@Saturius Saturius schrieb:Man sollte unterscheiden, ob das Kind vor dem Elternteil verängstigt ist oder vor der Konsequenz, wenn es das Verhalten wiederholt.
Warum sollte man das unterscheiden? Das Kind ist in beiden Fällen verängstigt und das ist keine besonders positive Methode, um einem Kind ein Verhalten abzugewöhnen.
Kind will etwas vom Tisch nehmen. Mutter sagt, es soll es stehen lassen. Kind versucht es weiter. Mutter sagt nein, Kind versucht es weiter, Mutter sagt nein... Das wiederholte sich sage und schreibe 12 - 15 mal. Mutter stellt den Gegenstand auf ein Regal. Mutter sagt sein und stellt das Kind in den Raum weg vom Regal. Kind geht wieder hin.. Das wiederholt sich auch 5 - 6 Mal.
Ganz ehrlich, wenn mir jemand einfach nur ein plumpes "Nein" hinklatschen würde, das ich in keinster Weise verstehen würde, würde ich da auch nicht unbedingt drauf hören.
Kinder wollen auch verstehen, warum sie etwas nicht dürfen. Wenn man dem Kind eine Erklärung gibt und sich auch wirklich damit auseinandersetzt und es nicht einfach schnell mit einem "Nein" abspeist, dann wird das Kind auch verstehen, warum es etwas nicht tun darf.
Außerdem tun Kinder so etwas nicht, weil sie die Erwachsenen ärgern wollen, sondern einfach, weil sie sich ausprobieren wollen. "Was passiert, wenn ich das jetzt nehme?" usw.
Ähnlich ist es auch, wenn Kinder etwas runterwerfen, was ja auch oft als "Eltern ärgern" gesehen wird.
Wenn man sich gerade in einer gefährlichen Situation befindet.. Beispielsweise das Kind rennt einfach auf die Straße und ein Auto kommt. Dann sollte man das Kind natürlich einfach festhalten und nicht anfangen große Reden zu halten. Aber das ist meiner Meinung nach gar kein Vergleich. Und selbst hierbei kann man dem Kind nach der Gefahrensituation noch erklären was los war und warum das gefährlich war und gegebenenfalls auch, warum man es dann festgehalten hat.
Saturius schrieb:Es gab keine Wiederholung. Vater und Kind haben aber ein mehr als gutes Verhältnis. Wo liegt der Fehler?
Dass das Kind dies nur nicht mehr tut, weil es keine weiteren körperlichen Konsequenzen möchte und nicht weil es verstanden hat, warum es eine bestimmte Sache nicht mehr tun soll.
Ich frag mich halt, warum man sich nicht einfach die Zeit nehmen kann dem Kind zu erklären warum es etwas nicht tun sollte usw. Weils einfacher ist einfach mal schnell nen Klaps zu geben?
Saturius schrieb:Kann... Kann... Kann... Genauso gut kann auch eine paszifistische bzw "Gewalt"lose Erziehung Schäden hervorrufen.
Gewaltfreie Erziehung kann Schäden hervorrufen?
:D Dafür hätte ich gern mal ne Quelle oder so
:) Btw. gibt es auch Studien, die belegen, dass selbst ein Klaps für Kinder negative Konsequenzen haben kann.
Saturius schrieb:Ein sehr guter Freund, den ich seit Pampersalter kenne, wurde völlig ohne "Gewalt" erzogen. Aber Selbstbewusst nenne ich was anderes.
Und dass er kein Selbstbewusstsein hat, liegt daran, dass er nicht geschlagen wurde? Tut mir leid, aber das wage ich zu bezweifeln
:D Es gibt unzählige Faktoren, die zu so etwas führen können.
Saturius schrieb:Man sollte mal aufhören, Klappsen die Schuld für alles zuzuschieben. Die Erziehung besteht aus mehr als nur aus Klappsen. Und auch die Entwicklung de Kindes wird durch mehr beeinflusst als nur aus Klappsen.
Klar sind das alles mehrere Faktoren. Aber es ist nunmal erwiesen, dass körperliche Gewalt (und wie geschrieben, auch einfach nur ein Klaps) beim Kind schlimme Schäden anrichten können. Ich hab nirgends etwas davon gelesen, dass man alles auf Klapse schieben will. Wäre auch ziemlich unsinnig.
Saturius schrieb:Fernsehen gehört schon zum Grundbedürfnis. Also Fernsehverbot zieht nicht. Handies gehören mittlerweile ja auch schon dazu. Darf also auch nicht mehr angewandt werden. Stubenarrest? Eindeutig Freiheitsberaubung. Wo wollen wir jetzt ansetzen?
Fernsehen gehört nicht zum Grundbedürfnis. Sonst würden viele Familien, die keinen Fernseher haben ja ganz schlechte Karten haben
:D Genauso wenig gehört ein Handy zum Grundbedürfnis.
Noch was anderes. Natürlich sollte man sich nicht von seinen Kindern auf der Nase rumtanzen lassen. Von der "Kuschelpädagogik" halte ich auch recht wenig. Aber es gibt ja nicht nur das Extrem der laissez fairen Erziehung und der autoritären Erziehung.