@Sar-Kyan Okay, da wir uns beide offenbar in verschiedenen Universen befinden, erübrigt sich wohl eine weitere sachliche Diskussion.
@Lazaros Es erstaunt mich schon, wie gut Du Dich in meinem Arsch auszukennen scheinst.
Du möchtest also eine Wertedebatte führen?
Gern geschehen:
Anders als diejenigen, die mit einem "Arm aber glücklich" auf den Lippen Hartz-IV-Bezüge kürzen wollen, halte ich eine solide materielle Grundlage, das heisst: Ökonomische Unabhängigkeit, eine gesicherte Ausbildung, eine gewährleistete Gesundheitsversorgung, auch allem evtl. anderslautenden Geschwalle von Esoterikern zum Gegensatz, für existentiell notwendig.
Ja, so materialistisch bin ich, beim Barte von Karl Marx!
Ja, und ich bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage, dass ich Sexualität und Liebe durchaus voneinander abkoppeln und trennen kann. Das halte ich nach gut 40 Jahren Erfahrung mit beiden Aspekten für mich ganz persönlich für machbar und durchaus erstrebenswert. Das muss ja niemand anders so machen. Ich bin kein religiöser Mensch, ich brauche keine Jünger, die mir nachfolgen. Aber ich will auch nicht kommentarlos anderen Lebensentwürfen nachlaufen wollen oder gar müssen.
Fressen, ficken, fernsehen ist mir allerdings zu wenig. Für mich zählt politisches, soziales, kulturelles Engagement, über das ich mich hier in einigen der rd. 30.000 Posts, die übrigens nicht ausschliesslich Einzeiler sind, ausgelassen habe, ganz wesentlich zu den Dingen, die den Menschen vom Tier unterscheiden.
Wie eine offene Beziehung funktioniert?
In dem man von vorneherein klar macht, dass man sich liebt, durchaus eine gemeinsame Basis hat, ähnliche Ansichten, gleiche Zielvorstellungen und Lebenspläne. Und, dass aber auch durchaus noch Platz ist für einen anderen Menschen, mit dem einen eben andere Dinge verbinden. Zu abstrakt?
Dann konkret: Wir sind seit fast 19 Jahren verheiratet, aber die Freundin meiner Ehefrau hat gewissenmassen "ältere Rechte". Es gibt Dinge, die diese beiden Frauen verbinden, und das sind nicht nur gleich bzw. ähnlich gelagerte sexuelle Interessen, sondern auch eine Fülle an gemeinsamen Erfahrungen, Meinungen, Lebenszielen, zu denen unter anderem ein gemeinsam betriebenes Unternehmen gehört. Simpel gesagt: Meine Frau verbindet Liebe, Sex und Firma mit ihrer Freundin - und Liebe, Sex und Familie mit mir. Das geht seit rd. 20 Jahren sehr gut, weil alle Beteiligten sehr "kopfgesteuert" sind. Wir schätzen, respektieren und, ja, das kann man durchaus so nennen, lieben uns gegenseitig.
Unsere Kinder wissen von Anfang an über diese Konstellation Bescheid und können damit sehr gut leben. Es gäbe auch keinen Grund zur Geheimniskrämerei.
Und - keine Angst: Materielle Fragen und solche des Sorgerechts sind per Ehevertrag bestens geregelt. Dazu kann ich auch bei konventionellen Beziehungen nur raten, im Interesse aller Beteiligten, erst recht, wenn man Kinder hat.
In der Hofffnung, Deinem Informationsbedürfnis nachgekommen zu sein, verbleibe ich mit freundlichen Grüssen
Anders