@pescadoDann lies mal hier dazu
;)Die Sinne - Fühler zur Welt Liebe geht auch durch die Nase
Bildunterschrift: Spermien wissen, wo's langgeht: Sie haben einen Geruchssensor.
Spermien auf dem Weg zur Eizelle: Ohne ihren "Geruchssensor", mit dem sie einer Duftspur folgen, könnten sie ihre Aufgabe nur schwer erfüllen. Auch im späteren Leben spielen Gerüche im Liebesleben eine Rolle. Zwar haben Wissenschaftler bisher beim Menschen vergeblich nach Sexuallockstoffen geforscht, wie sie es bei Tieren gibt. Trotzdem suchen wir unseren Partner auch mit der Nase aus.
Der Duft bestimmt die Partnerwahl
Paar umarmt sich
Bildunterschrift: Die beiden können sich gut riechen.
"Man kann jemanden nicht riechen" - dass hinter diesem Satz mehr als eine Redewendung steckt, haben Wissenschaftler inzwischen gezeigt. Ist der Duft eines Menschen mit angenehmen Erinnerungen und Emotionen gekoppelt, findet man ihn sympathisch, ist das Gegenteil der Fall, wird er abgelehnt. Die Duftsignale spielen bei der Partnersuche eine wichtige Rolle, auch wenn die zwischenmenschliche Anziehungskraft viele Facetten zeigt.
Der Duft der Frauen - und Männer
Im Tierreich geht ohne Sexualdüfte, genannt Pheromone, gar nichts. Doch wie sieht es da beim Menschen aus? Können wir Pheromone überhaupt wahrnehmen? Wir können, sagen die Riechforscher der Uni Bochum. Bei drei Vierteln der menschlichen Nasen, die sie untersucht haben, konnten sie einen kleinen Gang mit ganz speziellen Zellen finden, wie ihn auch Tiere besitzen. Fünf Rezeptoren für Pheromone haben die Forscher der Uni Bochum beim Menschen gefunden - und einer davon ließ sich im Laborversuch mit einem Duft aktivieren, der auch in Jasmin vorkommt. Dieser ganz besondere Duft wird viel schneller im Gehirn verarbeitet, als normale Düfte. Und er aktiviert andere Hirnregionen, nämlich solche, die zumindest teilweise mit Belohnung zu tun haben. Ansonsten bewirkt er allerdings offenbar nicht sehr viel.
Der Mensch verliert seinen Geruchssinn
Der Bochumer Biologie-Professor Hanns Hatt stellte fest, dass von einstmals 1.000 funktionalen Riechrezeptoren nur noch 340 übrig geblieben sind. Der Mensch braucht in seinem zivilisierten Umfeld den Geruchssinn zur Orientierung und zum Überleben nicht mehr. Es ist deshalb, so Hatt, nicht ausgeschlossen, dass der Mensch in einigen tausend Jahren nicht mehr riechen kann. Was wird dann bloß aus der Partnerwahl, wenn unsere Nase nicht mehr funktioniert?
Jeder Mensch hat ein angeborenes Duftprofil
Der individuelle Körpergeruch wird von dem so genannten Gewebematerial geprägt. Das sind bestimmte Moleküle, die auf fast jeder Zelle sitzen. Man nennt sie HLA-Moleküle (Haupt-Histo-Kompatibilitätskomplex). In Untersuchungen fand man heraus, dass Personen, die sich genetisch sehr stark im HLA unterscheiden, einander offensichtlich attraktiver finden als solche, die sich sehr ähnlich sind. Abgelehnt und als unangenehm wurden in Tests Personen eingestuft, die ein ähnliches HLA-Profil hatten. Je größer der Unterschied war, um so attraktiver fanden sich die Personen.
Eine Finte des Immunsystems
Ein Baby lernt laufen
Bildunterschrift: Bestimmte Moleküle prägen unseren Körpergeruch - und unser Immunsystem.
Wissenschaftler meinen, dass dieses Phänomen nicht nur eine Laune der Natur ist. Sie vermuten dahinter einen ausgeklügelten biologischen Plan. Das Gewebemerkmal ist nicht nur für das individuelle Duftprofil verantwortlich, sondern spielt auch für das Immunsystem eine wichtige Rolle. Die HLA-Moleküle, mit denen fast jede Zelle ausgestattet ist, signalisieren der körpereigenen Abwehr, wenn ein Krankheitserreger eingedrungen ist. Damit sind sie von entscheidender Bedeutung bei der Abwehr von Krankheitserregern. Je unterschiedlicher die genetischen Merkmale und damit das HLA-Profil der Eltern sind, desto abwehrstärker sind die Nachkommen. Solche Kinder sind gegenüber Infektionskrankheiten besser geschützt.
Gegenwehr ist zwecklos
Es scheint sogar so zu sein, dass jeder unbewusst die Parfüms benutzt, die den Geruch seines Immunsystems unterstreichen. Ob Chanel, Dior oder Lagerfeld: Die Gene lassen sich offenbar nicht an der Nase herumführen. Der Geruchssinn mündet nicht nur im Zentrum der Erinnerungen und Emotionen. Er steuert auch unsere sexuellen Vorlieben. Wehren können wir uns dagegen kaum.
Weiter mit: Ein Feuerwerk auf der Zunge
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