Kann man überhaupt in zwei Menschen verliebt sein?

Doch, ich kenne es zumindest.

Wenn eine neue kommt, in die man sich verliebt, blendet man die alte in den Hintergrund, aber wenn diese weg ist, dann komm wieder die andere in Frage.

@Merlina


Ich kann meine Moralvorstellungen nicht anderen Menschen überstülpen wie eine Uniform.

Ich denke, das mit der zeitgleichen Verliebtheit, die übrigens nichts mit sexuellen Kontakten zu tun haben muss, kann man sicher hin bekommen. Natürlich wird diese "Liebe" graduelle Unterschiede haben, sogar schwankend sein, mal mehr dem einen, mal mehr dem anderen Objekt der Zuneigung zuneigen. Das ist aber auch in einer reinen Zweierbeziehung der Fall: Mal liebt man seinen Partner mehr, mal weniger. Es gibt Dinge, die man an seinem Partner sehr schätzt und "liebt", andere Facetten der Persönlichkeit vielleicht weniger. Das ist vollkommen normal. Liebe ist ein Prozess, keine statische Angelegenheit.

Bleibt in der Tat die "Moral", hierzulande immer noch christlich-patriarchalisch geprägt.

Das zeigt sich schon daran, dass es zwar jede Menge Männer gibt (Pornos sind voll von Ihnen), die die Vorstellung, mit zwei Frauen Sex zu haben, erregend finden, aber die die Vorstellung, ihre Frau mit einem anderen Mann buchstäblich körperlich teilen zu müssen, zu wüstesten Hassgefühlen treibt.

Mein Auto, mein Haus, meine Frau!

Wahrscheinlich kapieren die Jungs einfach nicht, dass man Menschen nicht besitzen kann wie ein Paar Wollsocken.

@Merlina

Merlina schrieb:Kann ich nicht beurteilen.
Und ich schätze mal, du kannst das auch nicht.
Du vertrittst deine eigene Meinung und deine eigene Ansicht. Deine eigene Moralvorstellung.

Ich schon, in 100% aller Berichte und was ich darüber gehört habe ist es so wie ich gesagt habe, du kannst mir gern das Gegenteil beweisen wenn du mal was anderes zu hören bekommst.
Ich meine so schwierig ist das doch nicht. Stell dir einfach selbst vor du müsstest deinen Mann/Freund mit einer anderen teilen.

@Doors

Doors schrieb:Mein Auto, mein Haus, meine Frau!

Aja und was wäre denn die (anscheinend bessere) Alternative?

Mein, dein, unser Auto/Haus! --> Kommunismus
Mein, dein, unsere Frau! --> Swingerclub bzw. Prostitution als Gesellschaftssystem

Nein danke! Besitz heißt nicht dass es schlecht sein muss.
Die meisten Menschen gehören liebend gern zu EINEM Menschen.
Sicherheit, Beständigkeit, Angenommen sein, Verlässlichkeit, Anerkennung, das sind die Werte nach denen JEDER strebt, auch wenn manche oft nur den Vorhang vor diesen Bedürfnissen sehen: Besitz, Geld, Partner, etc.

kann man?
ich weiß, dass es durchaus möglich ist für jemanden zu schwärmen, ihn zu mögen - man genießt die zuwendung - aber ist es verliebtheit? - auf alle fälle hat der kontakt zu anderen - auch ein intimer etwas sehr reizvolles - es ist losgelöst vom alltag - von den mängeln des einzelnen - man genießt das, was man miteinander genießen möchte - empfindet es als ungemein angenehm :D

aber letztlich ist es doch der eine - dessen blick mich besonders berührt - das denken an ihn wunderbare schauer auslöst -

sagen wir mal so - es sind zwei ebenen und völlig von einander getrennt -

@kastanislaus
„Sicherheit, Beständigkeit, Angenommen sein, Verlässlichkeit, Anerkennung,“

Das findet man in den normalen Ehen aber auch nicht oft. Viele heiraten auch um Gefühle zu konservieren, oder sich ihren Besitz zu sichern. Dass so etwas nicht funktioniert, beweisen die Scheidungsraten.

Selbstsicherheit und die anderen Werte solltest Du in Dir tragen. Der Versuch, das der Partner Dinge kompensiert, die ich nicht besitze geht auch oft schief.

ich lebe ja oftmals nach dem motto: Nichts ist unmöglich.

also denke ich auch sowas geht. ich selber habe gott sei dank nie eine solche erfahrung machen müssen. und wenn ich mal so darüber nachdenke will ich das auch nicht.

@Waldfreund

Waldfreund schrieb:Das findet man in den normalen Ehen aber auch nicht oft.

Ja leider.
Aber wenn es funktioniert dann sprechen die Statistiken Bände.
Verheiratete leben längern, sind glücklicher, weniger depressiv, reicher, gesünder und zufriedener als Singles oder geschiedene.

Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Bei 2 Menschen die im Team arbeiten sind es schon doppelt soviel Stärken.

Klar geht das. Warum sollte sich Liebe nur auf einen Menschen beziehen ?
Wenn man einen Menschen liebt, bedeutet das doch nicht, dass die Emotionen für andere blockiert werden, bis man disen Menschen nicht mehr liebt.

@kastanislaus
„Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Bei 2 Menschen die im Team arbeiten sind es schon doppelt soviel Stärken.“

Und doppelt soviel Schwächen. Ich wollte mit meinem Statement auch nur sagen, das jeder Form des Zusammenlebens Stärken und Schwächen aufweist.

Ob Ehe, zu Dritt oder Single. Wie man sich auch entscheidet, das hängt von der Person und den Umständen ab. Jede Entscheidung kann gut oder schlecht sein.

Das Beste wäre für mich wohl, die glückliche Zweierbeziehung. Aber wenn es die Umstände nicht hergeben, dann kann man auch als Single sehr glücklich sein. Es ist auf jeden Fall besser, als unglücklich zu zweit.

Und die Konstellation zu dritt könnte vielleicht auch etwas bringen. Nur ist das etwas, was wir noch nicht kennen, und es uns deshalb vielleicht nicht vorstellen können.

„Verheiratete leben längern, sind glücklicher, weniger depressiv, reicher, gesünder und zufriedener als Singles oder geschiedene.“

Das gilt aber nur für glücklich verheiratete. Und es gibt wohl auch glückliche Singles. Das wäre ja schlimm, wenn die alle traurig und depressiv wären. Traurig und depressiv wird man wohl nur, wenn man sich ständig mit anderen Menschen vergleicht, und sich dann auch noch auf das Positive der anderen Menschen konzentriert, und den Preis den sie dafür zahlen nicht sieht.

@Doors

Doors schrieb:Wahrscheinlich kapieren die Jungs einfach nicht, dass man Menschen nicht besitzen kann wie ein Paar Wollsocken.

Tun sie auch nicht. Das beste Beispiel hast du eben genannt.
Der Mann neigt dazu, Frauen als sein Eigentum zu betrachten.
Wenn er sich auf eine andere Frau einläßt, dann weil er sagt, er wäre verliebt.
Macht eine Frau das, ist sie ein falsches Stück, welches nicht genug bekommt.

Ich vertrete die Meinung, dass all das was man uns in Sachen Partnerschaft beigebracht hat,
eine Folge der Moralvorstellungen ist.

Was ja nicht heißt, dass man im Strom mit schwimmen muss.

@kastanislaus

kastanislaus schrieb:Ich schon, in 100% aller Berichte und was ich darüber gehört habe ist es so wie ich gesagt habe, du kannst mir gern das Gegenteil beweisen wenn du mal was anderes zu hören bekommst.
Ich meine so schwierig ist das doch nicht. Stell dir einfach selbst vor du müsstest deinen Mann/Freund mit einer anderen teilen.

Berichte. Das sind aber noch keine eigenen Erfahrungen.
So spielt es auch keine Rolle, was ich davon gehört habe.
Denn das habe ich ja nicht selbst erlebt.
Wie andere darüber denken und fühlen, kann ich nicht beurteilen.
Sicher mag es Leute geben, die damit klar kommen, wenn sie mehrere Partner haben.
Und genauso gibt es eben Menschen, die gerne zu dem EINEN gehören.

Bei beiden Varianten bleibt zu sagen: jeder wie er das will.

Ich würde sagen, dass das von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, weil nicht Jeder "Liebe" gleich definiert oder dasselbe Gefühl empfindet, wenn er von Liebe spricht. Es gibt unterschiedliche Ansichten von Liebe. Und es gibt unterschiedliche Formen von Liebe.
Ich für mich kann sagen, dass ich dazu fähig bin, mehr als einen Menschen zu lieben. Ob das Andere können weiß ich nicht. Das muss jeder für sich selbst sagen.

@Merlina

Merlina schrieb:Tun sie auch nicht. Das beste Beispiel hast du eben genannt.
Der Mann neigt dazu, Frauen als sein Eigentum zu betrachten.
Wenn er sich auf eine andere Frau einläßt, dann weil er sagt, er wäre verliebt.
Macht eine Frau das, ist sie ein falsches Stück, welches nicht genug bekommt.

Ich finde nicht, dass man das so pauschalisieren kann.

@Fux.123

Kann man auch nicht.
Aber oft ist es eben so.

Hm... ist glaub ich ne Frage der eigenen Erfahrung.
Vielleicht seh ich das aber auch nur aus meiner männlichen Perspektive anders. ;)

@Fux.123

Nein, das ist nicht die eigene Erfahrung. Das ist Beobachtung. ;)

Beobachtung sehe ich als Teil der eigenen Erfahrung an. ;)

Fux.123 schrieb:Ich würde sagen, dass das von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, weil nicht Jeder "Liebe" gleich definiert oder dasselbe Gefühl empfindet, wenn er von Liebe spricht. Es gibt unterschiedliche Ansichten von Liebe. Und es gibt unterschiedliche Formen von Liebe.

So seh ich das auch.

Und weil das so ist, gibt es vor allem keine Grenzen:
In der Liebe ist alles möglich. Es gibt da kein "gibt's doch nicht". :-)

@Merlina

Merlina schrieb:Bei beiden Varianten bleibt zu sagen: jeder wie er das will.

Ja in unserer aufgeweichten liberalen Gesellschaft geht es nicht mehr lange bis die Polygamie wieder eingeführt wird.
Jedem das Seine, Drogen, Alkohol, Sex für alle!
Das ist der sogenannte Fortschritt des 21. Jahrhunders oder aber auch ein Rückschritt ins Jahre 1960.

@kastanislaus

Wir sind aber nicht gezwungen, uns dem anzupassen.