@kiki1962kiki1962 schrieb:kann man liebe "gleich verteilen"? - für eine "feste" partnerschaft ist man bereit alles zu teilen: freud, leid, kummer, den alltag, die freizeit - - -
ihm steht man in allen lebenslagen zur seite - ohne wenn und aber - mit ihm möchte man alt werden - weil er einem sehr vertraut ist, weil einem mehr verbindet als mit anderen - eine liebe, die über dass maß der begierde hinaus geht -
vielleicht ist man auch "seelisch" verwandt - mit ihm träumt man - von ihm auch . .
diese absolutheit gibt es bei einer zweiten beziehung nicht - sie ist offener und verpflichtet zu nichts
Exakt das ist es ja, was ich ausdrücken wollte. Mir scheint, kompliziert denke nicht ich, sondern eine Vielzahl anderer User hier.
Mann oder Frau kann Liebe eben nicht gleichmäßig verteilen. Das klappt in "rationalen" also "Zweckbeziehungen". Der Kitt ist hier ein anderer (Materialismus, Überleben der Gattung).
Man kann durchaus in zwei Menschen "verliebt" sein. Eine "Liebesbeziehung" kann man nicht mit zwei Menschen auf Dauer führen, wenn wirklich tiefe Gefühle im Spiel sind. Einer/ Eine wird hierunter leiden.
Mir ist außerdem ein wenig schleierhaft, wie man Liebe "rational" "empfinden" kann. Und hier stelle ich nochmals die Frage: "Ist dies Liebe oder Abhängigkeit?"
Liebe Kiki, mir geht es da so wie Dir. Ich träume von der Frau meines Herzens und glaube an ein Seelenband.
Ich bezweifele, dass jemand, der seine Gefühle über die Ratio sagen wir "ständig im Griff halten will" das Gefühl wirklicher Liebe jemals erlebt hat. Aber das wird dann gerne zerredet und diejenigen, die gefühlsgeleitet sind, werden irgendwie herabqualifiziert, als Spinner abgetan. Exakt dieser Unterton ist vorhanden, und missfällt mir. Kann man hier also wirklich von "open minded" sprechen?
Das mit den Kulturen führte ich an, weil mir aus früheren Threads über polygame oder offene Beziehungen diese Beispiele sehr geläufig sind und hierbei die Fragen oder Thesen aufkamen, dass diese "Modelle" doch so viel geeigneter und lebensfroher stimmen müssten.
Diese "Modelle" anderer Kulturen entspringen aber ganz anderen Beweggründen. Es ist nicht die "Liebespartnerschaft", sondern der Zweck steht hier im Vordergrund (eben: Versorgung der Frauen bei Mehrfachehen z.B. im Islam oder bei der Frau-Mann-Mann-Ehe in irgendwelchen afrikanischen oder südamerikanischen Stammesgebieten die Erhaltung der Art).
Auf diese Art zweckgebunden und rein rational kann man jedem Partner die gleichen Präferenzen einräumen. Ist Liebe im Spiel, wird aber zwangsläufig jemand leiden, weil der nur singulär vorhandene Part (der quasi aus dem Überfluß schöpft) früher oder später jemandem den emotionalen Vorzug geben wird. Deswegen meine Frage danach, sich zu prüfen "Bin ich stark genug, Liebe gleichmäßig zu verteilen?" Und "Sind diese Modelle tatsächlich so glückseeligmachend?".