Wieso etwas abschaffen, was von jedem Menschen frei entschieden werden kann? Es wird niemand gezwungen, zu heiraten (ohne jetzt auf Zwangsehen im Speziellen eingehen zu wollen, das ist ein anderes Thema).
Wenn doch jemand so gar nicht überzeugt ist von der Ehe, dann kann er es doch auch bei einer Beziehung belassen.
Ich habe oftmals den Eindruck, dass eine Argumentation gegen die Ehe eher etwas mit Angst vor Verantwortung und tatsächlicher Bindung zu tun hat. Man heiratet nunmal nicht einfach so, und wenn man sich nicht sicher ist, ob der Partner der Richtige ist oder man sich immer die Hintertür offen lassen möchte, ausbrechen zu können, ohne Konsequenzen zu tragen, dann wird man wohl auch die Ehe nicht eingehen.
Im Übrigen hat man nicht immer steuerliche Vorteile, das ist wohl der Fehlglaube schlechthin. Desweiteren ist die Absicherung bezüglich Vermögen, etc. nochmal anders. Sicherlich bedarf es hierzu eines Ehevertrages, aber das ist meiner Ansicht nach das kleinere Übel.
Nehmen wir mal das Beispiel Eigentum. Der Partner hat ein Haus, die Freundin lebt mit ihm dort, ohne Ehe, ohne Eintragung im Grundbuch. Angehörige des Partners sind vorhanden, Eltern, Geschwister. Nun passiert dem Partner was. Kann jederzeit sein, niemand ist unsterblich, und bei Weitem nicht alle verfügen via Testament in einer Beziehung über das Eigentum. Also, Partner stirbt. Freundin hat keinen Anspruch auf das Haus, sprich auf ihr Zuhause. Das fällt den Angehörigen zu.
Wären die beiden verheiratet, hätte sie zumindest einen Anspruch. Vereinfacht ausgedrückt, das rechtlich auseinander zu klamüsern, wäre jetzt müssig.
Bezüglich der kirchlichen Hochzeit: muss ja nicht sein, standesamtlich reicht völlig aus. Wenn jemand sich unter dem Deckmantel der Religion auch noch trauen möchte, so möge er das gern tun, ich finde den Aspekt eher überbewertet, aber das entscheidet jeder für sich selbst.
Scheidung: nun ja, es ist sicherlich weitaus einfacher, eine Beziehung zu beenden, da hängt nicht so viel dran. Vielleicht ist es aber in einer Ehe auch förderlich für die partnerschaftliche Beziehung als Solches, dass man sich erst einmal wirklich auseinander setzt, bevor man sich scheiden lässt, anstatt einfach zu sagen, es ist Schluß.
@Venom Ich gebe dir hinsichtlich der Liebe voll und ganz Recht. Liebe verschwindet nicht zwangsweise. Wenn es so ist, ist es ein Prozeß.
Es gibt weder eine Garantie, dass sie ewig hält, noch ist das abhängig vom Status "Beziehung oder Ehe". Und auch wenn es viele Menschen gibt, die da schlechte Erfahrungen gemacht haben, so trifft das bei Weitem nicht auf alle zu.