@AgathaChristoIch sehe das für mich persönlich etwas anders. Ich bin schon früh von meinem Vater darauf getrimmt worden, mich anständig zu versichern, einen Beruf zu erlernen, mit dem ich immer unabhängig von einem potentiellen Partner bin und für mein Alter vorzusorgen. Ich kann nur für mich selbst sprechen, aber ich halte es für selbstverständlich eine Altersvorsorge zu haben, die mir ein gutes Leben im Ruhestand ermöglicht, vor allem, weil ich noch ca. 40 Jahre arbeiten muss. Ich erwarte auch von meinem Partner, dass er sich selbst um eine anständige Vorsorge kümmert und mir im Alter nicht auf der Tasche liegt, nur weil er das Geld in jungen Jahren anderweitig investiert hat.
Was die Ehe für den Einzelnen bedeutet, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich habe für mich eine Heirat in meinem Lebensplan vorgesehen. Ganz einfach aus dem Grund, dass man dadurch eine viel größere Verantwortung dem Partner gegenüber hat und sich nicht einfach davonstehlen kann, wenn es schwierig wird. In jungen Jahren ist das alles zweitrangig, aber irgendwann möchte ich eine Familie. Ich will meine Kinder abgesichert wissen, wenn mir was passiert. Ich möchte irgendwann Hauseigentümer sein, was ich mir nur in einer Ehe leisten würde, da ich so im Falle eines Falles mit dem Kredit nicht alleine darstehe.
Eine Heirat muss gut überlegt sein. Es heißt nicht umsonst: Drum prüfe wer sich ewig bindet. Natürlich kann man dem Partner nur vor den Kopf gucken und niemand weiß, was in 10, 20 oder 30 Jahren ist. Ich denke aber die Hemmschwelle, die Beziehung wegen Belanglosigkeiten aufzugeben, ist in der Ehe wesentlich geringer. Dass man ein Leben lang keine Schmetterlinge für den Partner empfindet und das Zusammenleben irgendwann Großteils nur noch Gewohnheit ist, sollte jedem klar sein.
@frouleinBei meinen Eltern ist das auch so. Meine Mama hat einige Jahre als Apothekerin gearbeitet. Als ich und mein Bruder geboren wurden, arbeitete sie noch halbtags und seit ca. zehn Jahren ist nur noch Hausfrau. Um sie mache ich ernsthaft Sorgen. Was ist, wenn mein Papa nicht mehr da ist? Noch können sie von einem Verdienst gut leben, aber sobald mein Papa in Rente geht, müssen sie ihre Ansprüche heruntersetzen, da meine Mama nicht lange gearbeitet hat und somit nicht viel Rente erhält.
Im Endeffekt muss das jeder für sich selbst entscheiden, aber ich halte es in der heutigen Zeit für sehr gewagt, vor allem, wenn man eine Familie hat, denn die Wirtschaftslage kann sich rasant ändern, sodass man auf das zweite Gehalt angewiesen ist. Ganz abgesehen davon, will ich unabhängig sein und mir was gönnen, wenn ich etwas will und nicht meinen Partner um Geld bitten. Aber wie gesagt, das liegt vielleicht auch daran, weil mir das früh beigebracht wurde.