangsläufig einsam sein. Ich dachte eigentlich ich ertrage Einsamkeit recht gut, bin mir aber inzwischen unsicher.
Bist du einsam?
Flaky
Ich hatte "co-alkoholischen Art" anders verstanden, danke für die Aufklärung :)
Wie wäre es ohne Umgang für dich?
Ist er mehr der Absturz-Mengen-Säufer oder der jeden Tag Trinker, dafür aber gemäßigt?
natü schrieb:Trinkst du denn immer noch mit? Wegen der Typen auf dem Dorf?Nein, habe ich auch nie, zumindest nicht exzessiv, deswegen auch mein Satzanhang: "mit dem kann ja was nicht stimmen." Das war eher auf mich bezoegen, da ich mich von den TRinkern zurückgezogen habe :)
Ich bin selbst süchtig, allerdings nicht nach Alkohol. Ich versuche allerdings einen geregelten Drogenkonsum zu verfolgen, was bisher relativ gut gelingt.
Der Spruch gefällt mir, denke er ist zutreffend. Man sollte seinen eigenen Ideen und Vorstellungen folgen das stimmt. Also sich selber treu bleiben. Dadurch muss man allerdings nicht zwangsläufig einsam sein. Ich dachte eigentlich ich ertrage Einsamkeit recht gut, bin mir aber inzwischen unsicher.
Bist du einsam?
Flaky
Abstinent werden und zurück in die Realität?
21.02.2013 um 07:15@natü
Da kannst Du als Aussenstehender nicht viel machen. Da muss sich bei ihm im Kopf der Schalter umlegen. Ich rauche auch noch, obwohl ich es nicht mehr sollte. Ich bin auch noch nicht so weit, obwohl ich eigentlich nicht mehr qualmen möchte.
Bei mir ist es sogar so, das ich immer einen Grund finde um zu rauchen.
Da kannst Du als Aussenstehender nicht viel machen. Da muss sich bei ihm im Kopf der Schalter umlegen. Ich rauche auch noch, obwohl ich es nicht mehr sollte. Ich bin auch noch nicht so weit, obwohl ich eigentlich nicht mehr qualmen möchte.
Bei mir ist es sogar so, das ich immer einen Grund finde um zu rauchen.
Abstinent werden und zurück in die Realität?
21.02.2013 um 09:47@Klavier
Rauchen aufgeben soll ja noch schwerer sein als alk. Abstinenz.
Habe beides nie gemacht. Dann bist du also mit Alk-Abstinenz schon besser vorangekommen?
Mein Vater hat geraucht, und wenn nicht, hätte ich viel länger was von ihm gehabt. Ich habe ihm zwar nie Vorwürfe gemacht ... damals, als er damit anfing, waren die immensen Schäden ja noch nicht bekannt.
Rauchen aufgeben soll ja noch schwerer sein als alk. Abstinenz.
Habe beides nie gemacht. Dann bist du also mit Alk-Abstinenz schon besser vorangekommen?
Mein Vater hat geraucht, und wenn nicht, hätte ich viel länger was von ihm gehabt. Ich habe ihm zwar nie Vorwürfe gemacht ... damals, als er damit anfing, waren die immensen Schäden ja noch nicht bekannt.
Abstinent werden und zurück in die Realität?
21.02.2013 um 10:02@Flaky
Die Frage: 'Bist du einsam?' bringt mich zum Strahlen. Ich mag den melodramatischen Beiklang dieses Wortes nicht.
Einsamsein ist die Bedingung von jedem Schaffen und Persönlichkeit.
Aber es mag auch ein Defekt sein, wenn man sich nicht traut, sich auf andere Leute einzulassen.
"Wer einsam ist, der hat es gut,
weil keiner da, der ihm was tut." (Wilhelm Busch)
Ob im Alter das Einsamsein noch so prickelnd ist, wird sich zeigen. Ich habe gehört, dass sich das Bedürnis nach menschlicher Nähe erhöht und sich so wieder dem Bedarf in frühester Kindheit annähert.
Dass man vielleicht doch mehr Leute braucht, als man sich eingesteht, merke ich an meinem Redefluss hier im Forum.
Besonders habe ich geliebt: ...An Heiligabend spät allein durch die Stadt gehen, wenn keiner auf der Straße ist, durch die erleuchteten Fenster das Licht fallen sehen und ganz zufrieden die Stille genießen.
Je mehr Auflauf, umso wertvoller wird der Abstand zur Masse.
Außerdem: Wenn man direkte Ansprache entbehrt, schaltet das Bewusstsein recht bald auf die nächstniedrige Wahrnehmungsebene, und Unsichtbares wird lebendig und gibt einem das Gefühl, von ihm umgeben zu sein.
Die Frage: 'Bist du einsam?' bringt mich zum Strahlen. Ich mag den melodramatischen Beiklang dieses Wortes nicht.
Einsamsein ist die Bedingung von jedem Schaffen und Persönlichkeit.
Aber es mag auch ein Defekt sein, wenn man sich nicht traut, sich auf andere Leute einzulassen.
"Wer einsam ist, der hat es gut,
weil keiner da, der ihm was tut." (Wilhelm Busch)
Ob im Alter das Einsamsein noch so prickelnd ist, wird sich zeigen. Ich habe gehört, dass sich das Bedürnis nach menschlicher Nähe erhöht und sich so wieder dem Bedarf in frühester Kindheit annähert.
Dass man vielleicht doch mehr Leute braucht, als man sich eingesteht, merke ich an meinem Redefluss hier im Forum.
Besonders habe ich geliebt: ...An Heiligabend spät allein durch die Stadt gehen, wenn keiner auf der Straße ist, durch die erleuchteten Fenster das Licht fallen sehen und ganz zufrieden die Stille genießen.
Je mehr Auflauf, umso wertvoller wird der Abstand zur Masse.
Außerdem: Wenn man direkte Ansprache entbehrt, schaltet das Bewusstsein recht bald auf die nächstniedrige Wahrnehmungsebene, und Unsichtbares wird lebendig und gibt einem das Gefühl, von ihm umgeben zu sein.
Abstinent werden und zurück in die Realität?
21.02.2013 um 10:34@natü
Ja es war recht melodramatisch als Schluss angehängt an meinen Beitrag.
Ich entfalte doch meine Persönlichkeit nicht nur wenn ich einsam bin, gerade in Gesellschaft zeigt sich doch wer seinen Willen und Durchsetzungsvermögen hat und wer nicht?
Ja die Angst vor Nähe und verletzt zu werden wenn man sich öffnet ist gegeben. Passendes Zitat zu dem Thema wie ich finde, danke.
Wenn ich richtig vermute bist du einsam, aber es ist eine selbst gewählte Einsamkeit mit der du leben kannst? Oder zweifelst du doch?
Darf ich fragen wie alt du bist? (reicht auch eine ca. Angabe)
zum letzten Satz: Also erschafft dein Bewusstsein eine Illusion, die gegen die Einsamkeit hilft? Oder verstehe ich es falsch?
Flaky
Ja es war recht melodramatisch als Schluss angehängt an meinen Beitrag.
Ich entfalte doch meine Persönlichkeit nicht nur wenn ich einsam bin, gerade in Gesellschaft zeigt sich doch wer seinen Willen und Durchsetzungsvermögen hat und wer nicht?
Ja die Angst vor Nähe und verletzt zu werden wenn man sich öffnet ist gegeben. Passendes Zitat zu dem Thema wie ich finde, danke.
Wenn ich richtig vermute bist du einsam, aber es ist eine selbst gewählte Einsamkeit mit der du leben kannst? Oder zweifelst du doch?
Darf ich fragen wie alt du bist? (reicht auch eine ca. Angabe)
zum letzten Satz: Also erschafft dein Bewusstsein eine Illusion, die gegen die Einsamkeit hilft? Oder verstehe ich es falsch?
Flaky
Abstinent werden und zurück in die Realität?
21.02.2013 um 11:13@Flaky
Einsamkeit ist für mich nicht negativ besetzt. Wenn du in Gesellschaft nicht so widerstandsfähig und robust bist, ist Einsamkeit schon eine Erholung.
Du hast es gut, wenn es bei dir anders ist. Sich in der Gesellschaft behaupten ist auch eine Frage der Energie. Mancher muss haushalten und kommt mit Abstand besser zurecht.
Dass Einsamsein-Können Kraft gibt, habe ich erfahren. Für manche Sachen musst du sogar einsam sein. Ich bewundere Leute, die es noch besser können als ich.
Manchmal zieht man sogar die Einsamkeit einer netten Gelegenheit zu harmonischer Geselligkeit vor, bei der man nur Angenehmes zu erwarten hätte. Weil anderes wichtiger ist. Und hat hinterher nichts verpasst. Aber diese Entscheidungen kennt ja wohl jeder.
...Nein, das Bewusstsein schafft keine 'Illusion, die gegen die Einsamkeit hilft'! Es kommen reale Erfahrungen in das Bewusstsein. Etwa so, wie wenn du besser hörst, weil du allen Lärm abgeschaltet hast. Du stellst quasi deinen inneren Lautsprecher lauter und hörst dann Sachen, die du sonst überhörst. So ähnlich mag es Wanderern in der Natur gehen, die Vogelstimmen hören und die Spuren von Tieren finden, weil sie sich in aller Ruhe darauf konzentrieren beim Gehen.
Einsamkeit ist in diesem Sinne kein Leid, sondern höchstens eine Unannehmlichkeit. Eine andere Einsamkeit gibt es allerdings auch. Das Leiden der Verlassenheit usw. Das streite ich nicht ab.
Ich bin kein Einsiedler-Experte, sonst würde ich hier nicht abhängen...
Und Fakt ist auch, dass der Entschluss, einsam zu sein, und seine Durchführung Kräfte verbraucht. Denn die Einsamkeit ist biologisch für uns unnatürlich.
Jetzt habe ich gar nicht gefragt, wie du es siehst und erlebst...
Sorry, dass ich mich statt dessen mit meinem Einsamkeitsgeschwafel so aufdränge - paradox!
Rainer Maria Rilke sagt im "Malte": " ...ach, wenn man etwas davon mitteilen könnte! - Aber w ä r e es dann? Nein, es ist nur um den Preis des Alleinseins."
Mein Alter? Hm... "Alt werden ist die einzige Möglichkeit, lange zu leben" hat der alte Adenauer gesagt.
Aber ich hoffe, ich habe noch was vor mir. ....Es gibt ein Leben nach Allmystery...
Einsamkeit ist für mich nicht negativ besetzt. Wenn du in Gesellschaft nicht so widerstandsfähig und robust bist, ist Einsamkeit schon eine Erholung.
Du hast es gut, wenn es bei dir anders ist. Sich in der Gesellschaft behaupten ist auch eine Frage der Energie. Mancher muss haushalten und kommt mit Abstand besser zurecht.
Dass Einsamsein-Können Kraft gibt, habe ich erfahren. Für manche Sachen musst du sogar einsam sein. Ich bewundere Leute, die es noch besser können als ich.
Manchmal zieht man sogar die Einsamkeit einer netten Gelegenheit zu harmonischer Geselligkeit vor, bei der man nur Angenehmes zu erwarten hätte. Weil anderes wichtiger ist. Und hat hinterher nichts verpasst. Aber diese Entscheidungen kennt ja wohl jeder.
...Nein, das Bewusstsein schafft keine 'Illusion, die gegen die Einsamkeit hilft'! Es kommen reale Erfahrungen in das Bewusstsein. Etwa so, wie wenn du besser hörst, weil du allen Lärm abgeschaltet hast. Du stellst quasi deinen inneren Lautsprecher lauter und hörst dann Sachen, die du sonst überhörst. So ähnlich mag es Wanderern in der Natur gehen, die Vogelstimmen hören und die Spuren von Tieren finden, weil sie sich in aller Ruhe darauf konzentrieren beim Gehen.
Einsamkeit ist in diesem Sinne kein Leid, sondern höchstens eine Unannehmlichkeit. Eine andere Einsamkeit gibt es allerdings auch. Das Leiden der Verlassenheit usw. Das streite ich nicht ab.
Ich bin kein Einsiedler-Experte, sonst würde ich hier nicht abhängen...
Und Fakt ist auch, dass der Entschluss, einsam zu sein, und seine Durchführung Kräfte verbraucht. Denn die Einsamkeit ist biologisch für uns unnatürlich.
Jetzt habe ich gar nicht gefragt, wie du es siehst und erlebst...
Sorry, dass ich mich statt dessen mit meinem Einsamkeitsgeschwafel so aufdränge - paradox!
Rainer Maria Rilke sagt im "Malte": " ...ach, wenn man etwas davon mitteilen könnte! - Aber w ä r e es dann? Nein, es ist nur um den Preis des Alleinseins."
Mein Alter? Hm... "Alt werden ist die einzige Möglichkeit, lange zu leben" hat der alte Adenauer gesagt.
Aber ich hoffe, ich habe noch was vor mir. ....Es gibt ein Leben nach Allmystery...
Abstinent werden und zurück in die Realität?
21.02.2013 um 11:45@natü
Danke für die Antwort. Und nein du drängst dich nicht auf, freut mich davon zu lesen und eine ehrliche Meinung zu hören.
Ich bin überzeugt, das es gerade Einsiedler usw. gibt, wie du schön beschrieben hast, die die Einsamkeit genießen. Das Abschalten und Ausblenden des Alltagstrotts um zu sich selbst zu finden.
Wie ich das sehe?
Ich dachte bzw. denke in eine ähnliche Richtung mit der Einsamkeit. Sie ist bei mir mehr oder weniger selbst gewählt und durch "Eigenverschulden" induziert.
Was die Lebensdauer betrifft muss ich dem alten Konni recht geben, aber Lebensqualität geht bei mir vor Lebensdauer. Hmm irgendwie kommt mir das Zitat bekannt vor, aber von einem amerikanischen Schriftsteller(?)-
Flaky
Danke für die Antwort. Und nein du drängst dich nicht auf, freut mich davon zu lesen und eine ehrliche Meinung zu hören.
Ich bin überzeugt, das es gerade Einsiedler usw. gibt, wie du schön beschrieben hast, die die Einsamkeit genießen. Das Abschalten und Ausblenden des Alltagstrotts um zu sich selbst zu finden.
Wie ich das sehe?
Ich dachte bzw. denke in eine ähnliche Richtung mit der Einsamkeit. Sie ist bei mir mehr oder weniger selbst gewählt und durch "Eigenverschulden" induziert.
natü schrieb:...Nein, das Bewusstsein schafft keine 'Illusion, die gegen die Einsamkeit hilft'! Es kommen reale Erfahrungen in das Bewusstsein. Etwa so, wie wenn du besser hörst, weil du allen Lärm abgeschaltet hast. Du stellst quasi deinen inneren Lautsprecher lauter und hörst dann Sachen, die du sonst überhörst. So ähnlich mag es Wanderern in der Natur gehen, die Vogelstimmen hören und die Spuren von Tieren finden, weil sie sich in aller Ruhe darauf konzentrieren beim Gehen.Ich kenne und schätze diesen Zustand. Aber ich möchte ihn ehrlich gesagt nicht dauerhaft. So langsam zweifel ich an meiner Einstellung zur Einsamkeit. In letzter Zeit ist es eher ein gesteigertes Verlangen nach Nähe und Zweisamkeit, bzw. einfach mehr am Leben anderer Menschen teilzuhaben. Trotzdem werde ich weiterhin diese Ruhe-Phasen benötigen, einfach um mich auf mich selbst zu besinnen und abzuschalten.
Was die Lebensdauer betrifft muss ich dem alten Konni recht geben, aber Lebensqualität geht bei mir vor Lebensdauer. Hmm irgendwie kommt mir das Zitat bekannt vor, aber von einem amerikanischen Schriftsteller(?)-
Flaky
Abstinent werden und zurück in die Realität?
21.02.2013 um 12:14@William93
Es ist schon ein guter Schritt sich einzugestehen süchtig zu sein und Hilfe zu brauchen. Du musst es wirklich wollen dann wird alles gut!
Es ist schon ein guter Schritt sich einzugestehen süchtig zu sein und Hilfe zu brauchen. Du musst es wirklich wollen dann wird alles gut!
Abstinent werden und zurück in die Realität?
21.02.2013 um 19:43@natü
Ich weiß nicht genau was leichter ist. Bei dem Alk stand mehr für mich auf dem Spiel. Organisch fing schon einiges an sich zu verändern. Ich konnte das zum Glück weitestgehend beheben. Ein GOT. Wert ist noch etwas hoch. Den Gamma GT habe ich von 400 auf 41 runter. Der Entzug ist durch und ich habe keinen Suchtdruck. Jedenfalls kann ich das unterdrücken mit Willenskraft.
Ziel ist es bei mir, das erste Glas stehen zu lassen
Bei meinem Trinkverhalten kannst Du das wie mit einem bissigen Hund sehen. Solange er im Käfig ist, passiert nichts. Aber wehe die Tür ist auf.
Ich kann praktisch nicht mehr aufhören und trinke exessiv.
Ich weiß nicht genau was leichter ist. Bei dem Alk stand mehr für mich auf dem Spiel. Organisch fing schon einiges an sich zu verändern. Ich konnte das zum Glück weitestgehend beheben. Ein GOT. Wert ist noch etwas hoch. Den Gamma GT habe ich von 400 auf 41 runter. Der Entzug ist durch und ich habe keinen Suchtdruck. Jedenfalls kann ich das unterdrücken mit Willenskraft.
Ziel ist es bei mir, das erste Glas stehen zu lassen
Bei meinem Trinkverhalten kannst Du das wie mit einem bissigen Hund sehen. Solange er im Käfig ist, passiert nichts. Aber wehe die Tür ist auf.
Ich kann praktisch nicht mehr aufhören und trinke exessiv.
Abstinent werden und zurück in die Realität?
21.02.2013 um 20:51Zum allerersten Beitrag: tut mir leid kann dir da nichts zu sagen. Hab die 180grad Wende noch vor mir.
Abstinent werden und zurück in die Realität?
21.02.2013 um 20:57@Flaky
Ich kann nicht beschwören, dass es von Adenauer ist. Übrigens ja auch ein kluger, (einsamer?) Alter.
Im Alter wird man wohl automatisch einsam. Oder, wie du sagst, kippt das Bedürfnis irgendwann beim Erwachsenen wieder zurück zu den anderen. Mit richtiger Altersschwäche kommt es vielleicht, weil man die anderen mehr braucht.
Toll finde ich so Einsiedler und Bergsteiger und Weltumsegler, hörte mal von einer Frau, die immer allein mit dem Zelt unterwegs ist und nur vorübergehend bei anderen campiert.
Aber dazu hätte ich nicht den Mut.
Selbstverschuldete Isolation ist aber kein Grund, darin zu bleiben! Nur selbstgewünschte, heilsame!
Dieser Bekannte von mir zieht sich zurück, wenn er trinkt, bzw. tut es, wenn ihn keiner sieht: abends, am Wochenende; wenn er nicht arbeitet usw. Treffe ich ihn persönlich an, ist er ruhelos. Komischerweise am Telefon weniger.
Ich dachte manchmal, dass Cannabis eine Alternative zu Nik und Alk wäre. Aber davor wird teilweise auch gewarnt. Und vor allem die Gefahr der Schizophrenie könnte er gar nicht gebrauchen, da er sowieso schon (epileptische?) An-Fälle hatte und mir in seinem Alk. wie manisch-depressiv vorkommt.
Durch allmy habe ich ihn jetzt vernachlässigt. Weiß aber auch besser, wie man sich fühlt...:(
Ich kann nicht beschwören, dass es von Adenauer ist. Übrigens ja auch ein kluger, (einsamer?) Alter.
Im Alter wird man wohl automatisch einsam. Oder, wie du sagst, kippt das Bedürfnis irgendwann beim Erwachsenen wieder zurück zu den anderen. Mit richtiger Altersschwäche kommt es vielleicht, weil man die anderen mehr braucht.
Toll finde ich so Einsiedler und Bergsteiger und Weltumsegler, hörte mal von einer Frau, die immer allein mit dem Zelt unterwegs ist und nur vorübergehend bei anderen campiert.
Aber dazu hätte ich nicht den Mut.
Selbstverschuldete Isolation ist aber kein Grund, darin zu bleiben! Nur selbstgewünschte, heilsame!
Dieser Bekannte von mir zieht sich zurück, wenn er trinkt, bzw. tut es, wenn ihn keiner sieht: abends, am Wochenende; wenn er nicht arbeitet usw. Treffe ich ihn persönlich an, ist er ruhelos. Komischerweise am Telefon weniger.
Ich dachte manchmal, dass Cannabis eine Alternative zu Nik und Alk wäre. Aber davor wird teilweise auch gewarnt. Und vor allem die Gefahr der Schizophrenie könnte er gar nicht gebrauchen, da er sowieso schon (epileptische?) An-Fälle hatte und mir in seinem Alk. wie manisch-depressiv vorkommt.
Durch allmy habe ich ihn jetzt vernachlässigt. Weiß aber auch besser, wie man sich fühlt...:(
Abstinent werden und zurück in die Realität?
21.02.2013 um 21:03Abstinent werden und zurück in die Realität?
21.02.2013 um 22:35@natü
Dann kann ich dir sagen, das ich nicht alt werden möchte. Auf keinen Fall möchte ich alleine in einem Heim vor mich hinvegetieren und davor noch alte Freunde aus der Jugend wegsterben sehen.
Der Ausbruch aus der Einsamkeit ist nur nicht immer so einfach.
Cannabis - die große Diskussion die wohl niemals endet...Von vielen zu Unrecht verteufelt, von ebenso vielen genauso zu Unrecht verharmlost.
Cannabis hat schwach psychoaktive Wirkstoffe á la THC und CBD und weitere Cannabinoide und wirkt, auf Dauer konsumiert, definitiv auf die Psyche ein. Ob zum Guten oder zum Schlechten sei dahingestellt. Es ist nicht die schlechteste Alternative, bin kein Arzt, habe aber zum Beispiel einen guten Bekannten bei dem ADSH diagnostiziert wurde der auf Cannabis schwört. Von Selbstversuchen ist trotzdem abzuraten.
Die Gefahr der Schizophrenie besteht nicht akut, höchstens er hat latente Neigungen in diese Richtungen.
Mit Epilepsie ist nicht zu spaßen, objektiv betrachtet könnte Cannabis dabei helfen, ist vermutlich besser als zum Alkohol zu greifen.
Flaky
Dann kann ich dir sagen, das ich nicht alt werden möchte. Auf keinen Fall möchte ich alleine in einem Heim vor mich hinvegetieren und davor noch alte Freunde aus der Jugend wegsterben sehen.
Der Ausbruch aus der Einsamkeit ist nur nicht immer so einfach.
Cannabis - die große Diskussion die wohl niemals endet...Von vielen zu Unrecht verteufelt, von ebenso vielen genauso zu Unrecht verharmlost.
Cannabis hat schwach psychoaktive Wirkstoffe á la THC und CBD und weitere Cannabinoide und wirkt, auf Dauer konsumiert, definitiv auf die Psyche ein. Ob zum Guten oder zum Schlechten sei dahingestellt. Es ist nicht die schlechteste Alternative, bin kein Arzt, habe aber zum Beispiel einen guten Bekannten bei dem ADSH diagnostiziert wurde der auf Cannabis schwört. Von Selbstversuchen ist trotzdem abzuraten.
Die Gefahr der Schizophrenie besteht nicht akut, höchstens er hat latente Neigungen in diese Richtungen.
Mit Epilepsie ist nicht zu spaßen, objektiv betrachtet könnte Cannabis dabei helfen, ist vermutlich besser als zum Alkohol zu greifen.
Flaky