@Doors @elfenpfad @Maxi79 @alleZuerst zu den Beiträgen von Doors auf dieser Seite.
Die meisten seiner Beiträge mag ich, auch auf dieser Seite sind sie nicht nur nett formuliert, sondern da ist auch etwas dran.
Aber ich bin trotzdem davon überzeugt, dass die Situation für die heutige Jugend völlig anders ist, als während der 60er oder 70er Jahre und auch ein entsprechend starkes, spezfisches "Endzeitgespür" auslösen kann...
Was hier vergessen wird ist, dass wir gerade im Bereich der Kommunikationstechnologien und Satelittentechnologien während der letzten 3-4 Jahrzehnte eine "Revolution" erlebt haben. Und dieser Entwicklungssprung hatte enorme Auswirkungen auf die Psyche der Jugendlichen (aller betr. Menschen ).
Verglichen mit heute, hat die damalige Jugend noch in so einer Art kommunikationstechnologischer Steinzeit gelebt.
Damals gab es Fernsehen mit wenigen Programmen, öffentliche Münzfernsprecher und das Telefon zu Hause. Die weltweiten Nachrichten kamen in den Hauptnachrichtensendungen der öffentlich rechtlichen Programme. Außenwerbung erfolgte auf Plakaten, Litfaßsäulen.Die Anzahl der Informationsreize, denen ein Gehirn (in den sogenannten Industrienaionen) ausgesetzt war, war noch überschaubar.etc..Der Vietnamkrieg wurde als einziger und letzter Krieg noch unzensiert über die Mattscheibe in die Wohnstuben geliefert.
Heute sind wir einer permanenten Informationsüberlastung, und bei entspechenden Themen allgegenwärtiger Zensur, Widersprüchen und Lügen ausgesetzt. In den Schulen wird Humanismus gepredigt, aber allüberall werden Bilder von angeblich gerechten Kriegen geliefert. Das ökonomische System wird gegen die Wand gefahren, Millionen Menschen sterben den Hungertod, ein paar Superreiche profitieren auch davon, Kriege werden auf Lügen aufgebaut und die sogenannten Exportdemokratien werden auf verbrannter Erde und Leichenbergen gebaut und von alldem gibt es Gewaltbilder, mit oft merkwürdiger, menschenverachtender Begründung.
Die menschliche Wahrnehmung erlebt über die Rezeption entsprechender Bilder, Kriege und Gewalt mit, sie speichert und summiert die Gewaltbilder und davon gibt es Tausende. .....
Massenhafte Bildreize in hoher Geschwindigkeit belasten die menschlichen Gehirne. Heute sind alle Menschen miteinander vernetzt über Mobiltelfone, Bildtelefone und Internet.. Jeder scheint für jeden quasi überall erreichbar zu sein. Satelittentechnologie kann Bilder von jedem Punkt der Erde zu jedem anderen in Echtzeit liefern. Alle Bewegungen auf dem Planeten werden heute von Satelitten aufgezeichnet und können von z.B. staatlichen Institutionen abgerufen werden. Elektronische Datenverarbeitung bietet die Möglichkeit, das gesamte Wissen der Welt auszulagern und via Internet abzurufen, eine riesige Informationsmenge steht zur Verfügung. Der Planet ist digital vermessen und über GPS kann Verkehr gelenkt werden, aber auch Raketen können so zielgenau töten (bis auf die 'Kollateralschäden'...)
Das ist ein unglaublicher Unterschied zu den 60er und 70er Jahren. Jugendliche haben eine völlig andere "Kommunikationsumgebung", die Gehirne sind einer noch nie dagewesenen Informationsüberlastung und einem Bilderterror von Krieg und Gewalt ausgesetzt...Aus der ständigen Überlastung und Belastung der Hirne mit Kriegsbildern, nachgewiesenen Lügen, Widersprüchen, Gewaltbildern, dem vermeintlichen Untergang des ökonomischen Systems kann sich schon so etwas wie ein verbreitetes, besonders starkes 'Endzeitgespür' entwickeln.
Schulen nutzen das neue Medium Internet.
Elektronische "Spielkonsolen" mit elektronischen Spielen, der Computer, mit Computerspielen bieten eine digitale Welt, in der viele junge Menschen länger zu "Hause" sind. Auch da wird das jugendliche Gehirn mit einer unglaublichen Anzahl von Bildreizen in sehr hoher Geschwindgkeit "beschossen". Dass gerade elektronische Spiele das junge Gehirn nachhaltig schädigen können, kann dem nachstehend zitierten Artikel von Valdemar V.Setzer und den Arbeiten von John Naisbitt entnommen werden:
Der Spieler lernt etwas sehr Spezialisiertes zu machen. ... Jedoch kann in einer Notsituation, im Stress, im herabgedämpften Bewusstsein der Spieler so reagieren wie er es im Spiel gemacht hat, indem er mit dem Realen so umgeht als wäre es künstlich, irreal. .... In diesem Sinne ist das Spiel viel schlimmer als die TV. Diese prägt in das Unterbewusstsein des Zuschauers alle Bilder und gesehenen Situationen ein; das elektronische Spiel, außer diesem Einprägen, trainiert den Spieler auch noch bestimmte Handlungen auszuführen.
John Naisbitt zitiert in seinem zuletzt erschienenen Buch Tragödien in amerikanischen Schulen, wo das Konditionieren und Training, gefördert durch elektronische Spiele, tragische, gewalttätige Handlungen provozierten, die von jungen Spielern ausgeübt wurden. Ein beeindruckender Fall geschah in der Stadt Paducah, in Kentucky, USA, 1998:
Ein vierzehnjähriger Jugendlicher betrat eine Klasse, feuerte acht Schüsse ab, auf Kopf oder Brust der Opfer gezielt, ein Schuss pro Person und traf alle.
John Naisbitt zitiert eine Analyse dieses Falls, wo erwähnt wird, dass ein guter Polizist oder Militär mit nur 20% der Schüsse trifft, niemals nur einen Schuss pro Person abgibt, u.s.w. [2000, S. 80]. Aber das Unglaublichste daran ist, dass dieser junge Schütze niemals zuvor in seinem Leben eine Waffe ergriffen hatte: Er hat in einem elektronischen Spiel den Gebrauch der angewendeten Waffe trainiert. In dieser Analyse bemerkt man, dass im realen Leben sehr selten ein Polizist seine Waffe benützt;
im elektronischen Spiel, indem man den Apparat einschaltet, ist es notwendig dauernd zu schießen und niemals zu stoppen, denn sonst verliert man Punkte. Bei den von Naisbitt zitierten Beispielen benahmen sich die Mörder wie Tiere oder, noch schlimmer, wie Maschinen; mit phantastischer Genauigkeit und kaltblütig, ohne irgendein Mitleid.
Zu elektronischen Spielen fanden die Autoren 'generell' heraus, dass diese "Denken vernichten" (zu schnelles Handeln erforderlich, keine Zeit zum Denken), Fühlen anregen aber ausschließlich im Kontext von Herausforderung und Wettkampf und das Wollen und Taten (auch durch Konditionierung) automatisieren...
Natürlich muss auch zwischen den Jugendlichen differenziert werden. Nicht jeder versinkt täglich stundenlang in der digitalen Spielewelt, aber alle möglichen Negativreize zusammen betrachtet, ist die heutige Jugend einer gefährlichen, oft krankheitsauslösenden Reizüberflutung ausgesetzt (s.o.), die leicht ein "Endzeitgespür" auslösen kann.