Die heutige Arbeitswelt ist krank

@DieSache
Sozial ist es schon eine Katastrophe ...

Auf der einen Seite die blumige Nachricht : 3 Millionen Arbeitslose, so wenig wie nie. Aber die 7.5 Millionen die Hartz IV beziehen erwähnt niemand?

Die Gesellschaft muss sich in eine andere Richtung wenden.

Wie hiess es doch noch so schön, auf einem Schiff das in die falsche Richtung fährt kann man nicht lange in die richtige Richtung gehen?


Harlech

Nachtrag:
Wurden nicht auch Steuersenkungen versprochen?

@DieSache
so einiges müsste am sozialsystem passieren.
bsp. rentenversicherug. wenn der babyboom in rente geht, heißts gute nacht.

die grv wird schon mit eindrittel oder zweidrittel (weiß nicht mehr genau) mit steuergeldern gedeckt. und noch ist der babyboomjahrgang nicht in rente. das rentensystem wird früher oder später eh stürzen, das problem ist nur, es wird immer benachteiligte geben, egal wie und wann das system reformiert wird.

aber kein politker will sich bis jetzt diesen hut der schande aufsetzen. das wird solange gehen, bis irgendwann irgendwas kapituliert. oder eine mindestrente (auf hartz 4 niveau) im jahr 2025 entsteht...

Sklaventum, ich glaub in Wahrheit ists nie abgeschafft worden, man gab ihm nur nen neuen Namen, der jüngste mag wohl "Personal-Dienstleistungs-Leasing" sein...Zeitarbeit ist für mich wirklich nichts anderes als ein schmutziges Geschäft mit der Arbeitskraft von Menschen, zumindest verdienen da einige wenige verdammt viel damit !

DieSache schrieb:"Personal-Dienstleistungs-Leasing"

genauso krank wie die Wortschöpfung "Human Kapital".

Ja, das Sklaventum hat nie geendet, nur die Druckmittel haben sich geändert.

@DieSache

ein zeitarbeitsmitarbeiter hätte ein gesamtgehalt von 17,60 euro die stunde.
10 euro (pro mitarbeiter/pro stunde) geht an die zeitarbeitsfirma 7,60 an den mitarbeiter

@niggie

erinnert mich irgendwie an Zuhälterei, sorry wenns zu direkt und provokant ist !

Wir sollten einen Punkt nicht ausser acht lassen.

Auf der einen Seite gibt es die Arbeitgeber auf anderen jedoch den Staat.

Ich kenne viele die aufgrund der Tatsache, dass sie auf Lohnsteuerklasse V arbeiten gehen nun saftige Nachzahlungen und Vorauszahlungen leisten dürfen.

Und diese Gruppe hat am Anfang noch eine "leichte" Erleichterung bekommen, die Sie jetzt zurückzahlen darf (doppelt und dreifach)

@niggie
aber von der Leihgebühr *kotz* muss die Firma noch einiges bezahlen oder? Versicherungen o.ä.?
Oder geht das auch alles vom Lohn des Skla- äh Mitarbeiters ab?

7,60 ist ja geradezu traumhaft, bisher hat kein Leiharbeiter den ich getroffen habe soviel gezahlt, die meisten Firmen zahlen immer noch nicht nach dem Tarif, scheint mir.

Liebe Leute - ich arbeite seit 20 Jahren. Nie hatte ich das Gefühl, ausgebeutet zu werden - ich habe meine Aufgaben, die ich erledige, und in der Regel gehe ich nach 8 Stunden nach Hause (manchmal sind es 9 Stunden, dann wieder nur 6-7) Samstag und Sonntag habe ich frei. Ich verdiene 1400 Euro im Monat - das ist nicht viel, aber genug zum Überleben. Ich kann mich nicht beschweren mit meinem Job im Staatsdienst. In der freien Arbeitswelt (sprich Privatwirtschaft) allerdings sehe ich sehr wohl ein Problem - nicht mit 8 Stunden Arbeitszeit am Tag - das ist normal - hier muß ich dem TE widersprechen. Ich nehme einmal an, der TE hat noch nie gearbeitet - sonst wüßte er längst das es eben nicht so ablaufen kann wie ihm das vorschwebt. Das man aber für das Gehalt, was ich bekomme, in der Privatwirtschaft den ganzen Tag unter Druck arbeitet, und es dann auch noch als selbstverständlich angesehen wird, jede Menge Überstunden zu machen, finde ich nicht in Ordnung. 40 Stunden in der Woche sind genug - und wenn der Bedarf nach mehr Arbeitskräften da ist, dann sollten in der Privatwirtschaft eben mehr Leute eingestellt werden - es gibt Arbeitslose genug. Dem steht aber der Profitzwang entgegen - wobei ich schon oft mal bezweifeln möchte, ob es notwendig ist, immer mehr Gewinn zu machen. Diese Gier der oberen Zehntausend nach immer mehr - so nach der Art heuer waren es 2 Prozent Gewinn, nächstes Jahr müssen es 3 sein, sonst müssen wir rationalisieren, ist es, was ich verurteile. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer mehr auseinander - aber in einer Demokratie wird man wohl wenig dagegen tun können (das einzige Instrument, welches hier regulierend eingreifen könnte, wäre der Staat - damit wären wir aber bei der Diktatur angelangt - keine Ahnung ob dieser Spagat zwischen Freiheit und Regulierung zu schaffen ist)
Trotzdem möchte ich hier weitergeben, was ich von meinen Eltern gelernt habe - wenn man etwas haben will, muß man arbeiten dafür. Ich glaube nämlich, das so mancher Jugendliche das noch(?) nicht ausreichend verinnerlicht hat. Das Leben besteht nicht nur aus Party.....


Grizzzly

@DieSache



der staat sieht das nicht als moralisch falsch an und greift in die wirtschaft ein, sondern laest die firmen, profitmaximierung auf kosten der arbeitnehmer betreiben ...

die 7,60 is brutto, natürtlich geht davon noch etwas runter.@bimmelbommel

@niggie

ach noch was, du sprichst hier ja sicherlich vom "Durchschnitt" mir persönlich sind einige Leiharbeitsfirmen aus der Region bekannt, die sogar noch unter den 7,60 liegen. Ich selbst erhielt als Helferin in der Produktion gerade mal 5,- € rum, klar war es ne gute Summe und mehr als dann z.B. der Hartz4 Satz auf der Abrechnung, aber als Singel gut leben davon schaut anders aus, da man als Erwerbstätiger ja alle restlichen laufende Kosten selbst tragen sollte !

Und dann will ich garnicht erst in der Haut eines Familienvaters stecken der Frau und zwei Kinder hat !

Grizzzly1000 schrieb:wenn man etwas haben will, muß man arbeiten dafür.

Das ist richtig.
Aber erzähl das mal einem Aufstocker.
Oder dem der in Hartz 4 seine gesamten Ersparnisse, für die er jahrelang hart gearbeitet hat aufzehren muss.
<- Ich seh nicht ein in so einem System 30-40 Jahre zu schuften.

@Grizzzly1000
mal wer mit langer arbeitserfahrung. gibt wieder bisschen mehr einsicht in die arbeitswelt. es ist natürlich auch eine gewohnheitsfrage. die arbeit ist ja nicht immer als negativ zu betrachten wie du sagts. man trifft ja auch auf andere menschen ;).

vielleicht so am anfang nach der schule, mag das einem ewig lang vorkommen. ich z.b. habe doch nie daran gedacht, dass man nach der lehre, direkt in die arbeitswelt einsteigt. klar, kann man das noch mit einer kleinen auszeit verzögern, aber nicht jeder schüler hat "reiche" eltern oder dann schon genug geld ;)...naja, es war hart, aber der erste "immense" monatslohn (ja nach 15 jahren 0 einkommen) fühlte ich mich schon was besser. man bekommt ja schliesslich auch was dafür. zumal kann man ja heute auch auswählen in welche richtung man möchte. manchmal bekommt man nicht die traumberufslehre (ich musste nehmen was da war, elektroniker), aber man kann danach dennoch in die traumrichtung lenken. heute studiere ich elektrotechnik und arbeite zu 60%. wieso das ich das mache? ich könnte ja auch einfach weiter geld verdienen und chillen, aber ich mache lieber jetzt noch was, dann kann ich später länger um so mehr chillen und bin finanziell auf der sicheren seite :)...

@DieSache
nein, ich spreche von mir^^

um mal kurz für klarheit zu sorgen:

ich hatte damals in einer filiale gearbeitet, die durch was auch immer geschlossen und verlegt wurde. dann war ich arbeitlos und hatte mir wieder was neues gesucht.
letztenendes bin ich an eine zeitarbeitsfirma gekommen und dort arbeite ich im 3 schichtensystem für 7,60 brutto.

und die zeitarbeitsfirma zieht sich 10 euro ab.

das heftige ist, dass die arbeit sehr gefährlich ist und unfälle fast wöchentlich passieren.
dazu herscht dort lärm, feinstaub und wiegesagt eine hohe verletzungsgefahr. es ist nicht das beste aber naja....

@Grizzzly1000
Trotzdem möchte ich hier weitergeben, was ich von meinen Eltern gelernt habe - wenn man etwas haben will, muß man arbeiten dafür.

Viele Tätigkeiten, werden so schlecht bezahlt das du davon gerade mal die monatlichen Unkosten bezahlen kannst. Dableibt für das wollen nicht viel übrig!

Man darf außerdem nicht vergessen, dass es nicht daran liegt,dass nicht genügend Arbeitsplätze vorhanden sind, sondern dass die Leute oft nicht qualifiziert genug sind für den job.

@Grizzzly1000
@BluesBreaker

es freut mich so sehr, wie gut es euch beiden geht , das wirklich toll welchen genailen möglichkeiten man bekommt wenn man nur will !

doch was ist mit all den anderen ? den es nicht so gut geht wie euch ? was ist mit den frauen ? haben all die etwas falsch gemacht ? ist es falsch, von einer frau, kinder zu bekommen und dadurch 2 jahre weniger rente zu beziehen ? ist es falsch, eine arbeit anzunehmen 3 euro zu bekommen und sich zu beklagen ?

ist es nicht auch in eurem interesse, das es den frauen und kindern auf den strassen gut geht ?

es ist schon die frage, ob man noch arbeiten soll, wenn man sich selber dann nichts mehr leisten kann, ausser eben die grundbedürfnisse zu stillen...

dann läuft da was gewaltig verkehrt. es ist schade, das der staat solche tatsachen toleriert und diese mit "freie marktwirtschaft" entschuldigt....

@masutshi
Man darf außerdem nicht vergessen, dass es nicht daran liegt,dass nicht genügend Arbeitsplätze vorhanden sind, sondern dass die Leute oft nicht qualifiziert genug sind für den job.


Man darf aber auch nicht vergessen, dass sehr viele Firmen nicht bereit dazu sind, qualifizierten Personal den für ihre Arbeit angemessenen Lohn zu bezahlen.