Die Fähigkeit, Dinge zu lieben
06.03.2010 um 09:03@Südlicht
Ob ich ein schlechtes Gewissen habe? Nein, da ich mir diesen Schuh nicht anziehe. Aber es besteht ja die Möglichkeit, den Schuh anzuziehen - und zack - schon könnte man sich verantwortlich fühlen für seine Misere. Ich finde es halt einfach nicht so prickelnd zu sagen, dass man sich wegen anderen umbringt. Was können die anderen dafür, dass er sich umbringen will? Jeder entscheidet über dieses tun selbst. Und nicht die anderen.
Ob ich ein schlechtes Gewissen habe? Nein, da ich mir diesen Schuh nicht anziehe. Aber es besteht ja die Möglichkeit, den Schuh anzuziehen - und zack - schon könnte man sich verantwortlich fühlen für seine Misere. Ich finde es halt einfach nicht so prickelnd zu sagen, dass man sich wegen anderen umbringt. Was können die anderen dafür, dass er sich umbringen will? Jeder entscheidet über dieses tun selbst. Und nicht die anderen.
Südlicht schrieb:Traurig genug, oder? Muss man das denn jetzt auch noch akzeptieren? Ist nun mal so, kann man nichts machen? Kapitulieren?Es gibt genug Menschen, die es akzeptieren und versuchen, ihr Leben neu zu orientieren. Dass das nicht jeder schafft ist mir selbstverständlich klar. Aber wenn sich jemand umbringen will, dann soll er es gottverdammt auch tun und hier nicht so ne Show abziehen! Das nervt! Es gibt natürlich auch die, die darüber reden, dass sie suizidgefährdet sind. Wenn diese dann darüber sprechen, weil sie Hilfe wollen und Angst vor sich selbst haben, und sich auch Hilfe suchen, dann ist es natürlich gut, dass sie mit dem Thema raus rücken. Rudolph allerdings zieht hier ne Aufmerksamkeitsmasche durch, die ich so nicht tolerieren möchte.
Genau das macht einer, der sich umbringt, auch.
Südlicht schrieb:Was heißt mit offenen Armen. Ich kann zumindest erwarten, dass ich nicht mit Füßen getreten werde, nur weil ich anders bin. Ich schade niemandem, Rudolph mit seiner Liebe schadet auch niemandem.Soll ich ehrlich sein? Nein, das kannst du nicht erwarten. Die Menschheit ist nicht reif genug, als dass du das erwarten könntest. NATÜRLICH schadest du niemandem, aber weißt du... Die Menschen tolerieren eher etwas, das sie kennen, als etwas, das sie nicht kennen. Alleine ein Fall in meiner näheren Umgebung schockt mich zutiefst. In einem Dorf wohnte ein Kinderschänder, der ein kleines Mädchen, das ebenfalls einen ziemlichen Hang zu Objekten hat, zum Sex gezwungen und fast umgebracht hat. Als dieses Etwas aus dem Knast raus kam, wurde er allgemein toleriert, während das Mädchen (!!) fort laufend schikaniert wurde. In diesem Sinne: Ja, die "Faschisten" werden eher toleriert, als die Objektophilen. Widerlich, ist aber so.
Südlicht schrieb:Und wer ist asozialer (= fürs soziale Miteinander schädlicher) - jemand der einfach nur sein Leben leben möchte, oder jemand, der alles platt macht (psychisch oder physisch), das nicht in sein Weltbild passt?Was meinst du, wie OFT ich mir diese Frage stelle? Selbstverständlich sind objektophile Menschen angenehmere Zeitgenossen als die Spacken, die nix und niemanden tolerieren, der ihnen nicht passt. Aber was sollen wir machen? Ich kann es nicht ändern, dass die Gesellschaft so degeneriert ist. Aber es gibt sie noch, die Menschen, die auch Objektophilie akzeptieren. Das sieht man ja alleine an den Beiträgen der Außenstehenden hier - mich selbstverständlich mit eingeschlossen.