Tragt ihr Waffen zum Selbstschutz?

Bei Waffen hat man oft das Problem, dass ein geübte Gegner diese gegen einen selbst verwenden kann. Nur ein Narr traut einer Waffe.

AtheistIII schrieb:Was wie wirksam ist hängt immer sehr stark vom psychischen und physischem Zustand des jeweiligen Gegners ab, und insbesondere wenn Drogen im Spiel sind können manche Personen Treffer ignorieren die sie im Normalfall für Tage auf die Bretter geschickt hätten

Das ist korrekt.Besonders CS-Gas wirkt oft nicht zuverlässig, zum Beispiel bei besoffenen Leuten, da kannste die ganze Dose leersprühen.Pfeffergas ist da weitaus zuverlässiger, aber eben auch nicht bei jedem, siehe dein Einwand.Von CS-Gas in Dosen oder in einer Pistole würde ich abraten, beim Peffergemisch besteht zudem ein Verbot, es gegen Menschen einzusetzen, man darf es nur gegen Tiere einsetzen, aber ganz ehrlich...wenn mir jemand an den Kragen will, pfeif ich drauf.

Demandred schrieb:Nur ein Narr traut einer Waffe.

Der Narr ist dann aber auch nur derjenige, der nicht mit der betreffenden Waffe umgehen kann.

Ich brauche keine Waffe. Ich kann rennen.

El_Gato schrieb:Der Narr ist dann aber auch nur derjenige, der nicht mit der betreffenden Waffe umgehen kann.

Es ist gar nicht so einfach, eine Waffe zu beherrschen. Bei einer Schusswaffe mag man auf Zielscheiben schießen - wie oft übt man aber den konkreten Einsatz gegen Menschen? Das Hauptproblem ist neben der Treffgenauigkeit unter Stress (auch schwer zu üben) die zu lange Zeit, die man braucht, um zu entscheiden: Schieß ich oder schieß ich nicht. Schnell auf einen Menschen abzudrücken gelingt wesentlich schwerer, als man das als Laie üblicherweise denkt.
Zusätzlich übt man als Laie nicht, wie man seine Waffe verteidigt und verhindert, dass der Gegener sie übernimmt.

tris schrieb:Ich brauche keine Waffe. Ich kann rennen.

Diese Methode ist stets auszuschöpfen, bevor man an einen Gegenangriff denkt.

@kleinundgrün

Ich rede hier nichtmal explizit von Feuerwaffen. Man kann schnell lernen, mit einem Schlagstock umzugehen. Und man schlägt doch viel schneller zu als daß man abdrückt, würde ich meinen.

El_Gato schrieb:Und man schlägt doch viel schneller zu als daß man abdrückt, würde ich meinen.

Ja, bei einem Schlagstock besteht eine kleinere Hemschwelle. Ein Schlagstock ist aber sehr schwer zu benutzen. Dir steht keine allzu große Trefferfläche zur Verfügung, die einen geübten Gegner auch aufhalten würde. Wir reden hier doch eher von Gegnern, die Schlägereien und ähnliches gewohnt sind und einiges wegstecken können und nicht gleich panisch werden, wenn sie ein paar Schläge einstecken.
Wenn Du nicht darin geübt bist, in realistischen Szenarien gegen andere Menschen zu kämpfen, ist das ein gewaltiger Nachteil.

@kleinundgrün

Dann halt die chemische Keule - Pfefferspray. Ist auch handlicher. :)

kleinundgrün schrieb:Wenn Du nicht darin geübt bist, in realistischen Szenarien gegen andere Menschen zu kämpfen, ist das ein gewaltiger Nachteil.

das stimmt und leute die ihren körper richtig einsetzen können, brauchen auf kurzer zeit überhaupt keine anderen waffen als sich selbst.

erinner mich mich immer wieder gerne an den 'kleinen hämfling' der innerhalb ein paar sekunden 2 typen zu boden gebracht hat. das war auf dem freimarkt und ich habe es nur gesehen, warum und wieso keine ahnung auf jeden fall sind diese 2 typen auf ihn zu und zack lagen sie auf dem boden.
er war ca 1,70 und und wirklich sehr schmal, einer von den typen die auf ihn zu kamen war auch eher schmal und klein aber der andere war ein echter brocken...
das war echt filmreif;))

shebba schrieb:das stimmt und leute die ihren körper richtig einsetzen können, brauchen auf kurzer zeit überhaupt keine anderen waffen als sich selbst.

auf kurzer distanz mein ich...-.-

@shebba

Ja da hast du natürlich völlig Recht, jedoch muss man solche Techniken erst erlernen und üben, üben, üben... Ist alles nicht so einfach und deswegen gibts auch so Sachen wie Pfefferspray. :)

Beim Messer ist Mannstop Wirkung gegen 0 ausser, du triffst einen tödlichen Punkt.
Aber einen Messerschnitt / -stich in den Arm oder in das Bein kann noch jeder unter Adrenalin eine Minute lang wegstecken und dem Gegner gefährlich sein.

Auch Treffer in die großen Gefäße und Organe müssen keine unmittelbare Handlungsunfähigkeit des Angreifers zur Folge haben. Am wirkungsvollsten wären hier noch multiple Treffer der großen Gefäße und Organe in schneller Folge, um so ein möglichst schnelles Verbluten und eine damit verbundene Handlungsunfähigkeit zu erreichen. Auf der einen Seite ist dies aus technischer Sicht jedoch nicht einfach, auf der anderen Seite kommt es so u.U. sehr schnell zu einer strafbaren Handlung – der Notwehrüberschreitung.

Also dient ein Messer meiner Ansicht nur zur Abschreckung und nicht als Verteidigungswaffe / Selbstschutz.

@Raptor

Raptor schrieb:Also dient ein Messer meiner Ansicht nur zur Abschreckung und nicht als Verteidigungswaffe / Selbstschutz.

Wenn denn überhaupt. Einer mit Messer ist mir als theoretischen Angreifer gefährlicher als einer ohne. Wenn ein Unbewaffneter vor mir steht, kann ich dabei belassen, ihn niederzukloppen, um an seine Brieftasche zu kommen. Wenn er aber ein Messer in der Hand hält, ist das Risiko für mich größer, um an sein Geld zu kommen, ich muss also auf Nummer sicher gehen, so dass es mit ein paar Schlägen nicht getan ist.

Vymaanika schrieb:Das ist korrekt.Besonders CS-Gas wirkt oft nicht zuverlässig, zum Beispiel bei besoffenen Leuten, da kannste die ganze Dose leersprühen.Pfeffergas ist da weitaus zuverlässiger, aber eben auch nicht bei jedem, siehe dein Einwand.Von CS-Gas in Dosen oder in einer Pistole würde ich abraten, beim Peffergemisch besteht zudem ein Verbot, es gegen Menschen einzusetzen, man darf es nur gegen Tiere einsetzen, aber ganz ehrlich...wenn mir jemand an den Kragen will, pfeif ich drauf.

Das gilt auch nicht nur für Chemokeulen sondern Waffen aller Art.
Besonders im militärischen Bereich, aber auch von der Polizei gibt es immer wieder Berichte von Extremfällen in denen Angreifer selbst von mehreren Schüssen in die Brust nicht aufgehalten wurden.

Und als ich mich for ein paar Jahren noch selber öfter mal geprügelt hab hab ich einmal selber einen Treffer mit nem Teleskopschlagstock am Kopf lang genug weggesteckt um seinem Besitzer die Nase zu brechen bevor ich umgekippt bin.

AtheistIII schrieb:aber auch von der Polizei gibt es immer wieder Berichte von Extremfällen in denen Angreifer selbst von mehreren Schüssen in die Brust nicht aufgehalten wurden.

Dafür gibts extra mannstoppende Munition. Außerdem muss man muss man sich da schon viel in die Birne geballert haben, um zu sowas in der Lage zu sein.

@AtheistIII

Ja man könne also sagen, kein Hilfsmittel oder auch Techniken schützen zu 100%, alle haben ihre Schwächen und Nachteile UND auch die Verfassungen, psychischer und körperlicher Art beim Angreifer sind oft grundverschieden.

Gibt ja noch Mannstopmunition, aber wenn wir von der zivilen Selbstverteidigung reden, dann klaffen da immer Lücken des Restrisikos.

Mir persönlich gibt so eine Waffe aber auch das Gefühl von Sicherheit, alleine schon deswegen lohnt sich ne Anschaffung von...ja von was auch immer.

Waffen zum Selbstschutz dabei tragen...

Man sollte nur dann eine Waffe bei sich tragen, wenn man auch mit ihr umgehen kann, bereit ist, sie einzusetzen und sich ihrer Folgen wirklich bewusst ist.

Und das trifft, behaupte ich, auf die meisten, modernen Menschen in unseren behüteten, westlichen Landen nicht zu.

Da führen Waffen meiner Ansicht nach vor allem dazu, dass die Situation verkompliziert wird.
Weil man schneller zur Waffe greift, sie möglicherweise zu schnell einsetzt, nicht richtig mit ihr umgehen und die Folgen nicht richtig abschätzen kann, sich, den Angreifer unnötigerweise oder unschuldige Menschen verletzt, eventuell dauerhaft.


Wer unbedingt Selbstschutz dabei haben möchte, der sollte sich einen vernünftigen, guten Kampfkunstlehrer suchen.

Man lernt bei solchen Menschen nämlich nicht einfach nur Draufhauen oder irgendwelche stylischen Techniken aus Ong Bak, von Bruce Lee oder Jacky Chan.

Die wertvollsten Verteidigungstechniken, die man bei guten Kampfkunstlehrern lernt, bestehen im Aufbau von Selbstsicherheit, von mehr Gelassenheit, von der Fähigkeit, gar nicht erst Opfer zu werden oder ohne Gewalt aus einer schwierigen Situation herauszukommen.

Einfach zuschlagen oder treten kann jeder.


Das wirkliche Geheimnis besteht darin, zu wissen, wann es notwendig ist, eine gewalttätige Technik anzuwenden und wann reden oder weggehen oder ausweichen vollkommen genügt.


Insofern: Die einzige ,,Waffe", mich selbst und mein Wissen und meine Fähigkeiten, habe ich IMMER dabei.

@Kc

Der klügste Krieger ist der, der niemals kämpfen muß.

Aus "Die Kunst des Krieges" von Sun Tzu.

@El_Gato

El_Gato schrieb:Dafür gibts extra mannstoppende Munition.

Deformationsgeschosse sind bei der Polizei ohnehin Standart weil sie weniger Potential haben einen Körper zu durchschlagen und Umstehende zu verletzen.
Ich vermute mal das Teilmantelgeschosse aus ähnlichen Gründen auch für den Selbstschutz gebräuchlich sind.

El_Gato schrieb:Außerdem muss man muss man sich da schon viel in die Birne geballert haben, um zu sowas in der Lage zu sein.

Wikipedia: Miami cannibal attack

The attack ended at 2:13 PM with Officer Ramirez shooting Eugene once at first and then another four times when that proved ineffective

Teilweise noch wesentlich krassere Beispiele findet man im Militärischen Bereich überall dort wo gegen besonders fanatische Kämpfer vorgegangen wird/wurde, also z.B. im Pazifikkrieg, Vietnamkrieg und in moderneren Fällen im Nahen Osten gegen muslimische Aufständige.
Klar, nicht unbedingt die Leute mit denen man sich in der Kneipe prügelt, aber man sollte sich immer vor Augen halten was Menschen in Extremfällen vertragen können wenn man sich eine Waffe zulegt.

@Vymaanika

Vymaanika schrieb:Ja man könne also sagen, kein Hilfsmittel oder auch Techniken schützen zu 100%, alle haben ihre Schwächen und Nachteile UND auch die Verfassungen, psychischer und körperlicher Art beim Angreifer sind oft grundverschieden.

yep

Vymaanika schrieb:Mir persönlich gibt so eine Waffe aber auch das Gefühl von Sicherheit, alleine schon deswegen lohnt sich ne Anschaffung von...ja von was auch immer.

Ich muss sagen das ich nur extrem wenige Fälle erlebt habe in denen eine Waffe einem Opfer wirklich geholfen hätte.
Normalerweise steht einem fast immer ein Weg zur Deeskalation offen, und wenn es einfach Rückzug ist oder man einfach ein, zwei Ohrfeigen kassiert ohne sich zu wehren, die meisten Schläger langweilen sich meiner Erfahrung nach dann und suchen jemand anderen.
Wenn man da eine Waffe zieht stehen hingegen die Chancen gut das man den Angreifer eher reizt als ihn einzuschüchtern.
Die einzige Situation in der man wirklich keine Möglichkeit hat kampflos aus der Sache rauszukommen ist wenn der Angreifer sich ganz speziell auf dich als Opfer festgefressen hat, und eine Waffe hilft dann auch nur wenn man das kommen sieht, wenn dich jemand wirklich fertigmachen will lauert er dir irgendwo auf und schlägt zu bevor du überhaupt kapierst was los ist.

@El_Gato

Ja.

Und ist heute noch genauso wahr, wie zu dessen Zeiten.