Lächerlicher Kündigungsgrund

@BluesBreaker

Der Gesetzgeber hat nicht ohne Grund den Paragraphen § 248c StGB ins Gesetz mit aufgenommen. Ich meine ... stell dir vor, jemand 'borgt' sich über Monate hinweg die Stromleitung des Nachbarn, weil der eigene Strom abgestellt wurde. Würdest du dann da auch drüber hinweg sehen wollen? Gesetzlich ist es das gleiche, ob ich nun in der Firma oder bei meinem Nachbarn den Strom abzapfe. Wenn ich ihn nicht zahle, mache ich mich strafbar.

meteora schrieb:Mein Gott, die meisten Chefs schwimmen im Geld und regen sich auf, wenn ihnen einmal ein Euro geklaut wird.

Nein, das tun sie nicht. Die meisten Chefs haben sich verschuldet, um ihre Firma aufzubauen und stottern die Kredite seit Jahrzehnten ab und da juckt jeder Euro.

@Cathryn
ok unterscheiden wir bitte noch die motivation des "täters".

wenn einer natürlich strom über monate abzapft, dann ist es sicherlich eine straftat. die motivation war betrug, er hat es mit absicht getan und bewusst jemanden geschadet.

aber einer, der sein naddel auflädt...also wirklich, der will niemanden schaden. deshalb denke ich, ist das legitim.

BluesBreaker schrieb:ok unterscheiden wir bitte noch die motivation des "täters".

wenn einer natürlich strom über monate abzapft, dann ist es sicherlich eine straftat. die motivation war betrug, er hat es mit absicht getan und bewusst jemanden geschadet.

aber einer, der sein naddel auflädt...also wirklich, der will niemanden schaden. deshalb denke ich, ist das legitim.

Jemand, der tagtäglich mit einer Selbstverständlichkeit sein privates Handy am Stromnetz des Arbeitgebers aufläd, handelt also "vollkommen naiv und ohne jegliche böse Absicht"?

Warum? Weil der Chef es bezahlen darf, der ja "eh in Kohle schwimmt"? Weils einfach normal ist, da für einen privaten Zweck etwas von der Firma abzuzwacken? Weil man das dann auf einmal nicht mehr bewußt macht?

Ich war ja kürzlich beim Friseur und mein Akku ging zur Neige. Also fragte ich freundlich, ob ich an einer der zig Steckdosen mein Handy kurz ein wenig aufladen durfte, was auch kein problem darstellte: weder das Laden wurde zu einem Problem noch vorher das FRAGEN!

Was hindert den AN, den Chef um Erlaubnis zu fragen?
Es geht um diese Selbstverständlichkeit, mit der das einfach ohne jegliches Anfragen gemacht wird. Genauso selbstverständlich kannste dann den Kuli mitnehmen, weil Sohnemann noch einen braucht, so´n Paket Druckerpapier schadet dem Laden schon nicht und die Bewerbungen der Tochter müssen schliesslich noch gedruckt werden. Nen Tacker auch zu Hause auffem Schreibtisch zu haben, wäre praktisch, also mal spontan mitgenommen.

Für mich gehört fragen einfach dazu, im Berufsleben und auch ansonsten.

Um nichts anderes geht es doch. Ist man ein besserer Chef, quasi der Motivator vorm Herrn, wenn man seinen Mitarbeitern solche "Privilegien" zugesteht? Oder MUSS man sie zugestehen, um die Leute zu motivieren?
Man mag mich naiv nennen, aber ein Unternehmen funktioniert DANN sehr gut, wenn es keinerlei Privilegien bedarf, um einen Mitarbeiter zu motivieren, sondern wenn Mitarbeiter TROTZ des "bitte keine privaten Handys am Firmenstrom laden" sagen: ok, kann ich verstehen, weiter im Text!

@Cathryn

Cathryn schrieb:Die meisten Chefs haben sich verschuldet, um ihre Firma aufzubauen und stottern die Kredite seit Jahrzehnten ab und da juckt jeder Euro.

Bei EYG, BASF oder der Münchener Rück gilt das nicht mehr als Argument.

@Metanoia
ach quatsch mit sauce...

soll ich denn jetzt immer ausstempeln wenn ich kacken oder pissen gehe?
ja soll ich denn noch meinen chef fragen ob ich schnell flott einen abseilen gehen darf?

boa das wassser und die putzmannschaft, das kostet sicher viel weniger als der strom vom täglichen aufladen, stimmt....

@Metanoia

Metanoia schrieb:Ich war ja kürzlich beim Friseur und mein Akku ging zur Neige. Also fragte ich freundlich, ob ich an einer der zig Steckdosen mein Handy kurz ein wenig aufladen durfte, was auch kein problem darstellte: weder das Laden wurde zu einem Problem noch vorher das FRAGEN!

klar würde ich bei meinem friseur auch fragen, wir haben doch anstand.


es geht hier um die arbeit!!!

BluesBreaker schrieb:es geht hier um die arbeit!!!

Ja klar. Und eine neue Arbeit findet man natürlich auch schneller, als einen neuen Friseur - ist klar.

@Cathryn

Womit wir bei der Auswirkung der Verbote, Hinweise und Schilder wären. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Chefs oft zu kurzfristig oder schlichtweg falsch denken. Sie denken ans Ergebnis - und das muss lauten: der Mitarbeiter darf nicht stehlen. Der Weg dorthin interessiert dabei nicht, auch wenn dieser mit Angst und Einschüchterung verbunden ist.
Ein Mitarbeiter, der dann nicht (mehr) klaut, hat keinen besonderen Anstand, sondern tut dies aufgrund von Ängsten nicht. Und ein Klima der Angst ist nicht bekannt dafür, sonderlich produktiv zu sein.
Die Schäden, die Chefs durch unmotivierte Arbeiter entstehen, sind wesentlich größer als die Stromrechnung durch aufgeladene Handys.
Darf ich Dir das Buch nochmal empfehlen?

niurick schrieb:Bei EYG, BASF oder der Münchener Rück gilt das nicht mehr als Argument.

Schön.

Du nennst also 3 Beispiele, bei denen es NICHT so ist.

Hübsch.

Aber was ist mit all den anderen Firmen, Betrieben, Unternehmen?

Ich kenne Chefs, die auf ihr eigenes Gehalt manchmal monatelang verzichten, weil sie lieber ihre Mitarbeiter zahlen wollen oder deren KV-Beiträge, die noch einmal zum Bruttolohn des AN dazu kommen und die mit jedem Euro rechnen müssen und wenn so jemand dann einen Mitarbeiter hat, der die Firma ausnutzt, dann verstehe ich es voll und ganz, dass er sich von demjenigen trennt.

Ich kenne Chefs, die nach der Wiedervereinigung plötzlich ohne Aufträge und ohne Mitarbeiter dastanden, die hohe Kredite aufnehmen mussten, um sich dem neuen Standard anzupassen und die heute noch an diesen Krediten abzahlen. Die müssen rechnen, haushalten, sparen.

Aber nein ... man schaut sich einfach nur die großen an und meint, dass ja alle Chefs reich sind und sich mit 100-Euroscheinen den Hintern wischen - aber an die 99% anderen, an die denkt niemand.

niurick schrieb:Darf ich Dir das Buch nochmal empfehlen?

Danke. Nein.

@Cathryn

Cathryn schrieb:Ich kenne Chefs, die auf ihr eigenes Gehalt manchmal monatelang verzichten

Vorhin habe ich mich ausführlich dem innerbetrieblichen Klima gewidmet, welches zu Diebstählen (aus moralischer Sicht: Rache) führt. In einem Betrieb, in dem der Chef erst an seine Mitarbeiter denkt, wird wahrscheinlich weniger gestohlen als in in der Supermarktkette, die ihre Mitarbeiter unerlaubt in der Umkleide filmt. Das wirst Du sogar verstehen, ohne das Buch gelesen zu haben.

@niurick

Hier setzt du nun aber voraus, dass die Mitarbeiter WISSEN, dass ihr Chef auf sein Gehalt verzichtet und es vorzieht, seine Mitarbeiter zu entlohnen. Das ist in den meisten Fällen eher nicht gegeben. Welcher Chef gibt sowas schon gerne zu? Ich würde es nicht tun.

Wir hatten hier eine Angestellte, die sich während ihrer Arbeitszeit nicht nur die Nägel lackiert und gestaltet hat, sondern auch ständig am Schreibtisch gegessen hat, Kaffee im Päckchen mit heim genommen hat, ihr Handy steckte IMMER in der Steckdose, sie hat private Fotos ausgedruckt und am Ende haben wir sie noch erwischt, wie sie den Laptop von ihrem Schreibtisch am Freitag mit nach hause nahm, weil sie am Wochenende DVDs ansehen wollte. Am Montag hatte sie ihn dann natürlich vergessen und konnte nicht arbeiten, weil kein PC für sie frei war und als man ihr sagte, sie solle gefälligst nach hause fahren und ihn holen, da meinte sie, dass ihr die 25 km bis zu ihr nach hause zu weit wären. Bis heute wissen wir auch nicht, was sie in den letzten 2 Monaten ihres Angestelltenverhältnisses gemacht hat. Es liegen keine Akten vor, die in dem Zeitraum mit ihrem Kürzel versehen wurden, also gehen wir davon aus, dass sie nichts gemacht hat.

So - nun sag mir mal, wie DU mit der Dame verfahren wärst.

@Cathryn

Cathryn schrieb:Hier setzt du nun aber voraus, dass die Mitarbeiter WISSEN, dass ihr Chef auf sein Gehalt verzichtet und es vorzieht, seine Mitarbeiter zu entlohnen

Das zeigt sich im Umgang. Wer so handelt, ist eben kein Arschlochchef. Mitarbeiter haben da ein feines Gespür.

Cathryn schrieb:Bis heute wissen wir auch nicht, was sie in den letzten 2 Monaten ihres Angestelltenverhältnisses gemacht hat.

Ich hab's Dir bereits vorhin gesagt - und hier gibst Du es zu: hier ist nicht Diebstahl das Problem, sondern die (fehlenden?) Strukturen und Prozesse im Unternehmen.

Mit Verlaub, aber wie geht's denn bei Euch zu, dass Du 2 Monate nicht mitkriegst, was die Olle gemacht hat? Oder andersrum: Was ist auf Deinem Schreibtisch liegen geblieben, während Du sie beim Ausdrucken ihrer Fotos beobachtet hast?

Cathryn schrieb:So - nun sag mir mal, wie DU mit der Dame verfahren wärst.

Bring' ihr Blumen mit und sei ihr dankbar, dass sie Dir gezeigt hat, wie lumpig Euer Laden läuft. Schäm Dich!

@Cathryn
ah, handy aufladen ist quasi die "einsteiger"-droge für betriebsinterne kriminalität...

einfach lächerlich.

so eine dame, ja eine DAME (weibliches Wesen) stellst du jetzt einfach gleich mit allen, die ihr handy aufladen....super gemacht!

niurick schrieb:wie lumpig Euer Laden läuft. Schäm Dich!

Vorsicht, mein Lieber!

Bevor du hier per Ferndiagnose Firmen verleumdest, die du nicht kennst, solltest du dir deine Worte gut überlegen. Unser Unternehmen läuft sehr gut und schwarze Schafe wie diese Dame haben hier keine lange Angestelltenlaufbahn vor sich. Sie hat wochenlang behauptet, sie würde an einer bestimmten Sache arbeiten, welche in Wahrheit aber schon abgesagt war. Den betreffenden Anruf hatte sie verschwiegen. In Wahrheit hat sie die Füße hochgelegt und sich am Fensterplatz gesonnt.

niurick schrieb:aber wie geht's denn bei Euch zu, dass Du 2 Monate nicht mitkriegst, was die Olle gemacht hat?

Ich habe besseres zu tun, als ständig in den anderen Büros nachzusehen, was die Leute machen. Nenne mir eine Firma, die dafür Zeit hat. Es war dem Fleiß der anderen Mitarbeiter zu verdanken, dass ihre Arbeit miterledigt wurde - unter anderem auch von mir in meinen Überstunden.

@Cathryn

Ich habe ja schon einige Einblicke in Unternehmen bekommen, aber noch keinen, wo zugestanden werden musste, dass kein Plan darüber existiert, was sie über 2 (!) Monate hinweg gemacht hat. Sowas ist absolut neu und ein Fall für mein "Worst of...". Danke dafür. Dass das auf sie abfärbt und sie annimmt, dass Diebstähle nicht auffallen, wenn Dir/ Euch sogar Arbeitsverweigerung entgeht, solltest Du weniger ihr, sondern vielmehr Dir selbst zum Vorwurf machen.

Cathryn schrieb:Es war dem Fleiß der anderen Mitarbeiter zu verdanken, dass ihre Arbeit miterledigt wurde

Faule Mitarbeiter als Teambuilding-Maßnahme. Ist doch fein.

@niurick

Bist du darauf aus, mich zu provozieren? Ist mir absolut neu, dass hier nun Verleumdung und Beleidigung geduldet werden ...

Du hast KEINE Ahnung von uns und unserem Unternehmen und es steht dir nicht zu, hier zu urteilen. Du hast keinen Schimmer, wie und wann und was wir hier tun und dass ich manchmal noch nachts um 1 Uhr an einem Fall sitze oder Pläne vorbereite oder Papierkram mache. Oft nehme ich mir Arbeit mit nach hause, oft gehe ich erst gegen 20 Uhr aus dem Büro und mache dann zuhause weiter.

Unsere Kunden sind sehr zufrieden, unsere Schüler erzielen hervorragende Prüfungsergebnisse und im Ranking sind wir weit oben, obwohl es uns noch nicht so lange gibt.

Unterlasse in Zukunft bitte Beleidigungen und Verleumdungen gegen mich, meine Mitarbeiter und das Unternehmen.

@Cathryn

Verleumdung? Wen habe ich denn namentlich genannt?
Du wolltest eine Einschätzung, die hast Du bekommen.

@Cathryn

Cathryn schrieb:Du hast keinen Schimmer, wie und wann und was wir hier tun und dass ich manchmal noch nachts um 1 Uhr an einem Fall sitze oder Pläne vorbereite oder Papierkram mache. Oft nehme ich mir Arbeit mit nach hause, oft gehe ich erst gegen 20 Uhr aus dem Büro und mache dann zuhause weiter.

wenn ich solche arbeitsverhältnisse hätte, würde ich von mir selber aus schon künden :)...

das leben fängt um feierabend an für mich. ich würde nie für geld noch länger in einem betrieb bleiben, ausser, ja ausser es wäre mein eigener. dann würde ich auch alles für meine firma tun. dies aber nicht von meinen mitarbeitern verlangen, es sind auch nur menschen...

@niurick

Ich wollte eine Einschätzung darüber, wie du mit der Dame verfahren wärst und keine Beleidigung, resp. Verunglimpfung meiner Arbeit. Es steht dir nicht zu über ein Unternehmen zu urteilen, das du nicht kennst.