@Heide_witzka Nönö passt schon, danke fürs herlotsen.
;)@Stephilein Stephilein schrieb:Geht ihr in eurem Beruf als Altenpfleger voll auf oder würdet ihr diese Entscheidung nie wieder treffen?
Ich würde sie jederzeit wieder treffen, aber es kommt auch stark darauf an, wo man später 'sesshaft' werden will.
Ich bin Altenpfleger und habe meine Ausbildung im betreuten Wohnen für ältere Herrschaften absolviert.Hat man die Ausbildung zum Altenpfleger in der Tasche, kannst du dir aussuchen, in welchem Sektor du 'sesshaft' werden willst, denn mit dieser Ausbildung kannst du vom Krankenhaus, über Altenheim, über betreutes Wohnen in entsprechender Einrichtung bis hin zu Heimen für körperlich/geistig Behinderte arbeiten.
Ich für meinen Teil habe schon in allen vorher genannten Sektoren gearbeitet, dabei war mir die Betreuung/Pflege mit Behinderten am liebsten, habe sie auch einfach in mein Herz geschlossen.Man nimmt extrem viel mit an Erfahrung, trifft viele unterschiedliche menschen, oft ist es aber auch schwer und man kriecht auf allen Vieren.Manche Einrichtungen sind schlecht bestückt mit Hilfesystemen wie etwa einem "Lifta" um Leute die nicht mehr mobil sind von Bett<-->zu verfrachten oder es ist einfach zu wenig Personal da.
In meinen Spitzenzeiten meiner Ausbildung hatte ich mitunter 40 Damen und Herren ab 5 Uhr morgens zu verpflegen, zu duschen(baden, dem ein oder anderen Insulin zu spritzen, Windeln wechseln, Betten machen, Frühstück/Mittagessen/Abendbrot zubereiten, Smalltalk halten, für sie einkaufen gehen, Tabletten austeilen, Spiele spielen ach und soviel mehr.
Man lernt in dem Bereich für das leben, wobei das Portemonaie oftmals leerer bleibt, dafür wird man reich an Erfahrung.
Das Wichtigste ist es, sich den Bedürfnissen der zu pflegenden Person anzupassen um ein Optimum an Qualitätsicherung zu leisten, man muss auch in der Lage sein nach Dienstschluss nicht die Probleme der älteren Herrschaften mit nach Hause zu nehmen.Als ich jung und in der Ausbildung war, war es mir manchmal nicht möglich abzuschalten, musste mich ständig mit den seelischen Wehwehchen der Herrschaften beschäftigen um am nächsten vorbereitet zu sein, man MUSS die Arbeit und sein Leben unbedingt trennen können, ansonsten geht man auf Dauer kaputt.
Stephilein schrieb:Was gefällt euch nicht, was schon?
Es gibt ansich nichts, was ich schlecht finden würde, aber manchmal nervt es, sich um 30 Personen zu kümmern ohne noch etwas Zeit zu haben, mit den Betreuten zu reden, denn eines tun die Alten gerne und zwar reden und ich mag es nicht unter Zeitdruck zu stehen und die Herrschaften dann gewissermaßen nur pflegerisch abzuspeisen, Kommunikation ist in der Pflege nämlich unbedingt erforderlich, alleine auch schon deswegen, weil die Kurve/Amnanese korrekt geführt werden muss, es gibt ja auch immer eine Übergabge, wo man über die Patienten spricht und aktuelles in der Kurve verzeichnet.
Stephilein schrieb:Belastet es euch psychisch?
Kommt auf die Stelle an.Als ich im heim für schwerst körperliche gearbeitet habe, waren dort nur 10 Patienten/Bewohner und wir waren immer 4 Mann in einer Schicht, sowas ist natürlich gradezu traumhaft, mehr Urlaub, als Arbeit, woanders gehts da rauher zu, schreib ich ja etwas weiter oben..man muss, wie ich bereits schrieb, einen gesunden innerlichen Abstand haben zwischen eigenen Bedürfnissen und den Aktivitäten des täglichen Leben bezogen auf die Patienten und eben ihren Bedürfnissen, anders könnte man proffessionell auch gar nicht arbeiten.
Stephilein schrieb:Wie geht ihr mit dem Tod um?
Mittlerweile bin ich mir bewusst, dass der Tod fester Bestandteil des Lebens ist, beides ist untrennbar.Sterbebegleitung ist da ein Stichwort.
Wikipedia: SterbebegleitungSo, kein Bock mehr zu schreiben, vielleicht später nochmal.
:DNya wenn du Empathie und Spaß am Umgang mit Menschen hast und bestenfalls psychisch und körperlich gefestigt bist, ist es sicher das Richtige für dich, viel Erfolg unzo.
:)Gruß