@ArghArgh schrieb:@KleinesWesen
Ich denk mal kein Konsument fühlt sich irgendwie schuldig weil er etwas illegales macht.
Ich meinte das nicht unbedingt im Sinne von schuldig, sondern die "Angst" aufzufliegen mit der Kifferei, beim Besorgen etc. Die Sache mit der Verkriminalisierung wegen nem Joint oder nen paar Gramm Dope/Gras. Das belastet mit Sicherheit viele, sonst würde es nicht so viele Initiativen gegen die Verkriminalisierung geben.
ch persönlich finde überhaupt die Idee, mich als Volljährigen und mündigen Bürger zu illegalisieren, bloß weil ich die Entscheidung treffe MEINEM Körper eine Substanz zuzuführen, die von Natur aus überall wächst und seit Jahrhunderten konsumiert wird, einen schlechten Witz... schade nur, dass dieser Witz jährlich vielen friedliebenden & ungefährlichen Jugendlichen und Erwachsenen zum Verhängnis wird.
Sehe ich ganz genauso wie du. Deswegen bin ich für ne Legalisierung und zwar ab 21 Jahren, nicht früher. Ebenso für Alkohol und Tabak.
Die restriktive Drogenpolitik ist im Grunde ein endloses Faß für Steuergelder .. etwas kontrollieren zu wollen das nicht zu kontrollieren ist, führt immer zu schlechten Resultaten.
Hier mag ich dir mal widersprechen. Die Sache ist mit einer Legalisierung kontrollierbarer als je zuvor. Ich hab die Zahlen nicht mehr genau im Kopf, aber die Beschaffungskriminalität in den Niederlanden ist um etliche Prozente zurückgegangen, als damals die Coffee-Shops eröffnen und Marijuana verkaufen durften.
Die Art der Kontrolle, die unsere Regierung heute (und schon seit Jahren) versucht durchzusetzen, führt auf jeden Fall ins Leere, bzw. in übervolle Knäste. Da werden jungen Menschen die Zukunft verbaut, weilse sich ner Weile nem anderem Rausch als dem Alkoholrausch hingegeben haben, so wie es JEDE junge Generation tut. Es wird toleriert, dass manch MdB von sich zugibt, in seiner Jugend gekifft zu haben, das ist völlig normal und "der war ja damals noch jung", aber der junge Mensch der es heute auch mal tut, dem wird ein V-e-r-b-r-e-c-h-e-n angehangen.
Ich finde, von Kontrolle kann man hier nicht reden, denn der Markt gehört einzig und allein den Großdealern (wer da dahintersteckt, möchte ich mir gar nicht ausmalen). Aber wirkliche Zahlen sind nicht zu holen bei der Frage: Wieviele Leute konsumieren überhaupt Cannabis?
Denn die Dunkelziffer ist eben...dunkel. Ich persönlich denke, es sind mehr Leute, als wir uns überhaupt vorstellen können.
Aber irgendwie müssmer hier mal wieder den Bogen kriegen zum eigentlichen Thema, nämlich, wie schaffts der Samurai, weniger bis gar nicht mehr zu kiffen. Das wird meiner Meinung schwer, wenn der Samurai nicht charakterfest genug ist. Deswegen sollte er sich eindeutige Ziele setzen was die Kifferei betrifft. Hmmm... leichter gesagt als getan, kann ich mir vorstellen. Und klingt auch ziemlich oberflächlich und dahergesagt.
Was bedeutet charakterfest?
1.Bezüglich des Kiffens bedeutet das meiner Meinung nach, sich sagen zu können: Heute kiff ich nix, weil ich heute nicht kiffen will. Basta. Kein Gejammer, kein auf-die-Uhr-schauen und warten bis es endlich Mitternacht ist und der nächste Kifftag beginnt. Nein. Du als junger Mensch musst dir einfach sagen können: "Nöööö...heute habsch keinen Bock. Ich kontrolliere mich selber und werde nicht kontrolliert, von keiner Substanz und auch nicht von meinen Freunden, die neben mir an der Huka zerren."
Selbstkontrolle ist etwas, worauf man absoluten Wert legen sollte und man sollte sie sich immer bewahren.
2. Kein Komakiffen, nie mehr. Kiffen muss gelernt sein. Abstürze und negative Folgen hat einzig und allein das Komakiffen. Das ist das gleiche wie Komasaufen, passiert gerne in der Gruppe und hat zum Ziel sich gegenseitig zu beweisen, wieviel man verträgt. Viele fühlen sich auch unheimlich cool, wenn sie total bewegungsunfähig auf ner Couch rumlümmeln und dennoch nach dem nächsten Eimer schreien. Das ist nicht cool, das ist lächerlich und lässt eben solche albern und dämlich erscheinen. Manche "trainieren" dafür auch allein zu Hause... DAS alles ist Missbrauch. Nichts anderes.
Wer Cannabis einzig und allein für den Vollrausch nutzen will, dem sollte sogar das Nippen am weihnachtlichen Glühwein verboten werden. Überlege dir, ob du Missbrauch betreibst, dazu musst du mit dir allein hart ins Gericht gehen.
3. Kiffen, um den Alltag zu verdrängen, ist genauso bescheuert. Sicher, die Tüte am Abend entspannt. Soll sie ja auch. Aber: Sie soll dich nicht lehren, dass sich die Probleme im Alltag in Rauch auflösen. Das versucht sie, unweigerlich, dafür beinhaltet sie ja auch bewusstseinserweiternde Substanzen. Substanzen, die andere Gedanken als die, die sich mit den alltäglichen Problemen beschäftigen, hervorrufen. Und man vergisst. Ja. Für ein paar Stunden vielleicht, aber danach ist alles wieder genauso knüppeldicke da wie vorher. Angst erwischt zu werden, die Arbeit nicht bewältigen zu können, Liebeskummer...etc.
Das soll nun keine Anleitung sein, wie man am besten kifft, auch wenn sichs vielleicht so liest. Aber was soll ich böse mit dem Finger wedeln, "Dudu" rufen oder dir, Samurai, gar ne Therapie empfehlen, wenn du mir ganz und gar nicht den Eindruck machst, als wärst du völlig am Boden zerstört und nur noch permanent benebelt.
Frage dich selber, warum du überhaupt kiffst. Diese Frage lässt sich nicht in 2 Sekunden beantworten, bzw. die Antwort, die nach 2. Sekunden kommt, ist meist nicht die wirkliche. Geh mal in dich, frag dich nicht nur nach dem Geschmack des Dopes oder dem lalala-Zustand, frag dich danach, was das Gras in deinem Kopf bewirkt. Welche Gedanken sind es, die dir die Bong oder die Tüte in den Hals schieben?
Du schriebst, die Schule leidet darunter. Der 1. Schritt ist doch schon getan, du hast erkannt, dass es da negative Folgen gibt. Jetzt frag dich, warum das so ist? Weil du abends vorm Schlafengehen kiffst (um vllt einschlafen zu können?)? Oder gar frühs vor der Schule? Finde den Haken und beseitige ihn.
Du wirst nicht von heute auf morgen komplett aufhören können, das funktioniert wirklich nur bei sehr sehr starken Menschen, wie dem User hier, der abends das Dope ins Klo schmiss und seither nie wieder geraucht hat. Meinen Respekt dafür.
Aber wenn du nicht zu denjenigen gehörst, ist das auch keine Schande (deine Stärken liegen vielleicht woanders). Dann musst du halt den langen Weg gehen und dich sehr sehr intensiv mit dir selbst beschäftigen - ohne Dope (auch wenns damit leichter fallen mag).
Soweit erstmal. Leider sinds immer nur Bröckchen, die du hier reinwirfst aber dennoch Respekt für deinen Mut und deine Offenheit. Vielleicht wäre es einfacher, zu helfen, wüsste man mehr über dich und deine Rauchgewohnheiten. Das überlass ich aber ganz und gar dir.