Dorfgründung in Schweden
21.12.2011 um 14:58plan schrieb:Mit 4h Arbeit am Tag meine ich jene Tätigkeiten, für die man eine gewisse Überwindung braucht, die absolut keinen Spaß machen.Dafür wirst du mehr als 4 Stunden brauchen ;)
plan schrieb:Mit 4h Arbeit am Tag meine ich jene Tätigkeiten, für die man eine gewisse Überwindung braucht, die absolut keinen Spaß machen.Dafür wirst du mehr als 4 Stunden brauchen ;)
Papa-Schlumpf schrieb:Geht mal nen Jahr nach Afrika oder Indien oder so, und wenn ihr wiederkommt, sagt ihr nochmal, was ihr von unserer Konsumgesellschaft haltet...Soll das ein Scherz sein?
Papa-Schlumpf schrieb:Ihr sprecht immer von den Mängeln der Zivilisation oder gar von Zivilisationskrankheiten. Dabei seid genau IHR das negative Produkt unserer Gesellschaft.Ihr? Ich habe weder die zivilisatorischen Errungenschaften verteufelt noch behauptet, unbedingt ein hartes Leben als Bauer führen zu wollen. Im Gegenteil. Ich bin froh über jeden wahren Fortschritt, froh über jede Technologie und jede Annehmlichkeit, die sich uns bietet. Im Eingangspost habe ich dies aber bereits deutlich gemacht und will nicht noch einmal die genannten Punkte aufzählen, wegen derer ich es erwäge, dieser Gesellschaft den Rücken zu kehren. Und ich betone noch einmal: Ich bin kein besonderer Naturliebhaber oder habe es im Sinn, die technologischen Fortschritte zu verteufeln. Ich möchte nur nicht auf ewig Teil dieser Zerstörungsmaschinerie namens "moderne Zivilisation" sein, die buchstäblich über hunderte Millionen Menschen- und Tierleichen geht, um uns diesen "Fortschritt" zu sichern, den wir "westlichen Wohlstand" nennen.
Papa-Schlumpf schrieb:Wir gehören zu den Ländern auf der Welt, die einen hohen Lebensstandard besitzt, im Gegensatz zu den meisten restlichen Ländern auf der Welt.Das muss ich jetzt hoffentlich nicht weiter auseinandernehmen.
Papa-Schlumpf schrieb:Aber ihr habt vllt nen langweiligen Job, oder gar keinen. Habt keine vernünftigen Hobbies und langweilt euch einfach.Ich studiere Soziologie und das sehr erfolgreich. Wenn hier irgendwer irgendwen in irgendwelche Schubladen stecken kann, dann bin ich das. ;)
Papa-Schlumpf schrieb:Dann seht ihr im Fernseher iwelche Filme von Aussteigern oder Dokumentationen über Naturvölker und stellt euch das soooo toll vor.
Papa-Schlumpf schrieb:Du hast in dem Thread hier einfach eindeutig bewiesen, dass du keine Ahnung von der Materie hast und so naiv bist wie ein Vorschulkind.Naiv wie ein Vorschulkind also. Interessant. Danke für die Blumen. xD
Papa-Schlumpf schrieb:Du willst dir einfach ne Hütte aus Bäumen bauen, du meinst, du müsstest nur 4 Stunden "richtig arbeiten", könntest dich mit 1000qm das ganze Jahr ernähren. Du willst Abends am Feuer sitzen und Werkzeuge schnitzen...Genau, "einfach" ne Hütte bauen. Ich bilde mir in der Tat ein, mit einer gewissen Vorbereitung, dem richtigen Werkzeug und freundlicher Unterstützung eine einfache Blockhütte zu basteln. Bei guter Planung ist das in weniger als 6 Monaten machbar, wenn man sich flächentechnisch etwas einschränkt.
Papa-Schlumpf schrieb: Na dann versuch mal mit ner geschnitzten Axt nen Baum zu fällen und zu bearbeiten oder mit nem geschnitzen Pflug den Boden umzugraben.Jetzt überreizt du es aber wirklich. Es handelt sich beim sog. "Boden" um eine Substanz, die mittels eines Spatens oder einer Schippe mit einfacher Körperkraft umgegraben werden kann. Diese Dinge zu erwerben, sollte kein Problem sein, immerhin ist es ohnehin von Nöten, ein gewisses Startkapital mitzubringen, mit dem unter anderem Materialien gekauft werden, die anfangs notwendig sind.
Papa-Schlumpf schrieb:Du schreibst iwo auch, dass man sich ja Dinge, die man nicht selbst herstellen kann, gebraucht sicherlich auch umsonst besorgen kann. Mit anderen Worten, du willst schnorren. Gute Aussichten für ein naturgebundenes LebenGenau, und ich werde es wieder tun! Wenn gewisse Gegenstände in irgendeinem Keller ungenutzt rumliegen und verschenkt werden wollen, so bin ich der letzte, der sich stattdessen ein neues Produkt zu legt, nur um zu beweisen, wie dick seine Brieftasche oder wie groß sein Stolz ist.
Fipse schrieb:Dafür wirst du mehr als 4 Stunden brauchenVielleicht hast du recht. Immerhin bin ich ein Stadtkind und habe nie autark meine Lebensmittel anbauen oder meine Mietwohnung komplett sanieren müssen. Aber wie bereits erwähnt hoffe ich einfach, dass ein Großteil der anliegenden Arbeiten mit Spaß und Befriedigung verbunden ist. Außerdem ist es eine Freude, in einem Haus zu leben, welches man selbst errichtet hat und Nahrung zu konsumieren, die aus dem eigenen Garten kommt. Daher bin ich nach wie vor geneigt, die durchschnittliche Zeit für wirklich unangenehme, unbefriedigende Arbeit auf maximal 4h/Tag zu beziffern.
plan schrieb:Aber wie bereits erwähnt hoffe ich einfach, dass ein Großteil der anliegenden Arbeiten mit Spaß und Befriedigung verbunden ist.les mal ein paar Bücher zum Bauern im Mittelalter ;)
plan schrieb:Soll das ein Scherz sein?Es geht nicht darum, hier iwie zu diskutieren, warum es diesen Ländern so schlecht geht, es ging mir eher darum, dass es typisch ist. Uns geht es im Gegensatz zu anderen Ländern einfach sehr gut. Wir haben persönliche Freiheiten wie nie zuvor.
Was meinst du wohl, warum ein Großteil der Bevölkerung Afrikas mit weniger als 1 Dollar/ Tag auskommen muss? Weshalb es den Ländern dort so schwer fällt, ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit wieder zu erlangen? Mit Indien verhält es sich ähnlich, wenn gleich das dort etablierte Kastensystem sein Übriges dazu tut..
plan schrieb am 27.11.2011:Ich spreche hierbei absichtlich nicht vom Fortschritt der Technik, denn dieser ist neutral zu bewerten, ein Werkzeug, dem wir uns bedienen. Es geht einzig um die gesellschaftliche Dynamik, der Tendenz, dass immer mehr Mensch existieren, die gleichzeit immer mehr beanspruchen und um die daraus resultierende Konsequenzen für uns, die wir in dieser Zeit und an diesem Ort unser Dasein fristen
plan schrieb:Ihr? Ich habe weder die zivilisatorischen Errungenschaften verteufelt noch behauptet, unbedingt ein hartes Leben als Bauer führen zu wollen. Im Gegenteil. Ich bin froh über jeden wahren Fortschritt, froh über jede Technologie und jede Annehmlichkeit, die sich uns bietet.Der Wandel einer Gesellschaft geht immer Hand in Hand mit der technischen Entwicklung. Ohne die technischen Errungenschaften der letzten paar 1000 Jahren, wäre unsere Gesellschaft nicht diejenige, die sie heute ist. Sprich, kritisierst du unsere heutige Gesellschaft, kritisierst du auch den technischen Fortschritt...
plan schrieb:Dann berichte mal von deinen Erfahrungen während des Versuchs, ein autarkes Leben zu führen. Ich bin wirklich sehr gespanntIch hab keine. Brauch ich die? Nein, weil ich mir auch nicht einbilde, dass ich das könnte.
plan schrieb:Und was spricht bitteschön dagegen, abends am Lagerfeuer Werkzeuge zu schnitzen? Hast du ne Ahnung wie einfach das ist, wenn man auch nur etwas Übung mitbringt?
plan schrieb:Jetzt überreizt du es aber wirklich. Es handelt sich beim sog. "Boden" um eine Substanz, die mittels eines Spatens oder einer Schippe mit einfacher Körperkraft umgegraben werden kann.Ja, hört sich sehr romantisch und idyllisch an. Aber du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du mit "geschnitztem" Werkzeug einen Boden umpflügen kannst oder gar nen Baum fällen oder ähnliches.
plan schrieb:Diese Dinge zu erwerben, sollte kein Problem sein
plan schrieb:Genau, und ich werde es wieder tun! Wenn gewisse Gegenstände in irgendeinem Keller ungenutzt rumliegen und verschenkt werden wollen, so bin ich der letzte, der sich stattdessen ein neues Produkt zu legt, nur um zu beweisen, wie dick seine Brieftasche oder wie groß sein Stolz istSoviel zum Thema "autark leben"...
plan schrieb:Nenne mir bitte eine Art von Fernsehsendung, die mehr Potenzial beinhaltet, als so etwas? Dokus und Erfahrungsberichte sind neben all dem Müll, der uns täglich via Glotze terrorisiert, ein tolle Oase. Und ja, diese Menschen, die in Sippen organisiert ihrem ursprünglichen Leben fröhnen, sind offensichtlich glücklich, ganz ohne Wissenschaft und Industrialisierung. Woran liegt das? Natürlich, weil sie keine Technologien hervorgebracht haben wie der Rest der traurigen Welt! Man man.. bitte unterstell mir hier nicht so einen Quatsch, das grenzt an Verleumdung.Mit dem Fernsehen muss ich dir recht geben. Ich besitze zum Beispiel seit mehreren Jahren kein Fernseher, weil ich ganz einfach nicht das Bedürfnis habe fernzusehen aufgrund der Sendungen.
plan schrieb:Ich hoffe, dass du es ab sofort unterlässt, die Argumentation eines anderen Users aus einem anderen Thread mit der meinigen aus diesem Thread zu vermischen und mir ständig die Wort im Mund umzudrehen. Es gibt wahrlich seriösere und erfolgreiche Methoden, die Meinung anderer zu widerlegen.Meiner Meinung nach seid ihr beides naive Träumer. Daher mein Vergleich zu dem anderen Thread.
plan schrieb:Wesentlich mehr braucht es im Optimalfall nichtWobei wir wieder beim Thema Naivität wären :D
Papa-Schlumpf schrieb:Du regst dich drüber auf, dass du 8h Stunden am Tag arbeiten müsstest (was du als Student wahrscheinlich noch nicht mal über nen längeren Zeitraum gemacht hast) und das "auch noch" an 5 Tagen die Woche. In anderen Ländern gibt es kein Wochenende, Urlaub oder Mindestlöhne.Das ist wahr, als Soziologiestudent bin ich weit entfernt von einem 8h-Tag. Aber der Vergleich zwischen den postindustriellen Staaten und der sog. 3. Welt hinkt noch immer, weil die Lebensbedingungen in den Armenhäusern dieser Welt schlichtweg ein Skandal ist, ein unhaltbarer Zustand. Natürlich ist das Leben dort um so vieles härter als bei uns. Doch warum sollte ich deshalb alles akzeptieren müssen, was in unserem Land vor sich geht? Zumal unser Überfluss unter anderem auf dem Mangel der 3ten Welt beruht? 8 h Arbeit am Tag, um im Überfluss zu baden, andere auszubeuten, die Natur systematisch zu zerstören.. das ist in meinen Augen nicht hinnehmbar.
Papa-Schlumpf schrieb:aber es dauert nicht lang, da werden die restlichen Arbeiten zur Routine, und sobald das geschieht, machen diese kein Spaß mehr, weil sie halt nichts Neues mehr sind.In dem Punkt kann ich dir nicht widersprechen. Sicherlich ist die Euphorie anfangs größer und hilft, Anstrengungen zu akzeptieren und sich ggf an ihnen zu erfreuen. Aber was die Routine betrifft, so steht ein durchschnittliches Arbeitsleben dem in nichts nach. Ich habe während meiner Nebenjobs mit vielen Menschen gesprochen, deren Lebensgeschichte und Leiden eng verbunden ist mit den Unannehmlichkeiten während ihres harten Arbeitslebens. Sie sehnen die Rente herbei und finden keinerlei Erfüllung bei dem, was sie tun. Derer gibt es unzählige in unserem Land
Papa-Schlumpf schrieb:Mal ganz zu schweigen davon dass du es niemals hinkriegen wirst dir selbst ein Haus zu bauen, dass auch nur annähernd stabil ist.Ich würde zu gern widersprechen und meine handwerklichen Fähigkeiten preisen.. ^^ Aber ja, das wäre sicherlich spannend zu beobachten, inwieweit ein verweichlichter Student, wie ich einer bin, es auf die Reihe kriegt, ein Haus zu bauen, das im Winter die Wärme drin behält und das Dach überm Kopf.
Papa-Schlumpf schrieb:Ohne die technischen Errungenschaften der letzten paar 1000 Jahren, wäre unsere Gesellschaft nicht diejenige, die sie heute ist. Sprich, kritisierst du unsere heutige Gesellschaft, kritisierst du auch den technischen Fortschritt...Eben nicht. Die Entwicklung von Technologien hängt nicht zwangsläufig mit speziellen gesellschaftlichen Veränderungen zusammen und umgekehrt. Es gibt hierbei Variabilitäten die abhängig sind von kulturellen Zuständen, Ideologien, historischen Kontexten. Meine Kritik bezüglich der Entwicklung im Gesamtkontext zielt auf die Rolle des Menschen im Speziellen ab, der wesentlich mehr aus dem Erreichten herausholen könnte, zumindest in der Theorie. Dass eine Gesellschaft bzw ein Staatsystem nicht auf dem "Reisbrett" konstruiert werden kann, da es sich beim Phänomen Gesellschaft um einen vielschichtigen, schwer kontrollierbaren Prozess handelt, ist ein schneller positiver Wandel in naher Zukunft nicht zu erwarten. Aber ich lasse mich sehr sehr gerne eines Besseren belehren. Wie gesagt, der Fehler ist nicht im technologischen Fortschritt zu suchen, sondern in der Grundmentalität der menschlichen Rasse.
Papa-Schlumpf schrieb:Ich hab keine. Brauch ich die? Nein, weil ich mir auch nicht einbilde, dass ich das könnte.Um zu beurteilen, inwieweit ich mit meiner Einschätzung hinsichtlich der autarken Lebensführung falsch liege, wäre sie sehr hilfreich.
Papa-Schlumpf schrieb:Soviel zum Thema "autark leben"...Okay, sagen wir schrittweise hin zu einem annähernd autarken Leben.
Papa-Schlumpf schrieb:Du glaubst doch nicht, dass in diesen Dokus die komplette Wahrheit gezeigt wird. Eine durchschnittliche Doku dauert 1 Stunde. Wenn ich in der Stunde die ganze Zeit berichte, wieviel Kinder dort im letztem Jahr schon im 1. Lebensjahr gestorben sind, oder wer an einem Schlangenbiss oder Ähnlichem umgekommen ist, oder wer sich mit wem streitet oder Ähnliches, würde es sich keiner angucken. Der Zuschauer will das ganze in einem idyllischen, romantischem Blickwinkel präsentiert bekommen, und genau das bekommt er auch.Hmm.. guter Einwand. Das habe ich bisher tatsächlich zu optimistisch betrachtet. Es ist durchaus denkbar, dass an der einen oder anderen Stelle ein wenig gemauschelt oder auch etwas mehr wird, um dem Zuschauer ein kleines paradiesisches Kontrastprogramm zu den täglichen grausamen Nachrichten anzubieten. Aber diese Naturvölker sind diese harten Seiten des Lebens gewöhnt, ihnen ist Tod und Verletzung nicht unbekannt, unter anderem weil sie die Tiere, die sie essen, selbst töten usw.. sie sind einfach abgehärtet und haben eine ganz andere Einstellung zum Leben als der durchzivilisierte Mensch. Sicherlich ist beides sehr schwer miteinander vergleichbar, weshalb auch nicht behauptet werden kann, dass die Zivilisation, wie sie sich heute darstellt, mit all ihren Vor- und Nachteilen, tatsächlich einen Glücksschub für den Einzelnen gebracht hätte. Ich wage es jedenfalls zu bezweifeln, nach wie vor.
Papa-Schlumpf schrieb:Meiner Meinung nach seid ihr beides naive Träumer. Daher mein Vergleich zu dem anderen Thread.Nunja.. ich werde ungern mit jemanden in einen Topf geworfen, der den Fortschritt mit all seinen Facetten ziemlich grundlos ablehnt und ohne Weiteres mit ein paar Unbekannten, Unerfahrenen Internetbekanntschaften durch den Dschungel rennen will, so aus Spaß. Das hat einfach keine.. Substanz. ^^
Papa-Schlumpf schrieb:Wobei wir wieder beim Thema Naivität wärenSchau mal im Netz. Ich war selbst überrascht, wie wenig Platz für einen ganzjährigen Selbstversorgergarten veranschlagt wird.
wiccagirl schrieb:Immerhin ist er Soziologie-Student, also nicht auf den Kopf gefallen.Ich spaare mir besser die bösen Kommentare :D
Nerok schrieb:ungefiltertes bachwasser + rohen fisch im winter....jo ich geb ihm höchstens nen monat..Ich nicht. xD
plan schrieb:Aus Sicht vieler Soziologen ist die Soziologie DIE Königswissenschaft, weil sie die Erkenntnisse aller anderen zur Grundlage hat.Physik? Chemie? Geologie? :D