Deep_Throat_V2 schrieb:Der Staat kann Pech und Glück nicht regulieren.
Aber die Auswirkungen von beidem.
Deswegen bekommen Menschen Sozialleistungen, wenn sie ihr Einkommen nicht bestreiten können. Der Staat sagt nicht: "Pech, da kann ich nicht regulieren".
Auch im bereich der Familie gibt es Stellschrauben. Und teilweise werden die auch benutzt (z.B. die Us). Die Frage ist, genügt das. Werden Kinder, die dummerweise in die "falsche" Familie hineingeboren wurden, ausreichend geschützt oder werde sie es nicht.
Deep_Throat_V2 schrieb:Auch da ist "gut" Definitionssache.
Ja. Natürlich ist es eine Frage eines gesellschaftlichen Konsenses. Im vorletzten Jahrhundert konnten Kinder aus den "falschen" Familien nicht studieren oder noch etwas zurück, nicht lesen. Wenn sie blutig geschlagen wurden, war das halt so.
Aber die gesellschaftlichen Maßstäbe ändern sich. Heute ist chancengleichheit wichtiger als früher. Es ist wichtiger geworden, dass der bloße Umstand, in die falsche Familie hinein geboren worden zu sein, nicht mehr das ganze Leben vorher bestimmt.
Deep_Throat_V2 schrieb:Da würde mich wirklich mal ein ausdefinierter Text interessieren.
Das dürfte ein langer Text sein. Aber man kann das auch intuitiv einigermaßen beurteilen.
Ich habe auch Kinder und würde sagen, dass ich ihnen einen recht guten start in ihr Leben geben konnte. Dass ich sie nicht besoffen verprügelt habe, dass ich ihre Interessen gefördert habe, dass ich versucht habe, altersentsprechend ihre Belange zu berücksichtigen, dass ich ihnen Grenzen gesetzt und sie auf ihr späteres Leben so vorbereitet habe, dass sie eine vernünftige Ausgangsposition haben, ihr Leben zu meistern.
Das wird - mehr oder weniger ausgeprägt - auf die meisten Eltern zu treffen.
Aber auf viele Eltern eben auch nicht. Eltern, denen die Interessen, Sorgen und Nöte ihrer Kinder egal sind. Die ihren Kindern keine hinreichend gute Startposition geben können oder wollen. Weil das Elternsein sie überfordert oder sie es aus sonstigen Gründen nicht hinbekommen oder hinbekommen wollen.
Und hier ist eben die Frage, ob diese Kinder eben Pech haben, oder ob die Gesellschaft dieses Pech etwas abfängt.