so.what schrieb:Rein faktisch kann ein Objekt nichts fühlen. Es hat kein Organ, was Emotionen erzeugen könnte. Es ist nicht lebendig.
Ja, das weiß ich. Wobei der Mensch ja nicht alles ist, was es so gibt und Gefühle vielleicht auch anders erzeugt oder wahrgenommen werden können. Vielleicht kennt der Mensch noch nicht alles.
Ich weiß nicht, ob es ein Märchen ist, dass Pflanzen, wenn man mit ihnen spricht, liebevoll mit ihnen umgeht, sie mit einer angenehmen Atmosphäre ohne Streit, vielleicht noch mit angenehmer leiser Musik umgibt, sich wohler "fühlen" und besser gedeihen, schneller und größer wachsen, besser aussehen und länger "leben".
Haben sie ein Organ, welches Emotionen erzeugt? Vielleicht haben sie eins, und es ist uns Menschen nur noch nicht bekannt.
Vielleicht haben Objekte auch irgendwas, was sich im, zwischenmenschlich kann man ja nicht sagen, im zwischenatomaren oder zwischenmolekularen Bereich abspielt, mal von den Wechselwirkungen zwischen + und - abgesehen.
so.what schrieb: Ich find es interessant, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, wie sowas abläuft.
Es ist auch schwer zu vermitteln, und erst jetzt, wo ich raus bin, wird mir klar,
wie schwer es für Außenstehende sein muss.
Es lief zumindest bei mir nicht anders ab, als ein sich Verlieben eben abläuft. Es macht ZOOM, und plötzlich ist alles anders, alles verblasst neben dem geliebten Objekt, es gibt nichts anderes mehr, und die Gedanken kreisen mit einem wohligen Gefühl nur noch um dieses Objekt. Ist es denn unter Menschen viel anders?
Wenn ich realisiert hatte, dass es mich erwischt hat, musste ich zusehen, wie ich damit zurecht komme. Abstellen ließ es sich ja nicht, und manchmal, wenn es sich um ein öffentliches Objekt handelte, war die Umstellung, die dann sehr weitreichend war, nicht leicht.
Das Ziel war, dem Objekt näher zu kommen, es kennenzulernen, mehr über es zu erfahren.
Ist es bei Menschen anders? Der Weg mag ein anderer sein, das Ziel scheint ähnlich zu sein. Nur kann man den Menschen direkt ansprechen und mit ihm Kontakt aufnehmen, wobei der Kontakt zu einem öffentlichen Objekt nur über den Umweg "Menschen, die mit ihm beruflich zu tun haben" laufen kann. Wie gesagt, nicht einfach, wenn man mit Menschen und Kontakt zu ihnen so gar nichts am Hut hat.
so.what schrieb:Man WEISS ja, dass das Objekt nicht fühlen kann. Oder? Weiß man das? Will man das wissen? So wie du schilderst, will man das ja gar nicht bedenken. Bzw. halt, du wolltest das nie bedenken.
Unterschätze nicht die menschliche Phantasie. Selbst wenn ganz tief drin im Unterbewusstsein ein leises Stimmchen sich meldet und ansetzt: "aber ...", es hat keine Chance. Auch die lauten Stimmen der Menschen um mich herum, in der Jugend gerne Eltern genannt, hatten mit ihren lauten Stimmen, die da meinten: "Das ist ein toter Gegenstand" keine Chance, weil ich etwas anderes fühlte.
Wenn du dich verliebst, egal in wen oder was, hat da die Vernunft oder die Realität dann was zu melden? Es macht doch auch unter Menschen erst dann (viel zu spät) Klick, wenn sich der Geliebte beschissen verhält und das so auffällig, dass einem die rosarote Brille von alleine zerspringt, wo ein anderer, nicht verliebter Mensch schon lange gesagt hätte: Verpiss dich aus meinem Leben!
so.what schrieb:Hast du da mal mit anderen Objektos (ok so?) geredet, oder ist das jetzt das erste mal, dass du dich dahin gehend austauscht?
Ich habe mich mit anderen Objektos ausgtauscht. Es gibt Gruppen, die sich mit dem Thema befassen, in denen die Objektos unter sich über ihre Erfahrungen sprechen.
Dabei habe ich unter anderem gelernt, dass, wenn ein Kontakt nur wegen einer einzigen Gemeinsamkeit besteht, das noch lange keine Freundschaft ist. Die Basis ist labil und bricht weg, sobald die Gemeinsamkeit wegbricht.
Zu einer Freundschaft gehört mehr, als ein sich ähnelndes Beuteschema. Ihr wisst das wohl alle längst, ich lerne es nun, und lernen wird mit zunehmendem Alter immer schwieriger. Die Elastizität nimmt ab, in mehrerlei Hinsicht.
deja-vu. schrieb: Aber ich für meinen Teil war und bin mir immer bewusst, dass all das in meinem Kopf stattfindet.
Sehr richtig. So ist es. Ist es zwischen Menschen nicht auch oft so?
deja-vu. schrieb:Andererseits hat man, objektophil oder nicht, auch im Alltag ab und an das Gefühl als hätten manche Gegenstände, Computer oder Handies etwa, sowas wie ihren eigenen Willen und würden einem mit Absicht Streiche spielen. ;-)
Sehr richtig.
:D