Katori schrieb:Inzest ist ganz klar widernatürlich bis auf bei einigen Arten wie Barschen, Wachteln und mancher Säuger wie dem Nacktmull. Die meisten Spezies sind aber nicht darauf aus, Nachkommen mit seiner Schwester oder seinem Bruder zu zeugen. Natürlich sind Nachkommen nicht gleich völlig lebensufähig, aber die Wahrscheinlichkeit für ein ungünstiges Auftreten diverser Krankheiten, Mutationen nimmt natürlich nicht ab.
Wie ich bereits angekündigt hatte, so werden spätestens mit diesem Beitrag die Parallelen zur Homosexualitätsdebatte ersichtlich.
Das sind nämlich
exakt die gleichen Argumente, die man auch von Gegnern der Homosexualität immer wieder zu hören bekommt.
Und das Argument "Natürlich/Widernatürlich" ist doch wieder so eine völlig unreflektierte Anmaßung. Als ob es überhaupt in der Kompetenz des Menschen läge das zu beurteilen. Letztlich ist natürlich - meiner Auffassung nach bezeichnet dieser Begriff all jenes, was aus der Natur erwachsen ist - alles das was eben aus der Natur erwachsen ist. Und da alles aus der Natur erwachsen sein muss, was eben da ist, muss auch alles natürlich sein. Wenn wir von natürlich/unnatürlich sprechen, dann schließen wir automatisch immer mit ein, dass die Natur einen bestimmten Willen hätte, dem offenbar nach der Ansicht Einiger, Geschwister mit einer Liebesbeziehung, zuwider laufen. Ich will mal darauf hinweisen, dass man da gerne mal den Willen der Natur mit dem eigenen Willen verwechselt. Es ist schlicht eine megalomanische Selbstüberhöhung sich anmaßen zu wollen, darüber befinden zu können, was
von der Natur gewollt sein kann, und was nicht.
Das schlichte und doch durschlagende Gegenargument ist doch ganz einfach: Wenn es nicht den Naturgesetzen entsprechen würde, dass Geschwister in ganz seltenen Fällen, sexuell miteinander Vorlieb nehmen, wieso kommt es dann vor?