@Winni78Nur weil anderswo Rassismus gang und gäbe ist, muss das noch lange nicht heissen, das ich ihn tolerieren muss.
Ein Ausspielen von Eingeborenen und Zugereisten gegeneinander nützt im Regelfalle weder der einen noch der anderen Seite.
@Michael.Ich habe ein paar Libanesen einen mehrmonatigen Krankenhaus-Aufenthalt und Beschwerden bis heute, 34 Jahre danach, zu verdanken.
Muss ich deshalb vor Libanesen Angst haben oder sie hassen?
@AhiruIch "investiere" beispielsweise Geld in ein Dorf in Nicaragua, dem ich mich aus sehr persönlichen Gründen verbunden fühle. Es ist schon erstaunlich, mit wie wenig Geld man anderswo dafür sorgen kann, dass sich die Lebensbedingungen verbessern. Brunnen, Wasserfilter, Wasserleitungen, Stromerzeuger, Baumaterial, Schulbücher, Hefte, Stifte... letztlich sehr geringe Beträge, für die man hier nicht mal vernünftig Essen gehen kann, ermöglichen dort Menschen den Zugang zu Gesundheit und Bildung.
Es gibt genügend "Spenden-TÜVs", kleine, transparente Initiativen, dass es eigentlich keine Ausrede gibt, nichts zu tun. Ausser Armut, Bequemlichkeit oder Gleichgültigkeit.
Das Unternehmen meiner Frau unterstützt in Frankreich unbegleitete illegalisierte minderjährige Migranten, meist aus Afrika, mit Sprachkursen, Gesundheitsversorgung, Rechtsschutz. Die MitarbeiterInnen in der Pariser Filiale verpflichten sich, einen Teil ihrer bezahlten Arbeitszeit in diese Aufgaben zu investieren. So können auch Unternehmen Verantwortung übernehmen - was in Frankreich angesichts der Rechtslage recht riskant ist, da es sich um einen Straftatbestand handelt, wenn man solchen Kindern hilft. Unternehmen und MitarbeiterInnen handeln also "verbrecherisch" menschlich. Dabei lernen übrigens auch die meist gut bezahlten MitarbeiterInnen sehr viel über sich, ihr relativ priviligiertes Leben, ihr Gesellschaftssystem und die Lebensumstände anderer.
Vergleichbare Projekte gibt es inzwischen auch in anderen europäischen Ländern.