libertarian schrieb:Wen würdest du aus einem brennenden haus retten, ein vom Aussterben bedrohtes Tier oder ein Kind.
Ich würd zusehen sie beide rauszuholen..aber weisste,das isses nicht.
Forscher haben im lacandonischen Regenwald nen Kran auf Schienen gestellt,so hatten sie mit dem Ausleger einen Bereich mit einem 300 Meter Radius bei 400 Meter Länge.
Sie entdeckten an einem Tag 5 neue Baumfroscharten von denen drei endemisch vorkommen,sie entdeckten hunderte neuer Insektenarten von denen widerum viele nur auf fünf oder sechs Bäumen vorkommen und die in engen Symbiosen mit Pilzen leben die ebenfalls nur dort und nirgendwo anders vorkommen.Aus einem dieser Pilze extrahiert der lokale Schamane ein Heilmittel gegen Hautkrebs...Dort sollte eine Strasse gebaut werden,die Bäume,der Pilz und das Wissen des Schamanen wären für alle Zeit zum Teufel,die Firma Sandoz konnte das zusammen mit Umweltschützern verhindern,P?harmakologen sichten nun diese lebende Archiv
Vor zwanzig Jahren reiste Douglas Adams mit dem Zoologen Marc Cavardine zwischen Madagaskar,Indonesien,China und den Galapagosinseln umher um die am stärksten bedrohten Tiere zu ermitteln.Das Ergebnis findet man in dem Buch "Die letzten ihrer Art"
Beschrieben wird auch der Kakapo,ein grosser Eulenpapagei auf Neuseeland,der hat vergessen wie man fliegt,wozu auch,er hatte ja bis vor kurzem keine Feinde.Dann kam der Mensch,der brachte Ratten und Katzen,innerhalb kurzer Zeit brach die Population zusammen,sie leben in einem komplizierten Geflecht mit Bäumen die nur alle paar Jahre Früchte tragen,die ihrerseits den Kakapo brauchen um neu ausgesät zu werden uswusw
Genauso kompliziert wie die Nahrungszusammenhänge des Kakapos ist seine Art der Fortpflanzung
Die individuellen Balzplätze sind,innerhalb einer Art Balzarena,im Durchschnitt etwa 50 Meter voneinander entfernt.Die Männchen graben für ihre Balzplätze eine etwa zehn Zentimeter tiefe,schalenförmige Vertiefung in den Boden,die etwa einen Durchmesser von einem halben Meter hat,so dass die Vögel in diese Vertiefung passen.Die Balzplätze werden gerne vor Felsen, Erdhängen oder Baumstämmen angelegt,die den Schall der Rufe reflektieren.Zum individuellen Balzplatz gehört ein Netzwerk an Pfaden, die sich entweder etwa 50 Meter auf einer Anhöhe entlangziehen oder als Rundweg mit einem Durchmesser von etwa 20 Meter eine Anhöhe umrunden.
Der Kakapo bläst zwei riesige Luftsäcke in seinen beiden Brustseiten auf,versenkt den Kopf dazwischen und beginnt etwas von sich zu geben,was er für aufregende Grunzlaute hält.Diese Laute werden stufenweise tiefer,hallen in seinen beiden Luftsäcken wider,breiten sich dann in der Nachtluft aus und erfüllen die Täler im Umkreis von Meilen mit dem schaurigen Klang eines gewaltigen, in der Nacht schlagenden Herzens
https://www.youtube.com/watch?v=-dsasOfFUcAIn den 80ern waren schliesslich nur noch dreissig Kakapos vorhanden...mit einem Millionenetat und einem enormen Aufwand an Manpower schaffte man es in den letzten 25 Jahren den Bestand auf 130 zu erhöhen...und so ist es mit allen Tieren,Pflanzen,Insekten oder Gewässern,man benötigt nur einen geringen Zeitaufwand ein Ökosystem oder eine einzelne Art aus reiner Bequemlichkeit oder Gewinnsucht an den Rand des Abgrunds zu befördern,aber unendlich grösser sind Zeit und Kosten die man benötigt umgekippte Flüsse oder Seen,zusammengebrochene Wälder oder andere biologische Habitate,oder auch einzelne Arten zu retten
Nun,Douglas Adams starb zu früh,aber anstelle seiner realisierte Stephen Fry zusammen mit Marc Cawardine das Projekt last chance to see
https://www.youtube.com/watch?v=Opv8vZ6RvB0 (Video: Kakapo - Last Chance to See, Stephen Fry)