rhapsody3004 schrieb:Aber zu dem Fall explizit;
wenn es tatsächlich "unzweifelhaft" war, dann muss die Erklärung ja doch irgendwie verdammt vernünftig/nachvollziehbar gewesen sein oder nicht?
Eben nicht, da - wie belegt - die Staatsangehörigkeit kein Kriterium ist, was vom AGG erfasst wird.
Und da es meines Wissens nach unzweifelhaft war, dass dort tatsächlich nach Staatsangehörigkeit vorgegangen wurde und Menschen, die nicht als ethnisch deutsch gelten, aber die deutsche Staatangehörigkeit besaßen, weiter aufgenommen wurden, greift das Gesetz eben nicht.
rhapsody3004 schrieb:Und selbst wenn es ein Irrtum ohne böse Absicht aller Beteiligten war und sie alle es eigentlich nicht mit absoluter Sicherheit hätten sagen können, hätte man sich am Ende trotzdem anders äußern müssen und nicht "meistens Flüchtlinge".
Wie gesagt, im Fall der Diebstähle wurde sich schon viel glaubwürdiger geäußert. "Vermutlich Banden. Ob Flüchtlinge darunter waren, konnte sie nicht genau sagen."
So äußert man sich, wenn man etwas nicht mit absoluter Bestimmtheit sagen/wissen kann.
Woher, durch was, war man sich aber im anderen Fall so verdammt sicher, was diese felsenfeste Äußerung" meistens Flüchtlinge" rechtfertigt?
Pass auf, die Erklärung ist recht naheliegend.
Wenn du nicht behaupten willst, dass derselbe Club, der für die Teilhabe von "Refugees" geworben hat, Integrationsprojekte gestartet hat und denen einen verbilligten Eintritt ermöglichte, diese Vorfälle anschließend frei erfunden hat....ja, dann müssen wir davon ausgehen, dass betroffene Frauen das beim Personal gemeldet haben. Sonst hätte der Club ja gar keine Kenntnis davon.
Weiterhin ist anzunehmen, dass die betroffenen Frauen das nicht bei der Reinigungskraft gemeldet haben sondern bei der Security.
Jetzt wäre es ganz allgemein nicht nur Aufgabe einer Security irgendwas zu unternehmen sondern das scheint auch ganz spezifisch im Conne Island so gelaufen zu sein...jedenfalls ist in dem verlinkten Statement von einem relativ rigorosen Umgang bei sexueller Belästigung die Rede.
Wenn sich die Security nun vermeintliche Täter von den Frauen zeigen lässt, was logisch wäre - sei es, um die im Auge zu behalten, das Gespräch mit ihnen zu suchen oder sie gar rauszuwerfen - dann werden sie sie auch ganz überwiegend als die Leute identifizieren können, die am Eingang diesen "Refugee-Fuffziger" gezahlt haben...wenn es denn diese Menschen waren, denn genau dort agiert die Security ja - an der Tür, am Eingang.
Es ist in diesem Statement außerdem die Rede davon, dass im Zuge dessen ein "Missbrauch" dieses "Refugee-Fuffzigers" aufgefallen wäre durch irgendwelche Leute mit "Migrationshintergrund", da der genaue Status selbstverständlich nicht am Eingang geprüft wird.
Diese Aussage kann kaum von den Frauen stammen, da die schlicht nicht wissen können, wer am Eingang was gezahlt hat und selbst wenn sie es wüssten, das wohl das Letzte wäre, was einem bei einer Personenbeschreibung einfiele.
Die Security hingegen wusste, wer diesen "Fuffziger" gezahlt hat.
Wenn das also alles ganz anders war, dann könnte ich mir das nur dadurch erklären, dass diese Frauen aus rassistischen Motiven bewusst lügen und dann rein zufällig auch noch die "richtigen" Leute beschuldigt haben - obwohl du ja noch sagtest, dass das rein optisch gar nicht auszumachen sei.
Mal ganz abgesehen davon, wie unterirdisch es ist, Frauen Erfahrungen mit sexueller Gewalt absprechen zu wollen, sie zu aktiven Lügnerinnen zu erklären oder zumindest zu unterstellen, dass sie vorurteilsbehaftet, Leute dessen bezichtigen, ohne dass dafür handfeste Gründe vorliegen...einfach weil einem die "Identität" des vermeintlichen Täters nicht passt.
Das kennt man sonst nur aus ganz anderen Kreisen.
Bei einem Diebstahl hingegen werden betroffene Personen im Regelfall nicht gleich einen Täter zur Hand gehabt haben sondern nur festgestellt haben, dass sie bestohlen wurden.
Deshalb sagt man da auch, man wisse nicht wer es war und stellt nur die zeitliche Korrelation her.
Das widerspricht jetzt natürlich auch der Theorie der umherziehenden Rassisten, die den "Refugees" irgendwas anhängen wollen und einer Security, die dem gar nicht nachgeht, sondern sich einfach auf die Aussagen der Gäste verlässt.
Sonst hätte man hier nämlich genau dieselben Beschuldigungen und nicht "Wir wissen es nicht".