Beziehungsprobleme durch Burnout

@TinaMare
2 Jahre? Das ist echt heftig! Die arme! Ist ihr Mann in Behandlung?

@Apoplexia
Natürlich ist er in Behandlung ... war auch schon wochenweise weg.
2 Jahre werden da verdammt lange, wenn man auf ein Licht am Ende des Tunnels wartet und sich aber nichts tut!

@zeitlos

zeitlos schrieb:Ja aber sich einen Hund zu kaufen, weil es gerade trend ist, oder an einer Krankheit zu erkranken

Der Fehler liegt hier.
Das Wort "erkranken"
Ich betitel es als Modekrankheit weil viele nicht wirklich daran "erkranken" sondern es vorgaukeln.

Das es nicht existiert hab ich nie geschrieben ;)
Klar erkranken viele daran, aber auch halt welche die es ausnutzen das es so leicht vorspielbare Symptome hat :)
und genau DARAUF will ich hinaus.

Niemand der nicht davon betroffen ist, wird sich vorstellen können, wie unglaublich fordernd so ein Ausgebranntsein ist. Entweder man macht sich bewußt das es mit total viel Einbußen verbunden ist, oder man läßt seinen Partner hängen. Was nicht der Fall sein sollte, wenn man denjenigen liebt, oder es zumindestens behauptet.

@Jinana

Dann musst du aber Kopfschmerzen, Durchfall, Grippe, Sehnenscheidenentzündung..etc auch als solche betiteln, denn die werden auch häufig ausgenutzt.

@Apoplexia

Bei mir war es so, dass ich dann erstmal meinen Job geschmiessen habe, ich glaube das war eigentlich der entscheidende Punkt und habe dann ein Jahr mehr oder weniger beruflich nichts getan. In Gespächen mit den Therapeuten ist es mir eingetlich recht schnell klar geworden, dass ich grundsätzlich in meinen Leben was falsch mache. Ich schreibe jetzt gezielt Therapeuten, weil es mit einem Psychodok. relativ wenig zutun hat, man liegt nicht auf keiner Couch und erzählt ihm seine Sorgen, wir haben immer die Sitzungen auf einer Bank im Park absolviert.
Ich hatte insgesamt ca. 20 Sitzungen vobei ich sagen muss, dass die Behandlung ca. 6 Monate gedauert hat.
Für mich war es auch wichtig, dass ich keine Medikamente nehmen wollte.

Aus eigener Erfahrung als Workaholic kann ich sagen das Burnout und Erschöpfung eine weiche Grenze haben. Es kann durchaus sein das ich mich ausgebrannt fühle, aber nach zwei Wochen wieder OK bin. Was mittlerweile die Regel ist, denn ich habe gelernt mir die Kraft einzuteilen.

Ausgebrannt ist vom Gefühl her anders...da geht einem dann alles irgendwo vorbei. Zwei Jahre sind durchaus normal, und man hat ein ziemlich schwieriges Leben in der Zeit. Geht aber auch alles vorbei, nichts ist für immer. Aber es stimmt schon, man sieht alles wie durch Glas und kann sich nicht vorstellen das es anderen schwer fällt damit umzugehen.

Wirklich wichtig ist es, Regeln für sich zu finden um es in der Zukunft besser zu machen. Und da gehört auch eine berufliche Veränderung dazu.

@zeitlos
Nur ist es ein Unterschied zwischen ich geh 1 Woche in Krankenstand weil ich Grippe habe oder ich geh mal knapp 1 Monat wegen Burnout nach Hause.
Klar sind das auch so geliebte Antworten auf 1-2 Urlaubswochen mehr im Jahr :D
Aber derzeit boomt halt der Burnout ;)

Ich sehs ja bei meinem Projektleiter gerade.
Er redet alles runter was auf Wikipedia steht :D
Wortwörtlich ;)
Also wenn man da nicht drauf kommt dann hat der Projektleiter Glück :D

Toll ist es ja auch wenn man einen Arzt persönlich kennt.
Dann kann man tolle Sachen auf den Zettel schreiben und schwupps ist man wieder paar Wochen zu Hause :D

Kann man wegen einer Sehnenscheidenentzündung in Krankenstand gehen? o.O

@alasdair
Also seinen Job kündigt er auch, das steht fest. Er hat heute auch eine Bewerbung für einen anderen Arbeitsplatz eingeworfen.

Hast du in deiner schweren Zeit auch gedacht das du deine Frau nichtmehr richtig liebst?

@Jinana
Klar kann man wegen eine Sehnenscheidenentzündung in den Krankenstand gehen, sowas tut höllisch weh

Jinana schrieb:1 Monat wegen Burnout

Mindestens drei braucht man schon, denke ich. Oder einfach eine reduzierte Belastung, auch wenn das manchmal nicht möglich ist.

@Chefheizer
Ein richtiger Burnout dauert länger als drei Monate... Denke ich

Daher ist es auch geradezu lächerlich wenn sich einer wegen "Burnout" eine Woche krank schreiben lässt

@Apoplexia
._. ich hätte schon soviele Krankenstands Wochen zusammen wenn ich das gewusst hätte...
Ich bin Zockerin und es ist mir schon öfter passiert dass ich das hatte :(
Und ich Idiot hab mich in die Arbeit gequält und hab weitergetippt.
Mit Verbänden um die Armgelenke weil jede Bewegung so höllisch weh tut >.<

Apoplexia schrieb:Daher ist es auch geradezu lächerlich wenn sich einer wegen "Burnout" eine Woche krank schreiben lässt

Richtig!
Und daher lache ich meine Kollegen auch immer so viel aus wenn sie nach 1-2 Wochen zurückkommen wegen Burnout.
Genauso wie sie mich auslachen wenn ich ne Sehnenscheidenentzündung hab ._.

@Apoplexia
Dauert auf jeden Fall länger und ich glaube das unter 9-12 Monaten fast nichts geht. Aber da ist zwischen Reduzierter Belastung und "was anderes" machen alles drin.

Jinana schrieb:Kann man wegen einer Sehnenscheidenentzündung in Krankenstand gehen? o.O

Nen Kumpel im Handgelenk, 6 Wochen weg.
Kann man auch leicht vortäuschen wenn man weiss wo es wie schmerzt.

Ich weiss aber generell wie du es meinst mit Modekrankheit :)

Hallo zusammen, hallo liebe Melissa,

ich leide zwar nicht am Burnout, dafür aber an Depressionen.
Womal ich im Moment wohl sehr stark zum Burnout hingehe.
Deswegen war ich gestern beim Arzt und der hat mit Beruhiggunsmittel verschrieben, weil sich meine Psyche mitlerweile auch auf meinen Körper schlägt.
Ich bin seit über 15 Jahren in einer Beziehung, und die Depressionen sind nicht immer leicht zu ertragen.
Nicht nur für mich, sondern auch für meinen Parnter.
Es gibt Fasen indenen würde ich am liebsten überhaupt nichts mehr machen und mich einschließen, aber dann sage ich mir wieder, das geht nicht, dass kann ich nicht machen.
Meinem Parnter belastet das auch sehr und er bemührt sich immer alles irgendwie richtig zusammen.
Ich bin ihm sehr sehr dankbar dafür, und manchmal weiß ich gar nicht, wie ich ihm das jemals danken kann. Ich liebe ihn überalles und ich könnte es nicht ertragen, in zu verlieren, schon gar nicht in dieser Fase. Das wäre, das Schlimmste was geschehen könnte.
Momentan bin ich in einer Fase, wo ich mit etwas klarkommen muss, wo noch nicht einmal mein Mann etwas machen kann. Das einzige was er tun kann, ist da sein.
Ich selbst bin seif fast fünf Jahren in psychologischer Behandlung und das ohne Antidepresssiva, weil ich diese Medikamente nicht nehmen möchte. Aus verschiendenen Gründen.
Alles verlief gut, bis ich körperliche Probleme bekam. Ich war sogar wieder am überlegen eine Arbeit anzunehmen. Psychosomatisch bekam ich Herzschmerzen, Brennen in der Burst, Luftmangel, Schmerzen im linken Arm und so weiter.
Gestern war es eben dann wieder so extrem, dass ich zum Arzt bin.
Das Problem an Depresssioonen und Burnout ist, dass es gute und auch schlechte Tage gibt.
Es gibt Tage, da kann ich noch nicht einmal ein ich liebe dich sagen, und das obwohl ich es so gerne möchte. Ich denke mal, dein Mann ist sich schon bewusst, was er dir zumutet. Deswegen wohl auch Schuldgefühle. Das kenne ich aus eigener Erfahrung.
Ich habe auch solche Momente wo ich sage: Ich bin schuld, wenn ich nicht wäre, dann hättest du es leichter, dann bräuchtest du dich nicht mit mir rumschlagen.
Aber wie bereits erwähnt, man hat geheiratet, um auch in schlechten Tagen für den Parnter dazusein.
Anders mache ich es ja auch nicht. Meinem Mann geht es auch mal nicht so gut, auch Psychisch, und ich bin für ihn da. Wir schenken uns gegenseitig Halt. und ich denke, dass ist auch sehr wichtig, dass man zusammenhält, egal was passiert.
Und deine Idee für zwei Wochen mal auszuziehen, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.
Das kann ihn im Ernstfall kommplett aus der Bahn werfen.
Ich denke mal, wenn er dann in Psychologische Behandlung geht und mit dem Therapheuten spricht, dass er das in Griff bekommt.
Glaub an ihn und mache ihm Mut.
Sei für ihn da, auch wenn es noch so schwer erscheint.
Wenn der Teil deines Herzens fehlen würde ... könntest du dann lachen.
Hättest du dann noch die Kraft, weiter zumachen, zu kämpfen.
Hast du jemanden mit dem du sprechen kannst?
Freunde, die dich unterstützen können?
Familie?
Lass dich ruhig mal fallen. Auch du hast ein Recht darauf traurig zu sein und zu weinen.
Du musst es ja nicht vor ihm tun, so wie du ja bereits geschrieben hast.
Aber ich denke, dass ist auch für dich wichtig. Manchmal muss man eben weinen um den Kummer loszuwerden.

Ich wünsche euch viel Glück und das ihr das zusammen packt.

Gruß Domenic

@Apoplexia

Apoplexia schrieb:Hast du in deiner schweren Zeit auch gedacht das du deine Frau nichtmehr richtig liebst?

Ja leider war es so! Wenn ich abends von der Arbeit kam, hat eigentlich die Frage gereicht: "Wie war dein Tag" und wir haben zu streiten angefangen.
Man macht dann zwangsläufig auch weniger mit seinem Partner. Bei mir war es schon so, dass man mich eigentlich am Sonntagmittag nicht mehr ansprechen konnte, weil ich bereits an die nächste Arbeitswoche gedacht habe und somit mehr oder weniger der Sonntag bereits gelaufen ist. Im Urlaub war es genauso, die letzten 3 Urlaubstag waren für sie die Hölle da ich wiederum an die Arbeit gedacht habe, was war, was wird sein, was ist zu machen usw.
Es ist alles ein Lernprozess und wenn er in Behandlung ist, wird es ihm auf relativ schnell klar.

@alasdair
Ich bin froh das zu hören, das gibtmir Mut. Danke! Ich bin wirklich heil froh das hier jemand auf meinen Post geantwortet hat der diese Situation kennt und aus Erfahrung sprechen kann und eben grad aus der gegenüberstehenden sicht.
Jetzt hab ich noch mehr hoffnung das schon alles wieder gut wird, wenn ich für ihn da bin.

@Domenic
Auch dir Danke für deine Hilfe. Das du so schlimme Depressionen hast das tut mir leid. Ich weiß das sowas nicht leicht ist und auch nie leicht sein wird.
Aber das ihr zwei es schafft euch nach so vielen Jahren immernoch gegenseitig den Rücken zu stärken das verleiht mir optimismus.


Ich würde meinem Mann gerne irgend was sagen..irgendwas, das ihn aufbaut, oder das ihm zeigt das er auch mich zählen kann..nur was soll ich sagen? Was will jemand hören der sowas durchmacht? @alasdair
@Domenic

@Apoplexia

Ich habe jetzt nur deinen Post gelesen..

Du liebst ihn, ihr wolltet sogar Heiraten, wieso denkst du jetzt nach?
Gerade jetzt braucht er dich, auch wenn es verdammt schwer ist!

Er liebt dich sicherlich noch genauso wie vorher, nur momentan steht sein Problem (das Burnout) leider im vordergrund..

Lass ihn bissi seine Freiheiten, nimm dir deine.. es wird wieder besser..
sei für ihn da, versuche es..

Rede mit ihm auch weiterhin offen, auch wenn es weh tut oder dir schwer fällt.

Ich hatte auch viele gute und sehr schlechte Zeiten, aber genau da ist der Punkt, wenn man sich zusammen rafft geht das, auch wenn es manchmal wie eine ewigkeit ist..

Zu deinem gedanken mit dem ausziehen - dir würde es sicherlich gut tun, aber ich bezweifle das es ihm gut tut.

@LittleDarky
Danke für deine Worte.
Sowas baut mich auf, ich denke ich brauche ab und zu jemanden der mir sagt was ich tun soll, zumindest in dieser situation

Das alles ist absolutes neuland für mich