@gatonegro , damit wäre alles erklärt, denn das glaube ich.....Ev.Joh.1,1. Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
[GEJ.01_001,01] Dieser Vers hat schon eine große Menge von allerleigestaltigen Irrdeutungen
und Auslegungen zur Folge gehabt; ja, es bedienten sich sogar barste Gottesleugner eben dieses
Textes, um mit dessen Hilfe Meine Gottheit um so sicherer zu bestreiten, da sie die Gottheit
im allgemeinen verwarfen. Wir wollen aber nun solche Finten nicht wieder vorführen, wodurch
die Verwirrung nur noch größer statt kleiner würde, sondern sogleich mit der möglich kürzesten
Erklärung ans Tageslicht treten; diese, als selbst Licht im Lichte des Lichtes, wird von selbst
die Irrtümer bekämpfen und besiegen.
[GEJ.01_001,02] Ein Hauptgrund des Unverständnisses solcher Texte liegt freilich wohl leider
in der sehr mangelhaften und unrichtigen Übersetzung der Schrift aus der Urzunge in die Zungen
der gegenwärtigen Zeit; allein es ist gut also. Denn wäre der Geist solcher Texte nicht so
wohl verborgen, als er es ist, so wäre das Heiligste darin schon lange allertiefst entheiligt
worden, was da von größtem Übel wäre für die gesamte Erde; so aber hat man nur an der Rinde
genagt und konnte zum lebendigen Heiligtume nicht gelangen.
[GEJ.01_001,03] Nun aber ist es an der Zeit, den wahren innern Sinn solcher Texte zu zeigen
allen, die da würdig sind, daran teilzunehmen; dem Unwürdigen aber soll es teuer zu stehen
kommen, denn Ich lasse bei solcher Gelegenheit mit Mir durchaus keinen Scherz treiben und werde
nie einen Handel annehmen.
[GEJ.01_001,04] Nach dieser nötigen Vorerinnerung aber folge nun die Erläuterung; nur bemerke
Ich noch das hinzu und sage, daß hier nur der innere, seelisch- geistige Sinn zu verstehen
ist, nicht aber auch der allerinnerste, reinste Himmelssinn. Dieser ist zu heilig und kann
für die Welt unschädlich nur solchen erteilt werden, die ihn suchen durch ihren Lebenswandel
nach dem Worte des Evangeliums. Der bloß innere, seelisch-geistige Sinn aber läßt sich leicht
finden, manchmal schon durch die richtige, zeitgemäß entsprechende Übersetzung, was nun sogleich
bei der Erläuterung des ersten Verses sich zeigen soll.
[GEJ.01_001,05] Sehr unrichtig und den innern Sinn sehr verhüllend ist der Ausdruck „Im
Anfange“; denn dadurch könnte sogar der Gottheit ewiges Dasein bestritten und in Zweifel
gezogen werden, was auch von einigen älteren Weltweisen geschehen ist, aus deren Schule die
Gottesleugner dieser Zeit auch so ganz eigentlich hervorgegangen sind. So wir aber nun diesen
Text recht geben werden, da wird die Hülle nur sehr dünn erscheinen, und es wird nicht schwer
sein, den inneren Sinn durch solche leichte Hülle recht wohl und manchmal sehr genau zu erspähen.
[GEJ.01_001,06] Also aber laute die richtige Übersetzung: Im Urgrunde, oder auch in der Grundursache
(alles Seins), war das Licht (der große heilige Schöpfungsgedanke, die wesenhafte Idee). Dieses
Licht war nicht nur in, sondern auch bei Gott, das heißt, das Licht trat als wesenhaft beschaulich
aus Gott und war somit nicht nur in, sondern auch bei Gott und umfloß gewisserart das urgöttliche
Sein, wodurch schon der Grund zu der einstigen Menschwerdung Gottes gelegt erscheint, was im
nächstfolgenden Texte auch schon von selbst ganz hell ersichtlich wird.
[GEJ.01_001,07] Wer oder was war denn so ganz eigentlich dieses Licht, dieser große Gedanke,
diese heiligste Grundidee alles künftigen, wesenhaften, freiesten Seins? – Es war unmöglich
etwas anderes als eben Gott Selbst, weil in Gott, durch Gott und aus Gott unmöglich etwas anderes
als Gott Selbst nur Sich in Seinem ewig vollkommensten Sein darstellte; und so mag dieser Text
auch also lauten:
[GEJ.01_001,08] In Gott war das Licht, das Licht durchfloß und umfloß Gott, und Gott Selbst
war das Licht.
Ev.Joh.1,2. Dasselbe war im Anfange bei Gott.
[GEJ.01_001,09] So nun der erste Vers zur Genüge erleuchtet, von jedermann einigen Lichtes
leicht begriffen werden kann, so erklärt sich der zweite Vers von selbst und besagt nur zeugnisweise,
daß das obbeschriebene Wort oder Licht oder der große Schöpfungsgedanke nicht ein in der Folge
des Urgottseins entstandener, sondern ein mit Gott als Selbst Gott gleich ewiger ist und somit
nimmer irgend einen einstigen Entstehungsprozeß in sich birgt, darum es denn auch gewisserart
zeugnisweise erklärend heißt: Dasselbe war im Anfange oder im Urgrunde alles Seins und alles
späteren Werdens als Urgrund selbst bei, in und aus Gott, also Selbst durch und durch Gott.
Ev.Joh.1,3. Alle Dinge sind durch Dasselbe gemacht, und ohne Dasselbe ist nichts gemacht, was
gemacht ist.
[GEJ.01_001,10] In diesem Verse bezeugt sich das nur gewisserart als betätigt und handgreiflich,
was da schon im ersten Verse sich als das „Wort“ oder „Licht“ im Urgrunde
alles Seins und Werdens völlig gegenwärtig, aber noch nicht als schon ausgegangen bewerkstelligt,
klar dargestellt hatte.
[GEJ.01_001,11] Es soll demnach dieser dritte Vers rein gegeben auch also lauten: Alles Sein
ward aus diesem Ursein, welches in Sich Selbst ist der ewige Urgrund Seines Seins durch und
durch. Dieses Seins Licht, Wort und Wille stellte Sein höchst eigen Licht, Seine urewige Schöpfungsidee
aus Sich Selbst ins feste beschauliche Dasein, und nichts gibt es in der ganzen ewigen Unendlichkeit,
was nicht aus demselben Urgrunde und auf demselben Wege ins erscheinliche und beschauliche
Dasein getreten wäre.
[GEJ.01_001,12] Wer nun diese drei ganz klar erläuterten Verse vollends aufgefaßt hat, dem
ist der Vers 4 schon von selbst notwendig einleuchtend klar.
Ev.Joh.1,4. In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
[GEJ.01_001,13] Es versteht sich ja schon bei weitem von selbst, daß ein Urgrundsein alles
Seins, das Licht alles Lichtes, der Urgedanke aller Gedanken und Ideen, die Urform als der
ewige Urgrund aller Formen fürs erste nicht formlos und fürs zweite nicht Tod sein konnte,
da dieser den vollsten Gegensatz alles wie immer gearteten Seins im Grunde des Grundes bezeichnet.
In diesem Worte oder Lichte oder in diesem großen Gedanken Gottes in Gott, und im Grunde des
Grundes Gott Selbst, war sonach ein vollkommenstes Leben. Gott war also das urewigste, vollkommenste
Grundleben in und aus Sich Selbst durch und durch, und dieses Licht oder Leben rief aus Sich
die Wesen, und dieses Licht oder dieses Leben war das Licht und also auch das Leben in den
Wesen, in den aus Ihm hervorgegangenen Menschen; und diese Wesen und Menschen waren sonach
völlig ein Ebenmaß des Urlichtes, das in ihnen das Sein, Licht und also auch ein dem ewigen
Ursein völlig ähnliches Leben bedingte.
Teil I
Teil II [GEJ.01_001,14] Da aber das Urleben Gottes ein ganz vollkommen freies ist und sein
muß, da es sonst so gut wie gar kein Leben wäre, dieses gleiche Leben aber in den geschaffenen
Wesen ein und dasselbe Leben sein muß, ansonst es auch kein Leben und als sonach Nichtleben
auch kein Sein wäre, so ist es ja nur zu handgreiflich klar, daß den geschaffenen Wesen, Menschen,
nur ein vollkommen allerfreiestes Leben gegeben werden konnte, das sich selbst als ein vollständiges
fühlen, aber aus eben diesem Gefühle auch ersehen mußte, daß es kein aus sich selbst hervorgehendes,
sondern nur als ein völlig ebenmäßiges aus Gott nach Dessen ewig allmächtigem Willen hervorgegangen
ist.
[GEJ.01_001,15] Diese Wahrnehmung mußte in allen geschaffenen Wesen vorhanden sein gleich der,
daß ihr Leben und Sein ein völlig Gott ebenmäßiges sein muß, ansonst sie wieder weder ein Leben
noch irgend ein Sein hätten.
[GEJ.01_001,16] So wir aber diesen Umstand näher betrachten, so ergibt es sich, daß sich in
den geschaffenen Wesen notwendig zwei Gefühle begegnen müssen, und zwar erstens und zunächst
das Gefühl der göttlichen Ebenmäßigkeit oder des Urlichtes Gottes in ihnen und zweitens aus
eben diesem Lichte aber dann auch notwendig das Gefühl des zeitgemäßen Werdens durch den Urwillen
des Schöpfers.
[GEJ.01_001,17] Das erste Gefühl stellt das Geschöpf unbedingt dem Schöpfer gleich und wie
aus sich hervorgehend völlig unabhängig von dem ewigen Urgrunde, als gleichsam solchen in sich
selbst fassend und bergend; das zweite aus diesem ersten notwendig hervorgehende Lebensgefühl
aber muß sich dennoch als ein vom eigentlichen Urgrunde aus sich hervorgerufenes und erst in
der Zeitenfolge als in sich selbst als frei manifestiertes und somit vom Haupturgrunde sehr
abhängiges ansehen und betrachten.
[GEJ.01_001,18] Dieses demütigende Gefühl aber macht das erste Hoheitsgefühl ebenfalls zu einem
Demutsgefühle, was fürs Hoheitsgefühl freilich wohl eine höchst und unumgänglich nötige Sache
ist, wie es in der Folge ganz klar gezeigt wird.
[GEJ.01_001,19] Das Hoheitsgefühl streitet ganz gewaltig gegen solch eine Erniedrigung und
will das zweite Gefühl erdrücken.
[GEJ.01_001,20] Durch solchen Kampf aber entsteht dann Groll und am Ende Haß gegen den Urgrund
alles Seins und aus dem gegen das niedere Demuts- oder Abhängigkeitsgefühl; dadurch erlahmt
und verfinstert sich aber dann das Hoheitsgefühl, und es wird aus dem Urlicht im geschaffenen
Wesen Nacht und Finsternis. Diese Nacht und diese Finsternis erkennt dann kaum mehr das Urlicht
in sich und entfernt sich also, als blind und dabei dennoch selbständig, vom Urgrunde seines
Seins und Werdens und erkennt solchen nicht in seiner Verblendung.
Ev.Joh.1,5. Und das Licht scheinet in der Finsternis, und die Finsternis begreift es nicht.
[GEJ.01_001,21] Daher mag dann dieses Urlicht leuchten in solcher Nacht, wie es auch leuchten
mag; da aber die Nacht, die wohl auch aus dem Lichte entstanden ist, keine ordentliche Sehe
mehr hat, so erkennt sie das Licht nicht, das da kommt in solche Nacht, um selbige wieder ins
rechte Urlicht umzugestalten.
[GEJ.01_001,22] Sogestaltig kam denn auch Ich als das ewige Ursein alles Seins und als das
Urlicht alles Lichtes und Lebens in die Welt der Finsternis zu denen, die aus Mir waren; aber
sie erkannten Mich nicht in der Nacht ihres ermatteten Hoheitsgefühls!
[GEJ.01_001,23] Denn dieser 5. Vers deutet eben darauf hin, wie nach und in den ursprünglichen
Maßen und Verhältnissen Ich als ganz Derselbe, Der Ich von Ewigkeit war, in diese von Mir und
aus Mir geschaffene Welt komme und diese Mich nicht erkennt als ihr eigenstes Grundsein.
[GEJ.01_001,24] Aber Ich als der Urgrund alles Seins mußte ja aus Meinem urewigen Allichte
sehen, wie das Hoheitsgefühl als Urlicht in den Menschen durch den fortwährenden Kampf stets
matter und schwächer und sonach als Lebenslicht auch dunkler und am Ende gar finster ward,
und daß demnach die Menschen, so Ich zu ihnen in dem ihnen aus Mir gegebenen Ebenmaße käme,
Mich nicht erkennen würden, wenigstens gar sehr viele nicht, besonders so Ich als ein reiner
Deus ex machina ganz unerwartet und unvorbereitet in beschränkter Menschenform zu ihnen käme,
und Ich es Mir dann Selbst zuzuschreiben hätte, daß Mich die Menschen als unvorbereitet auf
solch Meine Ankunft unmöglich erkennen könnten.
[GEJ.01_001,25] Ja, wohl sah Ich das von Ewigkeit ein und ließ daher den Menschen schon von
ihrem ersten aus Mir geschiedenen Entstehen angefangen bis zu Meiner wirklichen Ankunft durch
viele tausend Seher, die im Kampfe das Licht nicht verloren, eben solche Meine Ankunft vorhersagen
und die Art und Weise und sogar den Ort und die Zeit Meiner Ankunft treulich bezeichnen, und
bei Meiner wirklich erfolgten Ankunft ließ Ich große Zeichen geschehen und erweckte einen Mann,
in dem ein hoher Urgeist Wohnung nahm, daß er den Blinden verkünde Meine Ankunft und volle
Gegenwart auf der Erde.
Grüßchen Magus
Im ALLEM kannst Du das NICHTS erkennen, und im NICHTS ALL - ES!