Opfer wird zum Täter

Habe vor kurzen auf You tube die Doku " Athur Shawcross-Interview mit dem Serienkiller " angeschaut und war echt geschockt.Es wurden Gründe für seine Greultaten gesucht und eines davon könnte gewesen sein,dass er selbst von seiner Mutter missbraucht wurde.Für mich ist es unfassbar das jemand,der selbst Opfer war und weiss wie schrecklich Misshandlungen sind,selbst wiederrum anderen Menschen das gleiche antun kann!!! Mich würde euere Meinung dazu echt interesieren!

Ich will hier keinem zu nahe treten und kenne den Fall nicht, aber ich habe oft den Eindruck, dass vor Gericht der frühere sexuelle Missbrauch oder (noch öfter) eine schlechte Kindheit als Entschudligung herangezogen werden.

Ich kenne viele Menschen, die eine sehr schlechte Kindheit hatten und gerade aus diesem Umstand sich genau in der Mehrheit anders verhalten, als zum Beispiel ein trunksüchtiger gewalttätiger Vater oder eine ihren Pflichten den Kindern gegenüber nicht nachkommende Mutter.

Ich glaube man macht es sich da zu leicht, die Kinder von KZ-Mördern sind ja auch keine Massenmörder geworden oder sonst auffällig.

Vielleicht aus Rachegedanken oder ähnlichem? So ungefähr "wie du mir - so ich dir" nur das er sich schwächere unschuldige Opfer aussucht, worin er dann seine Befriedigung oder seinen Frieden findet, das er nicht mehr allein ist mit dem Erlebten oder das er seine Aggressionen, Wut, Hass, Hilflosigkeit darin abbauen kann...

vl mal dumm gesagt aber vl braucht er das einfach wieder.
kenne auch sehr viele personen die mir sehr nahe stehen die eine widerliche kindheit hatten und jetz einfach einzigartig herzliche menschen sind....
aber es wird sicher auch zerstörte charaktere geben die einfach nicht anders können, es brauchen, es halt nicht besser wissen...

....das sollte echt nicht mildernde Auswirkungen beim Urteil geben!! Viele haben häusliche Gewalt in ihrer Kindheit erlebt und lernen aus den Fehlern ihrer Eltern.

mrs.dragon schrieb:....das sollte echt nicht mildernde Auswirkungen beim Urteil geben!! Viele haben häusliche Gewalt in ihrer Kindheit erlebt und lernen aus den Fehlern ihrer Eltern.

meine ich auch.
"was du nicht willst, was man dir tu, das füg´ auch keinem andern zu."

oder:
was du nicht willst, was man dir tu, das füge vorher andren zu...

ne spass nicht ernst nehmen

es gibt sicherlich sachen die man bis zum tot mitnimmt und entscheidungen deshalb schwerer fallen oder ähnliches aber für verbrechen ist das nun wirklich keine ausrede
ich hab mich noch nicht damit beschäftigt aber gibt es da ein mildernes urteil?
ich meine sowas kann doch wirklich jeder sagen o.O

Bei einigen anderen Tätern wurde die Haftstrafe im Gefängniss entweder in einen Aufenthalt einer Anstalt geändert oder die Todesstrafe in Lebenslänglich verordnet....

mal wieder super beispiel von
"ich kann nix für er wars" -.-

...die anderen 2 möglichen Gründe könnten eine psych.Krankheit sein ( konnte nicht mit Sicherheit geklärt werden ) oder aber auch seine Verletzung am Hinterkopf,die er in seiner Kindheit sich zugezogen hat.Vielleicht somit ein Sprung in der Schüssel..grins!!

actreact schrieb:Ich will hier keinem zu nahe treten und kenne den Fall nicht, aber ich habe oft den Eindruck, dass vor Gericht der frühere sexuelle Missbrauch oder (noch öfter) eine schlechte Kindheit als Entschudligung herangezogen werden.

du bist also der meinung, die hohe zahl von zu tätern gewordenen opfern, würde das als ausrede hernehmen, um die aussichten auf mildere strafe zu verbessern und in wahrheit geniessen sie ihr leidvolles leben?


alles, was um uns herum geschieht, beeinflusst uns, formt uns ... oder warum glaubt ihr, wird versucht kindern vonm schlechten in der welt durch ristrikitive massnahmen solange wie möglich fern zu halten? weil es keinen einfluss auf den heranwachsenden menschen hat? aus spass an der freud, nur um den heranwachsenden zu ärgern?

ich würde einmal sagen das durch schwere misshandlungen in welcher art uns weise auch immer eine menschliche seele gebrochen werden kann .... hat man dann noch eine labile persönlichkeit oder noch niemals anderes als gewalt in seinem leben kennengelernt dann hat man eine ganz andere einstellung zu seiner umgebung ....

ich kann mir sehr gut vorstellen das solche menschen aus hass, gekränktheit, verzeiflung vielleicht sogar als hilferuf selbst zum täter werden weil sie ihre umgebung als feind warnehmen was ich durchaus nachvollziehen kann ....

stellt euch vor ihr werdet tagtäglich geschlagen, erniedrigt, beleidigt oder es passieren noch schlimmere dinge mit euch ... klar das man dann irgendwann durchdreht und auf andere personen genauso reagiert wie ihr es am eigenen laib erfahren musstet schon alleine aus selbstschutz .... nach dem motto "bevor mir wieder jemand etwas antut komme ich dem zuvor"

also für mich ist diese haltung durchaus verständlich was allerdings nicht heisst das ich es auch gut heisse im gegenteil ... solchen menschen muss geholfen werden ....

schlussendlich ist aber unsere gesellschaft schuld wenn soetwas passiert, bzw. wenn überhaupt irgendwo etwas passiert ....jeder einzelne von uns trägt die verantwortung dafür ...
denn menschen werden nicht "böse" oder als mörder, kinderschänder oder was auch immer geboren sondern die gesellschaft also wir alle machen sie dazu ..... darüber sollte einmal jeder nachdenken

das ist meine meinung.

@mrs.dragon



Für mich ein deutliches Zeichen, dass da nicht zu Ende gedacht wird.

Heute ist das missbrauchte Kind das Opfer (natürlich).....und wenn es auf Grund EBEN DIESER traumatischen Erfahrungen in 20 Jahren selber in irgendeiner Form zum Täter wird, weil diese schlimme Erfahrung nicht verarbeitet werden konnte und sich deswegen eine psychische Störung entwickelt hat......dann

mrs.dragon schrieb:....sollte echt nicht mildernde Auswirkungen beim Urteil geben!

?

Sehr kurzsichtig!

Ich möchte DIE MUTTER eines vergewaltigten Kindes mal sehen, die NICHT um Gnade fleht, wenn das eigene (in der Kindheit vergewaltigte) Kind (=Opfer) 20 Jahre später vor Gericht wegen einer Straftat steht und die reaktionäre Meute nach einem harten Urteil schreit!

Ich hatte mich vor ca 2 Jahren mal mit einem unterhalten, der da um die 36 Jahre alt war. Er erzählte, das er schon einige Zeit in der Psychatrie war, wegen Vergewaltigung seiner damals 7 Jahre alten Schwester.

Bei der Tat selbst sagte er, hätte er einen Black Out gehabt. Er wüsste nichts mehr davon.

Früher wurde derjenige und seine 2 Jahre ältere Schwester von deren Stiefvater misshandelt und vergewaltigt usw... und als er den Stiefvater bei der Verhandlung wieder gegenüberstand, lies er seinen ganzen traumatischen Schock an der 7jährigen hilflosen Schwester aus.

Die ältere Schwester ist jetzt um die 40 Jahre und lesbisch, die damals 7jährige (aktuell glaub ich um die 18) hat versucht Psychologie zu studieren um es scheinbar für sich selbst verarbeiten zu können. Da steht die ganze Familie unterm Trauma denk ich mal... keine Ahnung

20 jahre danach für die gleiche Straftat vor Gericht stehen oder wegen anderen Verbrechens??? Wenn er die gleiche Straftat begeht ( hier gehts um sexuell.Misshandlung bis zum Mord),dann hab ich kein Verständniss.Sind es kriminelle Strafttaten,durch die andere Menschen nicht zu "schaden " kommen,ist das für mich eine ganz andere Sache.....CurtisNewton!

@mrs.dragon

ja es geht um die gleiche Straftat.

Du hast also KEIN Verständnis für das Opfer, welches durch sexuellen Missbrauch zu einem späteren Zeitpunkt zum Täter wird, weil ihm nicht ausreichend geholfen werden konnte?

Du meinst also, dass der sexuelle Missbrauch nicht berücksichtigt werden soll, wenn das Opfer später wegen eines gleichen Deliktes vor Gericht steht?

Nein.Für mich sind die 2 Straftaten ( damals und heute ) zwei extra Dinge, die man getrennt beurteilen sollte.Aber ich versteh auch deine Sicht der Dinge,nur ist der Ausmass der Strafttat für mich das schlimmste was ein Mensch einem anderen antun kann!!!

@mrs.dragon

mrs.dragon schrieb:nur ist der Ausmass der Strafttat für mich das schlimmste was ein Mensch einem anderen antun kann!

Was ist denn das Ausmaß aus Deiner Sicht? Was kann das für Folgen für das Opfer haben?

@mrs.dragon

So viele Vergewaltiger, Killer und Pädophile geben als Grund für ihre Taten einen Missbrauch in ihrer Jugend durch irgendwen an. Wenn du mich fragst, ist das alles Bockmist. Sicherlich kann der Grund für die Abnormität durchaus Missbrauch durch z.B. die Eltern sein, aber wieso gehen die Betreffenden dann nicht zu einem Arzt, wenn sie merken, dass mit ihnen etwas nicht stimmt!?

In meinen Augen sind das Versuche, die schrecklichen Taten, die sie begingen, rechtzufertigen. Die Wahrheit ist aber, dass es dafür keine (!) Rechtfertigung gibt.


Gruß,

A.

@mrs.dragon
Naja, wenn Frauen eine schlechte Kindheit gehabt haben, koennen sie ihren Kindern leider auch nichts besseres bieten, weil sie nichts anderes zu Hause gesehen haben. Wird man als Kind zu Hause geschlagen, praegt man sich ein, dass Gewalt eine Loesung ist und deshalb wendet man sie auch bei seinen Kindern an.