@Foss Foss schrieb:Verwechsle Kritik nicht mit einer Bewertung. Wenn jemand eine Stimme z.B. nicht mag, dann ist es sein gutes Recht, dies in einer Bewertung zu äußern.
Sachliche Kritik besteht darin, auf Fehler aufmerksam zu machen. Somit ist sie in erster Linie als Hilfe gedacht. Nur verstehen tut das nicht immer jeder. Viele empfinden die Kritik an ihnen als Autoritätsverletzung und reagieren instinktiv aggressiv, um ihre Stellung zu verteidigen.
Das Recht zur Kritik mag die Person besitzen - doch wie sinnvoll ist es auf Amazon die Stimme eines Interpreten in seiner Rezension zu kritisieren? Wer hat von dieser Kritik etwas, außer der kritisierende selbst, der dem Mitteilungsbedürfnis Genüge tut?
Nehmen wir an Person A überlegt sich eine CD von Person B zu kaufen, dessen Stimme und Gesang auf der CD zuvor von Person C kritisiert wurde. Person A ließt sich diese Kritik durch und kennt zwar nun die Meinung eines einzelnen Besitzers der CD, hat aber tatsächlich nicht den blassesten Schimmer wie die Stimme und der Gesang des Interpreten auf der CD klingt - wie nützlich war nun also die Kritik an der Stimme von Person C? Rezensionen sind ja eigentlich angedacht, den potenziellen Käufern zu verraten ob ein Kauf sich lohnen würde. Diese subjektive Kritik bringt also nur dem Subjekt etwas, das die subjektive Kritik äußerte.
Objektive Kritik ist meines Erachtens möglich, wenngleich eingeschränkt.
Wenn tatsächlich nur bewertet werden würde, was der Interpret von dem was er musikalisch umsetzen wollte umgesetzt hat, bin ich der festen Überzeugung, würde wesentlich weniger Kritik wie folgende erklingen: Der Rockmusiker der auf seiner neuen Scheibe angekündigt hat, elektronische Einflüsse walten zu lassen wird für die elektronischen Einflüsse kritisiert.
Um ein gewisses Maß der Objektivität zu gewährleisten werden bestimmte Richtlinien festgelegt.
So soll eine Musik eines bestimmten Genres nur noch an den für dieses Genre typischen Dingen - auf die sich natürlich festgelegt wird - bemessen und bewertet werden. Wenn ein Künstler ankündigt, gewissermaßen ein neues Genre schaffen zu wollen, lockert man die Bewertungskriterien natürlich entsprechend auf.
Verstanden?
Zu kompliziert formuliert?