Und die Möglichkeit, dass der Mensch auch die Pflicht hat das Tier nicht grundlos zu töten ist dir auch in den Sinn gekommen?
Doch natürlich, aber das schwächt meine Aussage sogar noch ab, da dann sogleich eingeräumt wird, dass es unter bestimmten Umständen ok ist.
vincent schrieb:Wir können ebenso wenig wissen, ob die Fliege denn nun ein konkretes Interesse an einem schmerzfreiem Leben hat.
Das ist völlig richtig. Ich gehe aber davon aus, dass dieses Interesse bei jedem Wesen, das Schmerz empfinden kann, vorhanden ist.
vincent schrieb:noch bedeutsamer ist dann auch sein Interesse an einem Weiterleben an sich.
Das ist richtig, es ist aber davon auszugehen, dass dieses Interesse bei den meisten Tieren nicht vergleichbar mit dem der Menschen ist. Es ist so, dass dieses Interesse mehr ein natürlicher Überlebensinstinkt beim Tier ist. Damit es über diesen rudimentären Zustand hinausgeht, müsste das Tier Pläne für die Zukunft machen können, die durchkreuzt werden durch dessen Tod. Das konnten wir bislang höchstens bei Affen (und auch da nicht hundertprozentig sicher) beobachten. Wenn diese Interessen aber nicht vorhanden sind, kommt für das Tier jedes Schlafengehen einem Tod gleich und demnach ist auch der Tod für das betreffende Tier nicht schlimmer, als schlafengehen, sofern er natürlich schmerzlos erfolgt.
Wenn man Utilitarist ist, könnte man noch hinzufügen, dass man außerdem für jedes getötete Tier eines der selben Art nachzüchten müsste. (Dann wäre das Töten der Fliege unmoralisch, aber das Töten von Tieren zu deren Verzehr moralisch in Ordnung, solange es schmerzfrei erfolgt und für jedes getötete Tier ein neues gezüchtet würde).