Keine Fantasie und dabei glücklich!?

@Moire
Ich stell mir die Frage, was die Thread-Ursprungsfrage eigentlich befragt ;)
Im Grunde genommen ist Fantasie ja unglaublich weitreichend. Nur weil sie nicht -unsere- Fantasie teilen, heißt das doch nicht dass sie ohne Fantasie leben? Vielleicht interpretieren sie Fantasie eben ganz anders. Eine Fantasie, dir wir primitiv empfinden - oder die wir vllt einfach nicht verstehen.

Wir sehen Kühe als Nutztiere. In anderen Kulturen werden sie mehr verehrt als alles Gold der Welt. Wir verstehen das auch nicht.

Vielleicht ist es mit der Fantasie dasselbe?

Ich halte Fantasie für eine sehr wichtige menschliche Eigenschaft. Ich kann mir vorstellen, welche Auswirkungen mein Handeln haben könnte, und daraus Handlungsweisen ableiten.

@belphega

Also zum eine, gebe ich dir recht. Ich habe ja auch schon einschrenkend gesagt, dass sie Fantasie haben müssen. Allein die Herrstellung von Werkzeug benötigt derartiges.

Meine Frage zielte ja eher darauf ab, dass sie die - wie du so schön sagst - uns bekannte Fantasie nicht haben. Keine Geschichte, nichts, was sie nicht selbst erlebt haben, keine Götter, nichts. Ich persönlich kann mir ein Leben ohne diese Art von Fantasie nicht vorstellen. Was nicht heißt, dass es nicht geht.

Und wie @Doors das schon sagt. :) Ich halte Fantasie als soches auch für extrem wichtig, daher will ich sie diesem Volk sicher nicht absprechen.

lg

Ich denke das man es sich nicht vorstellen kann, da wir es von kleinauf gelernt bekommen.
Es wäre etwas anderes wenn man von Kindesbeinen an von allem abgeschottet wird und auch dahingehend erzogen wird, dann ist sowas möglich, aber für uns ist es zu spät...

Selig sind die, die geistig arm sind, denn sie werden in den Himmel kommen (Mt 5, 4). Das wusste sogar schon der gute Jesus vor über 2000 Jahren.

Meine Meinung: wer wenig in der Birne hat, kann genau deswegen auch glücklicher sein, weil er sich nicht so viel Kopf macht um den ganzen Dreck da draußen. Wenn man sich alles reintut, was es draußen gibt, kann man ja nur noch depressiv werden.

Ich denke ihre Fantasie und der Glaube ist es, dass ihre Glaubensart die sinnvollere ist.

Andernfalls lässt ihre geistige Fähigkeit nur so eine Denkweise zu.

@KillingTime

Selig sind die, die geistig arm sind, denn sie werden in den Himmel kommen (Mt 5, 4). Das wusste sogar schon der gute Jesus vor über 2000 Jahren.

Meine Meinung: wer wenig in der Birne hat, kann genau deswegen auch glücklicher sein, weil er sich nicht so viel Kopf macht um den ganzen Dreck da draußen. Wenn man sich alles reintut, was es draußen gibt, kann man ja nur noch depressiv werden.

Hast es auf den Punkt gebracht ;)

Danke @Moire für den Thread
Bin erst vor kurzem auf diese so Faszinierende Doku auf * arte * gestoßen.
Wollte einen Thread aufmachen - hast du aber für uns schon getan.

Das Thema oder besser gesagt die Themen zusammengefasst über, Naturvölker, Glauben, Linguistik, Wissenschaft u. dem unglaublichen Disput der dadurch entstanden ist wird in dieser Doku sehr schön
aufgezeigt.

Möchte euch die Doku nicht vorenthalten

https://www.youtube.com/watch?v=IImVTNRkA_U

Die Doku hab ich letztens auch gesehen. War wirklich sehr interessant.

@Nereide

Hallo
Ja sehr Interessant wie Ich fand.

Ich denke auch nicht das die Piraha keine Fantasie besitzen u. den Threadtitel etwas unpassend.^^

Das sie gänzlich ohne Fantasie leben, kann ich mir auch nicht vorstellen. Geht das überhaupt?

Sie sehen halt nur keinen Sinn im Erfinden von Gottheiten. Und legen mehr Wert auf das Hier und Jetzt, als wir, die gerne mal in der Vergangenheit schwelgen oder sich riesen Sorgen um die Zukunft machen, das tun.

Moire schrieb am 19.09.2010:Sie sind ein Naturvolk ohne Götter, ohne Legenden, ohne Visionen. Das ansich finde ich logisch und eine geniale Art, sich lediglich ums Überleben zu kümmern.

Und wofür leben sie? Ohne Fantasie und Geschichten ist das Leben nur wie eine Uhr, die tickt. Eine sinnlosere Existenz kann ich mir kaum vorstellen. Beweinen sie ihre Toten? Oder spielt es keine Rolle, wenn jemand stirbt, weil eh alle gleich einfältig sind?

@Moire

Moire schrieb am 19.09.2010:Könnt ihr euch vorstellen, derart praktisch zu Leben, ohne Träumereien und wären sie auch noch so klein?

So zu leben, wie das Volk, würde bedeuten Naturverbunden zu leben. Das beantwortet jedoch nicht die Frage, warum man lebt und damit stirbt, sondern nur die Frage, wie man bis zum Tot Überlebt.

Mann kann ein Leben träumen, in dem man überleben will oder man kann ein Leben, leben um es zu verstehen.

Den Tag streiche ich rot im Kalender an: Ich bin mit @Zeo einer Meinung.

@Nereide

Nereide schrieb:Sie sehen halt nur keinen Sinn im Erfinden von Gottheiten. Und legen mehr Wert auf das Hier und Jetzt, als wir, die gerne mal in der Vergangenheit schwelgen oder sich riesen Sorgen um die Zukunft machen, das tun.

Müssten sie dann nicht wenigstens Wörter für Gestern und Morgen haben? Da sie das aber nicht haben, kann es dann überhaupt ein (bewusstes) Wertlegen sein?

Moire schrieb am 19.09.2010:Aber ich habe mir einen Moment vorgestellt, wie es wäre, wenn ich ohne Geschichten aufgewachsen wäre, ohne Erzählungen, ohne Märchen, ohne Glaubensdiskussionen. Ich versuche mir vorzustellen, dass ich nicht einmal versuche, physikalische oder ähnliche Erklärungen zu suchen... Und ich kanns einfach nicht. Egal, was ich sehe, ich kanns nicht einfach hinnehmen. Ich hinterfrage es.
Meine Frage:
Könnt ihr euch vorstellen, derart praktisch zu Leben, ohne Träumereien und wären sie auch noch so klein?

Wenn ich es nicht anders kennen würde, sicher würde ich dann so leben wollen.
Kein unnötiger Druck.
Warum sollte ihnen die Fantasie fehlen? Die Natur bietet doch genug Reize.

@Zeo

@Moire hat das so Interpretiert

Sie sind ein Naturvolk ohne Götter, ohne Legenden, ohne Visionen. Das ansich finde ich logisch und eine geniale Art, sich lediglich ums Überleben zu kümmern.

Du verdrehst seine Worte u. interpretierst was anderes rein

Und wofür leben sie? Ohne Fantasie und Geschichten ist das Leben nur wie eine Uhr, die tickt. Eine sinnlosere Existenz kann ich mir kaum vorstellen. Beweinen sie ihre Toten? Oder spielt es keine Rolle, wenn jemand stirbt, weil eh alle gleich einfältig sind?

Sie denken schlicht weg nicht so wie wir. Sie haben nicht mal ein definirtes Zahlensytem u. ist wohl das einzige Volk auf Erden die keines hat.
Sicher vergissen Sie auch mal ne Träne wegen Ihren Toten, beweinen Sie aus Traurigkeit.
Es ist ja nicht so das Sie keinerlei erinnerungen besitzen. Sie legen halt nicht so einen großen wert darauf.

Man sollte sich die Doku anschauen, Informationen sammeln u. dann seine meinung über das gesagte u. gesehene äussern.

Moire hat es durch diesen Thread u. die Informationen die er hatte auf seine weise getan.
Es gibt sicher noch viele andere ansichten.

@Lamm
Wo hab ich was verdreht? Nichts was ich schrieb, hat der TE nicht auch in seiner Eröffnungsbeitrag genannt. Er hat die Community um ihre Meinung gefragt und das war meine. Und nicht nur meine.

@Zeo

Soory du hast den Threadstelle Zitiert
z.B. Sie sind ein Naturvolk ohne Götter, ohne Legenden, ohne Visionen.

Die hast Geschrieben
Und wofür leben sie? Ohne Fantasie und Geschichten ist das Leben nur wie eine Uhr, die tickt.
Fantasie u. geschichte Ist was anderes wie Legenden u. Visionen

Dachte einfach du berufst dich auf das Zitierte.
Ist aber O.K. wollte dich damit nicht angreifen
Danke für deine Meinung :)

Lamm schrieb:Fantasie u. geschichte Ist was anderes wie Legenden u. Visionen

Darüber lässt sich streiten. Jedenfalls sind auch das die Worte des TE gewesen:

Moire schrieb am 19.09.2010:Aber ich habe mir einen Moment vorgestellt, wie es wäre, wenn ich ohne Geschichten aufgewachsen wäre, ohne Erzählungen, ohne Märchen, ohne Glaubensdiskussionen.

Du siehst, ich habe mich ausschließlich an das gehalten, was Moire schrieb. Nichts wurde verdreht.

Zusatzeintrag:

Mir stellt sich gerade eine neue Frage: Wie spielen ihre Kinder?
Ohne Fantasie und Geschichten, die man sich ausdenkt...

Moire schrieb am 19.09.2010:Könnt ihr euch vorstellen, derart praktisch zu Leben, ohne Träumereien und wären sie auch noch so klein?

Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Aus einer Träumerei entstehen doch auch viele Ziele, die man erreichen will.
Wie kann man leben, ohne Ziele zu haben?

Mich verwundert die begrenzte Anzahl an Zahlwörtern sehr. Das "hoi", das je nach Intonation für "eins" oder "zwei" bzw. "viel" und "wenig" stehen kann, wirft Fragen auf.

Eine genaue Bemessung von Lebensmitteln ist für eine Kultur überlebenswichtig, es sei denn, diese Kultur wäre so im Jetzt verhaftet, dass sie absolut keine zukunftsausgerichtete Planung betreiben würde.

Es wäre für diese Kultur nicht wichtig, zu wissen, ob sie bereits über den lebenserhaltenden Bestand an Nahrungsmitteln verfügt oder nicht!

Es sei denn, man würde das Wort "hoi" mit unzureichend oder ausreichend übersetzen, was im Groben "viel" oder "wenig" entspricht. Das Volk wüsste dann einfach aufgrund von Erfahrungswerten, dass der gesehene Haufen Lebensmittel zur Ernährung oder Vorratshaltung ausreichend ist oder nicht!

Grotesker Gedanke!

@Moire

Danke vor diesen beitrag.

Sehr beeindruckend... und mir packt auch die wut...

Was bilden wir menschen uns ein.. glückliche menschen missionieren zu wollen..

@Moire

Habe ich es als falsch empfunden das ich mich einbildete am anfang ein durchaus gesunder selbstbewussten 'lehrer' zu treffen, und am ende eher verunsichert?

Wie faul ist der würzel der jeweilige religionen... frage ich mich allerdings des öftern!