@Thaddeus na ja, wir gewichten nicht nach objektiven Kriterien, sondern danach, wie präsent uns Dinge in Erinnerung sind.
Wenn ich jede Woche von einer Kindesentführung lese, dann werde ich bei einer intuitiven Betrachtung der Situation nicht ausrechnen, was das bei x Millionen Kindern für eine Quote ist. Sondern ich werde erst einmal Angst davor haben, dass meine Kinder entführt werden. Und meiner Umgebung, die ähnliche Medien konsumiert, wird es ebenso gehen.
Wortdieb schrieb:Vielleicht isses auch ein regionales Problem.
Ich glaube eher, dass die Vergangenheit zu einem gewissen Grad idealisiert wird. Ich ertappe mich selber dabei.
Thaddeus schrieb:weil die meisten ein Leben an der finanziellen, zeitlichen oder energetischen Belastungsgrenze führen.
Ich wage mal zu behaupten, dass Menschen vor 100 Jahren weit näher an solchen Grenzen waren, als sie 12 Stunden arbeiteten und schauen mussten, nicht zu verhungern. Trotzdem würde man intuitiv dazu neigen, die Leute in der Zeit einen größeren Gemeinsinn zu zusprechen.