Was haltet ihr von Menschen, die wenig reden und eher still sind?

Pallas schrieb:Oder an lauen Sommerabenden den Grillen lauschen

Das hat auch durchaus etwas Entspanntes an sich. :)

Pallas schrieb:Auch ist der stille Typ durchaus zur Selbstreflexion fähig, da er durch sein in-sich-gekehrt-sein die Möglichkeit nutzt, um über sich nachzudenken.

Da gehen wir d’accord. Genau das wollte ich akzentuieren. Nachdenken wird fruchtbar, wenn man sich dafür Zeit und Raum allein mit sich selbst nimmt.

@FlamingO

Nachdenken kann auch zuviel werden.
Es kann verrückt machen.

@Gruselschinken

Im Übermaß natürlich schon, ja. Vor allem, wenn es in den Bereich zwanghafter Introspektion geht, wie beispielsweise bei der Schizoiden Persönlichkeitsstörung.
Aber das hat ja dann krankhafte Züge, die über ein innerhalb der Norm liegendes, eher stilles Wesen hinausreichen.

FlamingO schrieb:Im Übermaß natürlich schon, ja. Vor allem, wenn es in den Bereich zwanghafter Introspektion geht, wie beispielsweise bei der Schizoiden Persönlichkeitsstörung.
Aber das hat ja dann krankhafte Züge, die über ein innerhalb der Norm liegendes, eher stilles Wesen hinausreichen.

Es ist zwar möglich, sich selbst ein Stück neu zu erfinden, doch stößt man immer an seine Grenze.
Am besten geht das, wenn man auch andere Betrachtungsweisen in sich selbst zulässt oder gar übernimmt.
Doch am Ende ist jeder Mensch auch immer ein Stück Opfer seiner selbst und der Erfahrung, besonders in der Kindheit.

Yooo schrieb:Es ist zwar möglich, sich selbst ein Stück neu zu erfinden, doch stößt man immer an seine Grenze.
Am besten geht das, wenn man auch andere Betrachtungsweisen in sich selbst zulässt oder gar übernimmt.
Doch am Ende ist jeder Mensch auch immer ein Stück Opfer seiner selbst und der Erfahrung, besonders in der Kindheit.

Das hast du sehr treffend formuliert. Man kann nicht aus seiner Haut.

Mich verunsichern stillere Menschen etwas. Ich weiß nicht wie ich sie einschätzen soll.

Und hab schon unterschiedliche stille Menschen erlebt. Nette Stille, und auch weniger nette Stille... und dann auch oft welche ,die waren hin und wieder beides , dann mal ganz nett und dann auch wieder nicht besonders nett.

Ich mag gerne stille Menschen. Wenn man immer mit irgendwelchem Zeug zugelabert wird, kann es nerven.

Im Privaten bzw. auch beruflichem Umfeld finde ich es gut. Besonders wenn man seiner Arbeit nachgeht und der kollege quatscht dauernd über seine tollen privaten Dinge, kann das sehr nervenaufreibend sein. Besonders wenn sich 2 über irgendwas amüssieren, und dann einer noch so ein künstlick aufgesetztes lautes lachen von sich gibt. Das lässt die konzentration an der Arbeit leider dann auch leiden. Solche Plaudereien wären im Pausenraum besser aufgehoben, als im Büro.

Lasst sie doch alle mal in Ruhe .. lieber jemand der still ist als so jemand der ständig nur am labern ist. Leute haben Gründe und sind niemanden zu irgendetwas verpflichtet

s.Oliver schrieb:Ich weiß nicht wie ich sie einschätzen soll.

Bei Grossmäulern ist das natürlich einfacher oder?

@MorVonRiva

Ne, das nicht gerade, sage ich .

Meine Erfahrungen , mit Lebendigeren Menschen( um es mal etwas sanfter als du darzustellen),waren auch unterschiedlich.

Habe es auch schon erlebt das auch Menschen , die mehr geredet haben lebhafter waren ,auch launisch in ihrem Verhaltenen sein konnten. Und nicht alle Tage immer gleich nett , oder was auch immer waren.

Und die konnte /kann ich auch schlechter einschätzen.

Kommt wohl immer auf den Umstand an. Man sagt ja, stille Wasser sind tief.
Aber wenn solche Menschen endlich mal gefordert werden, legen sie wohl auch ein gewisses Potential an den Tag.

Ich war früher so ein Mensch. Ruhig, still, ganz auf mich gestellt. Nahezu introvertiert und schüchtern, was teilweise echt unangenehm war. Mit der Zeit wurde es besser und spätestens, als ich anfing zu arbeiten, gab sich das. Mittlerweile bin ich offen und aufgeschlossen, aber ich habe auch Momente, in denen ich ruhig bin und mich zurück nehme. Wenn ich Menschen kennen lerne, irgendwo fremd bin. Ich habe aber auch die Denkweise: "Wenn ich nichts zu sagen habe, halte ich eben meine Klappe." :)

Wenn ich mir hier den Thread durchlese, dann scheint es nur zwei Sorten von Menschen zu geben. Die, die non Stop ohne Punkt und Komma reden und die ganz stillen und schweigsamen. Mir ist ein Mittelmass angenehm, wo man zuhoren, erzählen und auch zwischendurch gemeinsam schweigen kann.

Pallas schrieb am 06.07.2019:Oder an lauen Sommerabenden den Grillen lauschen

FlamingO schrieb am 06.07.2019:Das hat auch durchaus etwas Entspanntes an sich. :)

Ich habe jetzt ernsthaft überlegt, was ihr daran so schön und entspannend findet, ob ihr wohl das Geräusch meint, wenn das Fleisch bruzzelt und das Fett zischt und ob ihr den Geräuschen der Fritteuse in einer Pommesbude auch so innig lauscht. Mir ist aber dann doch klar geworden, dass es um das Zirpen der Grillen ging und nicht um die Geräusche, welche beim grillen entstehen. :)

Nun, stille Wasser sind tief. Nur weil jemand still und vielleicht etwas introvertiert wirkt, muss es nicht heißen, dass das auch so bleiben muss. Man kann auf diese Personen zugehen und versuchen das Eis zu brechen. Andererseits sollte man sich nicht aufzwingen und wenn diese Person charakterlich so ist, dann ist das in Ordnung. Man muss sich für niemand anderen verstellen, man muss sich selbst treu bleiben. Das ist das allerwichtigste. Getreu dem Motto: Akzeptiert mich so wie ich bin, oder ihr habt Pech gehabt. Mir ist das gleichgültig, wie jemand ist. Ich versuche niemanden nur aufgrund meiner selbst willen zu ändern, weil es so vielleicht besser für MICH wäre. Das überlasse ich jedem selbst, ob er das will oder nicht. Ich akzeptiere ihn so wie er ist.

Ich halte diese Menschen für durchaus klug, sie reden nur dann, wenn sie etwas zu sagen haben. Angenehme Zeitgenossen.

Also wenn ich mit meinen Freunden zusammen bin ist es mir am liebsten wenn ich nicht viel Reden muss. Ich höre mir lieber das Gerede der anderen an. Ist meistens eh nur Belangloses.

Im Umgang mit Menschen die ich gut kenne oder denen ich (halbwegs) vertraue kann ich durchaus redselig sein und mich auch öffnen, in allen anderen Situationen bin ich allerdings sehr zurückhaltend und eher in mich gekehrt, vor allem im Betrieb oder mit fremden Leuten. Von daher komme ich meistens am besten mit Menschen aus, die sich in einem gewissen Mittelmaß bewegen. Wenn ich mit anderen ruhigen Zeitgenossen zusammensitze, fängt niemand ein Gespräch an, mal abgesehen von krampfhaftem Smalltalk. Mit sehr lauten und extrovertierten Menschen komme ich noch weniger zurecht. Von daher passt eine gesunde Mischung ganz gut, vor allem in kleineren Gruppen.

MorVonRiva schrieb am 09.07.2019:Lasst sie doch alle mal in Ruhe .. lieber jemand der still ist als so jemand der ständig nur am labern ist

Verstehe deine Empörtheit nicht so ganz,guck dich mal um, du findest hier auch Postings, wo steht, das Stille Menschen als angenehm empfunden werden.

Ich hab jetzt so weit nix gegen stillere Menschen. Aber ich bin eigentlich selber jemand der sich öfter mal ganz gerne Unterhält, der auch mal gerne, länger mit anderen redet.

Aber mit stilleren Menschen, die nicht gerne viel reden , würde ich mich jetzt nicht mehr, unbedingt Privat zu Hause treffen wollen.

s.Oliver schrieb:Aber mit stilleren Menschen, die nicht gerne viel reden , würde ich mich jetzt nicht mehr, unbedingt Privat zu Hause treffen wollen.

Es ist natürlich auch immer so eine Frage. Wenn man zu verschieden ist und einfach keine gemeinsamen Themen findet, dann verliert man das Interesse am Gesprächspartner. Dann ist man still und leise, auch wenn man eigentlich eher eine Plaudertasche ist.

Krushak schrieb:Es ist natürlich auch immer so eine Frage. Wenn man zu verschieden ist und einfach keine gemeinsamen Themen findet, dann verliert man das Interesse am Gesprächspartner. Dann ist man still und leise, auch wenn man eigentlich eher eine Plaudertasche ist.

Das ist richtig. Diese Erfahrung machen wir alle, ich auch . Oder manchmal mag man die Art ,des anderen nicht so ect, obwohl man gleiche Themen u. Interessen hat, und man ist dann der/die Stillere und sucht das Gespräch nicht so Stark zum anderen, oder auch gar nicht...