@lennert lennert schrieb:egal ob objektophil oder nicht, aber mal davon abgesehen werde ich beim Lesen dieser Disskusion den Eindruck nicht los, daß gerade die Leute, die diese Neigung leben, sich jedesmal besonders dafür rechtfertigen müßen und hinterfragt werden, warum sie so sind, wie sie nuneinmal sind. Mag mich auch täuschen, hm ...
Wenn ich schon mal mit dem Thema rausrücke hier in meinem Umfeld, wird schon mal nachgefragt, wieso grade Gegenstände und weniger Menschen. Tja, warum? Weil es einfach passiert ist, wie bei jeder anderen Liebe auch. Rechtfertigen mußte ich mich eher weniger. Erklären ja, aber das finde ich auch mehr als normal. Wenn ich etwas nicht kenne, geh ich doch auch hin und frage nach.
@Amely Amely schrieb:An die objektophilen Menschen, die hier mitschreiben: Bitte nicht rechtfertigen!
Informationen und Erklärungen zu bieten ist gut, aber ich möchte nicht, dass sich jemand in die Ecke gedrängt fühlt. Wäre sehr schade.
Hier ist doch alles freiwillig. Ich fühle mich nicht in irgendeine Ecke gedrängt. Ich denke auch nicht, daß ich mich hier rechtfertigen muß. Das muß ich am Ende meines Lebens höchstens vor mir selber. Ich muß doch damit glücklich sein, wie ich lebe und niemand anderes.
Amely schrieb:Wegen Selbstmordgedanken/Krank etc.:
Ja, es ist schlimm, wenn sich jemand wegen seiner Liebe aufgibt.
Es kann nicht jede/r die Kraft haben, wenn Anfeindungen von Außen oder in der Öffentlichkeit (Graus!) kommen, damit umzugehen oder drüber zu stehen.
Damit zu "kokettieren" sehe ich auch mit Zweifel, aber es hat immer einen Grund, wenn jemand das macht.
Es müßte schon arg was passieren, daß ich überhaupt an Selbstmord denken würde. Was, wüßte ich so auf Anhieb nicht. Anfeindungen von fremden Menschen interessieren mich nicht, sie haben nichts mit meinem sozialen Umfeld zu tun. Wie es wäre, wenn in meinem näheren Umfeld sowas passieren würde, weiß ich nicht. Würde wohl in nem Kontaktabbruch enden.
Selbstmord aus Sicht eines Hinterbliebenen: Es wäre mir doch lieber gewesen, wenn Andeutungen da gewesen wären. So hätte man evtl noch helfen können. So blieb einem keine Chance und es ist ganz schlimm, wenn es so plötzlich wahr wird.
Den Hinweis auf das Kindliche finde ich sehr interessant.Einige Menschen, egal ob objektophil oder nicht, haben diese offene Gefühlswelt mit in das Erwachsenenleben genommen.
Das trifft in der Tat auf mich zu. Ich habe mir eine gewisse Neugier und eine gewisse Kindheit erhalten. Wenn das auch manches Mal etwas durchgeknallt rüberkommt und ich bestimmt schon einige ungläubige Blicke geerntet habe.....na und? Man kennt mich halt nicht anders. Ich mag zB so gern mit den großen Berg Kettcars durch die Gegend jagen...ich weiß nicht, was manche Menschen denken, wenn ich das mache, aber es schockt halt und fertig.
@Südlicht Südlicht schrieb:Wie der Alltag einer Mensch-Objekt-Beziehung aussieht, das hätte ich auch mal gern gewusst.
Da ich jetzt nicht genau weiß, worauf Du hinaus willst, versuche es doch mal in Fragen zu stellen, vielleicht ist es mir möglich dann besser zu antworten.
Südlicht schrieb:Oft hört man ja, man solle sich doch das "innere Kind" erhalten, Dinge unvoreingenommen und "mit Kinderaugen" betrachten, einfach um nicht völlig den grauen "Erwachsenenalltag" und die kühle Rationalität das Leben beherrschen zu lassen. Damit der Zauber und die Magie erhalten bleiben.
So ähnlich sehe ich das auch. Es ist halt eine andere Art und Weise die Welt zu entdecken. Allerdings stört mich das rationale nicht, sondern die Hektik, die Unzufriedenheit, der Streß und die immer schlimmer werdende Streitlust der Menschen. Dem versuche ich mich nämlich bewußt zu entziehen. Dann schüssel ich nach der Arbeit doch lieber mit meinem 4 rädrigen Gefährt und Kumpels durch die Gegend und geh auf Entdeckungstour. Wird Zeit, daß Sommer wird....
Südlicht schrieb:Ist es nicht schön, innerlich jung und "verspielt" zu bleiben, vielleicht auch ein wenig naiv und "verrückt" ?
Jau, ist es. Ich konnte die Verspieltheit immer mit in meine damalige ehrenamtliche Tätigkeit als Kinder- und Jugendfreizeitbegleiter nehmen. Und es ist wirklich schön, wenn Kinder merken: Oh da ist ja auch mal ein Großer, der uns versteht und mit uns mitmacht. Das hat mir immer viel Freude bereitet.
Sodenn, das wars.
Gruß, Eni