@Dr.Precht ich finde solches Denken ehrlich zum kotzen, so schön kapitalistisch, wer nicht genügend Geld in die Kasse bringt, ist es nicht wert zu leben. Behinderte kosten uns mehr als sie verdienen können, also weg damit.
Wer kann beurteilen ob ein Mensch leidet, du oder ich? Ist das nicht individuel? Eine Person kommt mit Down-Syndrom zur Welt und macht einen Uni-Abschluss, die andere ist geistig schwer beeinträchtigt, im Vornherein kann das niemand wissen - auch keine pränätale Diagnostik.
Ich arbeite selber mit Behinderten, ob sie behindert von Geburt an sind, weil die Mutter gesoffen hat, oder weil sie mit 4 Jahren ne Gehirnhautentzündung hatten, und seit dann behindert sind, ob sie leiden, würde ich nicht behaupten. Sie scheinen ihre eigene Lebensqualität zu haben, und sind besondere Menschen, sie haben ihre Vorlieben und Sachen die sie nicht mögen, sie können sich an etwasem erfreuen usw usf. Nichts macht sie schlechter oder besser als "nichtbehinderte".
Wenn es hier um Alkohol oder Nikotin oder sonstige Drogen ginge, könnte ich es noch nachvollziehen, da dies statistisch erwiesen ist, dass es das Kind extrem schädigen kann, die Verantwortung liegt dann alleine bei der Mutter ob sie konsumiert oder nicht. Aber hierbei geht es um Zahlen, die uns bis jetzt noch niemand genau bestätigen konnte, und es geht um Genetik, die jedes andere Paar auch treffen kann (und ja es gibt einige, welche mehrere behinderte Kinder haben, wahrscheinlich auch wegen irgendwelchen Gendefekten).
Wer diesen Gedanken verfolgt, müsste alle Drogenabhängigen zwangssterilisieren lassen, ebenso solche welche zu wenig verdienen, welche psych. Auffälligkeiten zeigen, welche selber körperlich eingeschränkt sind usw usf die Liste geht lange weiter.
Aber das ist meine alleinige Entscheidung. Ich akzeptiere es, wenn jemand kein behindertes Kind will, weil es sicher nicht einfach ist usw. Aber ich finds krass, alles, woraus behinderte Kids entstehen könnten, verbieten zu wollen. Denn damit stellt man sich sofort auf eine bessere Stufe, aber ich betone, Behinderung, kann JEDEN von uns treffen und JEDES unserer Kinder. Vielleicht haben ich und mein zukünftiger ebenfalls Erbkrankheiten oder genetische Auffälligkeiten, nur sind wir besser, weil wir es nicht wissen und weil es bei uns statistisch keine Erhöhung gibt?