Habt ihr was gegen Homosexualität?

@BossMeng

Hm... der folgende Artikel ist ganz gut, wie ich finde, denn er zeigt wirklich völlig unterschiedliche Erfahrungen von Jugendlichen in der Schule auf (und auch bei ihren Eltern)... was sie, wie ich auf den ersen Überfliegen des Textes herausgelesen habe, ist aber das der Freundeskreis zu ihnen steht.

https://abi.unicum.de/leben/liebe-sex/coming-out-in-der-schule

Ein Auszug daraus:

"Erli, 17, war zwölf Jahre alt, als sie sich zum ersten Mal verliebte. Eigentlich nichts Besonderes, aber eine Kleinigkeit unterschied sie von vielen ihrer Altersgenossen: Sie hatte sich in ein Mädchen verliebt. "Für mich waren Jungs nie interessant", erzählt die Gymnasiastin aus der Nähe von München.

Aus ihrem Coming-Out hat sie kein großes Drama gemacht. "Ich habe meiner Familie nie gesagt, dass ich lesbisch bin. Ich habe einfach meine Freundin mit nach Hause gebracht." Ihre Familie hat ebenfalls keine große Sache daraus gemacht: "Ich kann mit meiner Mutter über alles sprechen und sie hat auch kein Problem, wenn meine Freundin über Nacht bleibt."

Wie schon erwähnt, hat nicht jeder diese positive Erfahrung gemacht, aus demselben Artikel:

"Sarah aus Berlin, 18 Jahre alt, hat da ganz andere Erfahrungen gemacht. Sie wusste bereits mit elf Jahren, dass sie lesbisch ist. Damals verliebte sie sich in ihre beste Freundin. Kurz darauf outete sie sich in ihrer Klasse und damit begann der Spießrutenlauf: Ihre Mitschüler mobbten und beschimpften sie. "Die meisten Freunde nahmen Abstand von mir", erklärt sie."

Hier haben anscheinend auch die Freunde nicht alle zu ihr gehalten.

@BossMeng
Stimmt, ich bezweifle auch, das die Schule der richtige Ort für ein Outing ist. Man sollte es lieber verstecken und bis später warten. Wobei ein Coming-Out ohnehin nicht erforderlich ist, machen Heten doch auch nicht.
Warum soll die eigene Sexualität so hervorgehoben werden?

Danke für den Link

moric schrieb: "Ich kann mit meiner Mutter über alles sprechen und sie hat auch kein Problem, wenn meine Freundin über Nacht bleibt."

Nun, dies hängt doch generell an der Umgebung, also Freunde/Familie. Bei mir hätte ich mit so einem Handeln gleich Dresche eingefangen.

KFB schrieb:Stimmt, ich bezweifle auch, das die Schule der richtige Ort für ein Outing ist.

Ganz genau.

KFB schrieb:Man sollte es lieber verstecken und bis später warten

KFB schrieb:Warum soll die eigene Sexualität so hervorgehoben werden?

Ich finde, Sexualität ist was ganz privates. Ja, jeder sollte für sich entscheiden, wann, wo und wie man sich outet aber man solle sich die eventuellen Reaktionen im Hinterkopf behalten und sich scharf überlegen, wem man etwas sagt.

KFB schrieb:Stimmt, ich bezweifle auch, das die Schule der richtige Ort für ein Outing ist. Man sollte es lieber verstecken und bis später warten.

Sollten deiner Meinung nach grundsätzlich Merkmale, die zur Stigmatisierung führen könnten, in der Schule versteckt werden (wenn möglich)?

KFB schrieb:Warum soll die eigene Sexualität so hervorgehoben werden?

Homophobie und Transphobie beginnt nicht immer mit dem Outing. Viele von uns outen sich nicht; Sie hören auf zu lügen.

BossMeng schrieb:Ich finde, Sexualität ist was ganz privates. Ja, jeder sollte für sich entscheiden, wann, wo und wie man sich outet aber man solle sich die eventuellen Reaktionen im Hinterkopf behalten und sich scharf überlegen, wem man etwas sagt.

Selbe Frage an dich; gilt das nur für homosexuelle/ transsexuelle Schüler_innen, oder würdest du das auch anderen Kindern sagen, die potentiell von anderen Diskrimierungsformen betroffen sind, wenn sie sich offenbaren?

cesare schrieb:Sollten deiner Meinung nach grundsätzlich Merkmale, die zur Stigmatisierung führen könnten, in der Schule versteckt werden (wenn möglich)?

Ja

cesare schrieb:Viele von uns outen sich nicht; Sie hören auf zu lügen.

Ist das nicht völlig ausreichend?

cesare schrieb:Selbe Frage an dich; gilt das nur für homosexuelle/ transsexuelle Schüler_innen,

Das ist doch gerade hier das Thema

cesare schrieb:offenbaren

Was offenbaren?

KFB schrieb:Ist das nicht völlig ausreichend?

Bisse schwul oder was?

KFB schrieb:Ja

https://www.tagesspiegel.de/berlin/antisemitismus-in-berlin-zeige-niemals-dass-du-jude-bist/19614474.html

Echt?

BossMeng schrieb:Das ist doch gerade hier das Thema

Ich dachte;

BossMeng schrieb:Ja, jeder sollte für sich entscheiden, wann, wo und wie man sich outet aber man solle sich die eventuellen Reaktionen im Hinterkopf behalten und sich scharf überlegen, wem man etwas sagt.

Können sich ja nicht nur queere Menschen in irgendeiner Weise outen.

cesare schrieb:Bisse schwul oder was?

Wenn's für dich mit der Einzelschublade einfacher ist, bin ich von mir aus schwul

cesare schrieb:Echt?

Ich bleibe bei meiner Antwort. Das mag nicht schön sein aber wenn es dem Heranwachsenden das Miteinander erleichtert bis er schon charakterlich und emotional gefestigt ist, sollte er vermeidbare Unannehmlichkeiten auch (tada) vermeiden.

cesare schrieb:Können sich ja nicht nur queere Menschen in irgendeiner Weise outen.

Nenn mal bitte ein Beispiel. Lauf nicht um die Suppe herum

KFB schrieb:Wenn's für dich mit der Einzelschublade einfacher ist, bin ich von mir aus schwul

Das war keine Frage an dich, sondern sollte eine alltägliche Schulsituation zuspitzen, der queere Schüler_innen aussetzt sind, um zu verdeutlichen was ich meinte, als ich schrieb "sie hören auf zu lügen".

KFB schrieb:Ich bleibe bei meiner Antwort. Das mag nicht schön sein aber wenn es dem Heranwachsenden das Miteinander erleichtert bis er schon charakterlich und emotional gefestigt ist, sollte er vermeidbare Unannehmlichkeiten auch (tada) vermeiden.

Ok. Also Kinder die queer sind, denen man es aber nicht anmerkt, weil sie sich anpassen können; Besser nicht outen. Das selbe gilt für ethnisch-religiöse Minderheiten, die nicht durch äußere Merkmale zuzuordnen sind.

Was machen wir dann aber mit denen, die durch äußere Erscheinungsmerkmale nicht in der Lage sind Marginalisierung zu verhindern?

ich check grad nichts

BossMeng schrieb:Nenn mal bitte ein Beispiel. Lauf nicht um die Suppe herum

Siehe z.B. den Tagesspiegellink, den ich an @KFB gepostet hatte.

cesare schrieb:Siehe z.B. den Tagesspiegellink, den ich an @KFB gepostet hatte.

Achso ja. Ich bleibe trotzdem dabei: man sollte wissen, wann, wo und wie

Auf eigene Verantwortung

BossMeng schrieb:man sollte wissen, wann, wo und wie

Ok. Dann noch mal die Frage, gerade im schulischen Kontext; was ist mit denen, die ohne Outing sichtbar sind?

cesare schrieb:Ok. Also Kinder die queer sind, denen man es aber nicht anmerkt, weil sie sich anpassen können; Besser nicht outen. Das selbe gilt für ethnisch-religiöse Minderheiten, die nicht durch äußere Merkmale zuzuordnen sind.

Richtig.

cesare schrieb:Was machen wir dann aber mit denen, die durch äußere Erscheinungsmerkmale nicht in der Lage sind Marginalisierung zu verhindern?

Bin ich Minister? Woher soll ich eine Patentlösung haben? Auch die würde nie pauschal allen helfen.


Ist halt alles kein Ponyhof, vielleicht haste Glück, vielleicht steckst du in der Scheiße.

cesare schrieb:Ok. Dann noch mal die Frage, gerade im schulischen Kontext; was ist mit denen, die ohne Outing sichtbar sind?

Wie kann man ohne Outing sichtbar sein? Meinst du vielleicht durch das Verhalten, wenn bspw. ein Mann sich auffällig "weiblich" benimmt?

cesare schrieb:Ok. Dann noch mal die Frage, gerade im schulischen Kontext; was ist mit denen, die ohne Outing sichtbar sind?

Muss man den Zusagen?

KFB schrieb:Bin ich Minister? Woher soll ich eine Patentlösung haben? Auch die würde nie pauschal allen helfen.

Naja, du hast ja eine Meinung dazu. Die didaktische Lösung gegen Homo- und Transphobie in der Schule ist unsichtbar sein. Es ist aber nicht jedem Menschen möglich Merkmale zu verstecken, die zur Diskrimierung führen können.

Wenn das also die Handlungsanweisung an Pädagoge_innen ist; verhaltet euch gleich, unauffällig, gebt keine Angriffsfläche; dann haben eben jene Pech gehabt, "stecken in der Scheiße", wie du schriebst.


Davon ab, aber das ist nur meine Meinung, ich möchte nicht in solch einer Gesellschaft leben, in der wir jungen Menschen beibringen "Nicht zu zeigen, wer sie sind", statt sie zu stärken und Täter_innen zu sanktionieren.