Auf Wiedersehen, Allmystery!

Lieber Sinan,

ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit.
Wie auch immer deine Entscheidung aussehen mag, sie ist richtig, denn es ist DEINE.

Alles Liebe
Tina

@sinan
Hallo Sinan.
Dein bevorstehender Verlust tut mir leid, und vor allem diese Zeit, die Du nun noch durchstehen mußt, die sicherlich voller Zweifel, Ängste, Fragen und Not ist, und auch schmerzhaft.
Mein Mitgefühl ist Dir jedenfalls sicher, und bestimmt auch das vieler vieler anderer hier.

Gibt es, außer dem Annehmen Deines Abschieds und ein bißchen freundlicher Konversation, noch etwas, was man für Dich tun kann?



Mir fiel spontan ein, daß es doch hier auf Allmy eine Menge Leute gibt, die z.B. Reiki machen. Es würde Dir Deinen Zustand vielleicht erleichtern, vielleicht Schmerzen lindern, wenn wir uns mal organisieren würden, um uns gemeinsam auf Dich einzustellen.
Schaden kann es ganz sicher nicht, und bestimmt hätte auch keiner von uns einen Anspruch an Dich, daran, daß es Dir gleich besser ginge oder Du gesund würdest oder irgendwas anstrengendes.

Ist nur eine Idee. Ob Du sie annehmen willst, liegt ganz bei Dir.

Hallo,

auch wenn ich dich nicht kenne, wünsche ich dir von Herzen alles Gute für deine weitere Reise!

Mit allerbesten Wünschen

Wir kennen uns nicht und trotzdem tut es mir im Herzen weh, dass du Krebs bekommen hast und bald deine physische Hülle ablegen wirst.
Jedoch, ich bin mir sicher, dass es danach weitergeht. Vielleicht nicht im Himmel oder in der Hölle, aber zumindest eine Art Jenseits. Vielleicht wird man dort auf ein neues Leben vorbereitet. Vielleicht erhältst du alle deine gelöschten Erfahrungen deiner vorherigen Leben wieder und vielleicht bist du, gar nicht du, sondern ein höheres Bewusstsein. Vielleicht ist das auch alles Unsinn, jedoch stelle ich mir das Jenseits so vor. (Und das ist keine Werbung für irgendeine Sekte :P)
Ich wünsche dir die Kraft und den Mut deine (vielleicht vorerst) letzte Reise auf Erden durchzustehen und mit Stolz in den Tod zu gehen.

@SayMyName
:) Ich glaube eigentlich auch, daß der Tod in so einer Situation eine Erleichterung und Erlösung sein wird.
Ich habe auch den Eindruck, mit das Schwerste und Schmerzlichste in diesem Zeitraum ist die Lösung aus den irdischen Beziehungen. :|

Viele fragten mich, wieso ich ausgerechnet hier schreibe und nicht sonst wo etwas anderes mache. Liest euch bitte alle 10 Seiten durch. Versteht ihr, weshalb ich hier schreibe? Ich fühle mich hier gut. Es gibt mir Mut und Kraft wenn ich lesen darf, wie sich Menschen, die mich nur kennenlernen werden, für mich interessieren. Wie viele mir helfen wollen aber nicht wissen wie. Das alles fühlt sich gut an.

Ich kann auch nicht viel unternehmen, denn dazu geht es mir körperlich sehr schlecht. Ich bleibe Zuhause und jeden Tag kommt eine Krankenschwester vorbei. Mir wurde auch angeboten im Krankenhaus zu bleiben, doch mir ist meine Heimatstadt lieber.

Auch können viele nicht verstehen wieso ich meine Familie nicht bei mir haben kann/möchte. Mein Vater kommt aus der Türkei und meine Mutter aus Deutschland. Beide leben in Antalya, in der Türkei. Sie sind nach dem Abitur meines Bruders in die Türkei ausgewandert. Ich besuche sie jedes Jahr in den Sommerferien, und ab und zu kommen auch meine Eltern zu mir. Ich war immer das Vorbild für meinen jüngeren Bruder. Er hat letztes Jahr mit seinem Studium angefangen. Ich möchte nicht, dass er mich in diesem Zustand sieht. Auch meine Eltern sollen mich nicht so sehen.
Es war für mich sowieso schwer genug, als ich meine Mutter bei meinem ersten Krebsvorfall jeden Tag so niedergeschlagen sehen musste. Versteht bitte, dass mach mir alles schwieriger.

Ich bin stolz auf dieses Forum.

@sinan
Hast Du einen Abschiedsbrief oder so etwas an Deine Lieben verfaßt?
Es würde ihnen den Schmerz um Deinen Verlust bestimmt erleichtern, wenn Du ihnen hilfst, zu verstehen, warum Du Dich zum Sterben so zurückgezogen hast.

Ich habe mich früher mal, ohne besondren Anlaß, mit dem Thema Sterben und Krebserkrankung usw. auseinandergesetzt, und darüber auch mit meiner Mutter ein bißchen diskutiert.
Mir fiel dabei auf, wie sie angesichts der Vorstellung MEINER Erkrankung eigentlich überwiegend nur an SICH dachte, z.B. sagte sie mir, es würde ihr viel besser gehen, wenn ich mich auf die übliche Art, also mit Chemotherapie und Bestrahlung usw. behandeln ließe anstatt evtl. alternative Wege zu gehen.
Ich habe sie darauf aufmerksam gemacht, daß ich mich bestimmt nicht so behandeln ließe, daß es IHR besser geht... ;)

Wie auch immer, mir wurde bewußt, wie hoch der Anspruch der Angehörigen an einen Todkranken sein kann und wie emotional brutal das eigentlich ist.
Deshalb verstehe ich auch teilweise Deinen Rückzug ganz gut.

Ich will Dir sagen, daß meiner Meinung nach niemand jetzt irgendeinen Ansrpruch an Dich hat oder haben darf, es sollte jetzt wirklich nur darum gehen, was DU willst, was DIR hilft und DIR die Situation erleichtert.
Entscheide ganz bewußt, ob Du Deine Eltern jetzt fernhältst, um IHNEN was zu ersparen oder DIR, ob es Dir wichtiger ist, allein und ungesehen zu sterben, oder ob Du lieber in Mamas Armen sterben willst.

@sinan

Lieber Sinan,

ich finde es mutig von Dir, sich mit Dir (fremden) Menschen auszutauschen.
Und noch schöner finde ich die Reaktion vieler hier was Dich und Dein Schicksal betrifft;
das zeigt, daß unsere Gesellschaft doch noch nicht so verroht ist, wie sie immer gerne dargestellt wird und daß es doch noch sowas wie Menschlichkeit gibt.

Deine Beiträge haben mich sehr berührt und ich habe wirklich länger darüber nachgedacht ob ich was dazu schreiben soll oder nicht oder wie ich mit solch einer Situation umgehen würde.
Ich weiß nur eins; wenn ich schon nicht wollte, daß man in meinen schwersten Stunden bei mir ist oder meinen Zustand angucken muß wie ich immer weniger werde, würde ich trotzdem einen Brief oder ein Video aufnehmen für die Menschen die ich liebe.
Ich habe meine Oma durch Herzinfarkt verloren; die Tatsache daß es so plötzlich geschah und ich mich von ihr nicht mehr verabschieden konnte, warf mich in ein tiefes, dunkles Loch.
Ich brauchte lange, um ihren Tod zu verarbeiten.

Ich glaube an Gott und an ein Leben nach dem Tod!
Mir macht die Art des Sterbens Angst, nicht unbedingt der Tod.
Denn, der Tod ist für mich ein Anfang auf einer anderen Ebene. Sozusagen ich verlasse hier ein zerfallenes Haus und baue mir irgendwo ein anderes, im Kreise derer die ich liebte und mir schon vorrausgegangen sind, ein neues Haus auf.

Und was ich Dir unbedingt noch sagen möchte;
"Was beim Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich!"
Man muß nur an Wunder glauben, dann geschehen sie auch manchmal.

Ich wünsche Dir, daß du die Hoffnung nicht aufgibst und daß Gott, an den ich glaube, Dich beschützt und Dir Liebe und Licht schickt in deinen dunkelsten Stunden und daß seine Engel Dich umfangen gerade dann wann Du es am nötigsten brauchst!

Ich weiß es sind viele für Dich da, die Dir ihre Hilfe anbieten, auch ich.
Wenn du jemanden zum schreiben oder reden haben möchtest, ich biete Dir gerne mein Ohr an.

Gott segne Dich!

Solita

Liebe/r @sinan ,

meine Gedanken sind bei Dir. Auch wenn man sich persönlich nicht kennt, so ist es doch wahr, dass bereits das Wissen daran, dass man im Geiste nicht allein gelassen ist, sowohl Trost als auch Kraft schenkt.

Du bist niemals allein. Das warst Du nie und auch beim Heimgang wirst Du nicht alleine gehen. Du verlässt lediglich Deine irdische Hülle, die Dir hier auf Erden ein Dasein ermöglicht hat.

Da ich selbst einmal betroffen war, sowohl selbst, als auch durch einen sehr nahestehenden Menschen, weiß ich nur zu genau, dass der eigene Wille eine entscheidende Rolle bei der Heilung spielt. Man geht nur, wenn das der eigene Weg ist.

Bei mir setzte der Heilungsprozess ein, als ich das Leben in Frieden mit Allem was ist losgelassen hatte. Ich dachte mir 'Gut, wenn Gott mich jetzt wieder zu sich holen möchte, dann ist das in Ordnung. Ich kämpfe nicht mehr gegen mich oder gegen irgendetwas. Da ist kein Krieg mehr in mir.'
Später las ich in einem Buch über eine Frau, der man nur noch wenige Wochen Lebenszeit einräumte, dass sie die Affirmation:

'Der Krieg ist vorbei. Legt eure Waffen nieder und geht heim.'
regelmäßig wiederholte und bei ihr eine Spontanheilung stattfand.

Du bist nicht einen Moment allein. Und Du wirst geliebt. Immer und ewig.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen nur das Beste auf all Deinen Wegen.

Ich habe mir hier jetzt alles einmal durchgelesen und ich kann Dich voll und ganz verstehen.
Wenn Du Dich so vor allen zurück gezogen hast - irgendwo mußt Du die Chance haben darüber zu schreiben/zu reden.

Und wenn es hier ist, ist das absolut okay. Ich würde es vielleicht genauso machen.

Krebs ist wirklich eine der schlimmsten Krankheiten. Eine Freundin von mir, 26 Jahre alt und meine Mutter haben Krebs.

Und genau solche Dinge lassen einen doch immer wieder darüber nachdenken, wie klein manche Probleme doch sind und wie sehr wir das Leben genießen sollten.

Es hat mich wirklich traurig gemacht, zu lesen, das Du nur noch so eine kurze Zeit hier hast. Obwohl ich Dich gar nicht kenne.

Und Worte, die Dich begleiten könnten, fallen mir grade leider nicht ein.

Ich kann Dir nur sagen: Schreib hier soviel wie nur möglich. Schreib Dir deine Gedanken von der Seele. Und wer weiß.. Vielleicht wirst Du ja doch nochmal etwas umdenken und es Deiner Familie sagen. Damit sie Dich auf Deinem letzten Gang begleiten können. Oder die 4 wochen Prognose zieht sich doch noch in die Länge. Und genau das hoffe ich grade.

Ich habe lange nachgedacht. Ich werde jedem Menschen den ich gern habe einem Brief schreiben. Doch ich weiß nicht wie ich diese Briefe dann an sie zukommen lassen soll?

@sinan

ich hab dich zwar nie kennen gelernt und ich wiß auch nicht recht was ich sagen soll.
ich wünsch dir einfach die nötige kraft alles durchzustehn und hoffe das du noch länger zu leben hast.
du kannst dir aufjedenfall sicher sein, dass allmy im geiste bei dir ist und wir dich nicht vergessen werden :)

lg suffel :)

@sinan

Wenn Du die Briefe schreiben möchtest; durch einen Freund der sie verteilt oder sich drum kümmert. Sowas würde Dir keiner abschlagen!

Oder er fragt die Krankenschwester. Sie muss es natürlich nicht machen, aber fragen kann man. Wenn es keine andere Möglichkeit geben sollte.

Oh man, da kann man eig. nicht viel zu sagen.
Lass es dir die Wochen nochmal so richtig gut gehen und mach alles, was du schon immer machen wolltest! (Auch wenn es schwer fällt)

Die Briefe könntest du doch einer Person deines Vertrauens geben, sodass diese dann abgeschickt werden.

Ich wünsche dir alles Gute, auch Ärzte wissen nicht alles, daher nie aufgeben!

@sinan
Wegen der Briefe:

Täglich kommt eine Krankenschwester zu dir?
Sie kennt deine Situation und bestimmt habt ihr
ein gewisses Vertrauensverhältnis. Was läge
näher, als sie zu bitten?

oha mann!!! was sin das denn für ärtzte!!!!

Ich habe den Thread komplett durchgelesen. Mir stehen die Tränen in den Augen. Und das, obwohl ich den TE nicht persönlich kenne.
Es ist authentisch, das ist kein Fake.
Ich bin positiv überrascht, wieviel Menschlichkeit ich hier lese von Usern, die mir bisher hart und gefühlskalt erschienen.
@sinan
Ich danke dir für diesen Thread.

@PartOfAll
Ja, ein wichtiges Thema, das denk ich auch: Frieden finden - egal eigentlich, ob es danach noch ums Weiterleben geht oder ob man dann stirbt.



@sinan
Ich kann nicht beurteilen, ob Du Dich friedlich und bereit fühlst; Du wirkst eigentlich sehr gefaßt und in Dein Schicksal ergeben.
Brauchst Du noch Hilfe dabei, Frieden zu finden?
Bei allem, was mich manchmal quält, hilft mir Selbstvergebung. Die Anregung dazu stammt aus dem hawaiianischen Kulturkreis, die nennen das Ho´Oponopono.
Da man quälenden Gefühlen und Gedanken sowieso nicht entkommen kann, kann man sich ja auch gleich einmal voll und ganz auf sie einlassen, sie an sich herankommen lassen, bewußt wahr- und annehmen und sie bearbeiten.
Ich tue das regelmäßig und sage dabei laut oder in Gedanken zu mir:

Ich verzeihe mir, daß ich mir das erschaffen habe.
Es tut mir leid.
Ich liebe Dich.

Dieses kleine Ritual hat mir schon vieles erleichtert.
Und es spielt dabei keine Rolle, inwiefern man bewußt selbst der Erschaffer der Situation ist, man braucht das nicht zu verstehen, wie es dazu kam; man kann den emotionalen Knoten um das Problem herum einfach auflösen. :)



Ich denke mal, wenn Du die Briefe einfach in Deiner Wohnung auf den Tisch legst, dann werden sie auch gefunden, wenn es soweit ist. :)

Auch ich habe den Thread durchgelesen, ich bin erschüttert, wie viel Kraft und Stärke du in deine jungen Jahren rüberbringst.
Nur leider schade, das manche User meinen, dies hier sei ein Fake, und müssen ihren dummen Senf abgeben.
Ich wünsche dir alles Gute, und gib bitte nicht auf, du bist noch so jung.