Suizid als Lösung aller Probleme?

Auch wenn Suizid in meinen Augen einen Akt der Feigheit vor dem Leben darstellt, so verteidige ich ihn doch als Menschenrecht, denn man hat auch ein Recht auf Feigheit.

Es ist die Verzweiflung mancher Menschen, sie denken dann nicht darüber nach was sie ihren Hinterbliebenen damit antun.
Sie sehen nur noch diesen einzigen schritt ihrer nicht entkommenen Ausweglosigkeit.
Das hat nichts mit Feigheit oder der gleichen zu tun.

Na gut, dann nennen wir es Egoismus, wenn sie nur an sich denken.

@Jacy26

Jacy26 schrieb:sie denken dann nicht darüber nach was sie ihren Hinterbliebenen damit antun.

Ich könnte mir eher vorstellen, das Jenige sich über alles Mögliche inklusive Hinterbliebenen Gedanken machen, sofern sie sie diesen Schritt anvisieren.

Ausserdem klingt es so, als wenn nur Selbstmörder
ihren Hinterbliebenen was antun.
Was ist denn mit, wenn ein guter Freund durch nen Unfall stirbt ? Oder ein Kind auf tragische Weise ums Leben kommt ? Das kann Hinterbliebenen noch viel mehr antun, weil hier ein großes Fragezeichen des Warums sich öffnet. Ein Selbstmörder verabschiedet sich in manchen Fällen mit einem Abschiedsbrief und darin ist zumindest das Warum schon mal geklärt. Wieviel tragischer ist da ein Tod, der aus heiteren Himmel einen lebensfreudigen, gesunden Menschen heimsucht.

@nemo

Schön, wenn die Kinder einen Abschiedsbrief vorfinden: Ihr seid schuld!


Bevor jemand einen Suizid begeht, kann man helfend eingreifen - das ist schon anders als bei einem Unfall oder einer tödlichen Krankheit.

Derjenige, der sich selbst tötet, bestimmt über sein Lebensende - nicht irgendein "Schicksal". Damit übernimmt er eben auch die Verantwortung.

Ich denke sehr wohl, dass es etwas mit Feigheit zu tun hat :|
Man läuft vor seinen Problemen weg, anstatt sich ihnen zu stellen. Ob wir es nun Beendigung der Probleme oder weglaufen nennen, ist mir egal.
Man hat IMMER die Wahl.
Meistens fehlt einem der richtige Anreiz, um weiter zu machen. Das ist wirklich schade. Aber man kann sich ja auch Anreize suchen.
So wie man sich einen Anreiz sucht, wenn man von einer Sucht loskommen möchte etc.

@Doors

Wenn es darum geht wieviel Tragik ein Mensch einen anderen oder mehreren Menschen antun kann, so sollte man nicht Selbstmörder ins Visier nehmen, denn da gibt es ganz andere Kaliber, welche von dem Begriff Verantwortung keinen Schimmer haben und auch eventuell Menschen sogar in den Selbstmord treiben.

Abgesehn davon glaub ich nicht das Abschiedsbriefe in der Regel herzlos sind.

@nemo


Die meisten Kinder finden es ziemlich herzlos, wenn sich Eltern(teile) in den Tod verabschieden. Da kann der Abschiedsbrief noch so "herzig" ausfallen.

nemo schrieb:Ich könnte mir eher vorstellen, das Jenige sich über alles Mögliche inklusive Hinterbliebenen Gedanken machen, sofern sie sie diesen Schritt anvisieren.

für manche mag das wohl zutreffen, aber für andere anscheint nicht!
Lass mal, denn ich hab’s ja selbst erlebt. Familiär.

@Silberblume

Ich hatte es schon eine Seite zuvor geschrieben, das der Prozess sich den Problemen zu stellen schon vorher für längere Zeit stattgefunden haben könnte, jedoch eine frustrierende Mittellosigkeit die Wahlmöglichkeiten drastisch reduziert.

@Doors

Na das ist wohl war. Kinder kennen halt noch nicht die Probleme welche das Leben so lebenswert machen, das man es am liebsten verlässt.

@nemo

Trotzdem hat man immer die wahl. ;)
Immer.
Man hat alleine schon die Wahl weiter zu leben. Eine gute Option finde ich.
Es geht irgendwann wieder bergauf. vielleicht mit Hilfe von therapeutischer Betreuung.
Das Problem ist auch, dass die Menschen dann nicht sagen "Es kann nur noch besser werden"
Entweder man ist so am Ende, dass dieser Satz zutrifft, oder es gibt sehrwohl noch Optionen.

@nemo

Kinder haben ein sehr feines Gespür ;)
Ihre Sichtweise ist oft einfach und klar.

@Silberblume

Mann müsste mal all die Selbstmordfälle herranziehen und analysieren, ich könnt mir gut vorstellen, das ca 1/4 der Selbstmorde durchaus die "bessere" Wahl sind in Anbetracht was die Zukunft für Jenige parat hält. So traurig es auch klingen mag, aber dieser Planet hier ist für Viele kein freundliches Fleckchen mehr.

@Silberblume

Silberblume schrieb:Kinder haben ein sehr feines Gespür
Ihre Sichtweise ist oft einfach und klar.

Dennoch haben Kinder wohl nicht den direkten Draht dazu, was es heisst Miete zu bezahlen oder wie man den Kühlschrank aufgefüllt bekommt.

@nemo
@Silberblume


Vielleicht bringen sich deshalb jährlich in der BRD rund 1.000 Kinder um.

Sie kennen aber
"Es ist nicht mehr im Kühlschrank"
"Mama braucht Geld"


Sie lernen die Sorgen indirekt kennen.


Den meisten Menschen fehlt einfach eine poitive Grundeinstellung.
Ich weiß, es kann nicht jeder dauerhappy sein, ich auch nicht, ich neige eher zur anderen Seite.
Aber man kann eine positive Grundeinstellung erlernen.
Das fängt tatsächlich bei den kleinen Dingen an wie "Das Glas ist halbvoll" Das beginnt natürlich bei der Erziehung aber ich schweife ab.. ;)

@Doors

Das ist ja unglaublich. unglaublich traurig. Aber klar, sie bekommen die Sorgen mit, es entwickeln sich eigene :(

Ich habe meinen Kindern nie vorgelogen, dass die Welt ein schöner Ort sei.
Ich habe ihnen stets vermittelt, dass die Welt ein spannender und aufregender Ort ist.

Suizid als Lösung aller Probleme? JA