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Wie Schulen uns systematisch verdummen

5.287 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie Schulen uns systematisch verdummen

20.08.2012 um 00:36
@Bone02943

Radikal ist hier nicht zu verwechseln mit Gewalt - das wir uns richtig verstehen.

Dein Vorschlag ist nicht verkehrt, jedoch denke ich das wir beide nicht genau sagen können, welcher Weg der bessere ist.

Wie stellst du dir bsp.Weise die neugestaltung der Schulform vor?

Könntest du mir das weiter Erläutern?


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Wie Schulen uns systematisch verdummen

20.08.2012 um 00:46
Zitat von trollphysictrollphysic schrieb:Wie stellst du dir bsp.Weise die neugestaltung der Schulform vor?
Ich finde es zb. nicht förderlich wenn Kinder schon ab der 5. Klasse auf eine Hauptschule gehen. Der weg auf die Realschule wird so nur unnötig schwieriger. Ich weiß nicht in welchen Bundesländern dies so ist, aber in Sachsen gibt es sowas nicht. Da sind auch Haupt.- Und Realschüler in einigen Fächern weiterhin in der selben Klasse.
An sich sollte es eh keine Unterschiede zu anderen Bundesländern geben, das macht es nach einem Umzug für ein Kind auch nur unnötig schwieriger.

Das wäre das einfachste was man verändern könnte, und was meiner Meinung nach einen nutzen für so einige bringen würde.

Oder aber man kommt komplett von diesen 3 Schulformen weg, 1. bis 8. Klasse zusammen danach wird aufgeteilt. Was dann aber wieder Kinder welche eben nicht so gut sind und welche die mehr drauf haben als der Durchschnitt warscheinlich benachteiligen würde. Das Problem ist es halt unterschiedliche Leistungsgruppen unter einen Hut zu bekommen.


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Wie Schulen uns systematisch verdummen

20.08.2012 um 01:12
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Ich weiß nicht in welchen Bundesländern dies so ist, aber in Sachsen gibt es sowas nicht. Da sind auch Haupt.- Und Realschüler in einigen Fächern weiterhin in der selben Klasse.
An sich sollte es eh keine Unterschiede zu anderen Bundesländern geben, das macht es nach einem Umzug für ein Kind auch nur unnötig schwieriger.
Dem kann ich mich so anschliessen.
Ich halte es hier zudem für sinnvoll auch die Lehrer zu sensibilisieren und damit meine ich nicht im Sinne der Waldorf Schulen vorzugehen, sondern wie du es auch sagst es bundesweit einfacher zu gestalten, die Schule zu wechseln.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Das Problem ist es halt unterschiedliche Leistungsgruppen unter einen Hut zu bekommen.
Du sprichst hier das Problem direkt an.
Hier sollte dann aber auch schon explizit geteilt werden.
Nach der "8 Klasse" wie du sie in deinem Beispiel aufführst sollte der Schüler selber über seinen weiteren Schul/Lebensweg bestimmen können.
Hier muss aber auch die Schule wieder eine Gewisse Verantwortung und Vorarbeit erledigen, um auch den Schüler zur geistigen und mentalen Reife zu bringen.


Wir haben aber auch ein Anderes Problem, was du jetzt in deiner Interpretation ausgelassen hast.

Überfüllte Klassen und überforderte Lehrer Bildung von Problembezirken.
Überall wird gespart und rationalisiert und das Geld in die Elitenförderung investiert.

Ganz extrem findest du das z.b. in den USA vor. Laut Wikipedia besitzt die Harvard-Universität 2009 ein Stiftungsvermögen von 26 Milliarden US-Dollar.

Du wirst mir wahrscheinlich zustimmen, dass es mittlerweile richtige Hartz4-"Ghettos" in Städten gibt, Ballungszentren für Leute mit niedrigstem Einkommen und bildungsferne Schichten.
Besonders dramatisch ist das für nicht geförderte Ausländer die unter sich bleiben.

Schulen in diesen Gebieten haben fast keine Chance einen geregelten Unterricht durchzuführen und dementsprechend bildungsfern sind und werden dann die Schüler.

Hier mal ein Beispiel
13090

Jetzt umgekehrt
13317

Reichere Leute werden IMMER mehr Ressourcen und Möglichkeiten haben ihre Kinder zu födern. Um wirkliche Chancengleichheit zu erreichen, muss man die Klassengesellschaft an sich ändern.


Ich verstehe im Allgemeinen was du meinst.
Gesellschaftlichen Konsens werden wir im derzeitigen politischen System NICHT erreichen, zudem haben wir die Zeit für einen derartig langwierigen Prozess nicht. In meinen Augen braucht es eine friedliche Revolution, ähnlich wie wir es 1989/90 in der ehemaligen DDR erlebt haben. Allerdings muss diesmal sicher gestellt werden, dass die alten Parteikader keine Chance mehr bekommen.

Ich hoffe du kannst ein wenig nachvolziehen wo die Probleme der Schule usw. liegen.


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20.08.2012 um 09:28
@Bone02943
@trollphysic
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:An sich sollte es eh keine Unterschiede zu anderen Bundesländern geben, das macht es nach einem Umzug für ein Kind auch nur unnötig schwieriger.

Das wäre das einfachste was man verändern könnte, und was meiner Meinung nach einen nutzen für so einige bringen würde.
So etwas kann auch nur jemand schreiben, der nicht weiß, warum es so ist, wie es ist.

Es gab einmal eine Zeit, da wurde der Lehrstoff in ganz Deutschland zentral vorgegeben. War auch alles kein Problem, bis ein gewisser Adolf Hitler an die Macht kam und nicht zuletzt über die Schulen die Jugend eingenordet und geimpft hat. Und damit sich so etwas nie wieder wiederholen kann, hat man sich entschlossen die Schulpolitik zur Ländersache zu machen, so dass nie wieder eine Indoktrination zentral gesteuert stattfinden kann.

Gemessen an dem Ziel, finde ich den Umstand, dass alle Jubeljahre mal ein Schüler etwas Stoff nachholen muss, bzw. sich umgewöhnen, mehr als vernachlässigbar.

Ich habe selber kurz vor meinen Abitur das Bundesland gewechselt, weiß also genau wovon ich rede.
Aber wir können doch nicht auf der einen Seite jammern, dass die armen Schüler ja so systematisch verdummt werden (sehe ich nebenbei überhaupt nicht so, die Verdummung kommt ganz woanders her), aber im nächsten Atemzug fordern, dass die armen Schüler auch ja nie mal etwas anderes kennenlernen dürfen/sollen/müssen.
Zitat von trollphysictrollphysic schrieb:Nach der "8 Klasse" wie du sie in deinem Beispiel aufführst sollte der Schüler selber über seinen weiteren Schul/Lebensweg bestimmen können.
Hier muss aber auch die Schule wieder eine Gewisse Verantwortung und Vorarbeit erledigen, um auch den Schüler zur geistigen und mentalen Reife zu bringen.
Eine nette Utopie. 14 - 15 Jährige, die über ihre Zukunft entscheiden sollen. Von Hormonen gelenkt und der Clique gesteuert - mir schaudert's.

Die Forderung, dass die Schule die Schüler fordern und fördern soll, begrüße ich im Prinzip. Scheitert aber heutzutage meist an den Eltern. Ich habe selber lange genug im Elternbeirat gesessen. Ich kenne die Diskussionen darüber, was man den armen Kindern alles nicht zumuten kann. Ja, früher, da ging das noch, aber früher hatten wir ja auch noch einen Kaiser. Aber heute darf man das ja alles nicht mehr machen.

Damit wir uns bitte richtig verstehen, ich bin ganz sicher weit davon entfernt eine Schulform mit Einzelpulten und Rohrstock wieder haben zu wollen. Ich bin allerdings eben auch davon überzeugt, dass dann heute keine Schüler im Unterricht lieber mit seinem Smartphone spielen würde.

Geht es anders als mit Druck und Unterwerfung? Ich hoffe doch! (Und bin da eigentlich auch fest von überzeugt.) Aber Laissez-faire kann es eben auch nicht sein.


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Wie Schulen uns systematisch verdummen

20.08.2012 um 10:36
Zitat von SteinlausSteinlaus schrieb:Und damit sich so etwas nie wieder wiederholen kann, hat man sich entschlossen die Schulpolitik zur Ländersache zu machen, so dass nie wieder eine Indoktrination zentral gesteuert stattfinden kann.
Ach und da ist es zu schwer die Schultypen anzugleichen? Selbst wenn die Länder es selber regeln könnten sie vieles angleichen. Man sollte es doch schaffen, das besten aus allen Bundesländern zu nehmen um die Sache für alle gleichmäßig zu verbessern.
Zitat von SteinlausSteinlaus schrieb:Aber wir können doch nicht auf der einen Seite jammern, dass die armen Schüler ja so systematisch verdummt werden (sehe ich nebenbei überhaupt nicht so, die Verdummung kommt ganz woanders her), aber im nächsten Atemzug fordern, dass die armen Schüler auch ja nie mal etwas anderes kennenlernen dürfen/sollen/müssen.
Hättest du meine vielen vielen anderen Beiträge hier gelesen, dann wüsstest du das ich hier weder herum jammer, noch der Meinung bin das Schulen ihre Schüler systematisch verdummen.
Im Gegenteil ich finde unser Schulsystem mit Abstrichen sehr gut, einzig kleine Verbesserungen könnte es doch trotzdem eben oder etwa nicht?
Zitat von SteinlausSteinlaus schrieb:Eine nette Utopie. 14 - 15 Jährige, die über ihre Zukunft entscheiden sollen. Von Hormonen gelenkt und der Clique gesteuert - mir schaudert's.
Das ist doch heute auch teilweise schon so. Nach der 4. Klasse entscheidet sich das Kind zum 1. mal auf welche weiterführende Schule es gehen möchte. Desweiteren hat ein Kind mit jährlichen Empfehlungen immer wieder die Wahl aufs Gymnasium zu gehen.


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20.08.2012 um 10:40
@Bone02943
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Nach der 4. Klasse entscheidet sich das Kind zum 1. mal auf welche weiterführende Schule es gehen möchte.
Diese Entscheidung wird in der Regel von den Eltern mit Unterstützung des Grundschullehrers getroffen.


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20.08.2012 um 10:42
@gibraltar

Und trotzdem kann niemand ein Kind zwingen auf ein Gymnasium zu gehen. Mich konnten sie das jedenfalls nicht. xD


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20.08.2012 um 10:44
@Bone02943
Auf was für eine Schule wolltest du denn und warum? Dieser Entscheidungsprozess lief wahrscheinlich nicht so vernunftgesteuert ab, oder?


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20.08.2012 um 10:54
@gibraltar

Ich wollte auf die sächsische Mittelschule, einerseits, weil meine ältere Schwester an dieser Schule war, und weil nahezu meine gesammten Freunde auf diese hin sind. Auch war ich mir selbst nicht so sicher ob ich den Stoff dort(Gymnasium) wirklich schaffe.
2 aus meiner damaligen Grundschule hatten auf dem Gymnasium keine Freizeit mehr, und diese hatten in der 4. teils noch bessere Noten als ich gehabt. Und ich wollte nicht meine ganze Freizeit opfern in dem ich lernen muss.
Auch wollte ich nicht jeden Tag durch die ganze Stadt fahren, die andere Schule war nich mal 2 Straßen weiter.

Bereut habe ich es ab und zu schon, denn vielleicht hätte ich den Stoff ja auch so gemeistert wie im Realzweig der Mittelschule. Andererseits, brauchte ich in meiner Schulzeit so gut wie nie lernen und hatte trotzdem gute Noten. Auch ist meine Schulzeit an sehr vielen schönen Sachen geknüpft da ich eben keinen großen Leistungsdruck verspürrte.

Ich wüsste auch nicht was mir ein Gymnasium gebracht hätte, ich möchte auch nicht studieren, und für die Jobs welche mich interessieren brauch ich das auch nicht.


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20.08.2012 um 14:17
@Bone02943
Ja, du hast Recht, ich habe nicht den ganzen Faden gelesen. Nur den Anfang und die letzten zwei Seiten. Asche auf mein Haupt.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Im Gegenteil ich finde unser Schulsystem mit Abstrichen sehr gut, einzig kleine Verbesserungen könnte es doch trotzdem eben oder etwa nicht?
Aus meiner Sicht nicht einmal nur kleinere. Besser geht immer. Ohne Frage.
Ist eine Angleichung möglich? Theoretisch sicher.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Man sollte es doch schaffen, das besten aus allen Bundesländern zu nehmen um die Sache für alle gleichmäßig zu verbessern.
Aber genau das ist doch das hüpfende Komma. Wer definiert denn, was das beste ist? Da ist doch jedes Bundesland von seiner Lösung überzeugt.


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20.08.2012 um 14:23
tag,
bin hier gymnasium oberstufe und wollt hier mal was zur ganzen geschichte dazuschreiben. bin ja jetzt quasi mitten drin und richtig cool.

also der 0815 schultag sieht so aus das der lehrer vorne steht und irgendwas sagt, das ist dann quasi die erste unterrichtsphase, in der zweiten phase muss man irgendeine aufgabe erledigen, und in der dritten phase werden die aufgaben mit der lösung vorgelesen. also im grunde genommen ist das wirklich alles kompletter non sense, und keine sau wirds später brauchen. z.b. irgendson schmarrn von wegen irgendeine quelle in geschichte von irgendeinem deppen zusammenfassen, und damit hats sichs. oder von mir aus in französisch irgendnen bescheuertes bild beschrieben. ich mein wer brauchsts, die französischen vokabeln hab ich sowieso wenn ich die ne woche nicht brauch schon wieder vergessen.

manche lehrer versuchen dann "abwechslungsreich" und "spannend" zu unterrichten, am ende kommt dann son schmarrn von wegen gruppenarbeit raus, was null sinn macht. am ende arbeitet man 10 mins in der gruppe und die restliche zeit sitzt man ab. oder von mir aus irgendwelche experimente in chemie, am ende geht man schritt für schritt irgendeine anleitung durch, also kippt irgendein zeug in irgendein anderes zeug rein und guckt wie die reaktion ist. kompletter stumpfsinn, das ist vor allem dann nach in 5 mann gruppen.

bei den klausuren kommts natürlich nur aufs auswendig lernen drauf an. in physik zum beispiel "wie istn elektromotor aufgebaut". hab ich jetzt beispielsweise schon wieder komplett vergessen, einfach weils mich nen scheiß intressiert. sieht bei meinen kollegen auch nich anders aus.

hier in der diskussion hat irgendwer mal nen video von nem typ gepostet, der ungefair gesagt hat "man kann nur wirklich das lernen und behalten, was man auch will". kann ich z.b. nur zustimmen. wie man nen pc zusammenbaut, ein bot programmiert, cheats programmiert (mit ce, base pointer suchen etc) wie man counterstrike spielt, wie man tennis spielt, e.t.c. das hab ich mir selber freiwillig beigebracht, habs quasi selber freiwillig gelernt, und so sachen könnt ich auch in 5 jahren noch, einfach weils sichs in meinem gehirn eingeprägt hat. wie man einen elektromotor zusammenbaut konnte ich vllt. 1 woche, danach hab ichs vergessen, weil mich der schrott kein pfennig intressiert.

klar die schule könnt einem die grundlagen vermitteln, aber welchen sinn macht des wenn die meisten die 90% der grundlagen nicht intressiert.


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20.08.2012 um 14:32
@Steinlaus
Zitat von SteinlausSteinlaus schrieb:Es gab einmal eine Zeit, da wurde der Lehrstoff in ganz Deutschland zentral vorgegeben. War auch alles kein Problem, bis ein gewisser Adolf Hitler an die Macht kam und nicht zuletzt über die Schulen die Jugend eingenordet und geimpft hat. Und damit sich so etwas nie wieder wiederholen kann, hat man sich entschlossen die Schulpolitik zur Ländersache zu machen, so dass nie wieder eine Indoktrination zentral gesteuert stattfinden kann.
Das ist ein ziemlich schlechtes Todschlagargument. Es gibt einige Länder, wo die das Schulsystem und der Lehrplan zentral gelenkt werden und trotzdem kam da kein Hitler an die Macht.

Irgendwelche Maßnahmen von den Alliierten nach dem Krieg sind längst nicht mehr zeitgemäß und deren Argumentation betreffend des Schulsystems völlig unhaltbar.


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20.08.2012 um 14:44
@trollphysic
Zitat von trollphysictrollphysic schrieb:Um wirkliche Chancengleichheit zu erreichen, muss man die Klassengesellschaft an sich ändern.
Die Idee klingt nett. Nur wie willst du sie umsetzen? Und wie lange soll sie gültig sein?

Lessing schrieb einmal:
Oder meinst du, daß ein Staat sich ohne Verschiedenheit von Ständen denken läßt? Er sei gut oder schlecht, der Vollkommenheit mehr oder weniger nahe: unmöglich können alle Glieder desselben unter sich das nämliche Verhältnis haben. - Wenn sie auch alle an der Gesetzgebung Anteil haben: so können sie doch nicht gleichen Anteil haben, wenigstens nicht gleich unmittelbaren Anteil. Es wird also vornehmere und geringere Glieder geben. - Wenn anfangs auch alle Besitzungen des Staats unter sie gleich verteilet worden, so kann diese gleiche Verteilung doch keine zwei Menschenalter bestehen. Einer wird sein Eigentum besser zu nutzen wissen als der andere. Einer wird sein schlechter genutztes Eigentum gleichwohl unter mehrere Nachkommen zu verteilen haben als der andere. Es wird also reichere und ärmere Glieder geben.
aus Gespräche für Freimaurer 2. Gespräch

Das schrieb er schon vor über 200 Jahren. Aber was hat sich denn geändert? Es gibt heute (zumindest theoretisch) für jeden die Möglichkeit sich politisch zu engagieren. Tun es alle? Nein. Selbst in der Schweiz, die ja gerne als Paradebeispiel der Basisdemokratie angeführt wird, ist die Wahlbeteiligung weit von 100% entfernt. (Natürlich immer ein wenig abhängig vom Thema, klar.)
Es zeigt aber, dass eben nicht immer alle auch das gleiche Interesse haben sich zu kümmern.

Ein gleiches gilt eben auch für Eigentum/Besitz. Der eine hat 4 Kinder, der andere nur eines. Das eine erbt alles, die anderen jeweils nur ein Viertel. Eine Gleichheit ist auf Dauer nicht möglich. Es sei denn natürlich, du versuchst jeglichen Privatbesitz zu verbieten. Damit hättest du zwar eine finanzielle Gleichheit geschaffen, aber wie ich schon am Beispiel der politischen Betätigung aufgezeigt habe, wärest du immer noch weit von einer Gleichheit entfernt. Denn was dort gilt, gilt für den Erwerb von Wissen ganz genauso. (Es ist ja nicht so, dass es keine guten Bücher, kein gutes Fernsehen mehr gäbe, aber das Groß liest gar nicht und/oder schaut lieber Trash.)


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20.08.2012 um 14:48
@marksen so ähnlich schildern die meisten schüler ihre erlebnisse, das ist die realität und alltag in den schulen. die lehrer meinen es gut, manche sind sogar echt enthusiatisch in dem was sie tun und versuchen ihr bestes, um den schülern die zu vermittelnde thematik im fach interessant zu gestalten, aber wenn man die funktionsweise des gehirns (aufnehmen, verarbeiten,speichern) ausklammert und sowas betreibt, rast es einfach an einem vorbei ohne behalten zu werden wie du auch sagst. das gehirn wurde eben nicht dafür konstruiert, passiv da zu sitzen und tafelgekritzel anzustarren, es ist viel mehr an die reale, erfahrene welt optimal angepasst, um durch die sinne netzwerke zu generieren, die nur dann entstehen wenn man etwas für wichtig hält alles andere ist zeitverschwendung und wird nicht behalten langfristig. wer die lücken des schulsystem begreifen will muss selbst mitten in dieser prozedur stecken, und nicht 10 jahre danach behaupten die schule sei toll gewesen nur weil man jetzt hart arbeiten muss


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20.08.2012 um 14:55
@Dr.Shrimp
Zitat von Dr.ShrimpDr.Shrimp schrieb:Das ist ein ziemlich schlechtes Todschlagargument. Es gibt einige Länder, wo die das Schulsystem und der Lehrplan zentral gelenkt werden und trotzdem kam da kein Hitler an die Macht.
Es geht auch nicht darum, dass dort ein Diktator an die Macht kommt, sondern darum, dass er seine Macht missbraucht um ganze Generationen zu indoktrinieren.
Zitat von Dr.ShrimpDr.Shrimp schrieb:Irgendwelche Maßnahmen von den Alliierten nach dem Krieg sind längst nicht mehr zeitgemäß und deren Argumentation betreffend des Schulsystems völlig unhaltbar.
Ich weiß noch nicht einmal, ob das eine Maßnahme der Alliierten war, aber selbst wenn, wer würde uns denn daran hindern es zu ändern?

Du darfst es natürlich gerne als Totschlagargument bezeichnen. Ich halte es für keines. Es ging mir nur darum zu erklären, warum es so ist, wie es ist. Muss es so bleiben? Nein. Bevor man das aber einfach nur ändert weil es ja angeblich so unbequem ist, sollte man doch wenigstens wissen, warum es so ist, wie es ist. Meinst du nicht?

Im Übrigen danke ich @marksen für seinen prompten Beleg meiner These, dass nicht alle gleich bildungswillig sind. q.e.d.


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20.08.2012 um 15:07
@NeoKortex
Zitat von NeoKortexNeoKortex schrieb:es ist viel mehr an die reale, erfahrene welt optimal angepasst, um durch die sinne netzwerke zu generieren, die nur dann entstehen wenn man etwas für wichtig hält alles andere ist zeitverschwendung und wird nicht behalten langfristig.
Aber wo ist denn jetzt der Widerspruch? Chemische Reaktionen sind Alltag. Na und - mir doch egal.
Elektromotoren sind Alltag. Na und - mir doch egal.
Textverständnis üben? Wozu, in Comics ist kaum Text.
Französisch? Reicht wenn meine Freundin das kann. Vokabeln sind da überflüssig. usw.usf.

Du darfst natürlich einwenden, dass wir ein Motivationsproblem haben. Das ist wohl so. Meine eigene Tochter hat mir vor ein paar Wochen erklärt (als ich es gewagt habe ihr einen Zusammenhang von ich weiß nicht mehr was erläutern zu wollen): "Ich habe jetzt Ferien, da muss ich nichts lernen."

Ja, wir haben ein massives gesellschaftliches Problem. Aber die Ursache sind nicht die Pauker und/oder die Lehrpläne. (jedenfalls nicht nur und immer)


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20.08.2012 um 15:13
@marksen
Zitat von marksenmarksen schrieb: also im grunde genommen ist das wirklich alles kompletter non sense, und keine sau wirds später brauchen. z.b. irgendson schmarrn von wegen irgendeine quelle in geschichte von irgendeinem deppen zusammenfassen, und damit hats sichs.
Nein, damit hat sichs eben nicht. Nimm hier das Forum als Beispiel, hier scheitern reihenweise Leute, ihre selbstgeposteten YT-Videos irgendwie in eigene Worte zusammenzufassen - weil sie es schlichtweg nicht können.
Informationen effizient zusammenfassen zu können klingt trivial, ist aber für spätere komplexere Lernprozesse überlebenswichtig.
Zitat von marksenmarksen schrieb:oder von mir aus in französisch irgendnen bescheuertes bild beschrieben. ich mein wer brauchsts, die französischen vokabeln hab ich sowieso wenn ich die ne woche nicht brauch schon wieder vergessen.
Ich muss zugeben, wenn du später nichts mehr mit "französisch" zu tun haben willst, wirst du es tatsächlich vergessen. Anders verhält es sich jedoch mit "englisch", das braucht man fast überall im Studium nochmal.
Zitat von marksenmarksen schrieb:manche lehrer versuchen dann "abwechslungsreich" und "spannend" zu unterrichten, am ende kommt dann son schmarrn von wegen gruppenarbeit raus, was null sinn macht. am ende arbeitet man 10 mins in der gruppe und die restliche zeit sitzt man ab.
Naja komm schon, der eine kritisiert, dass man zuwenig Gruppenarbeit macht, der andere beschwert sich jetzt über die vereinzelte Anwendung dessen. Außerdem wird bei euch doch sicher auch einer die entsprechenden Resultate vorgestellt haben, oder? Auch durch etwaige Presentations wird man für die Uni bzw. Berufsleben vorbereitet.
Zitat von marksenmarksen schrieb:bei den klausuren kommts natürlich nur aufs auswendig lernen drauf an. in physik zum beispiel "wie istn elektromotor aufgebaut". hab ich jetzt beispielsweise schon wieder komplett vergessen, einfach weils mich nen scheiß intressiert. sieht bei meinen kollegen auch nich anders aus.
Wie ists denn heutzutage in der Oberstufe? Ich musste Physik tatsächlich abwählen, weil ich bereits mehr oder weniger zuviel Zeug im Stundenplan hatte und ich es wahrscheinlich nicht einbringen konnte. Wenn dich Physik nicht interessiert, wieso hast du es noch (LK oder GK)?

Außerdem ist das Beschreiben der Funktionsweise eines Elektromotors halt die absolute Grundlage, bei mir gabs in den Klausuren (bes. in den nat.wiss. Fächern) auch Anwendungsbeispiele.
Ein Lehrer der in nat.wiss. Fächern reine Auswendiglernfragen stellt kann aber der Horror sein, glaube jedoch nicht daran dass das bei dir der Fall ist.
Zitat von marksenmarksen schrieb:kann ich z.b. nur zustimmen. wie man nen pc zusammenbaut, ein bot programmiert, cheats programmiert (mit ce, base pointer suchen etc) wie man counterstrike spielt, wie man tennis spielt, e.t.c. das hab ich mir selber freiwillig beigebracht, habs quasi selber freiwillig gelernt, und so sachen könnt ich auch in 5 jahren noch, einfach weils sichs in meinem gehirn eingeprägt hat. wie man einen elektromotor zusammenbaut konnte ich vllt. 1 woche, danach hab ichs vergessen, weil mich der schrott kein pfennig intressiert.
Wie siehts denn heutzutage in Gymnasien bzgl. Informatik aus? Solch ein IT-Interesse wurde bei uns damals schmerzlich vernachlässigt.

Du musst halt begreifen dass man später an Unis nicht wieder beim ABC anfangen kann, und deshalb will die Schule dich als Generalisten in die Welt setzen.


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20.08.2012 um 15:22
@kruge
Kann mich deinen Ausführungen nur anschließen.

@marksen
Zitat von marksenmarksen schrieb:klar die schule könnt einem die grundlagen vermitteln, aber welchen sinn macht des wenn die meisten die 90% der grundlagen nicht intressiert.
Das Ergebnis dessen, dass noch nicht einmal die Grundlagen interessieren kann man sich hier jederzeit in diversen Fäden anschauen.

Wen die Grundlagen von Physik und Meteorologie (war bei uns ein Teil von Erdkunde) nicht interessieren, der hält halt auch Chemtrails für real. Oder ein Perpetuum mobile. Oder einen Planeten Nibiru usw.usf.

Was wäre denn aus deiner Sicht die Alternative? Wir bieten gar keine Bildung mehr an und landen wieder im finstersten Mittelalter? Und glauben nur noch das, was uns in den Kram passt?


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NeoKortex Diskussionsleiter
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20.08.2012 um 15:28
@Steinlaus
nein wir optimieren die art und weise der wissensvermittlung in dem an jeder schule erstmal festgehalten wird, wie das lernen funktioniert und dementsprechend wird vorgangen. es ist einfach absurd, entgegen der funktionsweise des gehirns zu 'unter' richten'


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20.08.2012 um 15:32
es ist an hirnrissigkeit nicht zu überbieten dass an einem ort des lernens nicht die methoden der arbeitsweise des gehirns angepasst werden, das ist wie wenn ich ohne beine laufen will.


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