die Bibel - eure Meinung
22.04.2005 um 12:58
hier mal wieder ein paar argumente für den wahrheitsgehalt der bibel .
*** Wie glaubwürdig ist das "Alte Testament"? ***
Die historische Genauigkeit der Bibel wird tatsächlich durch viele archäologische Funde bestätigt. Zum Beispiel berichtet die Bibel davon, daß sich Israel großer Wohlfahrt erfreute, nachdem König Salomo das Königtum von seinem Vater, David, übernommen hatte. Es heißt: „Juda und Israel waren so viele wie die Sandkörner, die am Meer sind, an Menge; sie aßen und tranken und waren voll Freude“ (1. Könige 4:20). Diese Aussage wird durch folgende Feststellung gestützt: „Das archäologische Zeugnis läßt erkennen, daß es im 10. Jahrhundert v. u. Z. und danach in Juda zu einer Bevölkerungsexplosion kam, als der von David herbeigeführte Frieden und Wohlstand den Bau vieler neuer Städte ermöglichte.“
Israel und Juda waren später zwei Staaten. Israel nahm das Nachbarland Moab ein. Unter König Mesa erhob sich Moab gegen Israel, das sich zum Kampf gegen Moab mit Juda und dem Nachbarreich Edom verbündete (2. Könige 3:4-27). Bemerkenswerterweise entdeckte man 1868 in Jordanien eine Stele (eine gemeißelte Steinplatte), deren Inschrift in moabitischer Sprache Mesas eigenen Bericht über diese Auseinandersetzung enthält.
Im Jahre 740 v. u. Z. ließ Gott zu, daß das rebellische Nordreich Israel von den Assyrern besiegt wurde (2. Könige 17:6-18). In bezug auf den Bibelbericht über dieses Ereignis schreibt die Archäologin Kathleen Kenyon: „Man könnte argwöhnen, daß es sich hier um eine übertriebene Schilderung handle.“ Ist dem aber so? Sie bemerkt weiter: „Das archäologische Zeugnis über den Untergang des Königreichs Israel ist fast noch eindrucksvoller als die biblische Erzählung. . . . Die vollkommene Auslöschung der israelitischen Städte Samaria und Hasor und die folgende Zerstörung Megiddos sind der faktische Beweis der Archäologie, daß der Schreiber nicht übertrieben hat.“
Wie die Bibel berichtet, wurde in noch späterer Zeit Jerusalem unter der Herrschaft König Jojachins von den Babyloniern belagert und eingenommen. Dieses Ereignis ist in der babylonischen Chronik festgehalten, d. h. auf einer Keilschrifttafel, die von Archäologen ausgegraben wurde. Darauf ist zu lesen: „Der König von Akkad [Babylon] . . . [griff] die Stadt von Juda (Ia-a-hu-du) . . . an. Am 2. Adar eroberte er die Stadt.“12 Jojachin wurde nach Babylon gebracht und dort ins Gefängnis geworfen. Doch später ließ man ihn gemäß der Bibel frei, und er erhielt eine Lebensmittelzuwendung (2. Könige 24:8-15; 25:27-30). Selbst das wird durch Aufzeichnungen bestätigt, die in Babylon gefunden wurden, in denen die für „Ia-’u-k in, König von Ia-a-hu-du“, bestimmten Rationen aufgeführt werden.
Über das Verhältnis der Archäologie zu den Geschichtsberichten der Bibel schrieb Professor David Noel Freedman: „Im allgemeinen stützt die Archäologie jedoch immer mehr die historische Gültigkeit der biblischen Erzählungen. Der weitgespannte chronologische Grundriß von den Patriarchen bis zur Zeit des N[euen] T[estaments] entspricht den archäologischen Daten. . . . Künftige Entdeckungen werden aller Wahrscheinlichkeit nach die gegenwärtige gemäßigte Haltung stützen, daß die biblische Tradition in der Geschichte wurzelt und getreu übermittelt worden ist, wenn es sich auch nicht um Geschichte im kritischen oder wissenschaftlichen Sinne handelt.“
Zu den Bemühungen der höheren Kritik, die Bibel in Mißkredit zu bringen, sagte er: „Die Versuche der Rekonstruktion biblischer Geschichte durch moderne Gelehrte — z. B. Wellhausens Ansicht, das patriarchalische Zeitalter sei ein Widerschein der geteilten Monarchie gewesen; oder die Ablehnung der Historizität Mose und des Exodus und die daraus resultierende Restrukturierung der Geschichte Israels durch Noth und seine Anhänger — haben die archäologischen Daten nicht so unbeschadet überstanden, wie dies bei den biblischen Erzählungen der Fall ist.“
Der Sturz Jerichos
Heißt das, daß die Archäologie in jedem Fall mit der Bibel übereinstimmt? Nein, es gibt eine Anzahl von Abweichungen. Eine betrifft die zu Beginn dieses Kapitels beschriebene dramatische Einnahme Jerichos. Gemäß der Bibel war Jericho die erste Stadt, die Josua eroberte, als er die Israeliten in das Land Kanaan führte. Wie die biblische Chronologie erkennen läßt, fiel die Stadt in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts v. u. Z. Nach ihrer Einnahme wurde sie vollständig niedergebrannt und blieb dann Hunderte von Jahren unbewohnt (Josua 6:1-26; 1. Könige 16:34).
Vor dem Zweiten Weltkrieg führte Professor John Garstang an der Stelle, wo man das frühere Jericho vermutete, Ausgrabungen durch. Nach seinen Erkenntnissen war es eine sehr alte Stadt, die mehrmals zerstört und wieder aufgebaut worden war. Garstang stellte fest, daß die Mauern bei einer der Zerstörungen wie durch ein Erdbeben eingestürzt waren, und die Stadt war vollständig niedergebrannt worden. Er vertrat die Auffassung, dies habe sich um 1400 v. u. Z. ereignet — ein Datum, das nicht allzu fern von dem Zeitpunkt liegt, den die Bibel für die durch Josua herbeigeführte Zerstörung Jerichos andeutet.
Nach dem Krieg führte die Archäologin Kathleen Kenyon in Jericho weitere Ausgrabungen durch. Sie kam zu dem Schluß, die eingestürzten Mauern, die Garstang entdeckt hatte, seien Hunderte von Jahren früher zu datieren, als er gedacht habe. Sie stellte fest, daß es im 16. Jahrhundert v. u. Z. eine größere Zerstörung Jerichos gab, sagte aber, im 15. Jahrhundert — als Josua gemäß der Bibel das Land einnahm — habe es am Standort Jerichos keine Stadt gegeben. Zudem berichtete sie von möglichen Anzeichen für eine andere Zerstörung, die 1325 v. u. Z. an dieser Stelle stattgefunden haben könne, und meinte: „Wenn die Zerstörung Jerichos mit einer Invasion unter Josua in Verbindung zu bringen ist, legt die Archäologie dieses [spätere] Datum nahe.“
Bedeutet das, daß die Bibel etwas Falsches sagt? Nicht im geringsten. Wir dürfen nicht vergessen, daß das Fenster, durch das uns die Archäologie in die Vergangenheit schauen läßt, nicht immer sauber ist. Mitunter ist es viel zu trübe. Ein Kommentator bemerkte: „Das archäologische Zeugnis ist bedauerlicherweise fragmentarisch und daher begrenzt.“17 Das trifft besonders auf die frühen Abschnitte der israelitischen Geschichte zu, aus denen kein deutliches archäologisches Beweismaterial vorliegt. Und was Jericho angeht, ist dieses Beweismaterial zufolge der ungeheuren Erosion in diesem Gebiet noch undeutlicher.