pad schrieb:*Heute:*
Artzt verdient viel UND hat einen guten Job
Putzfrau verdient wenig UND hat einen schlechten Job
*Kommunismus:*
Artzt verdient genug UND hat einen guten Job
Putzfrau verdient genug UND hat immernoch einen schlechten Job aber unter viel menschlicheren Bedingungen.
Herrlich, wenn man sich die Welt so einfach zu Recht rücken will... liest sich ungemein unterhaltend.
Wollen wir an dem schönen Beispiel mal eine kleine Rechnung aufmachen.
*Heute*
Die Putzfrau:
Ausbildung - wahrscheinlich keine
Fängt an zu arbeiten und verdient Geld: - Ab 16-17 Jahre Alter
Arzt:
Abitur: mit 19-20 Jahre fertig - NULL Kohle
Studium: 6-7 Jahre - Null KOHLE (ist jetzt schon 26-27 Jahre alt)
Dann kommt sehr oft noch die Facharztausbildung hinzu.
Die Weiterbildungszeit zum Facharzt dauert je nach Fachgebiet 4-6 Jahre (findet hauptsächlich im Krankenhaus statt, das über eine entsprechende Weiterbildungsberechtigung verfügen muss).
Kohle während der Facharztausbildung: ca. 2000 - 2800 Euro (Brutto, nicht dass du denkst, das gibt es Netto).
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Ach ja, ich vergaß ja noch die Promotion... aber die Zeit lass ich jetzt mal weg, ist nämlich lächerlich wenig (meist nur ein paar Monate bis zu einem halben Jahr).
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Aber okay... bevor der angehende Arzt, wenn er also ganz normal in der Regelstudienzeit bleibt, überhaupt den ersten Cent sieht, ist er mal locker 26 Jahre alt.
So, da hat die Putzfrau jetzt schon an die 10 Jahre schon verdient. Die Reinigungskräfte werden mittlerweile nach Tarif bezahlt, sie verdienen so um 1.600 Brutto (variiert je nach Land, aber kriegen so ein Bruttostundenlohn im Durchschnitt von 7 - 7,50 Euro).
Wenn also der Arzt seinen ersten Cent erhält, dann hat die Reinigungskraft schon satte 192.000 Tausend Euro Brutto verdient.
Wenn der Arzt jetzt noch seine Fachausbildung macht, was eben die meisten machen, dann kommen nochmal 4-6 Jahre drauf, wo der Arzt nur 400-1000 Euro Brutto mehr verdient... was auch nicht wirklich viel mehr ist (in Relation zur Dauer der Ausbildung).
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Damit will ich einfach sagen, dass die Welt, wie sie im Moment funktioniert, auf JEDEN Fall gerechter ist, als alles das, was hier diejenigen wollen, wenn sie eine Gleichschaltung der Gehälter ODER der Leistungen anstreben.
Es ist völlig ungerecht, einem Arzt zu sagen, er kriege das gleiche Gehalt wie die Reinigungskraft, wenn er am Ende 6-12 Jahre Ausbildung hinter sich hat (OHNE die Zeit bis zum Abitur mit zu rechnen).
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Die Welt ist nicht immer gerecht, das stimmt, aber wenigstens hat sich das System so entwickelt, dass es Tarifverträge gibt und nicht mehr jeder Arbeitgeber das machen kann, was er will.
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Jeder macht die gleiche Leistung, hab' ich auch hier gehört.
Ich verstehe noch nicht Mal im Ansatz, wie das gemeint ist und wie das funktionieren soll.