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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

233 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Altenpflege ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 17:11
Zu unterscheiden zwischen mitleiden und mitfühlen kannst du lernen, das ist nicht das Problem.
Meines Erachtens ist es wichtig, sich Einblicke in NLP , aktives zuhören zu verschaffen. Alles dinge, wo dich schon vorab schlau machen kannst.

Im Nachhinein weiss ich genau wo es bei mir scheiterte, aber das nutzt nun auch nix mehr. Deshalb sagte ich ja auch, dass es sehr wichtig ist, in die eigenen Tiefen zu schauen, bevor man sozial tätig wird.

Emotional eben NICHT "einzutauchen" in die Gefühlswelt der anderen, so tief, dass man es mit nach hause nehmen muss, ist wichtig.

Und das geht nur, wenn man von sich selber weiss wo man steht und was mit einem selber los ist.
Nur ein Helfersyndrom ausleben, damit ist ja keinem geholfen...


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 17:27
@Stephilein
Meinen Resekt für jeden "Pflegeberufler".
Ich selbst könnte das nicht.
Wenn ich mich nicht irre, könnte @Vymaanika etwas dazu sagen.
Wenn nicht, wäscht er mir bestimmt den Kopf. :D


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 17:31
@Stephilein

Ich habe zwar nicht in einem Altenheim gearbeitet, aber in einem Wohnheim für körperlich Schwerbehinderte.
Die Aufgabe an sich war toll.
Leider blieb das Zwischenmenschliche oftmals aus Zeitgründen auf der Strecke, was mich nach einigen Monaten dazu bewogen hat zu kündigen.
Ich konnte es nicht ertragen, wenn mir einer der Bewohner einfach mal was erzählen wollte, ich ihm nicht zuhören durfte, weil ich den strengen Zeitplan einhalten musste.

Wenn ich dann Feierabend hatte, habe ich oftmals heulend im Bett gelegen und habe das psychisch nicht ausgehalten. So hatte ich mir einen solchen Job einfach nicht vorgestellt.

Aber ich denke, das ist erstens von Heim zu Heim evtl. verschieden und zweitens geht auch jeder Mensch anders damit um. :)


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 17:42
Danke für eure Posts... find ich super :)


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 17:57
@Heide_witzka

Nönö passt schon, danke fürs herlotsen. ;)

@Stephilein
Zitat von StephileinStephilein schrieb:Geht ihr in eurem Beruf als Altenpfleger voll auf oder würdet ihr diese Entscheidung nie wieder treffen?
Ich würde sie jederzeit wieder treffen, aber es kommt auch stark darauf an, wo man später 'sesshaft' werden will.

Ich bin Altenpfleger und habe meine Ausbildung im betreuten Wohnen für ältere Herrschaften absolviert.Hat man die Ausbildung zum Altenpfleger in der Tasche, kannst du dir aussuchen, in welchem Sektor du 'sesshaft' werden willst, denn mit dieser Ausbildung kannst du vom Krankenhaus, über Altenheim, über betreutes Wohnen in entsprechender Einrichtung bis hin zu Heimen für körperlich/geistig Behinderte arbeiten.

Ich für meinen Teil habe schon in allen vorher genannten Sektoren gearbeitet, dabei war mir die Betreuung/Pflege mit Behinderten am liebsten, habe sie auch einfach in mein Herz geschlossen.Man nimmt extrem viel mit an Erfahrung, trifft viele unterschiedliche menschen, oft ist es aber auch schwer und man kriecht auf allen Vieren.Manche Einrichtungen sind schlecht bestückt mit Hilfesystemen wie etwa einem "Lifta" um Leute die nicht mehr mobil sind von Bett<-->zu verfrachten oder es ist einfach zu wenig Personal da.

In meinen Spitzenzeiten meiner Ausbildung hatte ich mitunter 40 Damen und Herren ab 5 Uhr morgens zu verpflegen, zu duschen(baden, dem ein oder anderen Insulin zu spritzen, Windeln wechseln, Betten machen, Frühstück/Mittagessen/Abendbrot zubereiten, Smalltalk halten, für sie einkaufen gehen, Tabletten austeilen, Spiele spielen ach und soviel mehr.

Man lernt in dem Bereich für das leben, wobei das Portemonaie oftmals leerer bleibt, dafür wird man reich an Erfahrung.

Das Wichtigste ist es, sich den Bedürfnissen der zu pflegenden Person anzupassen um ein Optimum an Qualitätsicherung zu leisten, man muss auch in der Lage sein nach Dienstschluss nicht die Probleme der älteren Herrschaften mit nach Hause zu nehmen.Als ich jung und in der Ausbildung war, war es mir manchmal nicht möglich abzuschalten, musste mich ständig mit den seelischen Wehwehchen der Herrschaften beschäftigen um am nächsten vorbereitet zu sein, man MUSS die Arbeit und sein Leben unbedingt trennen können, ansonsten geht man auf Dauer kaputt.
Zitat von StephileinStephilein schrieb:Was gefällt euch nicht, was schon?
Es gibt ansich nichts, was ich schlecht finden würde, aber manchmal nervt es, sich um 30 Personen zu kümmern ohne noch etwas Zeit zu haben, mit den Betreuten zu reden, denn eines tun die Alten gerne und zwar reden und ich mag es nicht unter Zeitdruck zu stehen und die Herrschaften dann gewissermaßen nur pflegerisch abzuspeisen, Kommunikation ist in der Pflege nämlich unbedingt erforderlich, alleine auch schon deswegen, weil die Kurve/Amnanese korrekt geführt werden muss, es gibt ja auch immer eine Übergabge, wo man über die Patienten spricht und aktuelles in der Kurve verzeichnet.
Zitat von StephileinStephilein schrieb:Belastet es euch psychisch?
Kommt auf die Stelle an.Als ich im heim für schwerst körperliche gearbeitet habe, waren dort nur 10 Patienten/Bewohner und wir waren immer 4 Mann in einer Schicht, sowas ist natürlich gradezu traumhaft, mehr Urlaub, als Arbeit, woanders gehts da rauher zu, schreib ich ja etwas weiter oben..man muss, wie ich bereits schrieb, einen gesunden innerlichen Abstand haben zwischen eigenen Bedürfnissen und den Aktivitäten des täglichen Leben bezogen auf die Patienten und eben ihren Bedürfnissen, anders könnte man proffessionell auch gar nicht arbeiten.
Zitat von StephileinStephilein schrieb:Wie geht ihr mit dem Tod um?
Mittlerweile bin ich mir bewusst, dass der Tod fester Bestandteil des Lebens ist, beides ist untrennbar.Sterbebegleitung ist da ein Stichwort.

Wikipedia: Sterbebegleitung

So, kein Bock mehr zu schreiben, vielleicht später nochmal. :D

Nya wenn du Empathie und Spaß am Umgang mit Menschen hast und bestenfalls psychisch und körperlich gefestigt bist, ist es sicher das Richtige für dich, viel Erfolg unzo. :)

Gruß


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 18:00
@Stephilein

Nachtrag:

Am besten vor der Entscheidung ein Praktikum machen, sowas ist dann sicher am aussagekräftigsten für dich selbst.


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 18:08
Toller aufschlußreicher Beitrag @Vymaanika... ich hab schon ein Praktikum in einem betreuten Wohnheim absolviert.... Ich mach ab Januar vielleicht noch eines in einem anderen Altenheim. Mich um Menschen zu kümmern und Verantwortung zu Übernehmen macht mir furchtbar Spaß. Ich war aber total schockiert von einer Geschichte wie eine Frau mit Übergewicht verstorben ist. Die wurde aufgrund ihres Gewichts richtig in den Sarg gestossen wie ein Ding. Ich glaub sowas könnte ich nicht verkraften wenn man so entwürdigend mit den Toten umgeht. Bestimmt nur ne Ausnahme... hoffe ich... trotzdem denk ich darüber nach... die Beteiligte Person konnte selber paar Tage deswegen nicht mehr schlafen....


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 18:17
Ich bin Krankenschwester und habe auch in der Alten- und Schwerstbehindertenpflege gearbeitet. Mir ist aufgefallen was für ein Zwang dort auf alte Menschen ausgeübt wird zu Dingen die diese gar nicht wollen. Es wierd über sie hinwegentschieden was gut für sie ist. Das empfand ich als nicht sehr menschlich und habe dieses auch körperlich gespürt da es mich zu stark berührte. Meine Seele zeigte mir deutlich das sie nicht will das Druck und Zwang auf Menschen ausgeübt wird. Und ich wurde krank und musste in Rente gehen. Ich könnte heute niemals mehr eine solche Tätigkeit ausüben. Darüber sollte sich jeder klar werden der diesen Beruf ergreift das er Dinge tun muss die ihm nicht unbedingt gefallen und zum Teil aus meiner Sicht menschenunwürdig sind.
Doch das ist meine Sicht. Jeder entscheidet da selber ob er das mit sich vereinbaren kann.


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 18:27
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass viele Pfleger was ändern könnten, wenn sie wollen... ich glaub es kommt auch immer auf den Menschen an wieviel Zeit er sich nehmen will deswegen, damals in der Ausbildung hieß es auch, Stephi war haben net soviel Zeit zum unterhalten, aber irgendwie haut des dann doch hin, wenn man die Zeit sinnvoll nützt :)


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 18:28
ahhh sorry für die Rechtschreibfehler


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 18:44
Zitat von StephileinStephilein schrieb:Ich war aber total schockiert von einer Geschichte wie eine Frau mit Übergewicht verstorben ist. Die wurde aufgrund ihres Gewichts richtig in den Sarg gestossen wie ein Ding. Ich glaub sowas könnte ich nicht verkraften wenn man so entwürdigend mit den Toten umgeht. Bestimmt nur ne Ausnahme...
ö.Ö

Nya mit 17 habe ich damals mal im städtischen Altenheim ein vierwöchiges Praktikum gemacht, meiner Einschätzung nach herrschten da schon herbe Zustände, weil dort wurde wirklich nur das Nötigste gemacht wurde, Lagern und ähnliches?Fehlanzeige.Die haben dann eher grob ein eventuellen Dekubitus behandelt und sind übergegangen zur tagesordnung, auch der Umgang mit dementen Herrschaften war überdies teilweise ekelhaft bis mies.

Keine Ahnung, wie es dort heutzutage ist, ich hoffe jedoch besser.
Zitat von StephileinStephilein schrieb:ich glaub es kommt auch immer auf den Menschen an wieviel Zeit er sich nehmen will
Nya und wieviel Zeit er sich vor allem nehmen KANN.

Wenn ich mal asbach uralt bin möche ich bestmöglichste Pflege, am besten, ich fange schon jetzt damit an, bei den Preisen für betreutes Wohnen. -.-


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 18:45
@ElisabethM.
Nur weil DU nicht in der LAge warst DICH abzugrenzen, muss es anderen NICHT auch so gehen.
Ist ja nett, dass du den weg der Verdrängung in Sachen Beruf nicht wähltest und auf biegen und brechen dabeigeblieben bist,aber es gibt auch Menschen die stark genug sind, sich dem Zwang NICHT zu beugen. Ich habe das Gefühl du beziehst das was du erlebt hast auf alle anderenn, kann das sein?
Es gibt starke Persönlichkeiten in der Pflege die mutig genug sind in ihre Tiefen zu schauen und dadurch auch Kraft bekommen, sich eben NICHT "beugen" zu lassen.

Heutzutage wäre ich in der Lage bewusster an vieles ranzugehen, aber nun ist es (fast) zu spät.
Damals vor 20 Jahren dachte noch niemand nach über die Verantwortung, dass man erst sich selber helfen sollte, bevor man anderen helfen kann. Im Gegenteil, wollte man sich Hilfe holen, wurde man noch weggeschickt bei PSychologen mit den Worten " Tun sie sich das Ihnen und ihren Kindern nciht an". Mit anderen Worten: "Bleiben sie lieber blind wie ein Maulwurf, da lebt es sich besser".

Ausserdem kann ich sehr wohl als Pflegerin Dinge, die wie du es ausdrückst "menschenunwürdig" sind anklagen.....aber nur wenn ich selber stark genug bin und mir Verbündete suche.

Zu sagen, alles wird unter zwang vorgeschrieben, stimmt so einfach nicht und ist nur eine Entschuldigung für Verhalten was sich einfach nur "abgeschaut " wurde.

Aber so ist es ja oft, eigene Schwächen werden gerne auf andere geschoben.

Die Altenpflege braucht kämpfernaturen und mutige menschen und keine Mitläufer oder Konfliktschleicher...


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 18:45
@Stephilein
Das ist oft gar nicht möglich bei den meistens unterbesetzten Altenheimen. Viel Pflege und wenig Personal.


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 18:47
@ElisabethM.
Ich habe echt das gefühl dir macht es spass den Job mies zu machen...


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 18:51
@raschier
Ich glaube du hast da etwas Missverstanden.
Im übrigen sage ich nur die Wahrheit so wie es ist udn beschönige nichts. Für Menschen die empfindsam sind ist dieser Job nichts. Doch auch das ist meine Sicht. Entscheiden tut jeder selber.


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 18:53
@Stephilein
Es ist natürlich eine echte Herausforderung, auf der einen seite den Minutentakkt zu "erfüllen" und andererseits sozialpsychiatrische Sicht im auge zu behalten....täglich aufs neue.

Sich selber vor dem "Hospitalismus" zu schützen, darum geht es...nix anderes.
Und das geht eben nur wenn ich neugierig auf mich selber bin und auf möglichkeiten des Ausgleichs wie Supervision oder Gespräche und und und....

Ist ja auch noch ne ganz andere Verantwortung die man den betagten gegenüber hat als im Krankenhaus wo rucki zucki ein arzt zur stelle ist, wenn er dringend gebraucht wird.
Ergo meint, die handlungsfreiheit als Altenpfleger/in ist ja grösser auch.

Und der sozialpsychiatrische Bereich aber auch....also ein ständiger wexel zwischen "funktionieren" und "einfühlen"....


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 18:54
@ElisabethM.
gerade für menschen die empfindsam sind wäre er etwas...du redest schmarrn!!
Aber nur dann, wenn sie ihre eigenen Schwächen bereit sind auch anzuschauen und nicht mit helfersyndrom ausgleichen wollen...ist ja wohl logisch aber dir sicher neu wie?


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 18:58
Zitat von ElisabethM.ElisabethM. schrieb:Für Menschen die empfindsam sind ist dieser Job nichts.
Verwechsel mal nicht empfindsame Menschen mit labilen Menschen, das ist nämlich NICHT das Gleiche.


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 18:58
Ich hab eine dreiwöchiges Praktikum in einem Altenheim für schwerbehinderte pflegebedürftige Menschen gemacht & ich muss es sagen ich hatte noch nie so eine schöne Zeit zusammen mit sovielen Menschen. Sie sind dir dankbar, sind unglaublich lieb, schätzen was du für sie tust & halten dir nichts vor, auch wenn du einen Fehler machst. Man wird unglaublich geduldig, man schätzt sein Leben & es macht unglaublich Spaß mit diesen Menschen etwas zu unternehmen weil sie jeden moment mit dir genießen. Diese drei Wochen waren unglaublich schön und ich kann es jedem nur empfehlen der gerne etwas für Hilfsbedürftige Menschen tut.


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Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

19.12.2011 um 19:01
Empfindsam muß man meiner Ansicht schon sein... eiskalte Menschen haben in diesem Beruf irgendwie nix verloren. Zu labil auch nicht... man braucht ein gesundes Mittelmaß


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