@KlausBärbel Den schnellen Tod verarbeitet man langsamer - aber angenehmer.
Man realisiert anfangs meist nicht dass der Mensch tot ist. Ich konnte damals, als ein sehr guter Freund von mir ermordet worden ist, am Grab nichtmal weinen. ich habs nicht akzeptiert dass er in dem Sarg ist. Für mich war er einfach ne Weile weg.. im Urlaub oder so.
Nach einigen Monaten hab ich es dann irgendwie verstanden. Ich hab nächtelang geheult obwohl er schon eine Weile nicht mehr da war. Seitdem bin ich in Punkto Trauer irgendwie traumatisiert.. als mein Großvater verganenen Oktober verstorben ist, konnte ich auch nicht trauern. Und nun.. einige Monate später.. fühlt es sich noch immer nicht so an als wäre er tot. Ich hab ein schlechtes Gewissen deswegen, aber eigentlich weiß ich, dass ich absolut keine Schuld hab.
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Der schnelle Tod von Tovi, ließ mich in einen Heulkrampf verfallen als ich es erfahren hab. Auch wenn ich danach nichts realisiert hab. Ich hab mich ständig "warum??" gefragt. Ständig nach Antworten suchen wolln, ich war so wütend auf den Mörder, der irgendwo unter meinen "Freunden" war und nicht zu dem stand was er tat..
Der langsame Tod meines Großvaters - der in bester gesundheitlicher Verfassung war, aber durch einen Unfall so schlimme Kopfverletzungen hatte, dass er wochenlang auf der Intensivstation lag - verlief "ruhiger". Am Ende seines Leidensweges hab ich ihm sogar gewünscht dass er endlich gehen kann. Er hätte sich niemals mehr bewegen können und hätte so nicht leben wollen.. er konnte nicht mehr essen, nicht mehr aufs Klo gehn, nicht mehr sehen, nicht mal seine Augen öffnen. Er war im Koma, lange.. der Tod war eigentlich für alle eine Erleichterung, ihn endlich nicht mehr leiden zu sehn.
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Sterbefälle sind immer schlimm..