Abstinent werden und zurück in die Realität?

@xKrakex
Sagen wir so, bei einem Abhängigen ist das immer ein Kampf Suchtfrei zu sein und auch zu bleiben. Selbst wenn ich es schaffe zehn oder zwanzig Jahre trocken zu bleiben , heißt das nicht das ein Rückfall nicht doch noch kommen kann.
Ziel ist es deswegen für mich jeden Tag das erste Glas stehen zu lassen.
@natü
Der Nickname war beim erstellen der erste Gedanke der mir durch den Kopf ging. Warum weiß ich auch nicht. Das hatte noch nicht mal einen Zusammenhang.

@Flaky

ich bin ja Pro Sterbehilfe und zwar für die, deren Prognose definitiv Schlüsse darauf zulässt, dass es sich nur um ein Hinauszögern des unumgänglichen Todes handelt!

So wie jeder die Freiheit zu Lebzeiten hat zu bestimmen wie er/sie sein Leben führen will, so sollte man auch jedem die Möglichkeit geben sich bewusst dafür zu entscheiden wie er/sie sterben will um unnötiges Leid (und auch Kosten) zu ersparen (Lebensqualität ist das nämlich keine mehr, wenn ich an manche Behandlung und deren Folgen denke!)!

War jetzt OT, aber wollts mal gesagt haben!

@DieSache
Ist nicht ganz falsch, Deine Post! Drogen und Alkohol sind ja auch irgendwo eine art Sterbehilfe.
Dauert nur etwas länger.

@Klavier

wobei da würde ich eher von Selbstmord auf Raten sprechen!

Destruktiv, selbstschädigendes Verhalten was ja bei einer Sucht der Fall ist, ist eben nicht so leicht zu behandeln, wie ein Schnupfen, oder andere kleinere Wehwehchen!

@DieSache
Ist auch so. Letztlich führt es aber zum selben Ziel. Obwohl der Betroffene das wohl nicht umbedingt erreichen wollte.
Behandeln lässt es sich nicht wirklich, zumindest nicht auf Medizinische Weise.
Bei meinem Alkoholproblem sagte mir mein Arzt, das man hierbei nicht einfach eine Pille gibt, oder ein Röntgenbild macht und sagt, das ist kaputt und muss repariert werden. Bei Alkohol hilft nur das Wort, also ist es immer ratsam Gruppen zu besuchen. Ich bin mit den AA`s sehr zufrieden, auch wenn ich zu Anfang etwas skeptisch war, aber man muss diesen Organisationen eine Chance geben .

@Klavier

zumindest fühlt man sich mit SHG´s im Rücken nicht ganz so allein und von der Gesellschaft ausgeschlossen, kann sich austauschen und erfahren wie andere ihr Los meistern!

@William93
Ja

@DieSache
Ist auch so. Mit einem Suchtverhalten ist es wie bei allen Problemen, verstehen tut da nur der, der selbst betroffen ist.
Bei vielen die ganz normal bei Anlässen trinken und ihr Mass halten, heißt es oft nur einfach aufhören.
So einfach ist das allerdings gar nicht.
Wie oft wurde mir schon vorgeschlagen auf Alkolfreies Bier umzusteigen. Was natürlich nicht funktioniert. Der Alkoholiker verarscht seinen Körper, da er den Geschmack hat, aber die Wirkung fehlt.
Konsequenz ist , das sich dann etwas mit Alkohol verabreicht wird.

aber piano

@Klavier

vorallem ists für trockene Alkoholiker echt jeden Tag ein Kampf, bei anderen Drogen brauchst du nen Dealer, beim Alk der wird ja als gesellschaftlich anerkannt empfunden und ist überall und fast immer verfügbar!

@DieSache
Das ist ebenfalls ein grosses Problem. Was mich vor allem sehr stört, ist das man immer und überall mit Alkohol konfrontiert wird. Bei Zigaretten hat man in der Werbung einen Riegel vorgeschoben, beim Alkohol nicht. Man startet viele Kampanien um die Jugend zu schützen aber man verbietet die Werbung nicht. Ist mir etwas unverständlich.
Aber wie Du schon schreibst, Alkohol wird als Gesellschaftsfähig angepriesen.
Bevor mir jemand vorwirft, ich hättge ja von selbst getrunken und keiner hätte mich gezwungen. Dies ist auch so, aber trotzdem ist es vorbeugend doch gut, wenn man diese Werbungen auch verbietet.

@Klavier

vorallem WIE Alkoholika beworben werden stößt mir übel auf, die Spots vermitteln immer dass es zum schicken Lifestyle gehört und ja ach so toll ist in Gesellschaft zu trinken. Das selbe wie einst Marlboro den Duft der wilden Freiheit verkaufte, zudem in anderen Ländern fährt man derzeit das selbe Programm. Im asiatischen Raum z.B. da wird heute für Tabak so geworben wie es bei uns in den 80ern der Fall war und dort greiffen auch Kinder schon zum Klimmstängel.

Gerade was da bei der Werbung an Botschaften vermittelt wird, verführt doch viele Jugendliche erst dazu mal zum Glas und Flasche zu greiffen, weil sie dazugehören wollen und den Spaß haben wollen, der werbemedial vermittelt wird!

@DieSache
Das ist echt schlimm. Als ich im Dezember zur Entgiftung war, habe ich ja an diversen Motivationsgruppen teilgenommen. Dort habe ich das auch mal benannt. Bei den Therapeuten hieß es dann allerdings, es würde zu sehr in die politische Schiene gehen.
Selbst wenn es so ist, na und. Schließlich ist dies eines der Wurzeln dieses Übels.
Die Tabakindustrie hat ja auch eine grosse Lobby und man konnte die Werbung verbannen. Dies müsste für Alkohol dann doch auch möglich sein.
Vor allem wenn ich diese verschiedenen Bierwerbungen sehe, dort sind die alle eine grosse glückliche Familie . Das gibt mir zu denken!

@Klavier

find ich ehrlich gesagt ganz schön derb, wenn man dann kommt und sagt, es ginge zu sehr ins Politische!

Denn das was uns Werbung suggeriert trägt ohne Zweifel dazu bei, dass es verharmlost wird!

@DieSache
Wird auch verharmlost. Während meiner Trinkerei war ich allerdings auch so. Ich hatte immer ein Grund warum ich ein Bierchen trinken könnte. alleine mein Spruch "ein Bierchen"". Ich selbst habe schon verharmlost. Während der Entgiftung habe ich eine volle Woche benötigt um die Tragweite zu erfassen, was ich mir da antue und was für eine Hölle die Familie hat. Ich war ja immer in einem Nebel gefangen, meine Lebensgefährtin aber hat das voll bewusst wahrgenommen. Für sie ist das alles bestimmt noch schlimmer gewesen als für mich.

@Klavier
"Ziel ist es deswegen für mich jeden Tag das erste Glas stehen zu lassen."

Auch hier gilt: du lebst im JETZT, nicht in der Vergangenheit, daher ist jedes heute stehengelassene Glas vorbildlich.

@DieSache
Sorry jetzt erst gesehen.
@Klavier
@xKrakex

DieSache schrieb:ich bin ja Pro Sterbehilfe und zwar für die, deren Prognose definitiv Schlüsse darauf zulässt, dass es sich nur um ein Hinauszögern des unumgänglichen Todes handelt!

Ja, kann dir da nur zustimmen, habe einen entsprechende Fall Ende letzten Jahres in der Familie gehabt (Opa). Die Kinder haben sich dabei zimlich zerstritten, manche waren dafür, das er unbedingt am Leben bleiben müsse, er ist der Opa, es wäre quasi Mord...
Während eine kleinere Gruppe dagegen blieb und meinte es ist eine Erlösung, was soll das Quälen noch?
Ich als Enkel hatte da natürlich wenig zu sagen, war aber definitiv für Letzteres, er hatte ein langes und verdammt gutes Leben (93 Jahre aktuell alt). Jetzt liegt er seit Monaten im Krankenhaus, besuchen konnte ich ihn noch nicht.

Sorry, ist ein bisschen offtopic.

Vielleicht ein bisschen näher am Thema: @Klavier Wirft bei mir gerade eine interessanten Frage auf, war zwar anders von dir gemeint, aber ich frage mal trotzdem:

Klavier schrieb:Drogen und Alkohol sind ja auch irgendwo eine art Sterbehilfe.

Wenn es Richtung Ende geht, warum nicht zudröhnen bis zum geht nicht mehr? (Passiert mit Schmerzmitteln eigentlich ja schon)
Wie steht ihr dazu?
Ich finde das Ende sollte möglichst angenehm gestaltet sein, also warum nicht?

Flaky

Die Frage ist vielleicht ein bisschen provokativ und moralisch bedenklich gestellt. Naja Haut in die Tasten.

@Flaky

jedenfalls so schmerzfrei wie möglich, ob man da aber einen Vergleich ziehen kann, zwischen Sucht und dem Endstadium bei tödlich verlaufenden Diagnosen?

Die die unter einer Sucht leiden, die wollen damit meist mehr seelische Schmerzen betäuben...

@DieSache
Nein kann man vermutlich nicht. Die Idee hinter meiner Frage war, ob man vielleicht doch durch "illegla" Drogen das Ende und die Schmerzen lindern kann. Hmm

Wie meinst du das mit den seelischen Schmerzen?
Geht es bei einer Sucht nicht eher darum, die Sucht zu befriedigen, den Kick zu spüren?

Flaky

@xKrakex
Ja, so ist das wohl besser beschrieben.
@Flaky
Meißt wird man ja , bei Krankheiten (Krebs ) , zugedröhnt. Tilidin und vorher Morphium.