Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Extreme Polizeigewalt

827 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gewalt, Polizei, Demonstration ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Extreme Polizeigewalt

13.08.2014 um 23:29
@niurick
:fuyeah:
Zitat von SubcomandanteSubcomandante schrieb:Ein Freispruch zweiter Klasse bedeutet, die Beweise reichen nicht aus.
Deshalb bliebe der üble Nachgeschmack.

Zudem lies Dir den Artikel durch, dann verstehst Du vielleicht mehr:
http://www.zeit.de/2008/02/Fall-Robert

In der letzten Stunde seines Lebens hat der umherirrende Robert noch verzweifelt versucht, mit dem Handy eine Menschenseele zu erreichen: Seine Freundin hatte ihr Mobiltelefon abgestellt, bei allen anderen Nummern kamen die Gespräche nicht zustande. Auch zu Hause hat Robert es versucht, zwei Mal wollte er die Nummer seiner Eltern eingeben, beide Male hat er sich verwählt.

Die Syrokowskis erfuhren von den Umständen, die zum Tode ihres Kindes geführt hatten, zunächst gar nichts. »Ihr Sohn ist bei einem Autounfall umgekommen«, teilte die Polizei ihnen am Morgen mit. Sie begruben den Toten im Glauben an ein tragisches Unglück. Und vielleicht wären sie heute noch dieser Meinung, hätten nicht plötzlich die Eheleute B. aus Groß Weeden vor ihrer Haustür gestanden: Sie hatten von Roberts Unfall im Radio gehört und berichteten nun den Eltern Syrokowski von dem merkwürdigen Polizeieinsatz in ihrer Grundstückseinfahrt.



melden

Extreme Polizeigewalt

13.08.2014 um 23:35
@Subcomandante

Wie willst du Fälle, in denen keine klaren Beweise vorliegen, anders lösen? Welchen Vorschlag gäbe es da? Münzwurf, Abstimmung, Befragung in Fußgängerzonen, Telefonvoting?


melden

Extreme Polizeigewalt

13.08.2014 um 23:46
@niurick
Lies die Links, vorher macht eine weitere Diskussion mit Dir für mich keinen Sinn!
Nochmal Gute Nacht!

Die Syrokowskis erfuhren von den Umständen, die zum Tode ihres Kindes geführt hatten, zunächst gar nichts. »Ihr Sohn ist bei einem Autounfall umgekommen«, teilte die Polizei ihnen am Morgen mit. Sie begruben den Toten im Glauben an ein tragisches Unglück. Und vielleicht wären sie heute noch dieser Meinung, hätten nicht plötzlich die Eheleute B. aus Groß Weeden vor ihrer Haustür gestanden: Sie hatten von Roberts Unfall im Radio gehört und berichteten nun den Eltern Syrokowski von dem merkwürdigen Polizeieinsatz in ihrer Grundstückseinfahrt.
http://www.zeit.de/2008/02/Fall-Robert

Aber verteidige Du ruhig weiter die beiden Polizisten, denn nichts anderes machst Du hier.
Fakt ist nunmal, die beiden haben falsch und zumindest einer vorsätzlich (sagt der Richter) gehandelt.
Fakt ist auch, dass durch dieses "Fehlverhalten" ein Jugendlicher starb.
Fakt ist auch, dass beide Polizisten in erster und zweiter Instanz verurteilt wurden.

Wären die beiden nicht verurteilt worden, wäre es ein Fehler der Justiz gewesen.

Unabhängig davon bin ich im Zweifel auch für den Angeklagten. Aber ebenfalls unabhängig davon, besitze ich genügend Empathie, mich in die Situation der Eltern zu versetzen, die 5 Jahre für Gerechtigkeit kämpfen mussten.


2x zitiertmelden

Extreme Polizeigewalt

13.08.2014 um 23:48
Subcomandante

vs

niurick


Eure Diskussion verfolgt sich wie ein Kampf zweier Gi Joe Aktion Figuren *g
Vor allem mit euren Avataren ^^


3x zitiertmelden

Extreme Polizeigewalt

13.08.2014 um 23:53
@Krampedes
Zitat von KrampedesKrampedes schrieb:Eure Diskussion verfolgt sich wie ein Kampf zweier Gi Joe Aktion Figuren *g
Vor allem mit euren Avataren ^^
Thx, made my day. rofl!

Musste herzlich lachen über Deinen Kommentar!


melden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 00:00
Hoffe die Unterbrechung lockert eure Gemüter. :)
Ist natürlich ein sehr hartes Thema zum Abend hin und sicherlich haben beider Seiten irgendwo immer Recht. Witzig, wenn man bedenkt, das Richter nicht halb so intensiv und lang die Sachlage besprechen- ja das ist eine offene Kritik an jene *g*


melden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 00:03
@Subcomandante
Zitat von SubcomandanteSubcomandante schrieb:Lies die Links
Aber nicht, wenn es mir um die Aufrichtigkeit/ Verlogenheit eines Standpunkts geht.


melden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 12:37
@niurick
Subcomandante schrieb:
Lies die Links


Aber nicht, wenn es mir um die Aufrichtigkeit/ Verlogenheit eines Standpunkts geht.
Dann lass es halt bleiben. Fakten und Informationen können ja auch stören...


melden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 12:39
@Subcomandante

Fakten und Informationen also, ja? Darum ging es also, als du meine Sicht als betroffener Vater erfahren wolltest? Sehr eigenartige Interpretation!


1x zitiertmelden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 12:53
@niurick
Zitat von niurickniurick schrieb:Fakten und Informationen also, ja? Darum ging es also, als du meine Sicht als betroffener Vater erfahren wolltest? Sehr eigenartige Interpretation!
Du bist sehr nachtragend, oder? Ein weiterkommen in der Diskussion ist mit Dir ja nicht möglich. Zudem hast Du mir ja auch bereits mitgeteilt, dass Dir die Frage zu privat ist. Ich hatte den Punkt bereits abgehakt:
Zitat von niurickniurick schrieb:Du fragst nach meinem Umgang mit einem Trauerfall. Es versteht sich jedoch von selbst, dass das hierfür keine Rolle spielt, darum gehe ich auch nicht darauf ein.



melden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 13:09
@Subcomandante

Wir sind wieder an dem Punkt mit dem Hin- und Hergespringe. Und immer wieder werden Opferperspektive mit Fakten und Informationen durcheinandergebracht. Ein klarer, nachvollziehbarer Standpunkt wäre fein.


1x zitiertmelden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 13:16
@niurick
Zitat von niurickniurick schrieb:Wir sind wieder an dem Punkt mit dem Hin- und Hergespringe. Und immer wieder werden Opferperspektive mit Fakten und Informationen durcheinandergebracht. Ein klarer, nachvollziehbarer Standpunkt wäre fein.
Provozier doch bitte jemand anderen! Ich werde Dich nicht beleidigen oder ausrasten. Ich lache über Dich!

Hier kannst Du nochmal meine Zitate nachlesen:
Zitat von SubcomandanteSubcomandante schrieb:Unabhängig davon bin ich im Zweifel auch für den Angeklagten. Aber ebenfalls unabhängig davon, besitze ich genügend Empathie, mich in die Situation der Eltern zu versetzen, die 5 Jahre für Gerechtigkeit kämpfen mussten.
Zitat von SubcomandanteSubcomandante schrieb: Kc schrieb:
Auch das kann Vertrauen in die Polizei insgesamt und in gute Arbeit stärken.

Das sehe ich auch so.
"Das sehe ich auch so", ist von mir!
Zitat von SubcomandanteSubcomandante schrieb:Und dass das Urteil nicht meinen Ansprüchen genügt, wo liest Du das? Zugegeben, ich kannte die Urteile heute nachmittag noch nicht, aber immerhin hab ich mir die Mühe gemacht, mehr Infos zu diesem Fall zu suchen. Du kackst hier nur rum!
Zitat von SubcomandanteSubcomandante schrieb:Deshalb hab ich auch nie geschrieben, dass mir die Urteile nicht genügen. Ich bin zum Zeitpunkt meines ersten Posts heute von Freispruch ausgegangen. Mein Fehler.
Zitat von SubcomandanteSubcomandante schrieb:Nochmal für Dich: als ich das schrieb, waren mir (und Dir jawohl auch) die Urteile nicht bekannt! Statt hier rumzupupsen, hättest Du mich ja auch aufklären können, dass es Urteile gibt. Haste nicht, weil Du's auch nicht wusstest.
Zitat von SubcomandanteSubcomandante schrieb:Und da es keinen Freispruch gab (und ein Freispruch wäre laut Spiegel nur wg mangelder Beweise gewesen), bleibt auch kein übler Nachgeschmack.
Zitat von SubcomandanteSubcomandante schrieb:Was soll ich denn Deiner Meinung machen, um eine Audienz beim Papst bitten, damit er mir mein vorschnelles Urteil vergibt?
Zudem hat sich an meiner Meinung nichts geändert: wären die beiden Polizisten freigesprochen worden, bliebe für mich der üble Nachgeschmack (achtung ist wieder ein Konjunktiv).



melden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 15:22
@Kc schrieb
Ein völlig unverantwortliches Verhalten, muss man ganz klar sagen.

Keine gute Polizeiarbeit in diesem Fall.
@HeurekaAHOI schrieb:
Bei der Polizei gibt es nur " Fehlverhalten ". Mit Absicht haben die nie etwas gemacht.
In den hier zwischen @niurick und @Subcomandante heiss diskutierten Fällen handelt es sich ja nun wirklich um unverantwortiches und fahlässiges Handeln/Fehlverhalten, aber NICHT um extreme Polizeigewalt, wie es der thread -Titel dieser Diskussion vorgibt.

Das sprach niurick auch schon zu Recht an in diesem Beitrag an Subcomandante
niurick schrieb:
Wenn deine Aufmerksamkeit aber den beiden Polizisten gilt, die du unbegreiflicherweise in einem Thread über extreme Polizeigewlt thematisierst,



1x zitiertmelden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 15:45
@elfenpfad
Wenn Du Dir den Anfang dieser Diskussion anschaust, dann stellst Du fest, dass mein Beispiel sich auf diesen Post bezog: Beitrag von Krampedes (Seite 27) und diesen
Beitrag von Regenerate (Seite 27)
Der Fall aus Lübeck sollte nur verdeutlichen, zu was dieses "Aussetzen" führen kann. Dass hier deswegen so ein Fass aufgemacht wird...

Hätte ich doch lieber was zum Fall Khaled K. aus Essen geschrieben:
In dem Verfahren ging es um Gewalt gegen Polizisten, vor der Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) zuletzt warnte, weil sie schon fast zum Polizeialltag gehöre. Der Fall aus dem Oktober 2011 ist aber eher ein Beispiel für das Gegenteil: Gewalt durch Polizisten. Khaled K. und seine Verwandten waren offenbar nicht Täter, sondern Opfer. Polizeigewalt ist ein schwieriges Thema, weil oft Aussage gegen Aussage steht und die Wahrheit nur schwer zu ermitteln ist. Doch in diesem Fall spricht vieles dafür, dass ein Einsatz außer Kontrolle geriet, der so nicht hätte stattfinden dürfen.
[...]
Als die Verteidiger Polizist G. fragten, wie er aus mehreren Metern Entfernung Pfefferspray so versprüht haben könne, dass nur die Libanesen etwas abbekommen hätten, nicht aber seine Kollegen, die angeblich mit den Angeklagten rangen, reagierte er unwirsch. Das Spray lasse sich mit einiger Erfahrung gezielt einsetzen. Auf die Frage, warum er die Waffe nicht sichergestellt habe, sagte er, man müsse ihm überlassen, welche Maßnahmen er ergreife. Nach seiner Befragung stürmte G. nach draußen. "Was ist das hier für eine Scheiße", schrie er, beim nächsten Mal werde er "siebenmal schießen und siebenmal treffen."

"Die Glaubwürdigkeit der Polizeizeugen war dadurch natürlich erheblich erschüttert", sagt der Essener Anwalt Stephan Prinz, der Hadi vertrat. Das Verfahren wendete sich. Im April plädierte die Staatsanwaltschaft Essen auf Freispruch, das Gericht folgte dem Antrag. "Dies ist kein Freispruch zweiter Klasse aus Mangel an Beweisen, sondern ein Freispruch erster Klasse", sagte die Richterin. Als Grund nannte das Gericht: Offenbar sei nie eine Waffe am Tatort gewesen - und die Diensthandlung der Polizisten somit nicht rechtmäßig. Daher durfte sich die Familie K. wehren. Die Polizisten aber hätten nie so zulangen dürfen, wie sie das taten.

Khaled K. stand auf und schüttelte die Hand der Richterin. "Ich glaube jetzt wieder an den Rechtsstaat", sagte er.

Der Rechtsstaat, an den er glaubt, müsste nun gegen die Polizisten vorgehen - etwa wegen Körperverletzung oder unterlassener Hilfeleistung. Bis Ende voriger Woche aber hatte die Staatsanwaltschaft kein Verfahren eingeleitet. Sie hält sich alle Optionen offen und ist gegen das Urteil, das sie selbst beantragt hatte, in Berufung gegangen; nach Eingang der Gerichtsakten werde geprüft, ob man die Berufung auch durchführe, sagt eine Sprecherin. Dann soll auch entschieden werden, ob Ermittlungen gegen die beteiligten Polizisten eingeleitet werden. Die Polizei Essen teilt mit, dass sie die Vorwürfe gegen ihre Beamten "sehr ernst" nehme und "sorgfältig prüfen" werde.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-127078984.html

@elfenpfad ist Dir das gewaltätig genug?


1x zitiertmelden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 15:53
@Subcomandante
So tragisch der Fall auch ist, so wenig typisch ist er für einen Fall von Polizeigewalt.

Es ist eine Verkettung unglücklicher Umstände. Die Polizisten schätzen die Situation falsch ein, die Rettungssanitäter schätzen die Situation falsch ein und ein Erwachsener (wenn auch knapp) versetzt sich - immerhin bewusst - in einen handlungsunfähigen Zustand.

Keine Frage, dass so etwas nicht passieren sollte. Aber es ist weit entfernt von vorsätzlicher Polizeigewalt.


1x zitiertmelden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 15:56
@kleinundgrün
Lies den Post über Deinem und schau Dir die Entstehung der Diskussion um diesen konkreten Fall an.


1x zitiertmelden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 15:57
Zitat von SubcomandanteSubcomandante schrieb:Lies den Post über Deinem
Aber das habe ich doch. was genau meinst Du?


1x zitiertmelden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 16:18
Zitat von elfenpfadelfenpfad schrieb:In den hier zwischen @niurick und @Subcomandante heiss diskutierten Fällen handelt es sich ja nun wirklich um unverantwortiches und fahlässiges Handeln/Fehlverhalten, aber NICHT um extreme Polizeigewalt, wie es der thread -Titel dieser Diskussion vorgibt.
Ich denke es geht da um die Sache mit dem Betrunkenen und das die Polizisten ihn aus dem Auto gesetzt hatten, auf einer Strasse.

Da hast du natürlich recht. Ich wußte lange Zeit nicht welche Ansicht ich zu dem Fall vertreten sollte. Es ist doch so: Einserseits kann ich die Polizeibeamten verstehen: Da stinkt einer wie eine Brauerei nach Alk, und es ist nicht angenehm gefangen mit dem Menschen in einem Auto zu sitzen. Andererseits geht das natürlich nicht den einfach so auszusetzten. Die Polizei hat doch Verantwortung. Ich frage mich was die sich dabei gedacht haben, den einfach so auszuseten?
Und du hast natürlich recht @elfenpfad das ist natürlich noch nicht " extreme Polizeigewalt " . Eigentlich ist das Offtopic, mit der Polizei aus Lübeck.


melden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 16:20
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber das habe ich doch. was genau meinst Du?
Wenn Du Dir den Anfang dieser Diskussion anschaust, dann stellst Du fest, dass mein Beispiel sich auf diesen Post bezog: Diskussion: Extreme Polizeigewalt (Beitrag von krampedes) und diesen
Diskussion: Extreme Polizeigewalt (Beitrag von Regenerate)
Der Fall aus Lübeck sollte nur verdeutlichen, zu was dieses "Aussetzen" führen kann. Dass hier deswegen so ein Fass aufgemacht wird...
Mein Beispielfall sollte halt verdeutlichen zu was dieses (nicht von mir) angesprochene Aussetzen auf Landstraßen führen kann.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Die Polizisten schätzen die Situation falsch ein
Das halte ich für gewagt, aber schauen wir mal, was der Zeit-Artikel dazu sagt (alle kursiven Stellen aus http://www.zeit.de/2008/02/Fall-Robert ):

Weil sich die B.s mit ihrem offensichtlich verwirrten Gast keinen anderen Rat wissen, wählen sie die Nummer, die jedem deutschen Bürger im Notfall Hilfe verspricht: 110. Daraufhin erscheinen Hans Joachim G. und Alexander M., zwei erfahrene Polizisten. Von der Einsatzleitstelle wissen sie bereits, dass eben gerade schon ein Polizeifahrzeug bei Robert Syrokowski gewesen ist. Mit dem Auftauchen der Beamten nimmt die Sache in den Augen der Eheleute B. eine befremdliche Wendung. »Ich bin der Präsident der Vereinigten Staaten«, stellt M. sich dem inzwischen unruhig hin und her trippelnden Robert vor, »und das«, er weist auf den Kollegen, »ist Micky Mouse.« Robert lächelt. Er scheint das Abwertende dieser Ansprache nicht zu begreifen. Die Beamten weisen ihn vom Gelände der B.s, und als Robert sich zum Gehen wendet, fahren auch sie ab.[...]

Die Polizisten hatten von anfang an keinen Bock auf den Einsatz oder wie erklärst Du Dir das nicht hinnehmbare Verhalten von Polizist M.?

Alexander M. erwischt Robert am Arm: »Jetzt ist Schluss, Freundchen, du kommst jetzt mit und kannst dich ausnüchtern.« Sie setzen den Jungen in den Fond des Polizeiwagens und fahren ab.[...]

Die Polizisten hatten also vor, ihn in eine Ausnüchterungszelle zu stecken?

Diese fürsorgliche Version hat das Landgericht Lübeck den Beamten nicht geglaubt. Die Richter waren vielmehr davon überzeugt, dass Alexander M. und Hans Joachim G., die zur Polizei Ratzeburg gehören, den orientierungslosen Jungen aus ihrem Zuständigkeitsbereich heraus auf Lübecker Stadtgebiet transportieren wollten, um ihren Platzverweis durchzusetzen und »einen Störer los zu sein«. Sie hätten den geistig Beeinträchtigten, lediglich mit einem Pullover Bekleideten in der Winternacht im Stich gelassen, ohne zu prüfen, ob sein Handy funktioniert, ob er Geld dabei hat und ob er überhaupt weiß, wo er sich befindet.[...]

Hört sich für an wie "aus den Augen aus dem Sinn". Das Schicksal des Jugendlichen scheint die beiden Polizisten nicht wirklich interessiert zu haben.

Fest steht, dass Robert noch im Polizeiauto sitzend auf seinem Handy vier Mal die Notrufnummer 110 gewählt hat – hatte er Angst? Fest steht auch, dass Robert – war er wirklich an der von den Beamten bezeichneten Stelle ausgesetzt worden – zwei Kilometer gelaufen sein musste, um zum Ort seines Todes zu gelangen. Und zwar zwei Kilometer in die falsche Richtung, weg von Lübeck durch den ganzen Ort Kronsforde hindurch und hinein in die pechschwarze Finsternis der Krummesser Heide. Darf man das glauben? Und warum haben ihn die Beamten – angenommen, er wollte wirklich selbst aussteigen –, nicht mitten in einer Ortschaft abgesetzt? Drei Dörfer haben sie mit Robert im Auto durchquert.

Entweder man ist schwer besoffen, wenn man aus dem Polizeiauto heraus viermal 110 wählt, oder aber man hat wirklich Angst vor den Polizisten.

Um 5.30 Uhr knallt der VW-Golf einer jungen Frau, die mit 90 Stundenkilometern über Land unterwegs ist, in den auf dem Asphalt sitzenden Gymnasiasten. Er stirbt noch am Unfallort. Robert trägt weder Schuhe noch Strümpfe, wahrscheinlich Folge der sogenannten Kälte-Idiotie. Gerichtsmediziner kennen dieses Phänomen bei unterkühlten Betrunkenen: In eisiger Umgebung drängt es sie – von Hitzehalluzinationen irregeführt –, sich auszuziehen. Kälte-Idiotie ist ein Zeichen des nahenden Erfrierungstodes.

Wahrscheinlich wäre der Jugendliche erfroren, wenn er nicht totgefahren worden wäre oder man ihn noch rechtzeitig entdeckt hätte.

Die Syrokowskis erfuhren von den Umständen, die zum Tode ihres Kindes geführt hatten, zunächst gar nichts. »Ihr Sohn ist bei einem Autounfall umgekommen«, teilte die Polizei ihnen am Morgen mit. Sie begruben den Toten im Glauben an ein tragisches Unglück. Und vielleicht wären sie heute noch dieser Meinung, hätten nicht plötzlich die Eheleute B. aus Groß Weeden vor ihrer Haustür gestanden: Sie hatten von Roberts Unfall im Radio gehört und berichteten nun den Eltern Syrokowski von dem merkwürdigen Polizeieinsatz in ihrer Grundstückseinfahrt.

Wollte man hier etwas unter den Teppich kehren? Aber die Syrokowskis haben wenigstens von den Eheleuten B. die genaueren Umstände und die Vorgeschichte erfahren.

Und dann hat es noch über 4 Jahre gedauert, bis der Fall endlich vor Gericht kam.


1x zitiertmelden

Extreme Polizeigewalt

14.08.2014 um 17:45
Zitat von SubcomandanteSubcomandante schrieb:Hört sich für an wie "aus den Augen aus dem Sinn". Das Schicksal des Jugendlichen scheint die beiden Polizisten nicht wirklich interessiert zu haben.
Aber sie haben einen Krankenwagen gerufen. Die Sanitäter - lassen wir deren Befähigung mal außen vor - diagnostizierten keine Volltrunkenheit. Das spätere Opfer wollte nicht kooperieren.

Das alles spricht dafür, dass die Polizisten sicherlich falsch gehandelt hatten - sie hätten dem Opfer schlicht nicht glauben dürfen und sie hätten den Grad der Alkoholisierung erkennen müssen - aber ob das wirklich so vorwerfbar ist?
Vorausgesetzt, es ist so abgelaufen.


1x zitiertmelden