Zwangseinweisung in psychiatrische Klinik

@Bukowski
Das waren sozusagen die psychischen oder besser persönlichen Merkmale die, die betreffende Person haben muss. Über die bürokratischen Notwendigkeiten kann ich Dir leider auch nichts sagen. Aber wir haben ja genug erfahrene Allmys, die Dir das vielleicht auch beantworten können. Ansonsten bleibt noch googeln.

@Bukowski
Was Du zitierst ist, was der Bundestag im Dezember beschlossen hat, doch wenn Du weiterliest, steht dort auch was die UN daraufhin beschlossen hat.

@Waldfreund

Ja, ich google schon die ganze Zeit, aber was richtiges konnte ich noch nicht finden.
Einige Links von Usern hier, haben mir aber schon geholfen.

@snafu

In dem Text geht es doch aber speziell um Behinderte.

...ich bin mit der situation zwar nur unzureichend vertraut - aber ist eine eventuelle zwangseinweisung nicht ein äußerst radikales mittel? ich kann das ganze nicht einschätzen oder beurteilen, aber habt ihr schon mal versucht die situation durch psychologische oder therapeutische unterstützung zu "entschärfen"?

Bei Fremdgefährdung von Personen sollte man denjenigen schon dahin bringen, wo er niemandem was anhaben kann....bei reiner Selbstgefährdung isses mir eigentlich egal, jeder soll so glücklich werden, wie er will, is ja sein eigenes Leben.

Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, da sind Institutionen dazwischengeschaltet wie das Jugendamt, die sowas erst einmal prüfen. Und wie es steht bei Selbstmordversuchen bzw. angekündigtem; tja da kann es wohl durchaus gehen, aber sich nicht auf Erlass einer dritten Person, sondern aufgrund der Aussage der/desjenigen die Eingewiesen werden soll, oder aber wenn schon starke Spuren von autoagressivem Verhalten am Körper sichbar sind, und eine Fixierung notwendig ist.

sich nicht = sicher nicht

@GilbMLRS
„bei reiner Selbstgefährdung isses mir eigentlich egal, jeder soll so glücklich werden, wie er will, is ja sein eigenes Leben.“

Das sehe ich aber noch ein bisschen anders. Jemand der psychisch krank ist braucht Hilfe. Und da jeder glücklich werden soll, wie Du es richtig gesagt hast, brauch diese Person erst recht Hilfe. Einen Diabetiker gibt man ja auch Insulin.

@justitia

justitia schrieb:ich kann das ganze nicht einschätzen oder beurteilen, aber habt ihr schon mal versucht die situation durch psychologische oder therapeutische unterstützung zu "entschärfen"?

Ja, er war schon bei einer Gesprächstherapie bei einem Psychologen, allerdings hat er sich dadurch nicht gebessert. Der Psychologe meinte auch, dass wenn er sich nicht bessert, eine stationäre Behandlung wohl das Beste wäre. Er will aber keine stationäre Behandlung.

Und nach der Gesprächstherapie wollte er auch nicht nochmal zu so einem Psychologen gehen.

@DeadPoet

DeadPoet schrieb:Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, da sind Institutionen dazwischengeschaltet wie das Jugendamt, die sowas erst einmal prüfen.

Da hast du Recht, ich wollte damit auch nicht sagen, dass man die Polizei, oder wen auch immer, anruft und sagt sie sollen ihn einweisen und die kommen dann vorbei und nehmen mit.

Er will sich nur eben nicht behandeln lassen, er will nicht zum Psychologen und man kann auch nicht mit ihm über diese Situation reden. Man kommt da einfach nicht an ihn heran.

@Bukowski

Bukowski schrieb:Da hast du Recht, ich wollte damit auch nicht sagen, dass man die Polizei, oder wen auch immer, anruft und sagt sie sollen ihn einweisen und die kommen dann vorbei und nehmen mit.

Das ist eine konkrete Situation bei Dir , da ist mit rumdeuteln nicht viel getan. Am besten meldet sich jemand hier im Forum der schon direkte Erfahrungen damit gemacht hat, oder du googlest mal nach, ODER aber am einfachsten wäre es, ein Anruf beim Jugendamt zu starten.

Bukowski schrieb:Der Psychologe meinte auch, dass wenn er sich nicht bessert, eine stationäre Behandlung wohl das Beste wäre.

Wenn er bereits bei einem Psychologen vorstellig war, dann kann dieser Psychologe ihn auch einweisen. An den eigenen Willen des Patienten zu apellieren ist ein Zugeständniss, aber er muss es nicht dabei belassen.

@DeadPoet

DeadPoet schrieb:aber am einfachsten wäre es, ein Anruf beim Jugendamt zu starten.

Das werde ich tun.

DeadPoet schrieb:Wenn er bereits bei einem Psychologen vorstellig war, dann kann dieser Psychologe ihn auch einweisen.

Ja, das Problem ist ja nur, dass die Eltern des Knaben nichts unternehmen, sie hoffen einfach, dass es sich alles von selbst löst. Darauf warten wir aber jetzt schon 2 Jahre, und wenn keiner was unternehmen will, muss ich eben etwas unternehmen, auch wenn es am Anfang vielleicht mit Tränen und Widerwillen entgegengenommen wird.

Also der Psychologe scheint zu glauben, dass er sich gebessert hat, denn er war seit den Gesprächen nicht noch mal bei ihm und ihm (dem Psychologen) wurde auch nicht gesagt, dass sich das Verhalten des Jungen nicht gebessert hat.

Das ganze Problem wird irgendwie unter den Teppich gekehrt und verdrängt.

ick arbeite in einer psychiatrie und ick kann dir sagen,datt er nur ne zwangseinweisung kriegt,wenn er für sich oder andere ein gefahr darstellt... wenn er auf der strasse dinge zerstört oder leute angreift,dann werden in der regel polizei und notarzt geholt... und der notarzt entscheidet dann,ob's inne klinik geht...
und wennde der bursche dauerhaft in solche situationen kommt,dann haben auch die eltern nich mehr die normalen mitspracherechte... dann wird ihnen dieses recht vom jugendamt abgenommen...
und wenn der bursche ständig n'stationären aufenthalt ablehnt,obwohl die indikatoren dafür klar gegeben sind,dann wird ihm diese entscheidung irgendwann jemand abnehmen...

hört sich brachial an,ist aber für die leute in seinem umfeld über kurz oder lang die bessere alternative als ständig die schäden zu beseitigen und/oder in angst zu leben...

Meine Muddi wollte mich mit 15 einweisen lassen, weil ich auf den Tod zweier Freunde nicht klar gekommen bin.
Aber Sie kommte mich ja nicht zwangseinweisen, weil ich weder ne Gefahr für mich noch für andere war.

@Shiiva

"Aber Sie kommte mich ja nicht zwangseinweisen, weil ich weder ne Gefahr für mich noch für andere war."

Gott sei Dank ist die Zwangseinweisung nicht so leicht möglich. Ich bin nicht sicher, ob der Aufenthalt in so einer Klinik überhaupt etwas Positives bewirken kann. Ich würde erst einmal sämtliche anderen Möglichkeiten ausschöpfen.

menace75 schrieb:hört sich brachial an,ist aber für die leute in seinem umfeld über kurz oder lang die bessere alternative als ständig die schäden zu beseitigen und/oder in angst zu leben...

Sehe ich mittlerweile auch so.

Ob jemand zwangseingewiesen werden muss, sollten ohnehin am besten Ärzte treffen, gleich welchen persönlichen Eindruck man selber als Laie von anderen Personen hat. ;)

Die Umstände scheinen mir eh sehr suspekt werter @Bukowski.
Woher etwa weisst Du, was der Psychologe sagt, wieso willst Du es besser als die Erziehungberechtigten wissen und was genau sind den eigentlich die Symptome welche Du siehst?

Auch ist es nicht ungewöhnlich, das die Person nicht mit Dir darüber reden will, würde ich auch nicht wollen. Da müßte ich ja Angst haben, das Du mich einweisen lassen wolltest. ^^

Mal davon ab, weltweit leidet jeder vierte Artzbesucher an einer psyschischen Störung, traurig aber war. Ruf halt mal beim Jugendamt an wie Du es eh vor hattest.

Aber mir ist mit den Infos die es hier gibt, die ganze Sache wirklich nicht geheuer, ob Dein Anliegen nicht zu weit geht.

Jimmybondy schrieb:Auch ist es nicht ungewöhnlich, das die Person nicht mit Dir darüber reden will, würde ich auch nicht wollen. Da müßte ich ja Angst haben, das Du mich einweisen lassen wolltest. ^^

Wenn er Angst hat eingewiesen zu werden, muss die Angst ja auch begründet sein, denn wenn es keinen Grund zur Behandlung gebe, bräuchte er auch keine Angst haben eingewiesen zu werden.

Das man gezwungen wird, dann deren Chemie zu fressen interessiert hier wohl keinen?
Wirst dann ganz schön abstürzen, wenn man Pech hat und Krämpfe von dem Zeuch kannste auch kriegen.Interessiert da keinen.Die sind größtenteils desillusioniert und abgestumpft, was das Überleben der Patienten bei Krampfanfällen nach z.B. Haldol-Ausgabe betrifft.Werden dann sogar noch isuliert und gar fixiert.
Kommste dann bedröppelt oder gar geschockt zum Untersuchungsarzt, diverse etc.eras - lügt es in seiner Hand, wie lange Dir die Monotonie da noch angetan wird.
Sitzen, rauchen, auf die Uhr gucken.
Mach das mal zwei Wochen. Einige sollen ga gar unschuldig in Forensiken eingepfärcht sein unter dem bekannten §63.
Dann gute Nacht. Mögen die Ärzte Dich nicht, Du hast keine Angehörigen, dann bist Du auf dieser Welt verloren.

@iggyswelt

Nicht alle psychiatrischen Kliniken sind der Klinik aus "Einer flog über's Kuckucksnest" nachempfunden. :|

Und einfach mit Medikamenten ruhiggestellt und dann sich selbst überlassen wird man da auch nicht.

Gibt auch Gefängnisse in denen die Wärter die Gefangenen vermöbeln, aber das sind Ausnahmen und auf keinen Fall auf alle Gefängnisse zu übertragen, so wie du hier versuchst alle psychiatrischen Kliniken als Folterhäuser darzustellen.