lala123 schrieb:Interessantes Thema, hab ehrlich gesagt noch nie was davon gehört und kann mir auch irgendwie nicht vorstellen wie das alles abläuft.
Es läuft so ab, wie es zwischen Menschen auch abläuft, nur bringt es einige Schwierigkeiten mit sich, die sich ein Außenstehender nicht vorstellen kann.
Etwas "springt einen an" springt einem ins Auge, macht auf sich aufmerksam, es muss ein ähnlicher Zauber sein, wie wenn man sich in einen Menschen verliebt. Da spricht man ja auch auf irgend etwas an dem Menschen besonders stark an. Dann lass noch eine bestimmte Optik dazu kommen, oder auch, erst verliebt man sich und dann erst merkt man, wie schön das Objekt ist. Die Reihenfolge ist ja beim Verlieben nicht immer klar
;)Ich gebe zu, man braucht eine besondere Brille, um Dinge so sehen zu können, dass man sie lieben kann. Es ist eine Gabe.
Ich hatte sie viele Jahre lang, und bedaure, sie verloren zu haben, aber ich weiß, dass es sie gibt.
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Helenus schrieb:Ich finde das gelinde gesagt ziemlich fragwürdig. Irgendwo beweisen Objektophile und Mechaphile damit doch nur, dass sie mit Menschen nicht umgehen bzw. beziehungsunfähig sind. Daher verschlagen sie sich auf unbeseelte Gegenstände.
Es gibt auch normal veranlagte Menschen, die mit Menschen nicht umgehen können, Eltern zum Beispiel, oder Lehrer, oder Vorgesetzte. Dazu braucht es keine spezielle Neigung.
Einige von ihnen sind auch beziehungsunfähig, merken es aber erst, wenn sie einige Herzen gebrochen und einige Menschen enttäuscht haben.
Das einzige, was manchen Objektophilen fehlt ist die Gabe, Menschen so sehen zu können, dass sie sie lieben können. Es ist da nämlich genau umgekehrt. Es fehlt die besondere Brille, die ich oben angesprochen habe. Andere Menschen werden mit ähnlicher emotionaler Gleichgültigkeit betrachtet wie in "Normalfall" Dinge. Und dann regt sich da natürlich nichts.
Stell dir irgendeinen Gegenstand vor und stelle dir vor, ob du was für ihn empfinden kannst. Das wird wahrscheinlich ein eindeutiges NEIN werden. Objektos geht es so mit Menschen. Und das ist nichts, was man sich heraussucht.
Helenus schrieb:Ein Objekt widerspricht nicht, hat keinen eigenen Willen, keine Emotionen und ist ( und sei's als Modell ) immer verfügbar. Dass das deutlich einfacher als der Umgang mit einem Menschen aus Fleisch und Blut ist, ist klar.
Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Du schreibst, man weiche quasi aus, man mache es sich leichter weil man das andere, das "normale" nicht hinbekommt.
Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, mit wievielen Schwierigkeiten man im Gegenzug zu kämpfen hat, wenn man sich in ein Objekt verliebt?
Klar, es kann nicht NEIN sagen. Es kann aber auch nicht JA sagen. Es kann einen nicht trösten, unterstützen, in den Arm nehmen. Es kann nicht mit dir ins Konsert oder ins Kino gehen, es kann eigentlich gar nichts, was ein Mensch kann. Der aktive Part muss allein vom Objekto übernommen werden. Das was man in dem Objekt sieht, was es einem dafür "zurückgibt", spielt sich alleine im Kopf ab. Man muss sehr genügsam sein und auf vieles verzichten.
Und unter Umständen ist es schwierig, überhaupt an es heranzukommen. Gerade bei öffentlichen Objekten.