Kennt ihr dieses Gefühl der Leere in euch?

... wenn MiniMy noch mitliest, möchte ich auch von ihm wissen, ob er den Flow aus eigener Erfahrung kennt. Denn nach allem was ich über BL und Flow weiß (letzteres aus eigener Erfahrung) sind sie zueinander konträr, der Borderliner fühlt sich "leer", derjenige im Flow dagegen ist völlig "erfüllt" von was auch immer er gerade tut.
Da der Flow beim Tun kommt, wäre mehr Beschäftigung, weniger seelisches Nabelkreisen vielleicht eine weitere Therapiemöglichkeit, die jeder in der eigenen Hand hat, denn irgendeine angenehme, nicht zu belastende Beschäftigung wird wohl jeder finden können, und sei es Gartenumgraben oder Deckchen sticken.

Um mal wieder zum Topic und weg von @sunshinelight zu kommen.
Leere, ja das spüre ich oft, aber ich spüre auch Erfüllung.
Ich habe seit Jahren Borderline diagnostiziert, und denke mal ich hätte es auch vor der offiziellen Diagnose.
Wie ich früher damit umgegangen bin?
In jungen, dummen Jahren mit Selbstverletzendem Verhalten.
Ich habe mich gefühlt als würde ich gleich Platzen, obwohl eine Tiefe Leere in mir war, ich habe mich gefühlt wie eine Wurst die man in den Kochtopf schmeißt und mir Schnitte zugefügt damit ich eben nicht platze.
Heute gehe ich anders damit um.
Ich habe schon allerhand gespürt, Schmerz, Liebe, Zuneigung, Trauer, Spaß und eben auch leere.
Ich habe eine leere verspürt die mir körperliche Schmerzen zugefügt ohne selbst etwas getan zu haben.
Heute versuche ich zu reden, wenn es sein muss versuche ich Aufmerksamkeit zu bekommen bis mich einfach jemand in den Arm nimmt.
In meinen jungen Jahren habe ich schon ne Menge Mist erlebt, echt üblen Kram, aber ich bin erwachsen genug um zu wissen ich bin nicht der einzige Mensch dem es schlecht geht auf der Welt.
Aber ich weiß auch das mich Probleme anderer nie so treffen werden wie meine eigenen. Die eigenen Probleme sind nunmal für einen selbst immer die schlimmsten.
Deswegen verstehe ich auch das wettboulen um das schlimmste Leben nie.
Es ist affig zu sagen meine Probleme sind aber schlimmer als deine, weil jedem das eigene immer schlimmer vorkommt.

@Illyrium

Doch, mein jahrelanger Psychater damals meinte das mit Borderline bei mir..
der Psychater, wo ich jetzt einmalig war, hielt mich wegen meines Verhaltens mit Männern für nicht borderlinetypisch. Aber diese Beziehungssachen, die mit Borderline zu tun haben, hatte ich früher schon, auch mit Bekannten und Familie (Abstoßung/Anziehung). Auch meine Mutter meint, ich hätte mich zu damals stark verändert.
Ich hab aber so viel Mist in Beziehungen erlebt, dass sich die Schlange quasi in den Schwanz gebissen hat..
ich hab mir früher in den Diskos einfach Männer ausgesucht, die mir gefallen hatten, hatte mit denen was, und hab sie eiskalt fallengelassen z.B. Irgendwann macht das keinen Spass mehr.. wenn sich jetzt jemand für mich nur wegen Sex interessiert (was ich sofort merke), habe ich nichtmal mehr Lust, mit diesem zu spielen und ihn dann stehenzulassen und auf ihn selbst zurückzuwerfen, ich bin des Spiels einfach müde geworden..
ich bin durch damit, mit dem Thema, seit Jahren. Deshalb bin ich auch isoliert, mit. Ich gehe keine Beziehungen mehr ein, ergo auch keine Probleme..

@Rao

Rao schrieb:nicht zu belastende Beschäftigung wird wohl jeder finden können, und sei es Gartenumgraben oder Deckchen sticken.

Nein das ist eben manchmal nicht so einfach. Ich kann es zb nicht. Ich kann auch nie die Kontrolle abgeben zb.

Beispiel es gibt Momente da sitze ich wie starr dar will was tun kann aber nicht und empfinde eine ekelhafte langweile aber ich bin gleichzeitig wie starr.

Oder wenn ich unter großen Stress stehe sehe ich mich von außen alles wird schwarz/weiß und ich kämpfe um die Kontrolle.

Jeder ist nun mal anderes Borderline ist so persönlich wie die Persönlichkeit ist.

@Natiri
Ah ok wusste ich nicht :)

@Illyrium
Gar nichts fühlen?
Diese Erfahrung konnte ich bisher nicht machen.

Aber du sagst, dass du einen Druck empfindest, der dich beinahe verrückt macht.
Ist das so eine Art "Gegengewicht" zu dieser Emotionslosigkeit die du beschreibst?

Natiri schrieb:Nein, habe ich so noch nicht bewusst ausprobiert. Ich bin aber grundsätzlich dagegen, meine Aggressionen nach außen zu richten, da ich eben niemanden verletzen will. Das ziehe ich sogar inzwischen durch, wenn man mich verletzt. Ich möchte mir kein weiteres Karma machen.. ;)alledings wären Kissen ok.. :)  ich nehme das mal auf, was du da schreibst.

Frag mal Deinen Psychologen, was der von einem bewußten Regressionstraining zurück zum bislang unterdrückten Kind hält. Vielleicht kann ja noch nachträglich was nachwachsen, was zu früh unterdrückt und abgewürgt wurde ... Kissenschlacht ist nicht das einzige. Auch der berühmte Sandsack mit irgendeinem "Haßfoto" drauf. Hilft Dir vielleicht, wenn Du Deine Gefühle auch mal "unkontrolliert" rauslassen kannst ohne dabei jemandem real zu schaden, auf ein Foto einzuprügeln tut demjenigen ja nichts. (Außer Du glaubst an Voodo ;) )

@solitär
Ich kann das so schlecht erklären :(
Aber ich fühle körperlich und seelisch einfach gar nichts. Und das ist so unerträglich das es so ein innerlich druck ist.
Denn ich früher nur los werden konnte wenn ich mich verbrannte oder schnitt Blut hat mich immer beruhigt und der druck wurde besser.

troublerin77 schrieb:Ob ich mich jetzt mit denen vergleiche, nein! Genauso wenig vergleiche ich mich mit Borderlinern, beides hat meiner Psyche nämlich überhaupt nicht gut getan.

@troublerin77

da habe ich ähnliche Erfahrungen, sich zu vergleichen ist meist frustrierend. Es ist viel wichtiger, zu sich zu stehen und sich seinen eigenen individuellen Weg zu bahnen.

Der Weg entsteht dadurch, das man ihn geht

(aus dem Tao)

Illyrium schrieb:Nein das ist eben manchmal nicht so einfach. Ich kann es zb nicht. Ich kann auch nie die Kontrolle abgeben zb. Beispiel es gibt Momente da sitze ich wie starr dar will was tun kann aber nicht und empfinde eine ekelhafte langweile aber ich bin gleichzeitig wie starr.

Laß mich mal Küchenpsychiater spielen ;) Ist Dein Kontrollzwang eine verkappte Angst vor (früherer) Fremdkontrolle? Oder eher Angst daß irgendwas schiefgehen könnte?
Ist die Starre eine Angst etwas in Bewegung zu versetzen, was sich nicht mehr berichtigen ließe? Oder ist es mehr verkappte Faulheit, weil jede Bewegung A eine Bewegung B und eine Bewegung C nach sich ziehen müßte? (Ist bei mir des Öfteren der Fall, wenn ich mich nicht bewegen will - schiere Faulheit, nix anderes.)

migrantbird schrieb:Fakt ist: er will sich nur zu seinen Bedingungen austauschen, ansonsten wird er beleidigend.
Nun das ist der narzistische Anteil seiner Störung, aber auch der, den er in den Griff kriegen muss, der ist derzeit scheinbar stärker, als die Anteile Selbsthass, Depressionen, Abhängigkeit etc.... ist auch okay... aber ihr bestätigt sein Problemverhalten ohne wenn und aber, was sein antisozialen Auswüchse anderen ggüber nur forcieren wird.
Inwiefern soll ihm das je helfen???

@migrantbird

Du redest hier schlecht über jemand anderen, das finde ich persönlich nicht so toll..

Desweiteren stellst du hier Diagnosen auf, obwohl du den User nichtmal persönlich kennst, kann man schon als anmassend von dir sehen, und damit wäre das Narzistische, was du @sunshinelight vorwirfst nur etwas, was du an dir selbst nicht siehst. Also fehlt Dir da an Reflexion, oder?

@troublerin77

hat geschrieben:

troublerin77 schrieb:Ja, ich finde es auch manchmal blöd was er schreibt.

Aber er ist hier um sich auszutauschen. Auch ich habe ihm schon Dinge geschrieben, die nicht schmeichelnd und auf ihn eingehend sind, aber es kommt auch darauf an, wie man es rüber bringt.

Damit wäre deine @migrantbird Behauptung:

aber ihr bestätigt sein Problemverhalten ohne wenn und aber, was sein antisozialen Auswüchse anderen ggüber nur forcieren wird.

widerlegt.

Hoffe, das ist sachlich genug.

@Rao

Rao schrieb:Illyrium schrieb:
Nein das ist eben manchmal nicht so einfach. Ich kann es zb nicht. Ich kann auch nie die Kontrolle abgeben zb. Beispiel es gibt Momente da sitze ich wie starr dar will was tun kann aber nicht und empfinde eine ekelhafte langweile aber ich bin gleichzeitig wie starr.
Laß mich mal Küchenpsychiater spielen ;) Ist Dein Kontrollzwang eine verkappte Angst vor (früherer) Fremdkontrolle? Oder eher Angst daß irgendwas schiefgehen könnte?
Ist die Starre eine Angst etwas in Bewegung zu versetzen, was sich nicht mehr berichtigen ließe? Oder ist es mehr verkappte Faulheit, weil jede Bewegung A eine Bewegung B und eine Bewegung C nach sich ziehen müßte? (Ist bei mir des Öfteren der Fall, wenn ich mich nicht bewegen will - schiere Faulheit, nix anderes.)

Meinst du das jetzt ernst ?

Ich will wissen wie Du selbst es begründest. Laß mich wissen wie Du tickst! Kann ja nix passieren, ist alles anonym hier. Aber mich interessiert es.

@Rao
Ich hab keine Kontrolle darüber. Das hat nix mit Faulheit zu tun... O.o Ich bin körperlich erstarrt und auch seelisch und diese langweile ist auch eine Qual. Ich empfinde es als Qual unerträglich.

@Illyrium
Oha, das klingt in der Tat schlimm.
Bin froh, dass dir da bisher noch nichts Schlimmes passiert ist (von den Verletzungen abgesehen).


Wobei so ganz unähnlich sind wir uns da gar nicht...
Ich würde mich selbst nicht wirklich als "gesunden Menschen" bezeichnen. ^^
Ganz im Gegenteil ich lebe meine Probleme immer aus und entwickle sogar Zwangsstörungen, um mit gewissen Dingen besser zurechtzukommen.
Langeweile zum Beispiel. Das macht mich wahnsinnig.
In der Hinsicht bin ich ein getriebener Mensch, der inzwischen total verlernt hat sich wirklich zu entspannen.
Wenn ich versuche mich zu entspannen und mir wird langweilig, springe ich wie von der Hummel gestochen hoch und muss zwanghaft irgendwas machen, dass mich unterhaltet.
Kann manchmal so weit gehen, dass ich nicht schlafen will weil das auch langweilig ist.

Wenn ich ab und an zum Massieren gehe werde ich immer total entgeistert gefragt warum ich so verspannt bin.

Aber mich stört's nicht, dass ich kaputt bin. Nach mehr als 30 Jahren gewöhnt man sich mit der Zeit daran.
Hatte auch schon Therapien. War immer recht nett mit anderen darüber zu reden, die eben gelernt haben Leuten zuzuhören und zu helfen.
Meine schlimmste Zeit habe ich hoffentlich hinter mir mit den Panikattacken.
Zugegeben, in der Hinsicht haben die Therapien schon geholfen und schlafen kann ich eigentlich auch sehr gut.

Allerdings betrachte ich mich keineswegs als gesundes Mitglied der Gesellschaft.
Aber ich hab meinen Spaß mit dem was ich tue und solange ich meine Arbeit erledigen kann, versuche ich einfach zufrieden zu sein so gut es geht. :)

@Rao
Ich glaube, wir können ganz gut unterscheiden, was Faulheit und was eine innere Starre oder Leere ist.

Ich habe auch manchmal faule Phasen, da hab ich einfach null Bock, ganz normal halt.
Ich kenne aber eben auch diese Starre, den Willen was zu tun, aber es nicht können.

@Rao
Also so langsam habe ich echt das Gefühl, dass du uns irgendwas unterstellen möchtest

@solitär
Naja 8 Selbstmord versuche davon 2 fast tödlich aber damit bin ich nicht alleine viele die eine Persönlichkeitsstörung haben versuchen es weil es eben manchmal unerträglich ist.
Wie immer nur im dunkel zu sein wo nie jemand ist und wo es immer kalt ist.
Ich hab mal gelesen 10% von den Borderline überleben ihre Krankheit in dem sinn nicht.

Illyrium schrieb:Ich hab keine Kontrolle darüber. Das hat nix mit Faulheit zu tun... O.o Ich bin körperlich erstarrt und auch seelisch und diese langweile ist auch eine Qual. Ich empfinde es als Qual unerträglich.

@troublerin77
Nein, ich versuche nur den Finger auf das Problem zu legen, die Hintergründe zu enträtseln.

Eine unkontrollierbare, scheinbar unbegründete Starre könnte man als klassische "Schreckstarre" definieren, in die z. B. Tiere - aber auch Menschen - verfallen, wenn sie von einem Feind in die Enge getrieben werden und nicht flüchten können. Wenn keine aktuelle äußerliche Bedrohung vorliegt, kann es sich um einen verkappten traumatischen Flashback handeln - der nicht bis ins Wachbewußtsein vordringt, quasi nur im Unterbewußtsein abläuft, auf den der Körper aber genauso reagiert, nämlich mit Erstarrung, und das Wachbewußtsein, das gar nicht schnallt was da passiert, versucht diese "Leere", das Nichtwissen, verzweifelt mit irgendwas zu füllen, einen Sinn zu finden den es nicht finden kann, weil es in diesem Moment nicht mit dem Unterbewußtsein gekoppelt ist, gar nicht mit ihm gekoppelt sein will weil da ja das Trauma droht.

Rao schrieb:Frag mal Deinen Psychologen, was der von einem bewußten Regressionstraining zurück zum bislang unterdrückten Kind hält. Vielleicht kann ja noch nachträglich was nachwachsen, was zu früh unterdrückt und abgewürgt wurde ... Kissenschlacht ist nicht das einzige. Auch der berühmte Sandsack mit irgendeinem "Haßfoto" drauf. Hilft Dir vielleicht, wenn Du Deine Gefühle auch mal "unkontrolliert" rauslassen kannst ohne dabei jemandem real zu schaden, auf ein Foto einzuprügeln tut demjenigen ja nichts. (Außer Du glaubst an Voodo ;) )

@Rao

Hab noch keinen Psychologen, und wenn dann wird es eine Psychologin..
Aber was du schreibst, weiß ich schon, hat der Psychater letztens (da war ich nur einmalig wegen Aufforderung von Ärzten und wegen eines Attests, das dann aber Mist war) schon gesagt und ich wusste das auch vorher, man kann das innere Kind schon abholen und sich weiterentwickeln lassen, ich mache das auch schon eh schon von mir aus. Kein Therapeut kann dir die Arbeit abnehmen, die muss man eh selbst machen ;) da kann ich es auch gleich selbst tun. Nur das Trauma, das möchte ich nicht alleine bearbeiten. Ansonsten komme ich gut zurecht.
Und ja, ich glaube an die Macht der Gedanken und Aggressionen, mit deinem Fototip kann ich leider nichts anfangen..
Ich empfinde auch keinen Haß, ich weiß nicht, wie du darauf kommst. ich vergebe immer, das gibt mir Frieden und hab ich von Jesus gelernt. "Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." (Bibel)

@Rao
Hm, klingt ganz logisch, denn Traumata sind ja die Wurzel allen Übelst, bei den meisten psychischen Erkrankungen, das beschränkt sich ja nu nicht nur auf den Borderliner.