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Dorfgründung in Schweden
27.11.2011 um 02:50Hallo liebe Allmy-Gemeinde,
da mich gewisse Gedanken schon seit einiger Zeit plagen, ist es an der Zeit, das hier mal zu thematisieren.
Es geht um die Idee eines "Ausbruchs" aus dem gegenwärtigen Gesellschaftsystem.
Warum "ausbrechen"?
Weil es verdammt schwierig ist, in unter den bekannten gesellschaftlichen Umständen ein harmonisches, selbstorientiertes, naturnahes Leben zu führen.
Ein Großteil der deutschen Bevölkerung lebt in urbanen Räumen, einem Straßennetz inklusive Schilderwald und Häuserschluchten. Ursache für die Urbanisierung war einst das Überangebot an Jobs zu Zeiten der beginnenden Industrialisierung. Auch heute noch ist es schwierig, "auf dem Land" einen Job zu finden. Wer es dennoch schafft, sich ländlich niederzulassen, ohne auf einen guten Job verzichten zu müssen, ist hierzulande umgeben von Feldern und angelegten Waldflächen. Die ursprüngliche Naturlandschaft ist nahezu vollständig verdrängt worden.
Der Zwang, Geld verdienen zu müssen, weil wir permanent genötigt werden, unseren (materiellen) Wohlstand zu erhöhen, führt zur noch immer viel zu langen Regelarbeitszeiten von 40h und mehr. An 5 von 7 Tagen die Woche mehr als 8h zu arbeiten, entspricht schlichtweg nicht unseren technologischen Möglichkeiten und erscheint auf den ersten Blick ziemlich absurd.
Nicht nur die Arbeitszeit, sondern auch die Arbeitsbedingungen könnten schlechter kaum sein. Die meisten Arbeitsmarktteilnehmer sind Angestellte, die vom Endprodukt ihres Schaffens keine echte Vorstellung haben. Die allumfassende Macht heutiger Unternehmen und der grassierende Wahn von der Arbeitsteilung führt zur absoluten Entfremdung.
Auch unser Konsumverhalten ist realitätsfremd. Was wir essen (Massentierhaltung, Monokulturen, Waldrodung..), am Körper tragen (Outsourcing, Ausbeutung von Arbeitern im Ausland, Zerstörung ganzer Volkswirtschaften), was wir an Drogen konsumieren oder im Fernsehen/Internet inhalieren.. der Ursprung ist uns meistens fremd, und damit auch das Produkt selbst und all die negativen Erscheinungen, die seine Entstehung und Auslieferung begleiten.
Die soziale Ungleichheit weltweit ist beschämend, Kriege und Unterdrückung, Armut an der Tagesordnung, während die "erste Welt" an ihrem Konsum und ihrer geistigen Stagnation zu ersticken droht.
Und was haben wir erreicht? Ist der Durchschnittsmensch von heute (global betrachtet!) glücklicher, als der in Sippen lebende Durchschnittsmensch von vor 10000 Jahren? Und das Ökosystem? Ist es gesünder als damals?
Nüchtern betrachtet: Was hat uns dieser Wandel eingebracht?
Nicht viel.
Ich spreche hierbei absichtlich nicht vom Fortschritt der Technik, denn dieser ist neutral zu bewerten, ein Werkzeug, dem wir uns bedienen. Es geht einzig um die gesellschaftliche Dynamik, der Tendenz, dass immer mehr Mensch existieren, die gleichzeit immer mehr beanspruchen und um die daraus resultierende Konsequenzen für uns, die wir in dieser Zeit und an diesem Ort unser Dasein fristen.
Jeder, der ebenso denkt, ist in diesem Thread herzlich willkommen!
Meine Idee ist es, mittelfristig eine Alternative zum gesellschaftlichen "Gefängnis" zu finden und den Rythmus des Lebens selbst bestimmen zu können. Hierfür ist die Gründung einer autonomen, autarken Gemeinschaft eine sinnvolle Alternative. Diese soll aber nicht als Staatsersatz verstanden werden, sondern dient lediglich der gegenseitigen Unterstützung. Man könnte auch "Nachbarschaft" dazu sagen, da jeder für sich frei ist und keine gegenseitige Reglementierung von Nöten sein sollte. Gemeinsame Grundstätze sind hingegen unerlässlich. Beispielsweise ist ein gewisser Einklang mit der Natur einfach eine Notwendigkeit, um nicht das zivilisatorische Schema in kleinerem Maßstab fortzuführen..
Praktisch soll es so aussehen:
In Schweden werden Grundstücke erworben, die nicht zu weit voneinander entfernt sind. Auf diesen werden Häuser errichtet, eigene oder gemeinsame Gärten angelegt usw. Wer sich mit pflanzlicher Nahrung nicht zufriedenstellen lässt und Fische nicht ausstehen kann, kann sich Hühner halten. Auch an Technologie muss es nicht fehlen. Durch den Ankauf von Solaranlagen kann eine gewisse Menge Strom erzeugt werden, der je nach Bedarf vom Besitzer der Solaranlage gegen Waren eingetauscht wird.
Worauf muss verzichtet werden?
Auf übertriebenen Überfluss. Da die Natur uns Grenzen setzt, die wir nicht übertreten und beschädigen wollen, ist ungehemmter Konsum nicht mehr möglich. Auch das alte soziale Umfeld ist nur schwer in diese Geschichte integrierbar..
Nun gut.
Schreibt mir eure Ideen, Wünsche oder Einwände. Wer hat ähnliche Pläne und sie sogar schon weiter entwickelt?
Haut inne Tasten und zeigt mir, dass ich nicht der einzige bin, dem dieser ganze zivilisatorische Quatsch hier zuwider ist..
da mich gewisse Gedanken schon seit einiger Zeit plagen, ist es an der Zeit, das hier mal zu thematisieren.
Es geht um die Idee eines "Ausbruchs" aus dem gegenwärtigen Gesellschaftsystem.
Warum "ausbrechen"?
Weil es verdammt schwierig ist, in unter den bekannten gesellschaftlichen Umständen ein harmonisches, selbstorientiertes, naturnahes Leben zu führen.
Ein Großteil der deutschen Bevölkerung lebt in urbanen Räumen, einem Straßennetz inklusive Schilderwald und Häuserschluchten. Ursache für die Urbanisierung war einst das Überangebot an Jobs zu Zeiten der beginnenden Industrialisierung. Auch heute noch ist es schwierig, "auf dem Land" einen Job zu finden. Wer es dennoch schafft, sich ländlich niederzulassen, ohne auf einen guten Job verzichten zu müssen, ist hierzulande umgeben von Feldern und angelegten Waldflächen. Die ursprüngliche Naturlandschaft ist nahezu vollständig verdrängt worden.
Der Zwang, Geld verdienen zu müssen, weil wir permanent genötigt werden, unseren (materiellen) Wohlstand zu erhöhen, führt zur noch immer viel zu langen Regelarbeitszeiten von 40h und mehr. An 5 von 7 Tagen die Woche mehr als 8h zu arbeiten, entspricht schlichtweg nicht unseren technologischen Möglichkeiten und erscheint auf den ersten Blick ziemlich absurd.
Nicht nur die Arbeitszeit, sondern auch die Arbeitsbedingungen könnten schlechter kaum sein. Die meisten Arbeitsmarktteilnehmer sind Angestellte, die vom Endprodukt ihres Schaffens keine echte Vorstellung haben. Die allumfassende Macht heutiger Unternehmen und der grassierende Wahn von der Arbeitsteilung führt zur absoluten Entfremdung.
Auch unser Konsumverhalten ist realitätsfremd. Was wir essen (Massentierhaltung, Monokulturen, Waldrodung..), am Körper tragen (Outsourcing, Ausbeutung von Arbeitern im Ausland, Zerstörung ganzer Volkswirtschaften), was wir an Drogen konsumieren oder im Fernsehen/Internet inhalieren.. der Ursprung ist uns meistens fremd, und damit auch das Produkt selbst und all die negativen Erscheinungen, die seine Entstehung und Auslieferung begleiten.
Die soziale Ungleichheit weltweit ist beschämend, Kriege und Unterdrückung, Armut an der Tagesordnung, während die "erste Welt" an ihrem Konsum und ihrer geistigen Stagnation zu ersticken droht.
Und was haben wir erreicht? Ist der Durchschnittsmensch von heute (global betrachtet!) glücklicher, als der in Sippen lebende Durchschnittsmensch von vor 10000 Jahren? Und das Ökosystem? Ist es gesünder als damals?
Nüchtern betrachtet: Was hat uns dieser Wandel eingebracht?
Nicht viel.
Ich spreche hierbei absichtlich nicht vom Fortschritt der Technik, denn dieser ist neutral zu bewerten, ein Werkzeug, dem wir uns bedienen. Es geht einzig um die gesellschaftliche Dynamik, der Tendenz, dass immer mehr Mensch existieren, die gleichzeit immer mehr beanspruchen und um die daraus resultierende Konsequenzen für uns, die wir in dieser Zeit und an diesem Ort unser Dasein fristen.
Jeder, der ebenso denkt, ist in diesem Thread herzlich willkommen!
Meine Idee ist es, mittelfristig eine Alternative zum gesellschaftlichen "Gefängnis" zu finden und den Rythmus des Lebens selbst bestimmen zu können. Hierfür ist die Gründung einer autonomen, autarken Gemeinschaft eine sinnvolle Alternative. Diese soll aber nicht als Staatsersatz verstanden werden, sondern dient lediglich der gegenseitigen Unterstützung. Man könnte auch "Nachbarschaft" dazu sagen, da jeder für sich frei ist und keine gegenseitige Reglementierung von Nöten sein sollte. Gemeinsame Grundstätze sind hingegen unerlässlich. Beispielsweise ist ein gewisser Einklang mit der Natur einfach eine Notwendigkeit, um nicht das zivilisatorische Schema in kleinerem Maßstab fortzuführen..
Praktisch soll es so aussehen:
In Schweden werden Grundstücke erworben, die nicht zu weit voneinander entfernt sind. Auf diesen werden Häuser errichtet, eigene oder gemeinsame Gärten angelegt usw. Wer sich mit pflanzlicher Nahrung nicht zufriedenstellen lässt und Fische nicht ausstehen kann, kann sich Hühner halten. Auch an Technologie muss es nicht fehlen. Durch den Ankauf von Solaranlagen kann eine gewisse Menge Strom erzeugt werden, der je nach Bedarf vom Besitzer der Solaranlage gegen Waren eingetauscht wird.
Worauf muss verzichtet werden?
Auf übertriebenen Überfluss. Da die Natur uns Grenzen setzt, die wir nicht übertreten und beschädigen wollen, ist ungehemmter Konsum nicht mehr möglich. Auch das alte soziale Umfeld ist nur schwer in diese Geschichte integrierbar..
Nun gut.
Schreibt mir eure Ideen, Wünsche oder Einwände. Wer hat ähnliche Pläne und sie sogar schon weiter entwickelt?
Haut inne Tasten und zeigt mir, dass ich nicht der einzige bin, dem dieser ganze zivilisatorische Quatsch hier zuwider ist..