@Heide_witzka Heide_witzka schrieb:Ist so nicht richtig. Werden z. B. die Blätter der Pflanze durch die Sonne beschädigt, sendet sie keine Chemotaxis aus um Fressfeinde zu möbilisieren, bei Beschädigung durch Fressfeinde geschieht das aber. Es muss also zumindest etwas geben, dass über einen blossen Beschädigungsreflex hinausgeht. Es findet so etwas wie eine Bewertung des ankommenden Signals statt.
Das ist es nicht was ich meinte.
Ich meine: Eine Pflanze wird auf ein und dieselbe Situation niemals unterschiedlich reagieren. Es ist also durchaus ein Reflex, wenn ich auf unterschiedliche Dinge unterschiedlich reagiere.
Z.b. ist es beim Menschen ja auch anders, reflexmäßig, wenn ich mich verbrenne oder wenn ich mich schneide.
Da werden unterschiedliche Reaktionen getriggert, aber dennoch läuft das alles unterbewusst ab und ist reine reiz Reaktion. Da ist keine rezipierung des geschehens drin.
Ein Mensch kann aber, je nach Kontext, komplett anders auf sowas reagieren als ein anderer, eben weil uns diese Emotionen, die freigesetzt werden, zwar in einen Aktivismus versetzen und bestimmte Prozesse starten, aber dennoch sehr viele Freiheiten lassen.
Das macht beim menschen Sinn, bei der Pflanze macht das keinen Sinn, weil sie keine anderen Handlungsmöglichkeiten besitzt.
Bei einer Pflanze wären Emotionen Energieverschwendung.
Selbst wenn sie solcherlei hätte, würde sich das evolutionär höchstwarscheinlich herauswachsen.
Heide_witzka schrieb:Das Gnu wird bei einem angreifenden Löwen auch immer die Flucht ergreifen. Die Gnus, die das nicht taten, haben sich schon vor langer Zeit aus der Liste der reproduktionsfähigen Individuen herausgenommen.
Ein Gnu wird aber z.b. bei Kampf in der Gruppenhierarchie abwägen, ob es gewinnen kann oder nicht, es wird auch durchaus überlegen müßen, wo lang es wegläuft, ob seine Nachkommen sicher sind, und ähnliche Dinge.
Das Gnu hat da ein Gewisses Spektrum der Lernfähigkeit und bei ihm machen Emotionen eben auch durchaus Sinn.
Das Gnu weiß durch die Emotionen 'Okay ich sollte wegrennen', aber wie das dann von statten geht, ist kein voreingespeicherter Prozess (zumindest nicht zu 100%) sondern eben etwas, was eine gwisse denkleistung erfordert und keine reine reiz Reaktion ist.
Das Gnu braucht zum weglaufen mehr als Reflexe. DASS es wegläuft, ist Reflex, aber nicht der gesamte Prozess.
Heide_witzka schrieb:Das behauptest du zwar, aber, wie wir schon besprochen haben, gibt es keine Möglichkeit das zu objektivieren und Emotion und Schmerz sind menschliche Phänomene die einfach versucht werden Tieren und Pflanzen überzustülpen. Der Nachweis der Übertragbarkeit dieser Vorstellungen wird wohl nicht so einfach sein.
Es sind Phänomene, von denen wir bei Säugetieren und auch vielen anderen Tiere mit gutem gewissen davon ausgehen können, dass sie diese besitzen.
Bei Tiere muss man gar nicht versuchen die überzustülpen, da reicht die Ähnlichkeit ihres gehirns zu dem unseren.
Bei Pflanzen ist es eben ähnlich unwarscheinlich wie bei Bakterien.
Die haben sicherlich Reiz Reaktion, so wie jedes Lebewesen.
Auch Bakterien reagieren auf unterschiedliche reize und Substanzen unterschiedlich, aber denen wirst du auch nicht zuschreiben, dass sie leiden, wenn sie vernichtet werden.
Ne Pflanze reagiert immer gleich, es würde ihr auch nichts nützen, wenn das offen gelassen werden würde, weil das schwerer für die pflanze wäre, erst überlegen zu müssen 'oh, ist das ne raupe....hmm, naja, vielleicht hilft diese chemische Verbindung, die Wespen anlockt. '
Es mag ja schwerer für die sein, aber wie oben gezeigt, sie ist durchaus zu unterschiedlichen Reaktion fähig.
Hätten Pflanzen ein Bewusstsein wäre ich auch gespannt auf die Frage, ob sich Bewusstsein dann einfach aufteilt wenn ich die Pflanze in zwei teile Schneide und daraus einen Setzling mache.