Der Anti-Schilddrüsen-Charakter (medizinisch)

Du scheinst dich ja ziemlich auszukennen :) ich schreib die morgen mal eine privatmachricht.
Bin nur gerade mit d Handy unterwegs..

@littleJune
Hey :)
also ich merke, dass ich nicht mehr ganz so schlapp bin wie vorher.
Das teilw. krampfhafte Schlucken sowie den Haarausfall habe ich immer noch. Zum Glück habe ich sehr viele Haare auf dem Kopf ;)
Allerdings sind wir ja noch dabei herauszufinden, welche Dosis für mich am Besten ist.
Mal schauen, was da noch so passiert.
Die ersten Tabletten habe ich nicht so gut vertragen, haben ganz schön meine Verdauung angekurbelt -.-
Was mich so nervt, ist, dass ich nach den Tabletten eine halbe Std. warten muss, bis ich die Pille nehmen kann .. die habe ich dann schon ein paar Mal fast vergessen zu nehmen.

Gehts dir viel schlechter, wenn du auf deine Tabletten verzichtest?

Bin seit 9 Jahren operiert und hab nur noch einen minimalen Rest der Schilddrüse übrig behalten,diese würde zwar weiterhin Hormon produzieren,was sie aber nicht soll,um eine wiederholte Knotenbildung zu vermeiden.
Das wird unterdrückt mit der Einnahme des Schilddrüsenhormons.

Ich hab mir vor drei Jahren dann mal einfallen lassen einfach die Medikamente nicht mehr zu nehmen,teils aus Faulheit immer zum Arzt zu latschen,andererseits dachte ich,das wäre bestimmt auch gar nicht nötig,die wollen ja nur an mir verdienen!
(so ein Schwachsinn!)

Jedenfalls bekam ich nach 2 Jahren wirkliche Veränderungen mit,ich bin dermaßen phlegmatisch geworden,so daß ich nur schwer aus dem Bett kam,Gewicht zugelegt habe,mir die Lebenslust teilweise verlustig ging,ich Haarausfall bekam-das war für meine Psyche sehr belastend.
Mußte wegen anderer Gründe zum Blutcheck,dabei wurde eine grobe Unterfunktion der Schilddrüse wegen der unterlassenen Medikamenteneinnahme festgestellt.
Die Schwester zeigte mir dann noch einmal die Ultraschallaufnahme meiner Schilddrüse vor und nach der OP und meinte:Wissen Sie,wie sollen denn diese kleinen Reste ihren Körper versorgen,das reicht einfach nicht aus.Tun Sie sich das doch nicht an.

Seitdem nehme ich die Medikamente wieder und bin ein ganz anderer Mensch.Ich kann deshalb nur jedem von solchen Selbstversuchen abraten,es mindert wirklich die Lebensqualität dieses Gleichgewicht bewußt zu stören,nur um keine Medikamente einnehmen zu müssen,abgesehen davon,daß es zu wirklich ernsthaften gesundheitlichen Problemen führt.

Heute wurde mir mitgeteilt -nachdem mir vor einer Woche Blut abgenommen wurde-, dass ich an einer Schilddrüsenunterfunktion leide. Yay :( . Ich hatte schon länger die Befürchtung, dass irgendwas mit meinem Körper nicht stimmt, weil ich sehr häufig müde und matt bin; ohne erkennbaren Grund.

Ich würde mich freuen, wenn Betroffene ihre Erfahrungen schildern könnten. Welche Untersuchungen werden gemacht und wie verträgt man die Tabletten UND hat sich durch die Einnahme etwas deutlich verändert?

Danke im voraus.

@Aldaris
Was hat der Arzt denn gesagt? Kriegst du normale Jod-Tabletten oder musst du schon Schilddrüsenhormone einnehmen?
Vielleicht wird auch ein Schilddrüsenszintigraphie erst mal gemacht, das ist nicht schlimm.
Wikipedia: Schilddrüsenszintigraphie

@CosmicQueen

Er hat mir bloß die Laborwerte erklärt. Mein TSH-Wert ist zu hoch, jetzt werde ich Anfang Juli zum Spezialisten gehen.

@Aldaris
Dann wird mit Sicherheit erst mal ein Schilddrüsenszintigraph gemacht, um zu sehen wie die Schilddrüse arbeitet und ob sie sich schon verändert hat. Schilddrüsenprobleme sind weit verbreitet, weil kaum einer genügend Jod zu sich nimmt und dann verändert sich die Schilddrüse. Auf jeden Fall sollte das schnell behandelt werden. Bei einer Unterfunktion läuft alles auf Sparflamme, deshalb fühlst du dich auch schlapp und müde. Entweder man bekommt es mit Jodtabletten wieder hin oder du musst Schilddrüsenhormone einnehmen.

@CosmicQueen

Ja, ich fühle mich schon lange so. Leider macht sich nicht nur die Schlappheit bemerkbar, sondern auch andere Symptome wie innere Unruhe und Niedergeschlagenheit. Es ist zum verrückt werden, deshalb habe ich überhaupt erst diesen Bluttest gemacht.

Was das Jod angeht, daran kann es "eigentlich" nicht liegen. Ich esse viel Fisch und auch sonst ernähre mich ausgewogen. Einen Mangel kann ich natürlich trotzdem nicht ausschließen, würde mich aber doch sehr wundern.

@Aldaris
Das hat alles mit der Schilddrüse zu tun. Der ganze Hormonhaushalt ist nicht normal und legt sich auch auf's Gemüt. Zu den körperlichen Symptomen kommen auch die seelischen. Wie gesagt, lass das so schnell wie möglich behandeln, dann geht es dir auch bald wieder besser. Wichtig ist, dass du das machst was der Arzt dir sagt, wenn du Tabletten einnehmen musst, dann mach das ordentlich und genau nach Vorschrift. Wenn man da was schleifen lässt, oder unregelmäßig Tabletten einnimmt, kann das auch Folgen für den Körper haben.

Ich habe auch ne Schilddrüsenunterfunktion. Will demnächst zum Arzt gehen und mir wieder diese Tabletten verschreiben lassen, da ich in Erinnerung habe das es mir früher auch psychisch besser ging, als ich die genommen hab. Ich hoffe das nen Teil meiner psychischen Probleme zusammen mit der Unterfunktion ausgemerzt werden :)

@Aldaris
Willkommen im Club. Bei mir kam vor kurzem beim Blutbild auch raus, dass meine Werte zu hoch sind und Mitte Juli hab ich dann einen Termin beim Spezialisten :cry: ich habe auch Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion, aber ich bin davon ausgegangen, dass ich wieder eine depressive Phase habe. Die Müdigkeit ist am schlimmsten. :(

@Daenerys
Die Werte sind zu hoch? Dann ist es aber doch eine Über- und nicht eine Unterfunktion.

@sanatorium
Nein, der Arzt hat mir gesagt, Verdacht auf Unterfunktion. ;) Ich meine den TSH-Wert, der ist bei mir zu hoch. Wenn der über 4 liegt, besteht der Verdacht einer Unterfunktion, ist er zu niedrig eine Überfunktion.
http://www.jameda.de/gesundheit/blut-lymphen-druesen/tsh-werte-schilddruesenunterfunktionen-ueberfunktionen/ (Archiv-Version vom 01.07.2013)

@Daenerys
Oh ok, danke dir. Wieder was dazu gelernt :)

@CosmicQueen
@Daenerys

Ich habe die Vermutung, dass ich das Ganze schon jahrelang habe, allerdings wurden mir immer rein-psychische Ursachen unterstellt. Obwohl ich immer im Gefühl hatte, dass es mit meinem Körper zu tun hat, weil mir die diagnostizierten, angeblichen Ursachen schon immer fremd waren. Es geht dabei um Panikattacken. Selbst nach Therapie etc. hat sich nichts an meinem Zustand geändert.

Interessant ist dabei die Tatsache, dass der THS-Wert, der bei einer Unterfunktion bei 4 angesetzt wurde, mittlerweile sogar auf 2 runtergefahren ist. Zumindest ist man sich darüber uneinig. Soweit ich das verstanden habe, bewegt sich die Forschung mittlerweile aber in Richtung 2 als Grenzwert.

@Aldaris
Die Befürchtung habe ich bei mir auch, dass das bei mir schon länger geht, zumindest 2 Jahre. Ich habe es aber selber immer auf meine Psyche geschoben, ich wäre nie im Leben auf die Schilddrüse gekommen. Das ganze kam auch nur durch Zufall raus und nicht weil ich einen Verdacht hatte. Bin gespannt, was dann beim Arzttermin rauskommt und was jetzt an meinem Gesamtzustand Schuld ist: Die Schilddrüse oder Depressionen. Ich weiß eigentlich gar nicht, auf was ich hoffen soll. Ist irgendwie beides kacke :D

@Daenerys

Ich habe auch Mitte Juli den Termin, oder sagen wir besser Anfang Mitte Juli. Da ich mittlerweile soviel durchgemacht habe, was die Psyche angeht, mich vollständig analysiert habe und habe lassen, wäre ich froh, wenn es tatsächlich an der Schilddrüse liegt, weil ich die Symptome einfach nicht weg bekomme, obwohl ich mir genug Gutes tue und grundsätzlich in meinem Charakter gefestigt bin.

Zumindest kann man die Unterfunktion recht einfach behandeln, auch wenn das heißt, Hormone zu schlucken. :)

@Aldaris
Ja, du wüsstest dann, woran es liegt und kannst es leicht beheben.
Wenn ich es mir selber aussuchen könnte, dann würde ich mich nicht für die Schilddrüsenunterfunktion entscheiden. Weil man das nur durch Tabletten beheben kann und ich das hasse. Und ich kann selber auch nicht daran arbeiten oder es ohne fremde Hilfe verbessern - es ist dann so und hab in den sauren Apfel zu beissen. Ich bin ein Kontrollmensch, das wäre mir ziemlich zuwider :D

Glaub mir @Daenerys , das physisch Greifbare kann manchmal einfacher zu akzeptieren sein als das nicht Greifbare. Es ist schwer, das miteinander zu vergleichen, aber Erkrankungen wie schwere Depressionen oder Panikattacken sind nicht weniger zermürbend als eine solche körperliche Krankheit, vor allem weil genau diese gut behandelbar ist.

Im Übrigen müssen auch psychisch Erkrankte, die z.B. an Depressionen leiden teils starke Medikamente nehmen. Beides ist nicht schön, aber ich wähle für mich persönlich lieber die körperliche Störung, was natürlich auch mit meiner Geschichte zusammenhängt.

@Aldaris
Ja rational gesehen sollte ich auch so denken, aber das tue ich nicht. Ich musste auch schon mal Medikamente wegen meiner Schlafstörungen nehmen, die war ich aber nur bereit zu nehmen, bis ich es selber wieder kontrollieren konnte. Das hatte von Anfang an ein Ablaufdatum. Wenn die Schilddrüse im Eimer ist, kann ich dagegen selber alleine nichts machen und das kotzt mich halt an. Ein Leben lang Tabletten schlucken zu müssen, die vermutlich auch irgendwelche negativen Auswirkungen haben, aber genau zu wissen man hat keine andere Option. Und dann ständig zum Arzt latschen zu müssen, ob die Medikamente richtig eingestellt sind. Ich hasse so was. Das liegt vermutlich in der Familie. Wir werden zu wahnsinnigen Grantlern, wenn wir körperlich eingeschränkt sind.