DerGreif schrieb:Du hast ja auch keine Argumente gebracht, sondern nur eine Hypothese aufgestellt, ohne diese brauchbar und wissenschaftlich zu begründen - also ohne Argumente, auf die man eingehen könnte.
Nunja, ich habe mich im Grunde an bereits bestehenden Theorien, welche auf die Ökologie der Tierwelt, bereits längst Anwendung finden, entlang gehangelt, und dann die Gesellschaftsstruktur am Vorabend der französischen Revolution damit in einen biologischen Zusammenhang gestellt.
Es sind einige schlichte Annahmen und Tatsachen, die ich in einen kausalen, und für mich auch plausiblen Zusammenhang gebracht habe.
Ich will meine Argumentationskette noch einmal darlegen - wenngleich ich natürlich weiß, dass meine Hypothese auf lauter ungestützten Annahmen beruht.
In der Biologie ist es eine weithin anerkannte Annahme, dass Individuen einer Art - pflanzen sie sich über Generationen hinweg voneinander isoliert (das heißt ohne dass zwischen der einen Gruppe und der anderen genetisches Material ausgetauscht werden kann) fort - letztlich eigene Unterarten ausbilden. Das erscheint mir zumindest plausibel.
Weiterhin war der Genpool des Adels über Jahrhunderte (?) hinweg isoliert, und die sich häufenden Erbkrankheiten weisen abermals darauf hin, dass genetische Merkmale dieser Gruppe sich von denjenigen des Bürgertums unterschieden. Die Ursache war - biologisch betrachtet - vermutlich die Tatsache, dass der dritte Stand einen Großteil der Gesellschaft stellte, und daher eine viel höhere Wahrscheinlichkeit hatte, dass positive Genmutationen auftreten, welche dann mithilfe der sexuellen Selektion weiterhin hatten Bestand haben können, während der Adel sich bei der Fortpflanzung weitestgehend von den genetischen Aspekten, welche die Partnersuche beeinflussen, abkoppelte. Das Erbgut des Adels wurde - nachweislich; denn das gehäufte Auftreten von genetisch bedingten Erkrankungen in diesen Kreisen ist überliefert - immer schlechter, während dasjenige des Bürgertums dank der Möglichkeit alle Selektionsmechanismen ausschöpfen zu können, den Erfordernissen der Umwelt angepasst bleiben konnte.
Es bildeten sich also durchaus verschiedene genetisch voneinander abgrenzbare Populationen. Und letzten Endes kam es dazu, dass die eine der anderen weitestgehend ihre Macht raubte - zum Teil sehr martialisch. Also ich finde daran jetzt nichts, was nicht plausibel darauf hinweist, dass die eine Gruppe, welche sich genetisch von der anderen offensichtlich unterschied, eben jene verdrängen konnte.